Mit Der phönizische Meisterstreich liefert Wes Anderson seinen neuesten Film – eine starbesetzte, visuell makellose Komödie, die dennoch überraschend kalt bleibt. In unserer ausführlichen Kritik analysieren wir, warum trotz Michael Cera als heimlichem Highlight und der typischen Anderson-Ästhetik am Ende vor allem eines bleibt: Gleichgültigkeit. Zwischen cleveren Dialogen, formvollendeter Inszenierung und einer enttäuschend blassen Story schwankt der Film irgendwo zwischen Kunst und Kulisse – und verpasst den emotionalen Kern, den seine besten Werke einst trafen.
Ein Beitrag von: Lennart Goebel
Wovon handelt Der phönizische Meisterstreich?
Der phönizische Meisterstreich (Originaltitel: The Phoenician Scheme) ist eine Tragikomödie mit Spionageelementen von Regisseur Wes Anderson. Im Mittelpunkt steht der wohlhabende Unternehmer Zsa-Zsa Korda (Benicio del Toro), der durch seine Geschäfte in der Rüstungs- und Luftfahrtbranche zu einem der reichsten Männer Europas geworden ist. Als er ein neues Unternehmen gründet, gerät er ins Visier eines intriganten Tycoons, ausländischer Terroristen und zu allem entschlossener Attentäter. Inmitten dieser Bedrohungen ernennt er seine einzige Tochter Liesl (Mia Threapleton), eine Nonne, zur Alleinerbin seines Vermögens. Die Geschichte entfaltet sich als Mischung aus Familiendrama und Spionagegeschichte, in der Themen wie Verrat, moralische Dilemmata und familiäre Bindungen im Vordergrund stehen.
Der phönizische Meisterstreich: Zwischen Genie und Gleichgültigkeit
Wes Anderson ist die Pizza Hawaii der Letterboxd-Community. Lassen wir das einfach mal so stehen. Denn so sehr seine Filme cineastische Delikatessen für die einen sind, so sehr lösen sie bei anderen spontanes Erbrechen aus, wenn sie nur daran denken. Und ja – auch ich bin dazwischen gelandet. Der neueste Anderson-Streich trägt den hübsch verkopften Titel Der phönizische Meisterstreich, und er ist genau das, was man sich unter einem Wes-Anderson-Film heute so vorstellt. Vielleicht sogar zu sehr.
Wer unsere letzte Podcastfolge gehört hat, weiß, wie hitzig die Meinungen auseinandergehen, wenn es um Wes Anderson geht – vielleicht mehr als bei jedem anderen Filmschaffenden. Ich selbst? Ich liebe den Stil, verehre Grand Budapest Hotel und The French Dispatch und zähle Anderson derzeit zu meinen Top 3 Regisseuren. Und doch fällt es mir jedes Mal schwer, seine Filme zu empfehlen – mit dem immer gleichen Disclaimer: „Muss man halt mögen.“ So wie eben Ananas auf Pizza. 🍍🍕
Als nun also Der phönizische Meisterstreich angekündigt wurde, bin ich enthusiastisch ins Kino gerannt. Kein Zögern, kein Abwägen – direkt rein. Meine Erwartung ein Ocean’s Eleven artiger Coup aber mit dem gewissen Wes Anderson Touch. Und dann saß ich da. Und jetzt, eine Woche später, frage ich mich immer noch: „Was genau habe ich da eigentlich gesehen?“
Noch mehr Style, doch weniger Substance
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Wes Anderson ist ein Stil in Person. Wenn der Typ einen Werbespot für Rasierklingen drehen würde, wüsste man nach drei Sekunden: Aha, das ist wieder einer von ihm. Diese überkorrekte Symmetrie, diese knallbunten Farbpaletten, die Figuren, die reden, als wären sie alle gerade aus einem Literaturseminar entflohen – es gibt einfach niemanden, der so konsequent seinen Filmkosmos baut wie Wes Anderson. Das war für mich nie ein Vorwurf, im Gegenteil: Ich hab das immer bewundert. Da war jemand, der nicht bloß hübsch arrangiert, sondern mit seinem Stil auch Geschichten erzählt. Und all diejenigen, die behauptet haben, Wes Andersons Filme wären Style over Substance, habe ich immer belächelt. Tja – bis jetzt.
Denn in Der phönizische Meisterstreich wirkt es fast so, als hätte Anderson sich selbst kopiert. Der Film fühlt sich an wie das Ergebnis einer besonders ambitionierten KI, die sämtliche Anderson-Filme durchgekaut und dann auf „Ultra-Anderson“ gestellt hat. Das Resultat: ein makelloser Baukastenfilm, in dem kein Element fehlt, aber eben auch nichts mehr überrascht. Alles ist da – Und trotzdem fehlt das Entscheidende: Gefühl. Nähe. Irgendein Grund, warum mich das alles interessieren sollte.
Die Handlung gleicht einem Besucht im Kuriositätenkabinett mit bekannten Gesichtern an jeder Ecke
Die Handlung? Puh. Irgendwas mit einer kriselnden Börse, einem „Meisterstreich“, einer Vater-Tochter-Dynamik und einem absurden Lobbyisten-Roadtrip, der irgendwann so viele Abzweigungen nimmt, dass man gar nicht mehr weiß, wo’s eigentlich hingehen sollte. Statt stringenter Story bekommt man hier einen Besuch im Kuriositätenkabinett mit bekannten Gesichtern an jeder Ecke – Bill Murry hier, Willam Dafoe da, alles wie aus dem Adressbuch abgefilmt. Aber niemand darf wirklich glänzen, wenn man sie überhaupt mehr als ein paar Sekunden sieht. Alles wird eingespannt ins große Mechanik-Ballett des Andersonismus.
Früher hat Wes Anderson bei all der Verspieltheit zumindest immer eine Verbindung zum Publikum geschaffen – da war zwischen all dem Formfetisch immer Platz für echte Emotionen, für Figuren, die einen berühren. Aber diesmal wirkt alles wie ein Theaterstück hinter Glas. Die Superlative des Vorwurf: Style over everthing. Und das nicht mehr als Stilmittel, sondern als Bollwerk. Die Bilder dürfen strahlen, aber die Menschen müssen draußen bleiben.
Keine Szene bleibt hängen. Keine Figur wächst einem ans Herz (bis auf eine zu der ich später komme). Es ist, als würde man durch ein wunderschön eingerichtetes Puppenhaus spazieren, in dem zwar alles perfekt steht – aber niemand lebt. Der Film ist ein Hochglanz-Katalog voller cleverer Ideen, den man einmal durchblättert und dann wieder zurück auf den Couchtisch legt. Schön, aber seelenlos.
Das Problem mit dem Perfektionismus
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Also, eines muss man Wes Anderson lassen: Schön kann er. Der phönizische Meisterstreich ist – wie erwartet – wieder eine visuelle Wucht. Ein Farbenrausch, ein Bilderbuch in Cinemascope. Da sitzt jede Farbnuance, jedes Knöpfchen an der Jacke wurde vermutlich mit der Pantone-Tabelle abgestimmt und jede Kameraeinstellung ist so symmetrisch, dass man meint, der Film sei in einem Mathebuch gedreht worden. Wenn man will, kann man jede Szene ausdrucken, rahmen und über den Esstisch hängen. Früher hab ich bei sowas noch kurz innegehalten und gedacht: „Wow, das ist Kunst.“ Jetzt denk ich eher: „Ja ja, kennen wir – weiter im Text.“
Und genau da liegt der Hund begraben. Wes Andersons Stil ist inzwischen so allumfassend, so übermächtig, dass er sich selbst im Weg steht. Da wird nichts mehr gewagt, nichts mehr aufgebrochen, nichts mal mit Dreck unter den Fingernägeln erzählt. Alles glänzt, alles sitzt, alles ist perfekt – und genau deshalb fühlt sich’s irgendwann so tot an. Schon die ersten paar Minuten vom Film wirken wie aus dem Bilderrahmen gefallen: makellos, aber kalt. Kein Puls, keine Emotion, einfach nur eine sehr gut designte Wandtapete.
Nicht anfassen bitte, nur staunen: Der phönizische Meisterstreich wirkt wie ein Diorama im Museum
Man erkennt das Handwerk, klar. Der Mann hat’s technisch einfach drauf – da ist jede Perspektive durchdacht, jede Kulisse ein Setbauwunder. Aber was erzählt uns das eigentlich noch? Die Geschichten hängen mittlerweile hinterher. Sie ordnen sich dem Look unter, sie dienen ihm, anstatt sich zu entfalten. Figuren betreten Räume wie Spielfiguren auf Schienen, alles wirkt museal, ein bisschen wie ein Diorama im Museum: „Nicht anfassen bitte, nur staunen.“
Zwischendurch hatte ich wirklich das Gefühl, Wes Anderson hätte sich eine Stunde lang KI-Parodien seines eigenen Stils angeschaut und dann gesagt: „Challenge accepted.“ Und dann baut er genau das nach – aber halt in teuer. Technisch brillant, ja. Aber emotional? Ein Film wie ein Schweizer Uhrwerk: beeindruckend in Präzision und Ausführung, aber man trägt es lieber, als sich davon berühren zu lassen.
Große Namen, kleine Wirkung
Natürlich hat sich Wes Anderson mal wieder das halbe Hollywood in sein Puppenhaus eingeladen. Namen wie Tom Hanks, Scarlett Johansson, Bryan Cranston, Willem Dafoe, Benedict Cumberbatch – das liest sich wie das Line-up einer Oscar-Gala mit offener Bar. In jedem anderen Film würde man für so ein Ensemble eine ganze Werbekampagne bauen. Bei Anderson? Da schlurfen sie mit deadpan-Gesichtern durchs Bild, dürfen ein paar kluge Sätze sagen, machen vielleicht eine schräge Handbewegung – und verschwinden wieder in der nächsten Kulisse. Stars als Schachfiguren, schön drapiert und exakt platziert, aber inhaltlich kaum mehr als dekoratives Beiwerk.
Das Ganze wirkt wie eine Parade: jede Szene eine neue Location, jedes Set ein Schaufenster für den nächsten Promi. „Ach guck, da ist ja Bryan Cranston!„, denkt man sich – und zack, ist er auch schon wieder weg. Bill Murray? Dient als Running Gag. Willem Dafoe? Könnte auch einfach ein Pappaufsteller sein, so wenig Screentime wie der bekommt. Man fragt sich irgendwann: Hat Wes Anderson einfach allen eine Rundmail geschickt mit dem Betreff „Lust auf ein Wochenende Urlaub mit Freunden auf Studiokosten?“ – und alle haben halt „Ja“ gesagt.
Zsa-Zsa und Liesl: Emotionales Schulterzucken in Pastell
Die eigentlichen Hauptrollen spielen ein Rückkehrer und ein Name den ich so noch nicht auf dem Schirm hatte: Benicio del Toro als brummiger Business-Boomer Zsa-Zsa Korda, der aussieht, als würde er lieber schlafen, und Mia Threapleton (Wer? die Tochter von Kate Winslet, achso … kenn ich nicht) als seine unnahbare Tochter Liesl, die im Begriff ist, Nonne zu werden. Kein Witz. Die Dynamik zwischen den beiden soll das emotionale Rückgrat des Films bilden, aber ehrlich gesagt: Es knarzt eher als dass es trägt. Del Toro macht sein Ding – stoisch, traurig, leicht genervt. Threapleton gibt sich Mühe, bleibt aber so unterkühlt, dass selbst ein Gebetsraum in der Antarktis dagegen wie ein Wellnessbereich wirkt.
Und da liegt auch das Problem: Diese Vater-Tochter-Story soll berühren, tut’s aber nicht. Weil beide Figuren zu weit weg sind, zu leise, zu versiegelt. Vielleicht ist das Absicht – Wes Anderson liebt ja diese emotionale Entkopplung – aber es hilft halt nicht, wenn man bei der großen Versöhnung am Ende mehr Mitgefühl für die Tapete im Hintergrund empfindet. Selbst als sich ihre Beziehung zaghaft entwickelt, bleibt’s bei einer Art emotionalem Schulterzucken. Es ist schwer, mitfühlen zu wollen, wenn man nicht mal genau weiß, ob diese beiden überhaupt echte Menschen oder einfach nur zwei Marionetten aus einem besonders hochwertigen Diorama sind.
Michael Cera – Ein Lichtblick mit Schnauzer

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Kommen wir zum leuchtenden Hoffnungsschimmer in dieser pastellfarbenen Reizüberflutung: Michael. Verdammte. Cera. Und ich sag’s gleich vorweg – der Typ war für mich das unangefochtene Highlight des Films. Sein erster Ausflug ins Andersonversum? Volltreffer. Grandios. Atemberaubend, wenn man’s dramatisch mag – und ja, ich mag’s dramatisch. Zwischen Benicio del Toro, der grummelig durch die Szenen stapft, und Mia Threapleton, die sich mit Eiseskälte dem emotionalen Ausdruck verweigert, wirkt Cera wie ein Blitz in der Kulisse: hell, schräg, unberechenbar.
Er spielt einen mysteriösen Tutor mit Forschungsdrang, messerscharfer Zunge und einem Akzent, den man entweder lieben oder parodieren muss – beides völlig legitim. Aber egal, was er sagt oder tut: Wenn Michael Cera im Bild ist, gehört das Bild ihm. Der Mann schleicht sich in die Szenen, als wäre er bloß Randnotiz und verlässt sie als Szene-stehlende Geheimwaffe. Und ja, ich weiß, das Wort „Doppelagent“ ist ein Spoiler – aber come on: Wer diesen Film schaut, tut das nicht für die überraschende Plotmechanik, sondern für die Vibes. Und Cera liefert Vibes. In rauen Mengen.
Vom kauzigen Sidekick zum plötzlichen Gamechanger
Was mich allerdings anfangs genervt hat: Im ersten und selbst im zweiten Akt wird er leider viel zu oft in die Comic Relief Ecke geschoben. Das funktioniert zwar, aber ist auch schade – denn was dann im dritten Akt passiert, ist fast schon ein kleiner Paukenschlag. Da dreht der gute Michael Cera nämlich richtig auf. Aus dem kauzigen Sidekick wird plötzlich der Gamechanger. Plotrelevant. Spannend. Vielschichtig. Und ganz ehrlich? Richtig geil.
Seine Figur wächst einem nicht nur ans Herz, sie zieht auch das gesamte filmische Gefüge an sich. Ab dem Moment, in dem klar wird, dass der Typ mehr weiß, als er zugibt und im Hintergrund die Fäden zieht, kippt der Film ein bisschen – im besten Sinne. Plötzlich gibt es so etwas wie Dynamik. Spannung. Ein echtes Zentrum. Und mittendrin: Michael Cera, wie er mit seiner Mischung aus verschrobenem Charme und analytischem Wahnsinn alle anderen locker an die Wand spielt.
Für mich ist das keine Debatte: Wenn dieser Film etwas nachhaltig hinterlässt, dann ist es Michael Ceras Gesicht, sein Timing und dieser leicht wahnsinnige Blick, mit dem er Wes Andersons Puppentheater fast im Alleingang aus der stilistischen Starre reißt. Bravo, Michael. Du warst mein Anker. Mein Plot-Twist. Mein heimlicher Held.
Der phönizischen Meisterstreich: Zwischen clever und anstrengend
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Man wäre unfair, Der phönizische Meisterstreich komplett in der Luft zu zerreißen. Dafür hat er schlichtweg zu viele charmante Momente. Immer wieder blitzt Wes Andersons Genie auf – kleine Geistesblitze, absurde Miniaturen, herrlich schräge Bonmots, die einen wenigstens kurz schmunzeln lassen. Doch je länger man zuschaut, desto stärker stellt sich ein Gefühl ein, als würde man einem halbfertigen Puzzle zusehen. Die Teile sind da, hübsch gestaltet, glänzend lackiert – aber irgendwie passt nichts so recht ineinander.
Die Handlung mäandert, eher ziellos als verspielt, schleppt sich von Szene zu Szene wie ein schlecht geölter Theaterwagen. Es gibt absurde Einschübe – ein völlig aus dem Nichts kommendes Basketball-Duell zum Beispiel – und dialoglastige Schlagabtäusche, die clever klingen, aber ohne Konsequenz verpuffen. Alles wirkt ausgedacht, durchkomponiert, überlegt – und gerade deswegen auch: leblos. Man wird das Gefühl nicht los, hier einem kunstvoll zusammengebauten Apparat beizuwohnen, der zwar klickt und surrt, aber nie wirklich Fahrt aufnimmt.
Ironischerweise dreht sich der Film thematisch genau um das Gegenteil: um Wandel, Vermächtnis, Weitergabe. Und doch wirkt er selbst wie ein Produkt des Stillstands. Ob das ein raffiniert gesetzter Meta-Kommentar ist oder einfach ein ungewolltes Eingeständnis, sei dahingestellt. Aber eines wird klar: Die Wes-Anderson-Formel, einst leuchtendes Markenzeichen, beginnt erste Risse zu zeigen. Noch ist sie nicht zerbrochen – aber der Lack blättert. Und man fragt sich: „War das Absicht? Oder nur ein Spiegelbild kreativer Erschöpfung?„
Fazit zu Der Phönizische Meisterstreich
Wes Andersons neuester Film ist kein Totalausfall – und genau das ist das Problem. Der phönizische Meisterstreich ist hübsch, handwerklich brillant, voller Stars, voller Ideen – und doch bleibt am Ende: nichts. Kein Ärger, kein Jubel, kein Ärgerjubel. Einfach … Gleichgültigkeit. Und das tut mehr weh als jeder laute Reinfall, weil ich Wes Andersons Filme eben nicht nur als Formexperimente liebe, sondern als grandiose Komödien mit Herz, Skurrilität und Timing. Dieses Mal aber bleibt der Film seltsam blutleer.
Nach dem Kinobesuch bleibt kein Bild haften, kein Zitat klebt, kein Gänsehautmoment ruft nach Wiederholung. Stattdessen stellt sich eine fast körperliche Müdigkeit ein. Kein Lachen, kein Weinen – nur ein leises Schulterzucken. Vielleicht war es die späte Stunde, der stilistische Overload oder vielleicht aber auch einfach die Erkenntnis, dass Wes Anderson hier mehr um seine eigene Ästhetik kreist, als um das Publikum.
Und dennoch: Wegwischen kann man das alles nicht. Der phönizische Meisterstreich hat Charme, Finesse, Michael Cera – und das ist einiges wert. Die Liebe zum Detail, die Kameraarbeit, das Setdesign – alles auf gewohnt hohem Niveau. Aber es hilft halt wenig, wenn der Film zwar wunderschön anzusehen ist, aber das Herz kalt lässt. Kein Desaster also, aber eben auch kein Moonrise Kingdom, kein The French Dispatch, kein Grand Budapest Hotel.
Deshalb bleibt am Ende eine Bewertung von 5,5 von 10. Nicht, weil der Film schlecht wäre – sondern weil er so seltsam egal ist. Und das ist für einen Regisseur wie Wes Anderson vielleicht das Traurigste, was man sagen kann.
Denn eines steht fest: Der phönizische Meisterstreich ist kein Meisterstreich. Höchstens ein netter Versuch. Vielleicht auch einfach: ein sehr teures Setstück.
Werdet ihr euch den Film „Der Phönizische Meisterstreich“ im Kino ansehen?
TRAILER: ©Universal Pictures Germany

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LENNART – Autor
Seit November 1995 mache ich das Internet unsicher und nachdem ich viel zu früh gesehen habe, wie ein Anwalt von einem Tyrannosaurus-Rex gefressen wurde, ein Feuchtfarmer die Galaxy rettet und ein Waisenjunge erfährt, dass seine Eltern Zauberer waren, seitdem ist es um mich geschehen. Filme sind für mich das Medium Nummer 1, auch wenn ich so gut wie jeder Form von Kunst etwas abgewinnen kann, ist es das bewegte Bild, das mein Herz am meisten eingenommen hat. Abgesehen vom American Football, der mich 22 Jahre begleitet hat und durch Filme wie „Remember the Titans“ meine eigenartige Vorliebe für den Sportfilm geweckt hat, weswegen man mich auf Letterboxd nur als den Coach kennt.
Andere Meinungen zu Der phönizische Meisterstreich:
Oliver Armknecht von film-rezensionen.de
In „Der phönizische Meisterstreich“ reisen ein windiger Geschäftsmann, seine Nonnentochter und ein Insekten-Tutor gemeinsam durchs Land, um Aufträge zu verhandeln. Das Ergebnis ist ein typischer Wes Anderson mit sorgfältig durchkomponierten Bildern und vielen Stars. Das macht teilweise Spaß, teilweise ist die Krimikomödie aber auch langweilig. 7 von 10 Punkten.
Jannek Suhr von epd film
Wes Anderson macht Wes-Anderson-Sachen – mit seiner Geschichte um Benicio del Toro als zwielichtigen Geschäftsmann schlägt er auch ungewohnt makabre Töne an, die seinem Werk gut zu Gesicht stehen. 4 von 5 Sterne.
Axel Timo Purr von Artechock
Wes Andersons bestätigt in seiner Tragikomödie seine Vorlieben für manierierte Gedankenspiele, extravagante Kinematographien und ein dadaistisches Staraufgebot. Das ist selten komisch und zutiefst zwanghaft.
Antje Wessels von Wessels Filmkritik
„Der phönizische Meisterstreich“ ist durch und durch ein Wes-Anderson-Filmen mit all seinen bekannten Tropes, Motiven und natürlich einer unvergleichbaren Ästhetik. Doch im Gegensatz zu seinen letzten, immer etwas faul wirkenden Werken ist das hier endlich mal wieder der Beweis, dass Anderson an seinen Arbeiten immer noch einen Heidenspaß hat, der sich 1:1 aufs Publikum überträgt.
Pressematerial: Der phönizische Meisterstreich | 2025 ©Universal Pictures Germany
Ein Kommentar
Mir hat schon The French Dispatch gereicht, um zu erkennen, dass ich den Filmen dieses von einem meiner Kollegen so hochgelobten Regisseurs einfach nicht warm werde. Mir waren die Figuren in dieser Starparade zu schablonenhaft und letzten Endes hat mir dabei etwas gefehlt. Darum werde ich mir auch den phönizischen Meisterstreich nicht ansehen.