„Tron: Ares“ ist der mittlerweile dritte Langfilm im Tron-Universum. Diesmal geht es um eine abtrünnige KI (Jared Leto), die sich und ihr Verhältnis zur Menschheit neu definieren muss. Kann der Film mit seinem atemberaubenden Vorgänger „Tron: Legacy“ mithalten? Mehr dazu könnt ihr in meiner Filmkritik lesen.
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Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „Tron: Ares“?
„Tron: Ares“ ist ein US-amerikanischer Action-Science-Fiction-Film von Regisseur Joachim Rønning und der dritte Teil des legendären Tron-Franchise. Die Fortsetzung des 2010 erschienenen Tron: Legacy wurde am 10. Oktober 2025 von Disney in den USA veröffentlicht. In der Hauptrolle ist Jared Leto als Ares zu sehen, an seiner Seite spielen Greta Lee, Evan Peters, Jodie Turner-Smith, Hasan Minhaj, Gillian Anderson sowie erneut Jeff Bridges, der als Kevin Flynn zurückkehrt.
Die Geschichte setzt rund fünfzehn Jahre nach den Ereignissen von Tron: Legacy an und knüpft an die Idee der Verschmelzung zwischen digitaler und realer Welt an. Im Zentrum steht ein Machtkampf zwischen den Konzernen ENCOM und Dillinger Systems, die um die Kontrolle über eine revolutionäre Technologie wetteifern. Dabei wird Ares, ein fortschrittliches Programm, erschaffen – eine künstliche Intelligenz, die den Übergang zwischen beiden Welten auf eine bisher ungekannte Weise verändern könnte. Was als technologische Vision beginnt, entwickelt sich zu einem Konflikt über Schöpfung, Bewusstsein und die Grenzen zwischen Mensch und Maschine.
Die Welt von Tron

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Bevor ich zum Film selbst komme möchte ich erst ein paar Worte über die Welt von Tron und insbesondere die Vorgängerfilmer „Tron“ (1982) und „Tron: Legacy“ (2010) verlieren. Den Film aus dem Jahr 1982 habe ich erst vor kurzem geschaut und er gefällt mir leider nicht sonderlich gut. Der Zahn der Zeit hat einfach zu sehr an diesem Film genagt. Er sieht einfach nicht mehr sonderlich gut aus. Auch die Geschichte ist aus heutiger Sicht relativ flach. „Tron: Legacy“ dagegen gefällt mir tatsächlich immer noch außerordentlich gut. Dies liegt vor allem an der neonbelichteten, grandios animierten Computerwelt, die dort erschaffen wird. Aber auch an den Schauspieler:innen, allen voran Michael Sheen, der einfach einen Heidenspaß an seiner völlig überdrehten Rolle hat. Das einzige was mich dort stört ist das Face Lifting von Jeff Bridges.
Neben den Kinofilmen gibt es übrigens auch den Kurzfilm „Tron: The Next Day“, welcher Ereignisse nach „Tron: Legacy“ behandelt sowie einige Ereignisse zwischen „Tron“ und „Tron: Legacy“ zeigt. Von 2012 bis 2013 lief außerdem eine animierte Fernsehserie namens „Tron: Der Aufstand“ auf Disney XD. Diese dreht sich um die Ereignisse innerhalb des Grid zwischen dem ersten und zweiten Tron-Film. Dabei zettelt ein Computerprogramm eine Revolution gegen Clu an. Darüber hinaus gibt es noch sehr viele Computerspiele in und aus dem Tron-Universum.
Ein Halleluja auf Superlaser
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Auf einen Aspekt, der nun in „Tron: Ares“ sehr wichtig wird, gehen die Vorgängerfilme kaum ein. Wie kommen die Menschen in die Computerwelt? Wie funktioniert eigentlich dieser Digitalisierungslaser? All diese Fragen bleiben unbeantwortet. Da sie in den früheren Filmen aber kaum eine Rolle spielen, habe ich bisher relativ wenig nachgedacht.
Bei „Tron: Ares“ sieht das nun ein bisschen anders aus, denn hier spielen die Laser eine wichtige Rolle und es wird auch, zumindest teilweise, erklärt, wie diese funktionieren: Sie können Materie aus dem Nichts erschaffen. Das macht, wenn genauer darüber nachgedacht wird, gar keinen Sinn. Problematisch ist eher, dass der Film mich immer wieder daraufstößt und ich mich dann frage: Wie soll eine digitale Lebensform überhaupt in der realen Welt überleben? Hat sie Organe? Atmet und isst sie?
In „Tron: Legacy“ spielt dieses Leben außerhalb des Grid bereits eine Rolle, wird dort aber deutlich nebulöser behandelt und auch erst ganz am Ende wirklich relevant. Und „Tron: Ares“ nutzt diese Laser intensiv, aber erklärt so gut wie gar nichts, außer das eben gesagt wird, dass diese Materie aus Nichts erschaffen können. Das ist etwas unbefriedigend.
Wollen wa se reinlassen?
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Nein, besser nicht! Lustigerweise macht aber der Enkel von Ed Dillinger (David Warner) aus „Tron“ jetzt genau das, was bereits Clu in „Tron: Legacy“ versucht: Eine Armee von Bots in die reale Welt bringen. Und hier liegt auch schon eine der Schwächen: Der Bösewicht Julian Dillinger (Evan Peters) ist sehr austauschbar und eindimensional. Nahezu bei jeder möglichen Abzweigung entscheidet er sich für die falsche Richtung, was unweigerlich in den Abgrund führt.
Ares (Jared Leto) ist dagegen gar nicht der Hauptbösewicht. Er ist ein Programm was sich selbst bewusst wird und nach einem Sinn im Leben sucht bzw. überhaupt richtig Leben will. Leto macht dabei gar keinen schlechten Job. Er gibt sich hier leicht melancholisch, mit einer Prise Humor, aber auch viel Ernsthaftigkeit. Ist vielleicht nicht seine beste Darbietung, doch schlecht ist sie keineswegs.
Gillian Anderson… ist auch dabei. Leider wird ihre Figur kaum genutzt und verhält sich sehr passiv und teilweise auch einfach dumm. Sehr Schade eigentlich, da ich die Schauspielerin mag und immer gerne sehe.
Schwesterliche Liebe
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Eve Kim (Greta Lee aus „Past Lives„) hat dagegen einige emotionale Momente und stellt so etwas wie das Gefühlszentrum des Films da. Sie trauert noch um ihre verstorbene Schwester und das geht schon ans Herz. Jeff Bridges hat dagegen merklich Spaß an der gottgleichen Maschinengeistrolle, die er zwar kurz, dafür prägnant ausfüllt. Der Rest der Schauspielenden finde ich alle gut, heben sich aber nicht durch besondere Leistungen hervor in meinen Augen. Nur einen kleinen Cameo möchte ich erwähnen: Cameron Monaghan taucht ganz kurz als Programm Caius auf. Es sind insgesamt vielleicht 5 Sekunden und doch erscheint er prominent in den anfänglichen Credits.
Ich finde es übrigens schön, dass der Film komplett ohne Liebesgeschichte auskommt. Auch darf Eve eine starke Frau sein, die nicht ständig von irgendjemanden gerettet werden muss. Sie weiß sich gut selbst zu helfen, ohne dabei eine krasse Kämpferin zu sein. Sie nutzt dafür aber ihr Köpfchen und hat einige rettende Ideen.
Die Optik beeindruckt
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Aber der wohl wichtigste Punkt bei einem Tron-Film ist sicherlich die Optik. Hier enttäuscht der Film in der Tat nicht. Es gibt wieder einige schön animierte Szenen in den verschiedenen Grid-Welten. Und ja, hier gibt es diesmal verschiedene Grids, die auch unterschiedlich farbig gestaltet sind. Selbst die Szenen in der realen Welt sehen meistens sehr gut aus. Es gibt sogar am Ende eine beeindruckende Luftschlacht.
Allerdings kommen all diese Szenen für mich nicht ganz an den Vorgänger „Tron: Legacy“ heran und das liegt vor allem an der Schwerpunktverschiebung der Handlung in die reale Welt. Bei einer computergenerierten Umgebung kann komplett freigedreht werden. Das wird hier im Film teilweise auch angedeutet, aber die Computerwelten werden nicht viel im Detail gezeigt.
Trotzdem sehen natürlich die diversen Flugobjekte, Fahrzeuge und Waffen wieder sehr schick aus und es macht Spaß den Programmen beim Kämpfen zuzusehen.
Nur ein überlanges Muskvideo?
Die Musik von „Tron: Legacy“ ist noch vom (mittlerweile aufgelösten) Musikerduo Daft Punk. Bei „Tron: Ares“ zeichnet nun ein weiteres Duo verantwortlich und zwar NIN (Nine Inch Nails). Ich muss sagen, die Musik geht schon auch gut ab und ich höre sie auch gerade in diesem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe. Schöner synthesizerlastiger Alternative Rock der ins Ohr geht. Beim Film erwische ich mich, dass ich immer wieder stark mit dem Kopf mitwippe. Auch die ruhigeren Ambient-Lieder unterstützen dabei die stilleren Szenen und geben dem Film so eine tolle Atmosphäre.
Am Ende würde ich aber sagen, dass der Film durchaus mehr bietet als nur schicke Optik und tolle Musik. Ist also in meinen Augen kein überlanges Musikvideo. Also nicht nur zumindest.
Fazit zu „Tron: Ares“
Am Ende muss ich sagen, dass „Tron: Ares“ zwar nicht ganz die Qualität seines Vorgängers „Tron: Legacy“ erreicht, für mich aber immer noch unterhaltsam genug ist. Leto und Greta Lee sind nicht schlecht, die Optik ist ganz schick und die Handlung leidlich spannend. Viel mehr erwarte ich von einem Tron Film auch nicht.
Aus diesem Grund gebe ich noch gute 6 von 10 Punkte.
Werdet ihr euch „Tron: Ares“ im Kino ansehen?
TRAILER: © Walt Disney Pictures

MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
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Weitere Meinungen zu „Tron: Ares“ aus der Redaktion
Genau wie sein Vorgänger ist „Tron: Ares“ immer dann am besten, wenn er sich voll und ganz seiner audiovisuellen Wucht hingibt. Der klar definierte Stil der Welt von Tron ergibt in der Symbiose mit dem Sountrack von Nine Inch Nails immer wieder Momente, in denen man sich einfach in das Geschehen ziehen und berauschen lassen kann. Bis dann irgendwer anfängt zu reden und versucht wird eine Story zu erzählen. Denn hier ist auch der dritte Film wieder oberflächlicher Hollywoodbrei der so tut, als sei er inhaltlich viel mehr. Immerhin passt Jared Leto mit seiner kalten Art ganz gut als Programm.
– RICK
Pressestimmen zu „Tron: Ares“:
Antje Wessels von Wessels Filmkritik
„Tron: Ares“ führt die Sci-Fi-Reihe mit viel Stil, aber wenig Seele fort. Der Film beeindruckt mit spektakulären Bildern, dynamischen Actionszenen und einem wuchtigen Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross. Hinter der glänzenden Oberfläche fehlt jedoch jede emotionale Tiefe – die Figuren bleiben blass, das Drehbuch austauschbar.
Benedikt Müller von Benedikt.io
Ich verstehe das einfach alles nicht. Regisseur Joachim Rønning legte mit »Die junge Frau und das Meer« zuletzt ein Top-Biopic hin, das all das hatte, was »Tron: Ares« fehlt: Emotion, Spannung, das Gefühl, dass es um was geht. Immerhin erfreulich ist der Gastauftritt von Gillian Anderson, auch wenn sie abseits des guten Gewissens des wirklich schablonenhaften und oberflächlichen Techbro-Bösewichts (Evan Peters) nicht viel zu tun bekommt. 2,5 von 5 Sternen
Manfred Riepe von epd Film
Wie schon im ersten Tron ist die Anthropomorphisierung der Programme das Grundproblem. Weil Leto bereits durch sein Aussehen menschlich auftritt, ist das Thema seiner Menschwerdung als KI eigentlich völlig verschenkt. Selbst die augenzwinkernde Rückkehr in die 80er Jahre, in denen man noch mit biegsamen 5 ¼-Zoll-Disketten hantierte, setzt kaum originelle Akzente. 2 von 5 Sternen
Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: Tron: Ares | 2025 © Walt Disney Pictures
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