Zwei Jahre ist es her, dass „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ in die Kinos kam. Zwei Jahre, in denen die Vorfreude auf das große Finale stetig wuchs. Nun ist es endlich soweit: „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ startet, der achte und womöglich letzte Teil der Reihe, die das moderne Stuntkino geprägt hat wie keine zweite. Die Frage ist also: Kann dieser Abschluss all das liefern, was man sich nach fast drei Jahrzehnten Ethan Hunt erwartet? Wird Tom Cruise – mittlerweile 62 Jahre alt, aber scheinbar kein bisschen langsamer – seiner ikonischen Figur ein würdiges Finale bereiten? Und schafft es der Film, sowohl als spektakuläres Einzelabenteuer, als direkte Fortsetzung wie auch als großes Franchise-Finale zu funktionieren?
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Ein Beitrag von: Lennart Goebel
Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning: Das große Finale auf Memory Lane
All diesen Fragen möchte ich mich heute in meiner allerersten Review-Fortsetzung widmen. Denn wie die treuen Leser:innen unter euch wissen: „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ war damals meine erste Kritik für Passion of Arts. Dass ich auch das Finale übernehmen durfte, war für mich Ehrensache – auch wenn ich mir diese Review eigentlich mit Maddin und Flo teilen sollte. Sorry nochmal, Jungs! Dafür könnt ihr unsere ausführlicheren Gedanken in der kommenden Podcast-Episode nachhören, wo wir – oder besser: sie – nochmal detaillierter auf Stärken, Schwächen und wilde Theorien eingehen.
Also: Zurückspulen. Zwei Jahre. Meine damalige Meinung zu „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ lautete:
„Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ erfindet das Rad weder neu noch zieht er neue Felgen auf. Er ist genau das, was man von ihm erwartet.”
– Lennart (2023)
Und „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“? Der fährt jetzt mit genau diesen neuen Felgen Memory Lane runter. Dabei bindet er nicht nur direkt an den Vorgänger an, sondern holt weit aus: mit Rückblenden, Querverweisen und gefühlt einem Dutzend Anspielungen auf frühere Filme. Man könnte fast meinen, der Film wolle beweisen, dass alles in diesem Franchise irgendwie aufeinander aufbaut. Für manche Kritiker:innen ein unnötiges Info-Overload – für mich: eine etwas zu ausführliche Erinnerungshilfe. Ich selbst habe die ersten drei Filme vielleicht je einmal gesehen. Und kann mich an kaum mehr als Masken, Motorräder und Klettereien erinnern. Aber keine Sorge: Der Film wiederholt gern alles Wesentliche. Manchmal vielleicht etwas zu gerne. Doch dazu später mehr.
Worum geht es in „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“?
„Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ ist ein US-amerikanischer Actionfilm von Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie, der am 21. Mai 2025 in den deutschen Kinos startete. Zwei Tage später wurde der Film in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Es handelt sich um den achten Teil der Mission-Impossible-Reihe. Und eine Fortsetzung von „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ aus dem Jahr 2023.
In „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ steht Ethan Hunt (Tom Cruise) erneut vor einer seiner bisher gefährlichsten Missionen. Gemeinsam mit seinem Team muss er eine Bedrohung abwenden, die globale Folgen haben könnte. Dabei werden Vertrauen, Teamarbeit und grenzenloser Mut auf die Probe gestellt, während sie gegen eine mächtige Organisation kämpfen, die mit moderner Technologie unvorstellbare Macht erlangen will. Der Film verbindet atemberaubende Action mit emotionalen Momenten und führt die erfolgreiche Reihe mit spannenden Wendungen zu einem neuen Höhepunkt.


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Die Stakes waren noch nie höher
Man kann viel über „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ sagen, aber eines ist sicher: Die Latte lag hoch. Und wie wir alle wissen, liebt es Tom Cruise, sich an hohe Latten zu hängen – notfalls wortwörtlich. Zwei Jahre nach dem ersten Teil des Finales, der mit der „Entity“ ein nebulöses KI-Bedrohungsszenario etabliert hatte, liefert der nunmehr achte Teil die versprochene Fortsetzung. Und auch wenn wir uns mittlerweile daran gewöhnt haben, dass Ethan Hunt das Unmögliche möglich macht, fühlt sich „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ so an, als wollte er es uns wirklich ein für alle Mal beweisen. Mit Nachdruck. Mit Faustschlägen. Und mit einem U-Boot voller Atomsprengköpfe.
Dabei beginnt der Film wie ein eigenständiger Thriller: Mit einem Prolog, der lang genug ist, um als separater Actionfilm durchzugehen. Wäre da nicht die Mission, die drängt – und zwar sofort. Es gibt keine Einführung mehr, keine Zeit zum Durchschnaufen. Die Figuren werfen sich Befehle zu, als wären sie in einem Call of Duty-Level. Während die Kamera einem Setpiece nach dem anderen hinterherjagt. Und doch schafft der Film es, trotz aller Dauer-Action, seine Figuren nicht völlig im Maschinengewehrfeuer untergehen zu lassen.
Tom Cruise sprintet von Level zu Level
Der Ablauf wirkt dabei oft wie ein hochbudgetiertes Videospiel. Es gibt klar definierte Levels, Bossfights, Rückblenden und Cutscenes. Zwischendurch muss Ethan durch ein sinkendes U-Boot tauchen, das in einem Meeresgraben hängt. Klingt absurd? Ist es auch. Aber das Franchise lebt von dieser Art der Grenzüberschreitung. Seit „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“ war das Ziel stets: höher, schneller, gefährlicher. Und spätestens seit „Mission: Impossible – Fallout“ wissen wir: Ethan Hunt stirbt nicht. Zumindest nicht, solange Tom Cruise mitläuft.
Und genau da kratzt der Film an seiner eigenen Glaubwürdigkeit. Denn auch wenn es Spaß macht, Ethan durch Situationen zu sehen, die jeden anderen das Leben kosten würden – irgendwann stellt sich Ermüdung ein. Wenn 20 Minuten lang erklärt wird, dass eine bestimmte Aktion absolut tödlich ist, nur damit Ethan dann am Ende den ohnehin schon an den Haaren herbeigezogenen Wahnsinnsplan verwirft und trotzdem macht, was vorher als garantiert Tödlich etabliert wurde und überlebt. Warum überhaupt noch Regeln etablieren? Warum überhaupt die Zeit mit der vorangegangenen Exposition verschwenden? Die Reihe war schon immer ein Tanz auf dem Drahtseil der Suspension of Disbelief – aber hier droht sie zu zerreißen. Nicht wegen mangelnder Spannung, sondern weil man irgendwann aufhört, die Stakes noch ernst zu nehmen.

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Ein Spektakel mit Herz
Und trotzdem – „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ hat Herz. Viel davon. Wenn man sich auf das Spektakel einlässt, kann man mitfiebern, lachen und staunen. Und das liegt nicht nur an Cruise, sondern auch an den liebevoll eingesetzten Nebenfiguren. Tramell Tillman (bekannt aus „Severance„) bringt als stoischer Analyst frischen Wind, Hannah Waddingham hat sichtlich Spaß an ihrer Agentenrolle. Und Rolf Saxon kehrt als William Donloe zurück, den wir zuletzt 1996 im ersten Film gesehen haben. Das ist der Moment, in dem das Franchise sich selbst feiert – und es funktioniert erstaunlich gut.
Denn das ist letztlich die große Stärke dieses Films: Er will alles sein – Sequel, Finale, Greatest-Hits-Album. Und schafft es irgendwie, das meiste davon zu liefern. Auch wenn dabei einige Figuren wie Hayley Atwell oder Simon Pegg nicht ganz so glänzen dürfen wie im Vorgänger, hat der Film eine klare Mission: Er will unterhalten. Und zwar bis zum Anschlag.
Ein Franchise wird zur Mythologie – Nostalgie, Kanon und das große Ganze
Es gibt Filme, die wollen einfach nur Spaß machen. Und es gibt Filme, die wollen Geschichte schreiben. „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ versucht beides – und überrascht damit, wie viel Vergangenheit er plötzlich mit im Gepäck hat. Was ursprünglich als lose Agentenabenteuer-Reihe begann, ist mittlerweile zu einem durchgetakteten Spionage-Mythos gewachsen, der es ernst meint mit seiner Timeline. Und ja, es wirkt manchmal etwas gezwungen, aber es ist auch verdammt beeindruckend.
Denn dieser achte Teil hat nicht nur das Ziel, die Handlung des direkten Vorgängers zu Ende zu bringen. Er will das ganze Franchise zusammenbinden. Mit Flashbacks, Rückbezügen und Figuren, die man entweder nie vermisst oder längst vergessen hatte. Plötzlich sind Dinge, die vor zwanzig Jahren mal nebensächlich waren, von zentraler Bedeutung. Es fühlt sich ein bisschen so an, als hätte das Franchise einen MCU-Crashkurs belegt und jetzt beschlossen, sich selbst als zusammenhängendes Universum ernstzunehmen.
Ein Paradebeispiel dafür ist die Rückkehr von Rolf Saxon als William Donloe. Wer? Richtig – der Typ aus dem ersten Film, der in der CIA-Zentrale ohnmächtig wurde, weil Hunt sich von der Decke abseilte. Dass dieser scheinbar vergessene Side-Character 28 Jahre später wieder auftaucht, ist mehr als ein Easter Egg. Es ist ein Statement: Alles gehört zusammen. Und wenn man das zulässt, dann entfaltet „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ einen gewissen Zauber, der über das reine Actionkino hinausgeht.
Auf Easter-Egg-Jagd mit Ethan Hunt


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Natürlich wird dabei auch ordentlich die Nostalgie-Kuh gemolken. Jeder MacGuffin, jede vergangene Mission, jede halbwegs erinnerungswürdige Szene wird mindestens einmal namentlich erwähnt oder visuell aufgegriffen. Manchmal wirkt das wie Fan-Service aus dem Baukasten, aber es hat auch etwas Versöhnliches. Der Film will uns erinnern: Das hier war eine Reise. Und wir waren dabei.
Dass das Ganze nicht in purer Überfrachtung untergeht, liegt auch daran, dass Regisseur Christopher McQuarrie (wieder einmal) versteht, wie man Struktur und Tempo balanciert. Ja, vieles ist exzessiv, aber nie chaotisch. Und in all dem Tumult spürt man die Liebe zum Detail: Wie sich Figuren entwickeln, wie Rückbezüge geschickt platziert sind, wie manche Szenen fast poetisch ihre eigenen Ursprünge zitieren – das ist kein Zufall, das ist Franchise-Arbeit auf höchstem Niveau.
Mehr als nur ein Actionfeuerwerk
Aber so viel Lob sei auch kurz geerdet: Natürlich hat das alles seinen Preis. Nicht jede Figur bekommt genug Raum. Hayley Atwells Grace, im Vorgänger noch der emotionale Dreh- und Angelpunkt, hat hier sichtlich weniger zu tun. Simon Pegg als Benji? Funktioniert wie immer, hat aber weniger Glanzmomente als gewohnt. Es ist ein bisschen wie bei einem Best-of-Album: Nicht jeder Track kann glänzen, wenn die Playlist zu voll ist.
Und trotzdem: Wenn ein Franchise es schafft, sich nach fast 30 Jahren so kohärent und rund anzufühlen, dann darf man ruhig mal klatschen. Mission: Impossible war nie das große Charakterdrama, aber es war immer ein Ort für wiedererkennbare Figuren, wahnwitzige Setpieces und ein Ethos, das auf Loyalität, Teamgeist und einer Prise Wahnsinn basiert. Dass das nun alles in einem finalen (?) Film zusammenfließt, macht „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ zu mehr als nur einem Actionfeuerwerk. Es wird zum Mythos. Und das, obwohl es eigentlich nur ein Film über einen Typen ist, der immer wieder irgendwo runterspringt.
Tom Cruise – Maßstab, Mythos, Maschinenmensch
Nein, Tom Cruise ist nicht der letzte Actionheld seiner Zeit. Das wäre unfair gegenüber Keanu Reeves, der sich mit der John-Wick-Reihe eine ganz eigene Legende gebaut hat. Auch nicht gegenüber Charlize Theron in „Atomic Blonde„, oder Daniel Craig, der Bond ins 21. Jahrhundert geprügelt hat. Aber Tom Cruise ist der Maßstab. Der Taktgeber. Der Mann, an dem sich alle messen wollen oder müssen
Wenn Marvel-Darsteller in Interviews damit kokettieren, sie seien „the next Tom Cruise“, dann meint das nicht das sie einer komischen Sekte beigetreten sind. Es geht hauptsächlich um ihr Ego und Marketing Ihres Brands. Doch was sie meinen ist der Einsatz den Sie in ihre Projekt und in ihre Arbeit stecken, so wie es sonst nur ein Tom Cruise tut.
Tom Cruise ist Leib und Seele von Mission: Impossible
Er ist nicht mehr nur Schauspieler. Nicht mal mehr nur Produzent. Er ist so etwas wie der James Cameron der Stuntkunst geworden – mit einem kleinen, aber entscheidenden Unterschied: Cruise lässt sich nicht nur neue Stunt-Technologien einfallen, er führt sie selbst aus. Ohne Green Screen, Netz oder Gnade für seine Wirbelsäule.
Und das verleiht Mission: Impossible seine Seele. Denn bei aller Nostalgie, bei aller cleveren Franchise-Architektur – es ist diese rohe, physische Präsenz, die den Unterschied macht. Wenn Cruise auf einem Motorrad von einer norwegischen Klippe springt oder durch ein sinkendes U-Boot voller Atomraketen taucht, dann sieht man nicht nur Ethan Hunt in Aktion – man sieht Tom Cruise, den irren Perfektionisten, den Showman, den Getriebenen. Und man glaubt es ihm.


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Der Mythos der das Franchise am Leben erhält
Natürlich ist das ein Mythos, sorgfältig gepflegt durch PR, Featurettes und Behind-the-Scenes-Clips. Aber es ist ein Mythos, der funktioniert. Denn wir sehen ja, dass es echt ist. Mission: Impossible ist längst nicht mehr nur ein Film – es ist ein Live-Stunt-Spektakel mit Story-Elementen, eine Mischung aus James Bond, Jackie Chan und Extremsport-Doku. Und Cruise steht im Zentrum dieser Symbiose. Er ist der Motor und der Treibstoff zugleich.
Man kann ihm vorwerfen, dass er sich zu sehr inszeniert. Dass er die Reihe zu sehr auf sich zuschneidet. Dass er keine Rolle spielt, sondern nur noch sich selbst. Aber man kann ihm nicht absprechen, dass er das Actionkino auf ein neues Level gehoben hat. Ohne Motion-Capture-Anzug. Ohne Second Unit. Sondern mit Knochen, Mut und einer stoischen Entschlossenheit, die sich mittlerweile wie ein Manifest anfühlt.
Mit seinen 62 Jahren ist Cruise nicht mehr der Jüngste, aber man merkt dem Film an, dass er hier noch mal alles gibt. Vielleicht zum letzten Mal. Vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon bei einem Mann, der offenbar auch dann noch einen Sprint durch Rom plant, wenn ihm ein Hüftgelenk fehlt. Aber genau deshalb funktioniert „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“: Weil wir wissen, dass der Typ nicht für einen Paycheck springt, sondern für ein Vermächtnis.

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Rückwärts in die Zukunft – Wenn das Franchise die Spannung frisst
So sehr ich das Spektakel liebe, so sehr spüre ich bei „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ auch einen gewissen Franchise-Burnout. Denn was ursprünglich mal das Kino-Äquivalent eines Spionage-One-Night-Stands war – aufregend, in sich abgeschlossen und garantiert ohne emotionale Verpflichtungen – versucht jetzt mit aller Macht, eine große, zusammenhängende Saga zu sein. Und ja, mit einer Mythologie, die nachträglich über sieben Filme gestülpt wird wie ein schlecht sitzender Anzug.
Während „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ sich noch zurückhält und nur zaghaft in die nicht all zu weite Vergangenheit linst, macht Teil 8 eine Arschbombe ins Franchise-Turmbecken. Und leider landet er dabei nicht ganz sauber. Denn anstatt dem Zuschauer eine neue „unmögliche Mission“ zu geben, wirkt es phasenweise so, als würde der Film nur aus Relikten bestehen. Zum Beispiel das ikonische Messer aus dem ersten Teil. Da sind Figuren, deren Wiedersehen weniger emotional als erklärungsbedürftig ist. Da ist eine fast schon Marvel-artige Exposition, die glaubt, jeder Zuschauer hätte sich eine Mission: Impossible-Lore-Wiki auf die Stirn tätowiert.
Und klar: Ein Franchise-Finale darf Rückgriffe machen. Aber Mission: Impossible war nie das Franchise, das sich durch erzählerische Kontinuität definiert hat. Es war immer eher ein stilistischer Spielplatz, in dem verschiedene Filmschaffende ihre Visionen ausleben durften – mal düster (Brian De Palma), mal opernhaft (John Woo), mal klinisch präzise (Christopher McQuarrie). Die Konstante war immer nur Ethan Hunt. Und ein neues unmögliches Szenario.
Will „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ zu viel?
„Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ will auf einmal alles sein: Fortsetzung, Prequel, Abschluss, Rückblick, Greatest-Hits-Album. Und das ist ermüdend. Weil es dem eigentlichen Reiz – einem fokussierten, adrenalingeladenen, klar umrissenen Abenteuer – die Luft abschnürt. Die Story biegt sich in alle Richtungen, nur um irgendeinen alten Handlungsfetzen zu integrieren, und das fühlt sich oft eher nach Fan-Fiction als nach cleverem Drehbuch an.
Ein bisschen wirkt es, als hätte sich Mission: Impossible zu sehr bei „Avengers: Endgame“ umgeschaut. Nur dass hier keine Superhelden zurückkehren, sondern Artefakte, Nebencharaktere und MacGuffins – manche spannend, manche einfach nur da. Dabei bräuchte es all das gar nicht. Gib mir eine Bombe in Venedig, einen Verräter im Team, ein kaputtes Motorrad und Tom Cruise mit Tunnelblick – und ich bin glücklich. Ohne Black Vault, ohne Messer-Zitat, ohne Rückblenden-Tinderparty.
Vielleicht ist genau das die Ironie am „Final Reckoning“: Dass ausgerechnet ein Film, der uns nochmal an den Anfang zurückführen will, uns vor allem zeigt, wie weit sich Mission: Impossible von seinem ursprünglichen Reiz entfernt hat. Nicht unrettbar weit. Aber weit genug, dass man es merkt.
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Fazit zu „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“:
Unterm Strich hatte ich meinen Spaß mit „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“. Wirklich. Ich war zwei Stunden und fünfzig Minuten lang gut unterhalten, habe mitgefiebert, gelacht, an der Kante meines Kinosessels gekaut – und trotzdem kann ich die Schwächen nicht ignorieren. Die Story? Etwas zu bemüht. Die Nostalgie? Ein bisschen zu selbstverliebt. Die Struktur? Wackeliger als Tom Cruise auf einem Zugdach.
Ich würde sogar so weit gehen, den achten Teil im internen Mission: Impossible-Ranking eher im Mittelfeld einzuordnen. Teil 7 fand ich runder, fokussierter, atmosphärischer. Und Teil 6 – „Mission: Impossible – Fallout“ – bleibt für mich das absolute Highlight der Reihe. Vielleicht ist es Zeit, den älteren Teilen mal wieder einen Besuch abzustatten.
Aber genug genörgelt: „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ ist ein bombastischer Kinofilm, der genau das tut, was er soll. Er unterhält. Er lässt einen staunen. Und er zeigt, dass Tom Cruise auch mit Anfang 60 immer noch der Maßstab für physische Kino-Action ist. Für die große Leinwand lohnt sich das allemal – ich würde dem Film wohlwollend eine 7 von 10 geben.
Nur wenn ich an einem verregneten Sonntag auf der Couch sitze, greife ich dann doch lieber zur „Mission: Impossible – Fallout„-Blu-ray.
Werdet ihr euch den Film „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ ansehen?
TRAILER: ©Paramount Pictures

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LENNART – Autor
Seit November 1995 mache ich das Internet unsicher und nachdem ich viel zu früh gesehen habe, wie ein Anwalt von einem Tyrannosaurus-Rex gefressen wurde, ein Feuchtfarmer die Galaxy rettet und ein Waisenjunge erfährt, dass seine Eltern Zauberer waren, seitdem ist es um mich geschehen. Filme sind für mich das Medium Nummer 1, auch wenn ich so gut wie jeder Form von Kunst etwas abgewinnen kann, ist es das bewegte Bild, das mein Herz am meisten eingenommen hat. Abgesehen vom American Football, der mich 22 Jahre begleitet hat und durch Filme wie „Remember the Titans“ meine eigenartige Vorliebe für den Sportfilm geweckt hat, weswegen man mich auf Letterboxd nur als den Coach kennt.
Andere Meinungen zu „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“:
Yannick Vollweiler von film-rezensionen.de
„Mission: Impossible – The Final Reckoning“ für sich ist weder der beste „Mission: Impossible“ noch der beste Actionfilm aller Zeiten. Trotzdem beweist der neueste Film von Christopher McQuarrie und Tom Cruise erneut eindrucksvoll, dass das Mission: Impossible-Franchise einsam an der Spitze des Blockbuster-Action-Kinos steht. „The Final Reckoning“ stellt erneut alle bisherigen Stunts in den Schatten und verlangt danach, auf der großen Leinwand erlebt zu werden. 8 von 10 Punkte.
Plus von Film Plus Kritik
“Mission: Impossible – The Final Reckoning” ist ein würdiger Abschluss einer Film-Reihe, die unter der Regie von Brian de Palma düster begann, dann einen Ausflug ins Übertriebene des Camp machte und schließlich seine Identität fand, indem es übermenschliche Herausforderungen konstruierte und diese mit enormen Schauwerten kombinierte. Der Film ist ernst, sowohl in der Thematik als auch in der Selbstwahrnehmung, aber nicht übertrieben dramatisch. […]. 9 von 10 Sternen.
Karsten Munt von Perlentaucher | Das Kultmagazin
Die KI ist losgelassen und nur Tom Cruise kann sie stoppen! Christopher McQuarries (mutmaßlicher) Franchise-Abschlussfilm „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ brilliert zwar wieder einmal mit phänomenalen set pieces, dazwischen wird aber erstaunlich viel geredet.
Bastian Braun von Comicschau
Für Fans der Reihe ist „The Final Reckoning“ mit seinen Rückblenden und Stunts sicherlich ein schöner Abschluss für das Franchise. Gerade Action-mäßig gibt es trotz der „Durststrecken“ teilweise einige gute Shots. 3.5 von 5 Sternen.
Jens Adrian von Treffpunkt: Kritik
[…] Mit einem unvorstellbaren Aufwand zum Leben erweckt, wird kaum ein Superlativ den Stunts gerecht, die Regisseur Christopher McQuarrie und Hauptdarsteller Tom Cruise hier abbrennen. Schade ist allerdings, dass der Rest des Teams dabei merklich kurz kommt. [..] 4.5 von 6 Punkten.
Eine LeRiMa Koproduktion: Pressematerial: Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning | 2025 ©Paramount Pictures