In „Death of a Unicorn“ laufen die mythischen Fabelwesen Amok, während Menschen versuchen sie auszubeuten. Klingt erstmal spannend und auch die Besetzung ist mit Paul Rudd und Jenna Ortega in den Hauptrollen interessant. Ob diese wilde Horror-Komödie von A24 etwas taugt, erfahrt ihr in meiner Filmkritik.
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Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „Death of a Unicorn“?
Während einer Autofahrt kollidieren ein Vater und seine Tochter versehentlich mit einem Einhorn. Was zunächst wie ein skurriler Unfall wirkt, entfaltet schon bald ungeahnte Folgen, als eine mysteriöse Pharmafirma von der Existenz des Fabelwesens erfährt – und skrupellose Pläne schmiedet. „Death of a Unicorn“ verbindet rabenschwarzen Humor mit Horrorelementen und erzählt eine gleichermaßen schräge wie packende Geschichte.
„Death of a Unicorn“ ist der neue A24-Film

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Der neue Film von A24 wird vom noch relativ unbekannten Regisseur Alex Scharfman umgesetzt. Er trat bisher nur als Produzent für verschiedene Filme von unterschiedlichen Studios auf. Dies ist nun seine erste Regiearbeit. Der Film wartet mit einem relativ kleinen Budget von 15 Millionen US-Dollar auf. Das ist auch ein teilweise im Film zu erkennen, denn dieser spielt vor allem in einer „Lodge“ irgendwo im kanadischen Hinterland. Gedreht wurde allerdings in Ungarn im Juli 2023. Da A24 nicht Teil der SAG-AFTRA ist konnte die Produktion auch während des Streiks fortgesetzt werden.
Mein Hauptgrund den Film überhaupt zu schauen, sind die vielen bekannten Gesichtern bei der Besetzung. Die Hauptrollen spielen Paul Rudd und Jenna Ortega als ungleiches Vater-Tochter-Gespann. Hinzu gesellen sich Richard E. Grant als schwer krankes Familienoberhaupt einer reichen Familie sowie Téa Leoni als seine Ehefrau und Will Poulter als sein Sohn. Daneben sind noch Anthony Carrigan und Sunita Mani dabei. Carrigan spielt einen Butler, der ständig herumkommandiert wird, und Mani eine Wissenschaftlerin. Ich kenne Carrigan vor allem aus der Serie „Gotham„, wo er den verrückten Serienmörder Victor Zsasz spielt. In dieser Rolle fand ich ihn damals auch richtig gut und auch hier überzeugt er wieder.
Einhorn-Jagd als Allegorie

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Der Titel des Films lässt sich tatsächlich in zwei Richtungen interpretieren: „Tod eines Einhorns“ oder „Tod von einem Einhorn“, im Sinne von „durch ein Einhorn“. Beides trifft zu, denn die weißen Fabelwesen dürfen hier nicht nur einstecken sondern auch ordentlich austeilen. Das kommt dann auch mit sehr viel Gore, Blut und Gedärmen daher. Da der Film aber auch eine Komödie ist, fällt das gar nicht so stark ins Gewicht. Jump-Scares gibt es auch nicht wirklich, außer einen bei dem ich mich erschreckt habe.
Doch die Einhorn-Jagd ist hier nicht einfach nur ein wildes Gore-Fest. Der Film hat auch eine Botschaft, denn Elliot (Rudd) hofft auf eine Beförderung durch seinen Boss (Grant). Die Familie Leopold stellt sich aber als genau das heraus, wofür Ridley (Elliots Tochter, gespielt von Jenna Ortega) sie hält: Eine reiche verwöhnte Oligarchen-Familie, welche für finanziellen Erfolg und Macht wortwörtlich über Leichen geht.
In „Death of a Unicorn“ ist den Reichen nichts heilig

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Als die Familie nämlich feststellt, dass das Blut des Einhorns heilende Kräfte hat, erscheinen sofort die Dollar-Zeichen in ihren Augen und sie verhökern Proben an höchstbietende reiche Verwandte und Bekannte. Im Grunde hat der Film also eine kapitalismuskritische und gegen Reiche gerichtete Botschaft: Nicht mal vor so etwas heiligem wie ein Einhorn wird Halt gemacht. Alles wird ausgebeutet, wenn es einen persönlichen Vorteil bringt. Kapitalistischer geht es eigentlich nicht.
Diese Botschaft ist in meinen Augen ganz nett, aber sie ist auch ziemlich platt. Reiche die alles ausbeuten was ihnen vor die Flinte kommt ist jetzt kein Thema was ich als besonders kreativ oder neu finde. Etwas kreativer und frischer ist dagegen die Darstellung der Einhörner. Wobei so neu auch nun wieder nicht.
Interessante Wandteppiche als Grundlage

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Der Film nimmt als Ausgangspunkt sieben Wandteppiche (siehe unten), die um 1500 in den Niederlanden gefertigt wurden und heute im MET-Museum in New York zu sehen sind. Diese gehören zu den schönsten Arbeiten des späten Mittelalters und sind unglaublich komplex und reich an Bildgewalt. Sechs der Wandteppiche zeigen eine mittelalterliche Einhornjagd. Dabei wird das sich durchaus wehrende Einhorn durch eine „Maiden“ (Jungfrau, Magd) gebändigt, also durch eine unschuldige weibliche Person. In einem siebten Wandteppich ist das Einhorn gefangen und in einem kleinen Gehege an einen Baum festgebunden. Wobei es, wenn es wollte, aus dieser Gefangenschaft leicht entkommen könnte. Einhörner gelten im Mittelalter als mystische heilige Tiere. Sie konnten sogar Wasser reinigen und zwar allein mit der Berührung ihres Horns.
Einer der Wandteppiche ist unvollständig. Der Film rekonstruiert diesen mit blutigen Szenen und strickt daraus eine düstere Geschichte. Wenn es wirklich gelingt ein Einhorn zu fangen geschehen schreckliche und brutale Dinge. Die Einhörner verwandeln sich und ermorden ihre Peiniger brutalst. Und genau das machen sie auch im Film. Die vollständigen Bilder und verschiedene Publikationen zu den Wandteppichen könnt ihr auch auf www.metmuseum.org finden.
Optisch ganz gut, aber insgesamt ein gemischtes Bild

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Der Film reißt jetzt keine Bäume bei der Optik aus, ich finde diese aber insgesamt ganz annehmbar. Die Einhörner sind natürlich CGI, was aber gut umgesetzt ist. Manchmal wirkt das Tal in dem sich die Lodge befindet etwas künstlich, wie auch die Umgebung. Aber auch das stört mich nicht all zu sehr. Das Innere der Lodge sieht dafür sehr schick aus und passt zur exzentrischen Familie. Gut gemacht finde ich noch den Ausflug in eine andere Welt, wenn Menschen das Horn der Einhörner berühren. Das sieht dann ziemlich beeindruckend aus. Der Film ist also insgesamt optisch ganz gut.
Doch wie finde ich den Film jetzt insgesamt eigentlich? Ich schreibe diese Zeilen als ich gerade frisch aus dem Kino komme und bin immer noch hin und her gerissen. Ist es der beste Rudd- oder Ortega-Film? Sicherlich nicht. Hat er eine subtile oder spannende Botschaft? Auch nicht so wirklich. Wie gesagt, Kritik an Kapitalismus und Reichen ist mittlerweile etwas ausgelutscht und der Film fügt dem wenig Neues hinzu.
Ein bisschen fasziniert mich das Einhorn-Thema allerdings schon. Wobei die Wandteppiche schon fast faszinierender sind als der Film selbst. Auch das natürlich nur das unschuldige „Final-Girl“ das Massaker überleben bzw. die bösen Tierchen beruhigen kann, ist jetzt kein neue oder innovative Erzählung.
Fazit zu „Death of a Unicorn“
Am Ende muss ich sagen, bin ich doch von dem Film ganz gut unterhalten. Ein paar Lacher bekommt er von mir und Ortega sowie Rudd sehe ich immer gerne. Auch die Gore-Effekte sind ganz gut gemacht und Langeweile kam die meiste Zeit nicht auf.
Daher bin ich mal gnädig und gebe dem sehr gut gemeinte 6 von 10 Punkten.
Werdet ihr euch „Death of a Unicorn“ im Kino ansehen?
TRAILER: © A24


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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressestimmen zu „Death of a Unicorn“:
Antje Wessels von Wessels Filmkritik
Die Horrorkomödie „Death of a Unicorn“ ist weder witzig noch brutal genug, um wenigstens an einer der beiden Fronten zu überzeugen. Lichtblicke sind ein, zwei Schauspielleistungen und vereinzelt eingestreute Momente, in denen die Prämisse vom Killer-Einhorn ausgekostet wird. Doch von diesen gibt es in diesem auch handwerklich nicht überzeugenden Film viel zu wenige.
Christoph Petersen von filmstarts.de
Rotes und lilafarbenes Blut fließen in Strömen. Aber für eine richtig gute Horror-Comedy fehlt es „Death Of A Unicorn“ ganz gehörig an Biss. 2,5 von 5 Sternen.
Cinema.de
Unterhaltsame, aber auch recht flache Horrorkomödie um bösartige Superreiche und zornige Fabeltiere.
3 von 5 Sterne.
Ilija Glavas von Kinomeister
Was hätte Death Of A Unicorn sein können? Eine irrwitzige B-Movie-Perle oder eine richtig scharfe Kapitalismus-Abrechnung. Was bekommen wir? Weder noch. Nicht einmal Paul Rudd oder Jenna Ortega können den Film retten. The White Lotus hatte Biss. Triangle of Sadness hatte Mut. Death Of A Unicorn hat – ein totes Einhorn. Und nicht viel mehr. Film Bewertung 4 / 10
Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: Death of a Unicorn | 2025 © A24