Avengers: Endgame – Filmkritik

Das Bild zeigt das Titelbild zur Avengers Endgame Filmkritik

Das lang ersehnte Finale Avengers: Endgame ist endlich da und nach Avengers: Infinity War war wohl jeder gespannt, wie es nun zu Ende geht. So war auch ich gespannt, wie die Avengers das Segel nun wieder rumreißen wollen, ging allerdings mit geringen Erwartungen an die Sache heran. Warum? Das erfahrt ihr in meiner ausführlichen Filmkritik.

Ein Beitrag von: Riley Dieu Armstark

Worum geht es in Avengers: Endgame?

Die Handlung setzt unmittelbar nach den Ereignissen von Avengers: Infinity War ein, in dem der Schurke Thanos die Hälfte allen Lebens im Universum ausgelöscht hat. Die verbleibenden Avengers, darunter Iron Man (Tony Stark), Captain America (Steve Rogers), Thor, Hulk (Bruce Banner), Black Widow (Natasha Romanoff) und Hawkeye (Clint Barton), sind zutiefst erschüttert durch die Vernichtung ihrer Verbündeten.

Die Held:innen schmieden einen verzweifelten Plan, um die Ereignisse rückgängig zu machen. Durch die Nutzung von Zeitreise-Technologie begeben sie sich auf eine Reise zu verschiedenen Schlüsselmomenten in der MCU-Geschichte, um die sechs Infinity-Steine zu sammeln und eine zweite Chance zu bekommen. Währenddessen versuchen sie, ihre eigenen persönlichen Konflikte zu bewältigen und die Trauer um ihre verlorenen Freund*innen zu verarbeiten.

Avengers: Endgame: kein großes Highlight und doch hat der Film seine Momente

Das Bild zeigt Tony Stark, gespielt von Robert Downey Jr. in Avengers: Endgame
Das Bild zeigt die Avengers im Kampf gegen Thanos in einer großen Schlacht
Auf dem Bild ist Scott Lang alias Ant-Man zu sehen
Auf dem Bild ist Thanos, gespielt von Josh Brolin, der sein Schwert nach vorn reckt, bereit zum Angriff in Avengers: Endgame
Das Bild zeigt Thor, der Blitze absondert. Neben ihm stehen Captain America und Iron Man
Das Bild zeigt die Avengers, gesammelt und bereit für die Zeitreise in Avengers: Endgame
Auf dem Bild sind die Augen von Captain America in Nahaufnahme zu sehen. In ihnen spiegelt sich der Kosmos wieder

Meine beiden Freundinnen, die auch Marvelfans sind hatten beschlossen, die ganze Story zu sichten. Somit hatten wir begonnen, alle Filme chronologisch zu sehen. Leider haben wir das Werk nicht ganz vollbracht, fehlen uns also noch die komplette Spider-Man-Reihe und Black Panther. Da fiel mir auf, dass die Marvel Filme nicht so großartig sind, wie sie meist dargestellt werden. Natürlich ist das nur eine subjektive Meinung von mir, aber generell fehlen den meisten Filmen der richtige Pfiff. Auch der großartige Avengers: Infinity War, den ich auch eher nur mittelmäßig fand, hat so einige Schwächen. Selbst wenn der zumindest was den Humor und die Action betrifft Spaß macht. Der langweilige Captain Marvel, der unbedingt noch vor der dem Abschluss rein gepresst werden musste, konnte auch nicht recht viel bieten. Und so ist auch Avengers: Endgame kein großes Highlight, obwohl er doch seine Momente hatte.

Zum einen gefielen mir vertraute Szenen mit den alten Avengers, wie Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Steve Rogers (Chris Evans). Oder auch Steve und Natasha (Scarlett Johansson). Diese Szenen mochte ich besonders, da man hier immer wieder sieht, wie eng befreundet die beiden Darstellenden sind. Dadurch wirkt das alles immer sehr echt und man hat wirklich das Gefühl, mit zwei langjährigen Freund:innen am Tisch zu sitzen. Auch die Annäherung zwischen Tony und Steve waren gut. Nachdem sich diese beiden ja schon einen harten Kampf geliefert hatten, wenn man an The First Avenger: Civil War denkt.

Man merkt generell, wie eng die Darstellenden inzwischen verbunden sind und wie sehr die Chemie zwischen allen passt. Bei diversen Gags fragt sich das Publikum sicherlich, ob der nicht durch herumalbern am Set entstanden war. Wie zum Beispiel der Witz mit Captain Americas Arsch. Der kann nur von den Darstellenden selbst kommen. Denn ich selbst als schreibende Person würde auf so eine Idee gar nicht von selber kommen.

Wandlung der Held:innen – Avengers am Scheideweg

Das Bild zeigt Chris Evans als Steve Rogers in Avengers: Endgame
Auf dem Bild begegnet sich Captain America sich selbst
Auf dem Bild sind Thor und Captain America zu sehen. Beide haben sichtliche Spuren vom Kampf in ihren Gesichtern
Das Bild zeigt Black Widow in Avengers: Endgame
Avengers: Endgame: Tony Stark im Endkampf gegen Thanos. Er bäumt sich mit letzter Kraft
Das Bild zeigt War Maschine und Nebula in einem Raumschiff
Avengers: Endgame: Tony Stark sitzt verzweifelt im Weltall, allein in einem Raumschiff und hofft auf Hilfe

Iron Man hatte im ganzen Film die stärksten Szenen und das freute mich sehr. Tony hat sich von seinem ersten Film bis hin zum Endgame stark gewandelt. Vom arroganten, egoistischen und humorvollen Playboy ist er zu einem ernsten Mann geworden. Der alles gibt für die Menschen, die er liebt. Jeder der Held:innen hat über die Jahre hinweg eine Wandlung vollzogen. Und die bekommt man in Avengers: Endgame auch zu spüren. Clint Barton (Jeremy Renner) sagt auch in einer Szene zu Natasha (Scarlett Johansson) „Sie nur wie weit wir es gebracht haben“. Und das ist zutreffend. Während der Hulk (Mark Ruffalo) Frieden mit sich geschlossen hat, haben einige andere noch diverse Rechnungen offen. Vor allem Thor (Chris Hemsworth) hadert noch damit seine wahre Bestimmung zu finden. Captain America (Chris Evans) hängt immer noch an der Vergangenheit fest. Obwohl er allen anderen rät, weiter zu machen.

Die Idee, die nun hinter dem ganzen Konzept steckt ist leider nicht recht gelungen. Mir persönlich gefällt die Ausführung auf die es schlussendlich hinausläuft nicht. Selbst wenn man dadurch in schönen Erinnerungen aus dem Universum schwelgen kann. Und hier und da eine Hommage auftaucht. Diverse Gastauftritte runden die Story zwar ab, dennoch bleibt die Idee ein bitterer Beigeschmack. Nun habe ich die Comics nicht gelesen und möglicherweise ist der Hintergrund darin auch so vertreten. Aber die Idee an sich ist für mich relativ einfallslos.

Langatmig, aber unterhaltsam – Avengers: Endgame zwischen Trägheit und Highlights

Auch dauert das ganze einfach viel zu lange, bis endlich Bewegung in die Sache kommt. Interessanterweise merkt man jedoch Avengers: Endgame seine stolze Laufzeit von 181 Minuten nicht an. Da durchgehend irgendetwas passiert. Auch wenn es nichts großartiges ist. Die Witze über die ich tatsächlich herzhaft lachen musste lockern die Story auf. Dennoch schleicht die Geschichte wie in fast jedem Marvel Film ein wenig träge dahin. Der Endkampf dagegen ist wahrlich spannend gestaltet und beinhaltet auch hier diverse Highlights. Eines davon habe ich ja schon seit geraumer Zeit sehnsüchtig erwartet und habe regelrecht gefeiert, als es endlich wahr wurde.

Auch das Auftauchen von Quill (Chris Pratt) aus Guardians of the Galaxy war für mich das Topping auf der Torte. Als er da ins Bild tanzte, mit seinen Kopfhörern auf den Ohren. Und „Come and Get Your Love“ von Redbone schmetterte. Da konnte ich nicht an mich halten. Ich musste mit dem Fuß mit wippen! Und die Person, die im Kino kurz mitgesungen hat, ja die war wohl ich. Zwar hat Alan Silvestri für das Endspiel einen schönen Soundtrack komponiert. Doch der von Guardians of the Galaxy ist einfach unübertroffen in dem ganzen Franchise.

10 Jahre Avengers – Ein nicht perfekter, aber wunderbarer Abschied

Das Bild zeigt Thanos in seiner Rüstung bereit zum Entkampf
Die Avengers sind bereit für den Endkampf gegen Thanos und wappnen sich für die Schlacht
Avengers: Endgame: Auf dem Bild ist Hawkeye auf dem Weg in den Kampf
Das Bild zeigt Tony Stark und Steve Rogers in versöhnlicher Haltung
Das Avengers Team versammelt sich für das Endgame
Avengers: Endgame: Tony Stark sitzt in einem Raumschiff umgeben von blauem Licht, vor ihm sein Helm liegend
Die Rüstung von Thanos ruht auf einem Holzpfeiler. Im Hintergrund sieht man eine Landschaft

Das Ende lässt mich nun nicht ganz unzufrieden zurück und dennoch gibt es ein paar Dinge, die mir einfach nicht passen. Aber auch das sind meine persönlichen Gründe. Denn im Großen und Ganzen war das meiste davon ein schöner Abschluss. Leider tun sich hier aber auch ein paar Logiklücken auf, die zu großen Diskussionen führten und noch führen werden. Ich für meinen Teil bin mir auf jeden Fall sicher, dass da noch einiges kommen wird und wir diverse Held:innen auch wieder sehen werden.

Diese Geschichte ist nun abgeschlossen und nahe wie ich am Wasser gebaut bin, habe ich geweint und zwar so laut, dass meine Freundinnen neben mir es gehört hatten. Wahrscheinlich hatte es das ganze Kino gehört, denn in diesem Moment war es mucksmäuschenstill. An dieser Stelle möchte ich mal das Publikum loben, das wirklich großartig war. Wir waren alle eine Einheit, die den Film genoss, mit fieberte, jubelte, lachte und weinte.

Danke auch an Stan Lee für diese nicht ganz großartige aber doch wunderbare Geschichte. Ebenso möchte ich mich bei den Darstellenden, Regieführenden, Produzierenden und allen anderen bedanken, die mich all die Jahre, angefangen bei Iron Man bis hier hin begleitet haben. Danke für 10 Jahre Avengers! Es war eine unbeschreibliche Reise, die nicht perfekt aber aufregend war. Und danke an das Kinopolis in Landshut für die Teilnahme an meiner Reise.

Fazit zu Avengers: Endgame

Avengers: Endgame war für mich kein Meisterwerk, aber dennoch ein würdiger Abschluss einer zehnjährigen Reise, die mich oft berührt, manchmal enttäuscht, aber immer wieder zum Staunen gebracht hat. Trotz einiger erzählerischer Schwächen, Logiklücken und einer nicht ganz überzeugenden Grundidee, gab es viele emotionale und erinnerungswürdige Momente – besonders durch die vertrauten Figuren, ihre Entwicklungen und das Zusammenspiel der Darstellenden. Die Chemie untereinander war spürbar und hat die Geschichte lebendig gemacht.

Zwar sind Marvel-Filme für mich insgesamt nicht so großartig, wie sie oft dargestellt werden, aber sie haben definitiv ihre Stärken – besonders, wenn es um Humor, Action und zwischenmenschliche Verbindungen geht. Avengers: Endgame hat mich an einigen Stellen wirklich mitgerissen, zum Lachen gebracht und ja, auch zum Weinen. Es war eine Achterbahnfahrt, die mich nicht vollständig zufrieden zurücklässt, aber dankbar für das, was war.


„Avengers, assemble!“

– Steve Rogers in Avengers: Endgame

Hat euch Avengers: Endgame gefallen?


TRAILER: ©Marvel Studios

Das Bild zeigt Cast und Crew, inklusive Filmwertung von Avengers: Endgame
Kinopolis Landshut

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RILEY – Chief Editor
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 14 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Guest Writer bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „La La Land“, „Barbie“ und „Blade Runner 2049“.

Ein stilvoll gekleideter Mann im Stil der 1940er Jahre trägt einen dunklen Fedora-Hut und einen dreiteiligen Anzug mit Krawatte. Sein Gesichtsausdruck ist ernst und geheimnisvoll, mit einem Schatten, der teilweise über seine Augen fällt. Die Farbgebung des Bildes ist in einem warmen Sepia-Ton gehalten, was den Eindruck eines klassischen Film-Noir-Porträts verstärkt.

 

Pressestimmen zu Avengers: Endgame

Wulf Bengsch vom Medienjournal-Blog
Mit Avengers: Endgame ist Anthony und Joe Russo der erhoffte fulminante wie epochale Schlussakkord eines bislang seit elf Jahren bestehenden Franchise geglückt, der natürlich und offenkundig eine Art Film gewordenen Fan-Service darstellt, damit aber jederzeit punktgenau ins Schwarze trifft. Vor allem aber erobert sich der Film eine nie gekannte Ernsthaftigkeit und Emotionalität, die irritierend gut mit einer überraschend beschwingt daherkommenden Komik harmonieren, was gemeinsam eine Achterbahnfahrt der Gefühle quasi garantieren dürfte, womit keine einzige der rund 180 Minuten Spielzeit überflüssig oder gar langweilig würde. 10 von 10 Punkte.

Oliver Armknecht von film-rezensionen.de
„Avengers: Endgame“ bildet in mehr als einer Hinsicht das Ende einer Ära. Als solches ist der Film auch gelungen, wenn er die vorangegangen 21 Filme des Marvel Cinematic Universe abschließt und uns ein Wiedersehen mit zahlreichen Figuren beschert. Das ist teils überladen, mehr Fanservice als Geschichte, insgesamt zu lang, manchmal doof, das Ende einfallslos. Aber doch auch effektiv und teils überraschend düster, wenn wir die strahlenden Helden auf einer letzten Reise begleiten, die sie uns von einer ungewohnt menschlichen Seite zeigt. 7 von 10 Punkte.

Katharina Grimnitz von epd-film
Der 22. Film der »Marvel Cinematic Universe«-Reihe funktioniert als stolze Leistungsschau auf das Erbrachte: eine Welt voller unterschiedlich sympathischer Helden geschaffen zu haben, die sich endlos kombinieren lassen. 4 von 5 Sterne.

Arthur A. von Filmfutter
Die Einsätze sind höher denn je, doch Avengers: Endgame ist trotzdem ein ruhigerer Film als sein von einem Actionhöhepunkt zum nächsten hetzender Vorgänger Infinity War. In einer perfekten Balance zwischen schenkelklopfendem Humor, mitreißendem Spektakel, großen Emotionen und sanftem Wehmut, die sogar Thanos stolz machen würde, gelingt Endgame ein sehr befriedigender und zum Teil unvorhersehbarer Abschluss des bisherigen Marvel-Filmuniversums. Dabei besinnt sich der Film darauf, was das Franchise überhaupt erst erfolgreich gemacht hat: seine Charaktere und ihre Entwicklung, die konsequent fortgeführt wird. Dass die Handlung bei näherer Betrachtung einige Logiklöcher aufweist, fällt dabei wenig ins Gewicht. 4.5 von 5 Sterne.

Pressematerial: Avengers: Endgame | 2019 ©Marvel Studios

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