Mein erster Gedanke nach dem Film war, „wie schreibe ich hierzu eine Kritik, ohne zu spoilern?“ Mal sehen ob mir das gelingt, denn Avengers: Infinity War wirft zu viele Fragen auf und lässt vieles geschehen, was das Publikum regelrecht frustriert. Aber mehr dazu in meiner ausführlichen Kritik zum Film Avengers: Infinity War.
Ein Beitrag von: Riley Dieu Armstark
Worum geht es in Avengers: Infinity War?
Avengers: Infinity War ist ein Action-Superheldenfilm aus dem Jahr 2018, der von Marvel Studios produziert wurde. Regie führten Anthony und Joe Russo. Der Film ist der dritte Avengers-Film im Marvel Cinematic Universe (MCU) und bildet den Höhepunkt einer Erzählung, die in den vorherigen Filmen aufgebaut wurde.
Die Handlung konzentriert sich auf den mächtigen Bösewicht Thanos (gespielt von Josh Brolin), der das Ziel verfolgt, alle sechs Infinity-Steine zu sammeln. Mit diesen Steinen plant er, die Hälfte allen Lebens im Universum auszulöschen, um die Ressourcen zu sichern und eine Art Gleichgewicht herzustellen. Die Avengers, die Guardians of the Galaxy und andere Helden des MCU erkennen die Bedrohung und versuchen, Thanos‘ Pläne zu vereiteln.
Macht Avengers: Infinity War wie angekündigt kurzen Prozess mit den Charakteren?
„Es werden Charaktere sterben!“
– Marvel Presse
Hatte man im Vorfeld angekündigt und bedauerlicherweise ist dies auch eingetroffen. Allerdings bleibt hier die Frage offen, ob diese nicht wieder kommen, zumal schon einige Fortsetzungen angekündigt worden sind. Mich persönlich stört das ein wenig. Gibt es mir doch regelrecht ein Feeling von Supernatural: Zur Hölle mit dem Bösen. In der der Serie sterben seit Staffel 5 auch ständig Hauptcharaktere, die aber jedes Mal wieder kommen. Da kann man nicht einmal trauern, bestürzt sein oder ähnliches. Man ist einfach verwirrt und frustriert, weil man jetzt tatsächlich wissen möchte, wie es weiter geht.
Marvel Cinematic Universe – Wenn das Gesamtbild den Spaß trübt
Was mich ebenfalls an Avengers: Infinity War oder besser gesagt an dem ganzen MCU etwas stört, ist das Konstrukt, dass alle Filme miteinander verstrickt sind. Okay, wenn man alles als Gesamtbild betrachtet, ist das an sich eine coole Idee. Aber ich persönlich werde mit der Thor-Reihe nicht warm. Und auch Guardians of the Galaxy war nicht ganz meins. Black Panther reizte mich jetzt auch nicht so. Aber wenn man den ein oder anderen Film nicht gesehen hat, sitzt man einfach mit einem großen Fragezeichen auf dem Kopf im Kino. Und weiß nicht, was Sache ist.
Immerhin hat Thor (Chris Hemsworth) diese eine Sache selbst erklärt. Den Rest muss ich nachholen, da ich mir Thor: Tag der Entscheidung gespart hatte. Geplant ist nun ohnehin, alle Filme einmal chronologisch zu sichten. Vielleicht ist danach der Zeitpunkt da, an dem die Geschichte weiter geht und alles noch einmal viel klarer ist.
Avengers: Infinity War: Hecktische Schnitte und lückenhaftes Drehbuch
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So möchte ich gar nicht recht auf das Drehbuch eingehen, denn Lückenhaft ist es sehr wohl. Allerdings könnte das nun aber auch an den ungesehenen Filmen liegen. Der Schnitt allerdings war unbefriedigend, denn meiner Meinung nach dämpfte er die Spannung enorm. Natürlich war mir im Vorfeld schon klar – und ich hatte auch mehrmals meine Befürchtung dazu geäußert, – dass es zu viele Held:innen in diesem Streifen sein werden. So hat jeder seinen Part. Und mir persönlich gefiel es doch sehr, wie sich die Held:innen zusammen gefunden und dann auch gemeinsam agiert hatten.
Besonders die Guardians of the Galaxy fanden sich spielend ein. Allerdings wurde der Schnitt oft so gesetzt, dass wenn eine Gruppe gerade in einer spannenden Schlacht war, einfach zur nächsten Szene geblendet wurde. Und man ein anderes Team sah. Mir war das alles zu abgehackt. Dinge, die ich gerne gesehen hätte, blieben ungesehen. Die Spannung verpuffte und somit bekam Avengers: Infinity War im Grunde sehr unsaubere Übergänge.
Schöne Welten, Städte und Landschaften aus dem Computer
Im Gegensatz zu manch meiner anderen Schreibkolleg:innen kann ich das CGI hier nicht bemängeln. Ich fand die Welten, Städte und Landschaften sehr schön gestaltet. Zumindest waren allesamt sehr kreativ umgesetzt, was man von dem 3D Effekt allerdings nicht behaupten kann. Im Großen und Ganzen war der Effekt auch hier wieder mehr als verschenkt und man sah mehr verschwommen als Dreidimensional. Mehr als ein paar Broken ins Gesicht bekam das Publikum auch nicht. Da hatte mir die Umsetzung damals in Alice im Wunderland bisher am besten gefallen. Man hatte wirklich das Gefühl, durch das Wunderland zu schreiten.
Avengers: Infinity War: Wie die Charaktere zueinander finden
„Wir haben einen Hulk!“
– Loki in Avengers: Infinity War
Die üblichen Sprüche konnten mich durchaus zum Lachen bringen. Bis auf den legendären Satz von Loki (Tom Hiddleston) „Wir haben einen Hulk“, der irgendwie Kult Status erlangte. Der war zu konstruiert und gewollt, dass es mir dabei ein wenig im Magen grummelte. Auch die Action war gut, besonders die Kampfkunst von Black Widow (Scarlett Johansson) konnte mich wieder begeistern. Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) kam für meinen Geschmack ein bisschen zu lasch rüber. In seinem eigenen Film konnte er doch wesentlich mehr, als hier in Avengers: Infinity War. Alles von ihm wirkte immer zu versucht und doch nicht gelungen. Aber mir gefiel das Zusammentreffen mit Tony Stark (Robert Downey Jr.), denn das hatte ich mir gewünscht. Beide Charaktere sind intelligent und gehören zu meinen Liebsten aus dem MCU. Da war ich auf ein Treffen der beiden schon sehr gespannt gewesen.
Peter Parker (Tom Holland) alias Spiderman kam hier besser weg als noch in The First Avenger: Civil War. Dort fand ich ihn zwar direkt sympathisch, aber im Kampf hatte ich mich ein wenig für ihn fremd geschämt. Seine eigenen Film hatte ich nicht geschaut, denn ich bin ein starker Verfechter von Tobey Maguire als die nette Spinne von nebenan. Ich weigerte mich, schon wieder eine Neuauflage zu schauen. Die Technik ist ebenso gelungen, vor allem die von Iron Man und auch die große Schlacht in Wakanda war beeindruckend. Hin und wieder schlich sich bei mir ein Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs -Feeling ein. Und Alan Silvestri (Zurück in die Zukunft) tat dazu sein übriges, als er diesen imposanten Soundtrack dazu komponierte.
Thanos: Ein würdiger Gegner
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Die größte Überraschung bot wohl Peter Dinklage (Penelope), der einen Zwerg spielte und doch größer als Thor war. Er zählt mit zu meinen persönlichen Highlights aus Avengers: Infinity War. Außerdem konnte mich Thanos (Josh Brolin) als Bösewicht tatsächlich überzeugen. Waren doch die Gegner:innen in den letzten Filmen und allgemein in jüngst erschienenen Actionstreifen eher lasch. Mir fiel dazu immer Seth Green in Die Killerhand ein, als die Killerhand einfach so verpufft und er fragte, ob das schon alles war und wo das große Feuerwerk bliebe. So fühlte es sich für mich nach jedem Marvel- oder DC-Film an. Denn die Bösewichte waren allesamt keine große Nummer gewesen. Ganz anders Thanos, der wirklich ein würdiger Gegner war und auch seine Gefolgsleute waren harter Tobak für die Avengers. Einige davon konnten nur im Team geschlagen werden und das gefiel mir außerordentlich gut.
Fazit zu Avengers: Infinity War
Alles in allem macht Avengers 3 Infinity War durchaus Spaß. Und der Film wirkte nicht so überfüllt mit Held:innen, wie ich erst befürchtet hatte. Die Aufteilung in kleine Grüppchen war eine gute Idee und lässt den Streifen auch nicht so lang wirken. Allerdings flasht Avengers 3 Infinity War aber auch nicht total. Dafür sind einige Sachen zu unrund. Einige Lücken zu groß und wie schon erwähnt der Schnitt zu abgehackt. Hätte man lieber eine Szene vollendet und wäre dann zur nächsten übergegangen, statt ständig hin und her zu springen, wäre die Sache vielleicht ein wenig runder geworden.
Avengers 3 Infinity War tut was ein Marvel Film eben tun muss, er unterhält. Allerdings möchte dieser hier auch noch ein wenig komplex wirken. Ob er das ist, werden wir vielleicht erst erfahren, wenn die Reise weiter geht.
Hat euch Avengers: Infinity War gefallen?
TRAILER: ©Marvel Studios


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RILEY – Chief Editor
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 14 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Guest Writer bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „La La Land“, „Barbie“ und „Blade Runner 2049“.
Pressestimmen zu Avengers: Infinity War
Oliver Armknecht von film-rezensionen.de
Lang erwartet sollte „Avengers: Infinity War“ ein episches Finale des Marvel Cinematic Universe sein, das Ende einer Ära. So ganz klappt das aber nicht. Zum einen braucht der 19. Film der Reihe trotz gegenteiliger Beteuerungen die Fortsetzung. Und auch das Ende selbst, so überraschend es ist, entfaltet aus verschiedenen Gründen nicht die erwünschte emotionale Wirkung. Spaß macht das Gipfeltreffen der Superhelden aber, setzt bekannte Stärken wie effektreiche Kämpfe und Humor fort, garniert das Ganze mit abwechslungsreichen Schauplätzen. Dem Blockbuster wird hier wie an anderen Stellen jedoch zum Verhängnis, dass die Zeit nicht reicht – Figuren, Orte und Ideen kommen zu kurz, es reicht nicht nur für Stückwerk. 7 von 10 Punkte.
Tim Lindemann von epd-film
All together now: Im ersten Teil der großen Abschluss-Saga des Marvel Cinematic Universe kommen die Superheroen von Iron Man bis Black Panther zusammen um gegen Bösewicht Thanos zu kämpfen. Es kommt schließlich zum – Cliffhanger! 3 von 5 Sterne.
Jens Adrian von Treffpunkt: Kritik
Wer den Avengers sowohl in ihren einzelnen als auch gemeinsamen Abenteuern bislang gefolgt ist, muss hier mitansehen, wie es um die Helden des MCU von Minute zu Minute schlimmer bestellt ist, bis man sich zu Recht fragt, wie Thanos denn noch aufgehalten werden soll. Es zahlt sich für die Filmemacher um Produzent Kevin Feige aus, so viel Zeit in diese Charaktere investiert zu haben, da gerade deshalb ihr Schicksal hier interessiert, selbst wenn es sich blitzschnell entscheidet. […] 5,5 von 6 Punkten.
Pressematerial: Avengers: Infinity War | 2018 ©Marvel Studios
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