„The Accountant 2“ ist die Fortsetzung des 2016 erschienen Krimi-Thrillers „The Accountant“, der nicht unbedingt einen zweiten Teil gebraucht hätte. Der zweite Teil verschiebt dabei die Schwerpunkte und baut mehr Humor und Action ein. Ob diese Formel aufgeht und sich ein Besuch im Kino lohnt erfahrt ihr in meiner Filmkritik.
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Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „The Accountant 2“?
Der Film „The Accountant 2“ setzt die Geschichte von Christian Wolff (Ben Affleck), einem brillianten Buchhalter mit autistischen Zügen, fort. Dieses Mal wird Christian in ein Netz aus Korruption und Menschenhandel verwickelt, als er versucht, den Mord an Raymond King (J.K. Simmons), einem ehemaligen Chef des Treasury Departments, aufzuklären. Unterstützt wird er von seinem Bruder Brax (Jon Bernthal) und Marybeth Medina (Cynthia Addai-Robinson), während neue Gegner und unerwartete Verbündete, darunter Anaïs (Daniella Pineda), die Handlung zu einem spannenden Wettlauf gegen die Zeit machen.
„The Accountant 2“ – Größer, härter, besser?

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Regisseur Gavin O’Connor, der bereits für den ersten Teil verantwortlich zeichnet, versammelt für „The Accountant 2“ fast die gesamte Besetzung aus dem ersten Teil wieder, nur Anna Kendrick schlüpft nicht wieder in ihre Rolle aus „The Accountant„. Mit 80 Millionen US-Dollar hat er dabei auch ein fast doppelt so hohes Budget zur Verfügung, wie beim ersten Film (dort waren es knapp 44 Millionen). Während der erste Teil noch in Zusammenarbeit mit Warner Bros. entstand, stehen diesmal die Amazon MGM Studios als Verleiher parat. Amazon MGM wird auch für den bereits angekündigten dritten Teil diese Rolle übernehmen.
Neben Kendrick gibt es aber auch noch eine weitere Personaländerung, denn die Helferin des Accountant wird nun nicht mehr von Alison Wright sondern von Allison Robertson gespielt. Die Rolle der Justine ist auch etwas offener und freundlicher angelegt als zuvor. Ich kann mir vorstellen, dass dies gemacht wurde, weil Justine eine deutlich größere Rolle spielt und nun auch bei ihrer Helfertätigkeit gezeigt wird. Im ersten Teil war sie nur eine Stimme, bis dann am Ende aufgelöst wird, um wen es sich handelt.
Ein ungleiches Gespann

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Das Herz des Films sind aber Ben Affleck und Jon Bernthal als ungleiches Bruder-Gespann. Es macht tatsächlich richtig viel Spaß den beiden beim Streiten und Frotzeln zuzusehen. In „The Accountant“ mussten sie sich erst finden, denn Chris (Affleck) war 10 Jahre lang abgetaucht, nachdem sein Vater bei der Beerdigung seiner Mutter getötet wurde.
Der zweite Teil setzt nun 8 Jahre nach dem ersten Film an und es scheint so, dass sich Chris nie bei seinem Bruder Brax (Bernthal) gemeldet hat. Brax ist darüber sehr verärgert. Der Film findet hierbei genau die richtige Mischung aus Drama und komischen Situationen. Brax durchschaut zwar seinen Bruder, wünscht sich aber auch mehr Zuneigung von ihm. Bernthal verkörpert diesen eiskalten Mörder sehr gut, der vorgibt gerne allein zu sein und doch immer wieder den Kontakt zu anderen Menschen sucht. Dabei ähnelt er seinem Bruder Chris. Beide werden jedoch aus unterschiedlichen Gründen von tieferen sozialen Kontakten zu anderen Menschen abgehalten: Der eine wegen seiner mörderischen Arbeit, der andere wegen seines speziellen Wesens.
Ich finde es jedenfalls sehr schön, wie der Film die Reise der beiden zeigt, denn sie wachsen im Laufe des Films immer enger zusammen und können sogar einige soziale Erfolge feiern. Hier unterscheidet sich „The Accountant 2“ von seinem Vorgänger, denn dort blieb Chris noch ein tieferer sozialer Kontakt zu Dana (Anna Kendrick) verwehrt.
„The Accountant 2“ mit wuchtigerer Action

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Ein großes Manko, was Teil 1 für mich hat, sind die nicht sonderlich gut inszenierten Kämpfe und Schusswechsel. Gerade bei den Nahkämpfen ist der Film viel zu verwackelt und zerschnitten. „The Accountant 2“ hat daraus gelernt und präsentiert uns deutlich besser inszenierte Action. Der Film ist insgesamt deutlich brutaler sowie expliziter und fängt außerdem mit der Gewalt früher an.
Chris arbeitet nun mit Medina (wieder Cynthia Addai-Robinson), der Leiterin der Bundesbehörde FinCEN zusammen, um den Mord an ihrem ehemaligen Chef Ray King (J.K. Simmons) aufzuklären. Dabei geht es auch um Menschenhandel und Schwarzarbeit. Als sie einen Pizzahersteller befragen, schaltet Chris sehr schnell und gekonnt die Sicherheitsleute aus und wendet Gewalt an um diesen zu befragen. Das ist auch die erste Szene mit Action und bereits dort ist diese sehr ordentlich inszeniert. Sehr klare Schläge und gute Übergänge.
Der große Höhepunkt ist aber der Kampf am Ende, den Chris und sein Bruder zusammengestalten. Hier gibt es sogar mal längere Kamerafahrten und Abschnitte ohne sichtbaren Schnitt. Das ist zwar jetzt nicht auf John-Wick-Niveau, aber schon eine deutlich Steigerung zum ersten Teil. Auch entfalten hier die Schusswechsel eine deutlich größere Wucht durch gut gezeigtes Treffer-Feedback und Konsequenzen.
Interessante Handlung mit spannenden Wendungen

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Der erste Teil dreht sich vorrangig um eine Finanzprüfung bei einem großen Robotik-Unternehmen. Eine Buchhalterin (Anna Kendrick) hatte dort Unregelmäßigkeiten in den Finanzen entdeckt, welche Chris bestätigen konnte. Danach müssen beide um ihr Leben fürchten, da der Chef der Firma seine Taten verschleiern will. Der Film fokussierte sich auf die beiden und den Kampf gegen den Boss der Firma.
Der zweite Teil setzt die Risiken direkt deutlich höher, da Menschenhändler und mexikanische Kartelle sowie Profi-Killer eine größere Rolle spielen. Auch ist das Spielfeld viel größer und beschränkt sich nicht nur auf eine amerikanische Firma. Chris und sein Bruder müssen grenzüberschreitend tätig werden, um das Verbrechen aufzuklären. Hinzu kommen außerdem die sehr gefährliche Profi-Killerin Anaïs (Danielle Pineda) und der Scharfschütze Cobb (Grant Harvey). Durch alles zusammen erzeugt für mich der Film eine deutlich größere Spannung als Teil 1, da die Bedrohungslage für alle deutlich höher ist.
Fazit zu „The Accountant 2“
„The Accountant 2“ gefällt mir deutlich besser als sein Vorgänger. Dies liegt vor allem an der herrlichen Chemie zwischen Affleck und Bernthal, welche in herrlich komödiantische Situationen zusammen mit Cynthia Addai-Robinson münden. Auch ein großer Kritikpunkt meinerseits wird im zweiten Teil ausgewetzt: Die Action ist richtig gut gelungen, klar ersichtlich und oft sehr wuchtig. Als dritter Punkt kommt außerdem ein Handlung dazu, welche deutlich höhere Risiken birgt und damit auch spannender ist.
Daher vergebe ich sehr gut gemeinte 7,5 von 10 Punkten.
Werdet ihr euch „The Accountant 2“ im Kino ansehen?
TRAILER: © Warner Bros.


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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressestimmen zu „The Accountant 2“:
Antje Wessels von Wessels Filmkritik
Eine Fortsetzung, von der wir nicht wussten, dass wir sie brauchten: Auf den eher durchschnittlichen, vor allem aber trockenen Thriller „The Accountant“ folgt eine Fortsetzung mit viel Humor, einem fantastischen Brüder-Duo und einem Fall, dessen Ernsthaftigkeit sich zwar mit den Kabbeleien zwischen Ben Affleck und Jon Bernthal beißt, der nach Genrestandards aber trotzdem ordentlich unterhält.
Ilija Glavas von Kinomeister
Wer auf der Suche nach einem stringenten Plot oder emotionaler Tiefe ist, sollte sich lieber woanders umsehen. Doch wer sich für zahlengetriebene Selbstjustiz, präzise gesetzte Gewalt und sarkastische Brüder mit einem Faible für Excel-Tabellen interessiert, bekommt hier genau das, was der Titel verspricht: eine blutige Bilanz. Film Bewertung 6 / 10
Lukas Hoffmann von Kino-Zeit
Schlussendlich ist The Accountant 2 eine seichte Actionkomödie, die ihre erzählerischen Schwächen aber mit der unkonventionellen Chemie ihrer Protagonisten auszugleichen weiß. 3,5 von 5 Sterne.
Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: The Accountant 2 | 2025 © Warner Bros. | Amazon MGM