Da ist er wieder, der Montag und somit auch der Media Monday #729! In der heutigen Ausgabe des Media Monday erzähle ich euch von meiner letzten, literarischen Entdeckung, die auch als Film bekannt ist. Außerdem tauche ich mit euch kurz in meinen Frust der Serienwelt ein. Erneut quasi. Und erzähle auch, welche Serie in einer Neuauflage so ziemlich vieles falsch macht. Zusätzlich rege ich noch einmal ein paar Gedanken zu Rollenbildern von Queer People besonders im Hollywood Kino an.
Natürlich darf der Kaffee nicht fehlen, also gibt es auch hierzu wieder eine kleine Anekdote aus meinem Leben. Viel Spaß beim lesen und diskutieren des Media Monday #729. Füllt den Lückentext gerne auch für euch selbst aus.
Was ist der Media Monday?
Der Media Monday ist ein wöchentlicher Lückentext, der vom Medienjournal-Blog bereit gestellt wird und von unterschiedlichen Blogger:innen ausgefüllt und präsentiert wird.
Ein Beitrag von: Riley Dieu Armstark
1. Literatur im Media Monday #729

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Es gibt nicht viele Bücher, die mir so gut gefallen, dass ich sie kaum aus der Hand legen kann. Natürlich können Bücher mich total fesseln und das auch oft. Aber ich hatte es schon lange nicht mehr erlebt, dass ich mir immer wieder Freiraum schaffte, um das Buch weiter zu lesen. Zuletzt hat mich Wie ein einziger Tag von Nicholas Sparks nicht so richtig gefesselt, aber ich blieb dran. Während einer meiner langen Zugfahrten im ersten Halbjahr, hatte ich es dann komplett zu Ende gelesen. Übrigens habe ich es nicht zurück in den Bücherschrank gestellt, weil ich das Gefühl habe, ich möchte es irgendwann noch einmal lesen.
Vom Hassfilm zum Lesefund: Wie ich Nicholas Evans entdeckte
Das Buch, von dem ich jedoch jetzt sprechen möchte, ist ein völlig anderes. Sicherlich kennt man den Film dazu, bei dem Robert Redford nicht nur Regie führte, sondern auch die Hauptrolle übernahm. Die Rede ist von Der Pferdeflüsterer. Schon komisch, da ich den Film wirklich nie richtig mochte. Eine Zeit lang war er sogar als einer meiner „Hassfilme“ auf Moviepilot gelistet. Ich hielt den Film immer für eine unfassbar kitschige Schmonzette. Am Thema irgendwie vorbei. Es ist lange her, als ich den Film das letzte Mal gesehen habe. Ich denke ich habe ihn bisher dreimal geschaut. Seit ein paar Jahren möchte ich ihm noch einmal eine Chance geben, leider ist er in meinen abonnierten Streamingdiensten nicht verfügbar.
Vor ein paar Wochen also war ich an einem Bücherschrank in München und da stand Der Pferdeflüsterer von Nicholas Evans. Ich habe nicht lange überlegt, ich griff danach und steckte es ein.
Irgendwann werde ich das schon mal lesen …
So dachte ich. Irgendwann kam ziemlich bald, denn ich hatte richtig Lust auf das Buch. Und so begann ich zu lesen. Die Geschichte ist natürlich exakt gleich zum Film. Also so fern ich das noch in Erinnerung habe. Es ist immer noch diese ausgefüllte Liebesgeschichte darin enthalten, jedoch hat sie mich in der literarischen Form unglaublich berührt. Vor allem schreibt Nicholas Evans unfassbar versiert. Lesende erhalten in dem Buch nicht nur eine Tragic Lovestory, sondern ein ganzes Abenteuer. Evans beschreibt unfassbar detailliert die wunderschönen Landschaften Montanas, sodass man sich unmittelbar selbst darin befindet. Die Arbeit mit den Pferden ist ebenso spannend beschrieben, vor allem die Arbeit des Pferdeflüsterers.
Charaktertiefe und Perspektivwechsel: Die Stärke des Romans

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Evans lässt sich auch enorm Zeit, die Charaktere zu formen und zu beschreiben. Somit bekommen Lesende für jede Person einzeln ein Gespür. Und im Zusammenspiel werden Emotionen, Reaktionen und Gedanken dieser, viel verständlicher. Im Film hat mich Grace (gespielt von Scarlett Johansson) unglaublich genervt. Sie kam mir immer so rücksichtslos und egoistisch vor. Im Buch ist das nicht so. Weil ich die Zeit hatte, all ihre Gedanken und Gefühle kennen zu lernen. Natürlich hatte sie dieses schlimme Erlebnis, aber deswegen muss sie sich ja nicht wie die Axt im Walde aufführen. So mein Empfinden damals noch im Film. Nicholas Evans ließ Lesende richtig in die Gefühlswelt von Grace eintauchen und ihre Entwicklung miterleben.
Miterleben ist ein gutes Stichwort, denn der Unfall, der sich zu Anfang ereignet ist so unfassbar intensiv beschrieben, dass mir die Tränen dabei kamen. Diese Szenen wurden im Film auch sehr gut umgesetzt. Ein Grund, warum ich mich auch etwas scheue, den Film Der Pferdeflüsterer noch einmal zu sehen.
Ein Abschied von der Double Divide: Wie Nicholas Evans mein Herz gewann
Zum Ende hin zieht sich das Buch etwas, jedoch liebte ich wirklich alles daran. Immer wieder wollte ich unbedingt zur Double Divide Ranch zurück kehren. Das lag nicht nur an der ganzen Geschichte, sondern auch an den sympathischen Charakteren. Besonders Tom Booker (im Film gespielt von Robert Redford) konnte mein Herz gewinnen. So ein ruhiger, fokussierter Mann, der fast perfekt wirkt und dennoch seine Fehler hat. Genau dies gefiel mir besonders an der Figur. Nicholas Evans sorgte dafür, dass Tom Booker wie ein Filmstar aus der Pferdewelt wirkte, sich selbst aber nie so sah. Und durch manche Entscheidungen, die er privat traf, wirkte er nicht fehlerfrei, sondern eben so menschlich, wie alle anderen.
Auch die oben schon angedeutete Romanze hat mir sehr gefallen. Da ich ein Faible für Tragic Lovestorys habe, war das genau meine Kragenweite. Der Pferdeflüsterer war bisher das erste und einzige Buch, das ich von Nicholas Evans gelesen habe. Ich werde mich wohl noch ein bisschen nach diesem Autor umsehen, denn er kann wirklich sensationell Geschichten erzählen. Der Anfang des Buches, sowie das Ende, lässt mich kaum mehr los und ich bin nun sehr wehmütig, meine Abreise anzutreten, die Double Divide zu verlassen und weiter zu ziehen. 🐎🌾
Wenn dich interessiert, was ich sonst so lese, folge mir gerne auf READO.
2. Queere Klischees in Hollywood: Zwischen Sidekick und Bully-Romantik

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Hollywood arbeitet schon hart am Klischee rund um Queer People. Meistens sind es Heteros, die entdecken, dass sie plötzlich queer sind. Oder der Sidekick ist immer jemand aus der LBQTB Family. Meistens nur um Stil, Kleidung und Make-Up zu besprechen oder die Protagonistin für den Traumprinz herzurichten und zu formen. Was jedoch auch ein wirklich häufiges Klischee ist, dass Menschen, die Queer People mobben, selber queer sind und sich das nicht eingestehen können. Es läuft oftmals dann darauf hinaus, dass der Bully sein Opfer eigentlich im Geheimen liebt. Das mündet dann in einer wilden ungeplanten Knutscherei, wenn die Gefühle hochkochen. Komischerweise hat die andere Person, die ständig drangsaliert wurde, dann auch Gefühle für den Peiniger. Kann es mal geben, aber das ist ja nicht immer der Fall.
Auch wird zu oft die Person in den Vordergrund gerückt, die beispielsweise homophob ist und durch irgendeinen unerwarteten Einfluss, mit dem Thema konfrontiert wird. Das Bild der Person ändert sich dann und sie zeigt Einsicht und Verständnis.
3. Serienfrust im Media Monday #729: Zwischen Staffelpausen und Vergesslichkeit

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Es würde mir ja genügen, wenn nur mal wenigstens eine Serie, die ich angefangen habe, beendet werden würde. Bei Stranger Things habe ich ja wirklich Hoffnung. Bald soll die 5. Staffel erscheinen und diese soll auch die Letzte sein. Ich bin ja mal gespannt. Bin sehr froh, dass ich die Serie aktuell mit meinen Besties nochmal schaue, sonst hätte ich schon wieder den Anschluss komplett verpasst. Langsam kann ich mir auch nicht mehr merke, was in Staffel X und Episode Y passiert ist. Wenn dann nach Jahren die Serie endlich weiter geht, gibt es manchmal sogar einen kurzen Rückblick, aber der hilft mir oftmals auch nicht weiter.
Aktuell sind wir in der 4. Staffel von Stranger Things, also es sieht gut aus, dass man dann an Staffel 5 anknüpfen kann. 🧇🔦👾
4. Zwischen Fortschritt und Fehltritt: Was And Just Like That falsch macht

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Die Serie And Just Like That … geht für mich in eine Richtung, die mir irgendwie gar nicht zusagt. Sex and the City war damals revolutionär für Frauen. Endlich nahm man kein Blatt mehr vor den Mund, Frauen redeten offen über Sex und ihre Vorlieben dabei. Die vier Frauen waren zudem unabhängig und frei.
In And Just Like That … versucht man das Bild weiter zu formen, was völlig in Ordnung ist. Was die Serie jedoch meiner Meinung nach komplett falsch macht, ist dass sie es wohl allen auf Biegen und Brechen recht machen will. Es gibt Queer People und People of Color. Das finde ich sensationell. Jedoch wirkt das alles in And Just Like That … wie inszeniert. Also quasi, dass man da unbedingt diese Personen nun platzieren und ihnen auch den nötigen Raum geben muss. Es wirkt zu konstruiert. Noch dazu ist das Thema nicht mal wirklich gut angegangen, die Queer People sind tatsächlich unfassbar unsympathisch dargestellt. Vor allem hauen sie permanent mit der Moralapostel Keule um sich. Vor allem Che Diaz (gespielt von Sara Ramírez) ist unerträglich. Und das Kind von Charlotte (Kristin Davis), Rock Goldenblatt (Alexa Swinton) ist auch unfassbar egoistisch und rücksichtslos.
Jetzt wo ich das noch einmal reflektiere, werden die Queer People als wirklich unangenehme, egoistische und rücksichtslose Personen dargestellt. Das treibt mir die Galle hoch. Bin jetzt auf die 3. Staffel der Serie gespannt, aber wirklich Lust hab ich nicht. Und ich hatte mich als großer Sex and the City Fan wirklich drauf gefreut.
5. Media Monday #729: Kaffee und ich – eine spät entflammte Liebe

Wenn ich daran denke, wie ich früher Kaffee verabscheut habe, ist es ein Wunder, dass ich jetzt nicht mehr ohne mich kann. Ich hatte immer wieder probiert, schwarz, wie mein Vater ihn trinkt, mit Süßstoff, wie meine Mutter ihn trank und später mit Milch und Zucker, wie ihn meine große Schwester trank. Nichts davon hat mir irgendwie getaugt. Ich weiß aber auch nicht mehr, wann der Umbruch kam. Wann ich anfing, Kaffee richtig zu mögen und später zu lieben. Inzwischen trinke ich ihn schwarz, mit diversen Pflanzendrinks (außer Soja oder Reisdrink, das schmeckt mir nicht) und manchmal auch mit Honig. Oder mit Pflanzendrink und Ahornsirup. Alternativ zu Honig dann auch.
Also Kaffee trinke ich inzwischen in allerlei Zubereitungsarten und ich experimentiere da auch gerne herum. Nur mit normaler Milch trinke ich ihn nicht und auch nicht mit Süßstoff. Letztes Jahr hatte mir mal eine Person, gebürtig in der Türkei, einen türkischen Kaffee zubereitet. Das war sehr lecker gewesen. Danke dafür!
6. Einmal im Jahr mit Jordan Belfort und Carrie Bradshaw

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The Wolf of Wall Street ist einer der wenigen Filme, die ich jedes Jahr mindestens einmal ansehe. Inzwischen ist das wie eine kleine Challenge für mich. Einmal im Jahr will ich diesen Film sehen und ich schaffe es auch meistens. Ähnlich ist es bei Sex and the City – Der Film, den ich jedes Jahr gucke, aber auch nur, weil ich jedes Mal Lust habe Sex and the City 2 an Silvester oder Neujahr zu sehen. Irgendwie ist es beinahe wie eine kleine Tradition. Sex and the City 2 hab ich letztes Jahr leider nicht wie gewöhnlich geschafft, aber mal sehen, ob es dann dieses Jahr klappt. Auf The Wolf of Wall Street freue ich mich auf jeden Fall wieder. Aber ich schieb ihn noch etwas nach hinten für dieses Jahr.
7. Casting-Träume: Mein Wunschensemble für ein ‚Der Pferdeflüsterer‘-Remake

Zuletzt habe ich darüber diskutiert, wie man ein Remake von Der Pferdeflüsterer neu besetzen könnte und das war ziemlich spannend, weil dabei ziemlich viele Ideen aufkeimten. Von Sady Sink als Grace, über Emily Blunt als Annie und Ryan Gosling, Chris Evans oder Viggo Mortensen als Tom Booker. Wäre nicht notwendig, den Film noch einmal zu drehen. Aber man weiß ja nie. Aufhalten kann das von uns eh niemand. Im schlimmsten Fall machen sie dann noch eine Serie daraus. 🎥🐎✨
Das war mein Media Monday #729 für diese Woche. Lasst gern einen Kommentar da!
Jetzt seid ihr dran! Der Lückentext des Media Monday #729 für euch:
1. Es gibt nicht viele ____ , die mir ____ .
2. ____ arbeitet schon hart am Klischee ____ .
3. Es würde mir ja genügen, wenn nur ____ .
4. ____ geht für mich in eine Richtung, die ____ .
5. Wenn ich daran denke, wie ich früher ____ .
6. ____ ist einer der wenigen Filme ____ .
7. Zuletzt habe ich ____ und das war ____ , weil ____ .

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RILEY – Chief Editor
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 15 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Guest Writer bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „La La Land“, „Barbie“ und „Blade Runner 2049“.
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Header Elements – Media Monday #729: © Passion of Arts Design | Der Pferdeflüsterer | 1998 ©Touchstone Pictures
7 Kommentare
Schöne Antworten. „Der Pferdeflüsterer“ habe ich gesehen, mochte ich auch nicht. War nie ein Hassfilm, aber fand den einfach langweilig. Ich kenne das aber auch nur mit einem anderen Buch bzw. „Vom Winde verweht“. Den Film mochte ich nie. Dann habe ich irgendwann den Roman von Margret Mitchell gelesen und der hat mich echt gepackt. Ist ein ziemlich dickes Buch, aber habe nicht lange gebraucht. Könnte dir auch gefallen. Das Buch wurde 1936 geschrieben, aber das ist sehr progressiv und feministisch, vor allem für die Zeit. Der Film konnte das auch nie wirklich rüber bringen.
Danke @klaathu
Der Film zu „Vom Winde verweht“ hat mir gefallen. Aber danke für den Buchtipp, werde mir das mal holen. Bestimmt gibt es das in einem Bücherschrank.
Am 26. November startet die 5. Staffel von Stranger Things.
Das ist so viel Text, da gehen Wulfs vorgegebene Worte fast unter. Vielleicht solltest du sie farbig machen statt weiß.
@wortman
Ah danke! Das ist ja bald *Wohooo!
Ich hab sie fett gemacht, aber ja das ist so nicht optimal. Leider wird der ganze Text farbig, wenn ich es farbig mache 🙁
Hab das schon versucht.
Oh warte @wortman Ich hab ein Tool gefunden, da kann ich es farbig machen 😀
Wow, noch ausführlicher kann man die sieben Lückentexte nicht ausfüllen. Finde ich gut.
Freut mich, dass dir das Format in dem Stil gefällt @blaupause7 🙂 Danke