2010er Jahre Kino: Die 5 besten Filme aus den 2010er Jahren

Ein Mann und eine Frau stehen dicht nebeneinander; der Mann trägt ein rotes Shirt mit einem Logo. Darüber liegt ein Text: „2010ER JAHRE KINO: DIE 5 BESTEN FILME AUS DEN 2010ER JAHREN“.

Wir reisen weiter durch die Zeit und widmen uns diese Woche dem 2010er Jahre Kino. Es wird auch diesmal wieder spannend, denn die 2010er markierten ein sehr widersprüchliches Jahrzehnt des Kinos. Durch Marvel, Star Wars Sequels und Reboots erhielt das Blockbuster Kino einen erneuten Aufschwung und dominierte regelrecht das Kino. Als Pendent hierzu entstanden zugleich herausragende Independent- und Arthousefilme, die leise, tiefgründige Geschichten erzählten.

Filmschaffende wie Greta Gerwig, Barry Jenkins, Céline Sciamma und Bong Joon-ho prägten das Jahrzehnt mit ihren intimen, politisch und visuell beeindruckenden Werken. Ins Zentrum rückten Diversität, Geschlechterrollen und soziale Gerechtigkeit, sowie existenzielle Fragen und die Suche nach der eigenen Identität. Zusätzlich wurde der Markt von Streamingdiensten wie Netflix, Prime Video und Disney+ überflutet und die Produktions- und Distributionslandschaft A24 gewann Aufschwung. Die Grenzen zwischen Kino und Heimkino, sowie reguläres TV wurden durchbrochen und Filme waren schneller und leichter für ein weltweites Publikum zugänglich.

Lasst uns heute gemeinsam in die Zeit des 2010er Jahre Kino eintauchen und erneut entdecken, wie wir es erlebt haben.

Ein Beitrag von: Riley Dieu Armstark

Superheld:innen & Blockbuster im 2010er Jahre Kino: Die 5 besten Filme aus den 2010er Jahren: 🎬💥🦸‍♂️⚡

Avengers: Infinity War: | 2010er Jahre Kino
Das Marvel Cinematic Universe hat das 2010er Jahre Kino dominiert — Avengers: Infinity War | 2018 ©The Walt Disney Company Germany GmbH | Marvel Studios
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Kein anderes Genre hat das 2010er Jahre Kino so geprägt und dominiert, wie das Superheld:innenkino. Hollywood erreichte mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) eine neue Stufe des Franchise-Denkens. Angefangen mit Iron Man (2008) etablierte sich in den 2010ern eine epische Erzählstruktur, die in Avengers: Endgame (2019) ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Über 10 Jahre haben Filmschaffende in Gemeinschaftsproduktionen eine Geschichte erzählt, die das Kino nicht nur auf ein neues Level hob, sondern auch einen Status erreichte, der bisher unerreichbar schien.

Man muss hier schon seinen Hut ziehen, selbst wenn nicht alle Filme aus der Reihe, gute Verfilmungen der Comics sind oder gar schlechtes Design oder Storytelling haben. Es ist schon eine enorme Leistung über Jahre hinweg eine Geschichte zu erzählen und das auch noch in mehreren Filmen mit unterschiedlichen Charakteren, die schlussendlich in einem Film am Ende zusammen kommen. Neben dem MCU setzte jedoch auch DC nach und brachte die Charaktere Wonder Woman, Aquaman und den Joker aus Batman auf die Leinwand. Die Firma Sony legte dann mit Spider-Man: Into the Spider-Verse nach.

Auch wenn diese Filme nicht bei allen positiven Anklang fanden, so waren diese Filme global enorm erfolgreich und veränderten die Kinolandschaft nachhaltig. Das Blockbuster Kino wurde zunehmend für den internationalen Markt zugeschnitten. Quasi ein Film aus dem Rezeptbuch, wenn man so sagen möchte. Leider erfolgte dadurch eine kreative Monotonie, die inzwischen ihre Ermüdungserscheinungen offenbart. Dennoch fanden auch nachdenkliche, künstlerisch bemerkenswerte Ausnahmen wie Blade Runner 2049 oder Inception ihren Weg auf die Leinwand.

2010er Jahre Kino: Drama & gesellschaftskritisches Kino 🎭🧠📢

Das Bild zeigt einen Mann und einen Jungen im Wasser. Der Mann hebt den Jungen, der auf dem Rücken treibt, damit er nicht unter geht | 2010er Jahre Kino
Wegweisend im Drama Genre des 2010er Jahre Kinos. Barry Jenkins Film — Moonlight | 2016 ©A24
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Durch stark von gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt, erlebte das Drama des 2010er Jahre Kino eine inhaltliche und ästhetische Reifung. In den Filmen rückten immer mehr Themen wie Rassismus, Armut, Gender, Identität, Machtmissbrauch und psychischer Gesundheit in den Fokus. Filmschaffende befassten sich nun intensiver mit diesen Themen und das nicht mehr nur aus beobachtender Distanz, sondern aus einer oft sehr persönlichen Perspektive. Drama traute sich auf einem unbequem zu sein, das nicht versöhnlich war, sondern wichtige Fragen stellte, besonders auf den Blickt auf gesellschaftliche Missstände und die Brüche des Individuums in einer komplexen Welt.

Prägende Beispiele aus dem Genre waren12 Years a Slave (2013) von Steve McQueen – ein schonungsloses Historiendrama, das den Schrecken der Sklaverei nicht ästhetisierte, sondern spürbar machte. Filme wie Spotlight (2015) oder The Post (2017) beschäftigten sich mit der Macht des investigativen Journalismus und der Frage, wie Institutionen versagen können, wenn sie ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Die #MeToo-Bewegung spiegelte sich gegen Ende des Jahrzehnts in Filmen wie Bombshell (2019) oder The Assistant (2019) wider – Werke, die strukturelle Gewalt nicht nur thematisierten, sondern emotional erfahrbar machten.

Kino des Widerstands: Das Drama als Spiegel der Welt 🎬🧠🚨

Gleichzeitig entstand eine neue Generation an Filmemacher:innen, die aus bislang marginalisierten Perspektiven erzählten. Wegweisend war hierbei vor allem Barry Jenkins Film Moonlight (2016). Ein queerer, schwarzer Coming-of-Age-Film, still und poetisch, der nicht nur durch seine Ästhetik, sondern auch durch seine Haltung das Publikum begeisterte. Auch in Europa entstanden bemerkenswerte Dramen, die eindrucksvoll das Scheitern von Jugendhilfe und Gesellschaft im Umgang mit traumatisierten Kindern beleuchtete. Systemsprenger (2019) von Nora Fingscheidt ist nur eines der Werke, die dabei herausstachen.

Ähnliche Themen behandelte Ken Loach in seinem Film Ich, Daniel Blake (2016), der die Grausamkeit eines durchbürokratisierten Sozialsystems in Großbritannien kritisierte. Auch international brach sich ein neues, globales Bewusstsein Bahn. Filme wie Shoplifters (2018) aus Japan oder Roma (2018) aus Mexiko warfen sensible, fast poetische Blicke auf Armut, soziale Ungleichheit und familiären Zusammenhalt in prekären Verhältnissen. Der wohl kraftvollste Ausdruck dieser Entwicklung war Parasite (2019) von Bong Joon-ho – eine bitterböse Satire und gleichzeitig ein packendes Drama über Klassenunterschiede, das die Welt im Sturm eroberte und als erster nicht-englischsprachiger Film den Oscar für den besten Film gewann.

Das Drama des 2010er Jahre Kino war gesellschaftskritisch und politisch, ohne dabei plump zu moralisieren. Es war aufrüttelnd, ohne dabei belehrend zu wirken. Das Drama des 2010er Kinos machte auf strukturelle Probleme aufmerksam, nicht als lehrhafte Parabeln, sondern als gelebte, oft schmerzhafte Realität. Inmitten eines Jahrzehnts voller Krisen, Bewegungen und Umbrüche war das Drama das Genre, das am direktesten mit realen Geschichten reagierte.

Horrorfilm & das „Elevated Horror“-Phänomen 🕯️👁️🧠

Das Bild zeigt Anya Taylor-Joy in einer Szene aus Robert Eggers "The Witch" | 2010er Jahre Kino
Das Publikum wurde in Filmen wie The Witch (2015) in eine radikal puritanische Welt, in der religiöser Wahn und weibliche Selbstermächtigung aufeinanderprallen versetzt. — The Witch | 215 ©A24 Films
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Der Horrorfilm der 2010er Jahre durchlief eine bemerkenswerte stilistische und inhaltliche Wandlung. Während klassische Jump-Scare-Kinohits wie Conjuring – Die Heimsuchung (2013), Insidious (2010) oder Es weiterhin das Mainstream-Publikum erschreckten, entstand parallel eine neue Bewegung innerhalb des Genres: der sogenannte Elevated Horror. Diese Filme gehen mehr auf psychologische Tiefe und gesellschaftliche Metaphern und setzen weniger auf Schockmomente, so wie es das Publikum des Horror Genres gewohnt war. Der Elevated Horror besticht mit einer kunstvollen Bildsprache und nachdenklichen Ansätzen. Dadurch wurde der Horror noch gruseliger und in vielen Fällen sogar preiswürdig.

Elevated Horror ist weniger eine offizielle Genrebezeichnung als vielmehr ein Versuch, eine neue Art des Erzählens im Horrorfilm zu benennen. Der Fokus liegt nicht mehr auf schnellen Effekten oder formelhafter Monstergeschichten, sondern auf innere Ängste, soziale Konflikte und familiäre Traumata. Meistens in düsterer und entschleunigter Erzählform. Ari Asters Hereditary – Das Vermächtnis (2018) war ein prägender Bestandteil des Elevated Horrors im 2010er Jahre Kino. Der Film beginnt als klassischer Spukfilm und entpuppt sich als tief verstörende Familiengeschichte über Vererbung, psychische Krankheit und unausgesprochene Schuld. Auch Midsommar (2019), ebenfalls von Ari Aster, schlägt in diese Kerbe und hinterfragt toxische Beziehungen und kulturelle Entfremdung.

Horror als Kunstform – zwischen Arthouse und Albtraum 🖤🎞️🌑

Eine Person trägt ein rotes Hemd und einen braunen Lederhandschuh. Sie hält eine Maske vor ihr Gesicht, die ein Abbild ihres eigenen ist. Die Augen der Person sind dunkel und leer, was dem Bild ein geheimnisvolles und leicht unheimliches Aussehen verleiht.
Jordan Peeles Filme handeln von liberalen Rassismus, soziale Spaltung, Macht, Privilegien und Unterdrückung — Wir | 2019 ©Universal Pictures

Der Horror in den 2010er Jahren wurde, genau wie das Drama, politisch und brachte gesellschaftspolitische Themen auf die Leinwand. Besonders herausstechend ist Jordan Peeles Get Out (2017), eine clevere Satire, die liberalen Rassismus mit subtilen Horror verknüpft. Peele bewies, dass Horror ein mächtiges Werkzeug sein kann, um über Macht, Privilegien und Unterdrückung zu sprechen. Und auch dass ohne platt oder belehrend für das Publikum zu sein. Mit dem Film Wir (2019) knüpfte er daran an und verhandelte soziale Spaltung anhand eines symbolträchtigen Doppelgängermotivs.

Dazu folgten auch zahlreiche Independentproduktionen, die einen neuen Ansatz im Horror Gerne verfolgten. Filme wie It Follows (2014) erzählten von Angst, Verfolgung als allegorischer Kommentar auf Sexualität und Schuld. Das Publikum wurde in Filmen wie The Witch (2015) in eine radikal puritanische Welt, in der religiöser Wahn und weibliche Selbstermächtigung aufeinanderprallen versetzt. Und auch Filme wie Saint Maud (2019), Der Babadook (2014) oder Der Leuchtturm (2019) sprengten die Grenzen des Genres. Diese Filme arbeiteten mit Symbolik, Unzuverlässigkeit und oft grotesker Stille. Was sie einte: eine existenzielle Tiefe, die weit über das hinausging, was das Horrorkino früher oft bot.

Das Horrorkino in den 2010er war vielfältiger und wurde anspruchsvoller denn je. Es ging weit über den Nervenkitzen hinaus und lockte das Publikum aus der Komfortzone in beinahe reale Welten, die tief in ihre Psychologie eingriffen. Das Horrorkino ließ Zusehenden die Möglichkeit ihre tiefsten Ängste zu reflektieren, nicht nur auf emotionaler, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Science-Fiction & Zukunftsvisionen 🚀🤖🌌

Das Bild zeigt Amy Adams in einer Szene aus dem Film "Arrival" | 2010er Jahre Kino
Denis Villeneuves „Arrival“ verlagert den Fokus: Statt Invasionen geht es um Sprache, Wahrnehmung und Trauer — Arrival | 2016 ©Sony Pictures Releasing GmbH
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Auch das Science Fiction Kino der 2010er Jahre spiegelte die irdischen Ängste, Hoffnungen und Fragen wider, wie es bereits in den 2000ern der Fall war. Das Filmjahrzehnt blickte nicht nur in ferne Galaxien oder dystopische Zukünfte, sondern auch die politische Unsicherheit und globale Umbrüche. Zudem wurde das Sci-Fi-Kino introspektiver, nachdenklicher und oft zutiefst menschlich. Existenzielle Themen, wie Identität, Erinnerung, künstliche Intelligenz, Sprache, Zeit und soziale Ungleichheit rückten weiter in den Fokus. Science Fiction war weniger eskapistisch, stattdessen wurde es zum Spiegel philosophischer und gesellschaftlicher Diskurse.

Ein herausragender Vertreter dieser intellektuellen Wende war Arrival (2016) von Denis Villeneuve. Statt auf Schlachten oder Invasionsszenarien zu setzen, fragte der Film: Wie verändert Sprache unser Denken? Und wie gehen wir mit Verlust um, wenn wir die Zeit anders erleben? Auch Interstellar (2014) von Christopher Nolan kombinierte spektakuläre Weltraumbilder mit einer emotionalen Erzählung über Zeitdilatation, Liebe und menschliche Entschlossenheit. Es war Science-Fiction, die sich traute, komplex und gefühlvoll zugleich zu sein – ganz ohne Ironie.

Künstliche Intelligenz, Dystopien & zukünftige Klassenkämpfe 🤖🧬🚇📉

Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann, der im Gesicht blutet. Er steht vor einem Hologramm, das einen Mann im Anzug von hinten zeigt. Dieser befindet sich unter einer kleinen Glashaube | 2010er Jahre Kino
Das 2010er Science Fiction Kino, setze die philosophischen Denkansetze von Matrix (1999) und Blade Runner (1982) fort und setzten diese visuell einzigartig um — Blade Runner 2049 | 2017 ©Alcon Entertainment | Warner Bros. Pictures | Sony Pictures

Ein weiteres zentrales Thema im Science Fiction der 2010er Jahre war die künstliche Intelligenz. Filme wie Ex Machina (2014) oder Her (2013) setzten sich stark mit ethischen, emotionalen und philosophischen Grenzen zwischen Mensch und Maschine auseinander. Der technische Aspekt rückt hier mehr in den Hintergrund. Fragen wie „Was bedeutet Bewusstsein? Was ist Liebe, wenn sie durch Algorithmen erzeugt wird? Und wer trägt Verantwortung, wenn Maschinen autonom handeln?“ wurden durch intime Dialoge hinterfragt und von ambivalenten Figuren verhandelt. Das 2010er Science Fiction Kino, setze die philosophischen Denkansetze von Matrix (1999) und Blade Runner (1982) fort und setzten diese visuell einzigartig um.

Das Science Fiction Kino der 2010er Jahre prägte auch den Blick auf Gesellschaftsstrukturen. Snowpiercer (2013) zeigte eine in Klassen aufgeteilte Menschheit in einem endlosen Zug – eine radikale Metapher für soziale Ungleichheit. Elysium (2013) und Ready Player One (2018) thematisierten Ungleichheit und Eskapismus in hoch technologisierten Gesellschaften. Die dystopischen Jugendfilmreihen wie Die Tribute von Panem oder Die Bestimmung – Divergent (2014) trafen dabei besonders beim jüngeren Publikum einen Nerv – sie verbanden Science-Fiction mit Rebellion, Überwachung und Identitätsfindung in kontrollierten Systemen.

Zusätzlich überzeugte das Science Fiction Genre mit beeindruckend visueller Ästhetik. Blade Runner 2049 (2017), ebenfalls von Denis Villeneuve, verband Retro-Futurismus mit kühler Eleganz und existenzieller Leere. Der Film ist nicht nur eine würdige Fortsetzung des Klassikers, sondern steht auch als eigenständiges Werk der Filmkunst. Der Film Annihilation (2018) inszenierte den Zerfall von Realität mit schimmerndem Horror und surrealem Reiz. Solche Filme waren nicht einfach nur Sci-Fi – sie waren audiovisuelles Staunen, meditativ und verstörend zugleich.

Die Science-Fiction der 2010er Jahre verabschiedete sich weitgehend vom rein technikverliebten Spektakel der Nullerjahre und wagten sich in neuere Erzählformen. Der Fokus lag auf philosophische Fragen und menschliche Nähe. Was es bedeutet, Mensch zu sein und wie die Welt um uns herum sich verändert.

Animationsfilm des 2010er Jahre Kino 🎬🐉🎨

Die besten animierten Filme für die ganze Familie: Auf dem Bild ist ein Junge und ein Hund abgebildet. Der Hund hat einen irren Blick und lässt die Zunge raus hängen. Der Junge schaut begeistert in die Ferne und stützt sich mit einem Knie am Boden ab
Miguel (Anthony González) möchte den Fluch seiner Familie brechen — Coco | 2017 ©Walt Disney Studios Motion Pictures
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Ebenso vielfältig war auch der Animationsfilm im 2010er Jahre Kino. Emotional und künstlerisch ambitioniert wie nie zuvor, entwickelte sich das einst reine Kinderkino als Medium, das Generationenübergreifend wirkte. Mal verspielt, mal farbenfroh, tiefgründig oder melancholisch. Das Animationskino der 2010er hatte ein breites Spektrum zu bieten. Besonders die großen Studios wie Pixar und Disney prägten das Jahrzehnt mit visuell überwältigenden Werken, aber auch kleinere Produktionen und internationale Studios sorgten für kreative Glanzlichter. Besonders auffällig war, dass der Animationsfilm offener und mutiger über Themen wie Tod, Identität, kulturelles Erbe, Familie und innere Kämpfe erzählte.

Mit Filmen wie Alles steht Kopf (Inside Out, 2015) wurde bewiesen, dass Kinderfilme auch komplexe psychologische Prozesse kindgerecht und gleichzeitig philosophisch erzählen können. Was als Reise in das Innere eines Teenagerkopfes beginnt, entpuppt sich zu einer Geschichte über Emotionen, Veränderung und Abschied. Somit erhielten erstmals auch die jüngeren Generationen Zugang zu tiefgreifenden Themen. Ähnlich emotional wirkte Coco – Lebendiger als das Leben! (2017), das den mexikanischen Día de los Muertos mit einer farbenprächtigen Ästhetik verband und gleichzeitig eine rührende Erzählung über familiäres Gedenken und kulturelle Identität entfaltete. Das Tabuthema im Kinderfilm „Tod“ wurde hier liebevoll und sensibel behandelt, sowie mit viel Fantasie umgesetzt.

🎨🐾 Animation ohne Grenzen – Vielfalt, Stil & Emotion in den 2010ern 🌊🕷️✨

Das Bild zeigt Vaiana aus dem gleichnamigen Disney Film | 2010er Jahre Kino
Disney brachte mit Vaiana – Das Paradies hat einen Haken erstmals eine polynesische Heldin auf die Leinwand, selbstbestimmt und ganz ohne romantischen Nebenstrang — Vaiana – Das Paradies hat einen Haken | 2016 ©The Walt Disney Company

In den 2010ern öffnete sich der Animationsfilm auch stärker für Diversität. Zoomania (2016) erzählte von Vorurteilen und gesellschaftlicher Spaltung, verpackt in ein tierisches Buddy-Cop-Abenteuer. Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (Moana, 2016) brachte erstmals eine polynesische Heldin auf die Leinwand, selbstbestimmt und ganz ohne romantischen Nebenstrang. Die Eiskönigin (2013) brach mit der klassischen Märchenlogik und stellte Schwesternliebe über die Idee der „wahren Liebe“. Solche Filme zeigten, dass der Animationsfilm neue Vorbilder schaffen kann – jenseits alter Rollenbilder und in einer Sprache, die Kinder wie Erwachsene gleichermaßen versteht.

Zusätzlich veränderte sich auch die Bildsprache im Animationskino. Ein stilistischer Höhepunkt des Jahrzehnts war Spider-Man: Into the Spider-Verse (2018), der den Superheldenfilm in eine völlig neue visuelle Dimension katapultierte. Mit einer Mischung aus Comic-Ästhetik, 3D-Animation und grafischen Spielereien schuf der Film eine Bildsprache, die ihrer Zeit voraus war – dynamisch, verspielt, mutig. Auch Studios wie Laika (Kubo – Der tapfere Samurai, ParaNorman) und Cartoon Saloon (Die Melodie des Meeres, Der Brotverdiener) zeigten, dass es jenseits von Pixar und Disney Platz für handwerklich herausragende und kulturell tief verankerte Filme gibt.

Internationale Animationskünstler:innen schufen Werke, die sich durch ihre ruhige Erzählweise und visuelle Poesie auszeichneten. Besonders Studio Ghibli brachte Filme hervor, die sich mit schweren und wichtigen Themen auseinander setzte. Natur, Verlust, Menschsein und Geschichten über Einsamkeit und Erinnerung fanden ihren Weg in die „Kinderstube“ und der Animationsfilm wurde mehr denn je zu einer universellen Sprache – still, aber wirkungsvoll.

Das Genre weißt ein unendliches Potential als filmisches Ausdrucksmittel auf, sei es eine bunte Abenteuerreise, künstlerische Reflexion oder bewegende Familiendynamiken. Der Animationsfilm hat sich in den 2010er Jahren emanzipiert und darf traurig, witzig, kritisch oder radikal verspielt sein. Am besten erreicht er damit jede Altersgruppe mit einem Lächeln, einem Kloß im Hals und der Erinnerung daran, dass Fantasie keine Altersgrenze kennt.

Liebe & Erwachsenwerden – Zwischen Herzklopfen und Identitätssuche 💞🌱🎬

Das Bild ist eine Szene aus dem Film "Call Me By Your Name" auf dem sich Elio (Timothée Chalamet) und Oliver (Armie Hammer) innig aneinander lehnen | 2010er Jahre Kino
Authentizität und emotionale Wahrhaftigkeit war der Fokus im Filmjahrzehnt der 2010er — Call Me By Your Name | 2017 ©Sony Pictures

Spürbar weiter entwickelt hat sich auch das Coming-of-Age Genre. Filmschaffende entfernten sich von stereotypischen Rom-Coms und begannen einfühlsame, oft bittersüße Portraits menschlicher Nähe, Unsicherheit und Selbstfindung zu zeigen. Liebe wurde nicht mehr romantisch verklärt, sondern oftmals als facettenreiches und auch schmerzhaftes Gefühl erzählt, das von gesellschaftlichen Erwartungen, Geschlechterrollen und persönlicher Entwicklung geprägt ist.

Diese neue Form von zarter Romantik, die ohne große Gesten auskam, entstand besonders im Indie-Kino. Es wurde mehr auf Authentizität und emotionale Wahrhaftigkeit gesetzt, was Filme wie Call Me by Your Name (2017) oder Blue Valentine (2010) besonders intensiv zeigten. Die Filme handelten von fragiler Liebe, die wachsen oder zerbrechen kann. Zusätzlich wagten sich Filmschaffende an queere Liebesgeschichten, Beziehungen mit Altersunterschieden oder die emotionale Leere nach dem Verliebtsein.

🌱💔 Selbstfindung & Erste Male – Coming-of-Age in den 2010ern 🎒🌈🎬

Im Bereich des Coming-of-Age rückte die Perspektive junger Menschen stärker in den Mittelpunkt – besonders von denen, die sich außerhalb der gesellschaftlichen Norm bewegten. Ob Lady Bird (2017), The Edge of Seventeen (2016) oder Boyhood (2014), all diese Geschichten handelten vom Stolz und Schmerz, sich selbst zu finden, erste Lieben zu erleben oder sich vom Elternhaus zu lösen. Oft erzählten diese Filme aus weiblicher Sicht oder durch queere Figuren – eine wichtige Entwicklung in der filmischen Repräsentation.

Liebesfilme und Coming-of-Age-Dramen der 2010er Jahre waren dadurch politischer und persönlicher zugleich. Sie blickten auf emotionale Realitäten mit Empathie und oft poetischer Tiefe – und schenkten Zuschauer:innen die Gewissheit, mit ihren Gefühlen nicht allein zu sein.

Komödie & Satire – Zwischen Klamauk und kluger Gesellschaftskritik 😂🧠🎭

Das Bild zeigt Molly (Beanie Feldstein, links) und Amy (Kaitlyn Dever) aus dem Film "Booksmart" | 2010er Jahre Kino
Rückt weibliche Freundschaften in den Fokus und kombinierten Witz mit echter Tiefe — Booksmart | 2019 ©Weltkino Filmverleih GmbH

Im 2010er Jahre Kino war die Komödie weitaus mehr als alberner Spaß. Zwar gab es weiterhin Slapstick und überdrehte Buddy-Komödien, dennoch entwickelte sich parallel eine neue Form des Humors in diesem Genre. Es wurde bissiger, klüger und oftmals politischer. Hier begannen erstmals die Grenzen zwischen Komödie, Satire und Sozialkritik zu verschwimmen.

Dass das Mainstream-Publikum Lust auf Tempo, Absurdität und popkulturelle Referenzen hatte bewiesen die Franchise-Hits Pitch Perfect (2012), 21 Jump Street (2012) oder Hangover 2 (2011). Allerdings öffnete sich das Genre gleichzeitig für diversere Stimmen und Perspektiven. Filme wie Girls Trip (2017) oder Booksmart (2019) rückten weibliche Freundschaften in den Fokus und kombinierten Witz mit echter Tiefe.

Besonders stark trat die Satire auf den Plan. The Death of Stalin (2017) etwa zeigte, wie politischer Schrecken durch schwarzen Humor entlarvt werden kann, während Jojo Rabbit (2019) den Nationalsozialismus aus der Sicht eines Kindes absurd überzeichnete – und dabei dennoch berührte. Auch Serien-Autor:innen wie Armando Iannucci (Veep: Die Vizepräsidentin, The Death of Stalin) oder Adam McKay (The Big Short, Vice – Der zweite Mann) prägten das Jahrzehnt mit politisch-satirischen Erzählungen, die zwischen Realsatire und bitterer Wahrheit changierten.

Die 2010er Komödie war oft mehr als bloßer Eskapismus. Sie wurde zum Spiegel gesellschaftlicher Zustände – ob im Kleinen wie bei Dating-Desastern oder im Großen wie bei Systemkritik und Medienversagen. Sie erlaubte, über das Absurde zu lachen, ohne das Ernste zu verharmlosen.

🌈🎬✨ Queer Cinema der 2010er Jahre – Sichtbarkeit, Sensibilität und neue Stimmen

Das Bild zeigt Héloïse (Adèle Haenel) und Marianne (Noémie Merlant) aus dem Film "Porträt einer jungen Frau in Flammen"
Der Film von Céline Sciamma lenkte den Blick auf ein radikal weibliches Bild, mit politischer Bildsprache und voller unterdrückter Sehnsucht — Porträt einer jungen Frau in Flammen | 2019 ©Alamode
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Auch in diesem Filmjahrzehnt erlebte das Queer Cinema eine tiefgreifende Transformation, künstlerisch als auch politisch. In den früheren Jahrzehnten, waren queere Figuren oft nur Randfiguren, Nebencharaktere, die den Hauptcharakter im besten Fall stärkten. Oder sie galten als tragische Figuren. Dem 2010er Jahre Kino gelang es jedoch, LGBTQIA+-Identitäten zunehmend als komplex, facettenreich und selbstverständlich zu erzählen.

Queer war nicht mehr länger nur eine Randerscheinung, sondern rückte in den Fokus der Geschichten und wurden als menschliche Erfahrung mit universeller Strahlkraft begriffen. Dabei entstanden intime, visuell eindrucksvolle und emotional ehrliche Werke, die das Publikum weltweit erreichten. Auf Festivals im Arthouse-Kino und zunehmend auch auf Streaming-Plattformen. Auch hier war ein Meilenstein des Jahrzehnts der Film Moonlight (2016). Aber auch europäische Produktionen wie Blau ist eine warme Farbe (2013) erregte nicht nur durch explizite Szenen Aufmerksamkeit, sondern vor allem durch die einfühlsame Darstellung einer lesbischen Liebesgeschichte über Jahre hinweg.

Einen Schritt weiter ging das Drama Porträt einer jungen Frau in Flammen (2019) ging noch einen Schritt weiter. Der Film von Céline Sciamma lenkte den Blick auf ein radikal weibliches Bild, mit politischer Bildsprache und voller unterdrückter Sehnsucht. Der Film steht für eine neue Form von queerer Ästhetik: leise, kunstvoll, von Frauen für Frauen erzählt – ohne den männlichen Blick zu bedienen.

🏳️‍🌈🎥 Queer, kritisch, kraftvoll – Das politische Erwachsenwerden im 2010er Jahre Kino 🌍💔

Das Bild zeigt Chloë Grace Moretz in ihrer Rolle als Cameron Post im Film "The Miseducation of Cameron Post" | 2010er Jahre Kino
Coming-of-Age mit Gesellschaftskritik — The Miseducation of Cameron Post | 2018 ©Vertigo Releasing

Ebenso breiter wurde das Spektrum an queeren Coming-of-Age-Geschichten und gesellschaftskritischen Werken. Filme wie The Miseducation of Cameron Post (2018) und Der verlorene Sohn (2018) warfen einen kritischen Blick auf religiös motivierte Umerziehungscamps in den USA und thematisierten die psychologischen Wunden, die Konversionstherapie hinterlässt. Solche Filme verbanden gesellschaftliche Kritik mit persönlichen Schicksalen und machten queere Identität endlich auch im Mainstream zum ernsthaften Thema.

Parallel dazu entwickelten sich kleinere, unabhängige Produktionen zu mutigen Stimmen innerhalb des Queer Cinema. Filme wie Weekend (2011) von Andrew Haigh oder Beach Rats (2017) von Eliza Hittman arbeiteten mit dokumentarischer Nähe und emotionaler Subtilität – sie zeigten das Fragmentarische und Uneindeutige queerer Leben und verweigerten einfache Narrative. In Lateinamerika, Asien und Afrika begannen queere Filmschaffende, trotz teils massiver gesellschaftlicher Repression, mutige Geschichten zu erzählen – etwa Eine fantastische Frau (Chile), Rafiki (Kenia) oder Song Lang (Vietnam). Das Queer Cinema wurde globaler, politischer und selbstbewusster.

Sichtbar & Wahrhaftig – Transidentität und stille Stärke im Queer Cinema

Zunehmend thematisiert wurde auch immer stärker die Genderfrage. Transidente Figuren wurden nun nicht mehr nur von cis Schauspieler:innen verkörpert, sondern erhielten durch authentisches Casting und differenzierte Stoffe mehr Raum. Filme wie Tangerine L.A. (2015) und Eine fantastische Frau (2017) mit Daniela Vega in der Hauptrolle, zeigten: Trans Leben gehören auf die Leinwand – nicht als tragische Randfiguren, sondern als Held:innen ihrer eigenen Geschichten.

Ebenso verschob sich insgesamt das Verhältnis zur Repräsentation. Es ging nicht mehr nur darum, sichtbar zu sein, sondern auch um wahrhaftige Erzählungen. Queere Filme der 2010er sind selten laut – sie sind zart, verletzlich, intim. Sie lassen Raum für Schweigen, für Blickkontakt, für das, was nicht gesagt wird. Und gerade darin liegt ihre Kraft.

2010er Jahre Kino: Meine Auswahl der 5 besten Filme aus den 2010er Jahren:

Auch diesmal werde ich mich wieder bemühen, möglichst Filme auszusuchen, die nicht so sehr im Fokus stehen. Oder von anderen sehr häufig genannt werden. Daher wird es, so weh mir das tut, weder La La Land, noch Blade Runner 2049 in diese Liste schaffen. Aber dafür habe ich euch ein paar andere Filmperlen herausgesucht, die euch hoffentlich inspirieren können. Auch dieses Mal gibt es kein Ranking, ich finde sie alle großartig. Zusätzlich habe ich versucht aus jedem Genre einen Film herauszusuchen.

5. Blue Valentine (2010)

Passion of Arts Blue Valentine | 2010er Jahre Kino
Dean Pereira (Ryan Gosling r.) und Cynthia Heller (Michelle Williams) sind Gefangene in einer schwierigen Liebe — Blue Valentine | 2010 ©Senator | Central
Passion of Arts Dein Fenster zur Filmkunst. Spendabler Kaffee.

Wovon handelt Blue Valentine?

Der Film Blue Valentine erzählt eine unglückliche Liebesgeschichte zweier Menschen, die unterschiedlich nicht sein können. Der Highschool-Abbrecher Dean Pereira (Ryan Gosling) lernt die angehende Medizinstudentin Cindy Heller (Michelle Williams) bei einem seiner Jobs im Altenheim kennen. Seitdem geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Sein Arbeitskollege rät ihm, noch einmal in das Altersheim zu fahren, um sie wieder zu sehen, da sie seiner Bitte ihn anzurufen nicht nachgegangen war. Tatsächlich trifft er Cindy wieder und kann ihr Herz erobern. Er bleibt auch dann bei ihr, als sie erfährt, dass sie von ihrem Ex-Freund schwanger ist.

Blue Valentine | 2010 ©LEONINE

2010er Jahre Kino: 💔 Zwischen Nähe und Verlorenheit – Blue Valentine und die Realität nach dem Happy End 🎞️🌧️

HAPPY EVER AFTER? Blue Valentine ist kein Film, der davon handelt, wie sich ein Paar kennen lernt, verliebt, durch Turbulenzen geht und nach einem kurzen Streit mit der Kutsche davon fährt. Wohin auch immer. Die meisten romantischen Geschichten enden so. Aber was ist danach? Blue Valentine lenkt den Blick auf ein Paar, das sich in einer Ehe befindet und Derek Cianfrance zeichnet davon ein sehr authentisches Bild dieser Lebensphase. Ungeschönt und rau, mit Verzicht auf Kitsch und üblichem Drama. Allerdings erfindet Derek Cianfrance das Rad hier nicht neu, denn es gibt bereits eine Vielzahl an solcher Geschichten. Viele davon treffen jedoch nicht meinen Geschmack. Oftmals wirkt es zu überspitzt, zu dramatisch oder zu klischeehaft. In anderen Fällen wird der Fokus verloren und die Narration verstrickt sich in eine völlig andere Richtung.

Bei Blue Valentine liegt die Kunst in der Erzählung. Derek Cianfrance, der das Drehbuch gemeinsam mit Cami Delavigne und Joey Curtis schrieb, entschied sich für die Narrative der Rückblenden. Der Film beginnt im Zuhause der Protagonist:innen und alles scheint vollkommen zu sein. Doch wer genauer hinsieht, bemerkt bereits die Spannungen, die in der Luft surren, wie die Hitze auf dem Asphalt, an heißen Sommertagen. Der Plot baut sich nach und nach auf, das Publikum lernt Cynthia (Michelle Williams) und Dean (Ryan Gosling) nach und nach kennen, quasi so, wie sich die beiden kennen lernen. Die Drehbuchautor:innen beweisen ein unglaubliches Gespür dafür, eine Liebesgeschichte zu erzählen, die von den üblichen abweicht. Besonders die Einfachheit und Authentizität gefällt mir dabei sehr. Der Film nimmt uns mit auf die Reise, wie ein junger, verliebter Mann, eine junge Frau erobert und das einfach mit seinem Charme.

Intime Kameraperspektiven & unaufdringlicher Soundtrack

Michelle Williams und Ryan Gosling, die ohnehin großartige Darsteller:innen sind, haben eine unglaubliche Chemie, die in jeder Szene spürbar ist. Selbst, wenn sich die Protagonist:innen langsam entfernen. Man nimmt ihnen die Charaktere in jeder Minute ab. Was Blue Valentine ebenso besonders macht, ist die Kameraarbeit von Andrij Parekh, der nicht nur die Umgebung ruhig und bedacht einfängt, sondern auch sehr nah an die Schauspielenden heran geht. Die Nahaufnahmen der Gesichter schafft eine Intimität, die die Emotionen der Protagonist:innen spürbar auf das Publikum projiziert. Dazu wirkt der Soundtrack von Grizzly Bear sehr unaufdringlich und leise. Er möchte die Dramaturgie nicht überdimensional verstärken, sondern die Gefühle betonen und die Narration unterstützten.

Blue Valentine bietet einen authentischen Blick auf das Leben eines Paares nach der Hochzeit und verzichtet dabei auf eine klischeehafte Narration. Die Rückblenden erlauben es dem Publikum, die Charaktere in ihrer Entwicklung kennenzulernen. Dabei beweisen Ryan Gosling und Michelle Williams eine unglaubliche Chemie. Die beeindruckende Kameraarbeit und der unaufdringliche Soundtrack verstärken die Intimität der Geschichte. Derek Cianfrance schuf mit Blue Valentine ein einfühlsames Porträt einer Beziehung, das lange nach dem Abspann nachhallt.

4. Bomb City (2017)

Auf dem Bild ist eine Gruppe von Punks abgebildet, mit Nietengürteln, Lederjacken und Irokesenfrisuren | 2010er Jahre Kino
Deneke (Dave Davis) und seine „Gang“ — Bomb City | 2017 ©3rd Identity Films

Worum geht es in Bomb City?

Bomb City ist ein dramaturgischer Kriminalfilm, der auf wahren Ereignissen basiert und die Spannungen zwischen zwei sozialen Gruppen in Amarillo, Texas, thematisiert. Der Film konzentriert sich auf das Jahr 1997, als die alternative Punk-Szene der Stadt auf die konservativen und aggressiven Kräfte der lokalen Skinhead-Gang stößt.

Die Geschichte folgt vor allem einem jungen Punk namens Brian Deneke (Dave Davis), der Teil einer Gruppe von Gleichgesinnten ist, die sich gegen die Konformität und Intoleranz der Gesellschaft auflehnen. Als Brian und seine Freunde immer wieder von den Skinheads belästigt werden, eskalieren die Spannungen schließlich in eine tragische Gewalttat, bei der Brian ermordet wird.

Bomb City | 2017 ©3rd Identity Films | Gravitas Ventures

2010er Jahre Kino: 🎸⚖️ Rebellion, Realität, Reue – Bomb City und das wahre Gesicht einer gespaltenen Gesellschaft 📺🩸

Bomb City beginnt als eine Art Dokumentation und endet auch so. Der Film wird mit dem Auftritt von Musiker Marilyn Manson auf der Disinfo-Konferenz zitiert. Seine Off-Kommentare eröffnen den Film und bieten dem Publikum einen realen Einblick in die Szene. Sofort hat man das Gefühl dabei zu sein und das ganze live am Fernseher in den Nachrichten zu betrachten. Das Zusammenspiel mit Intro- und Outro gibt dem Film einen authentischen Touch, der zusehende Personen die Echtheit der Geschichte nahebringt. Der Film lässt sich Zeit mit der Erzählung der Geschichte und baut die Konflikte zwischen den Gruppen langsam auf. Zusätzlich werden die Charaktere eingeführt, die dennoch etwas blass wirken, da man nicht zu arg ins Detail ging und den Fokus mehr auf andere Dinge legte. Dennoch gelingt es besonders Dave Davis seinem Charakter den nötigen Tiefgang zu geben, sodass, das Publikum ihn als engagierten, sympathischen jungen Mann wahrnahm.

Bomb City bietet eine eindrucksvolle filmische Erfahrung, die durch visuelle und auditive Elemente eine kraftvolle Atmosphäre schafft. Die Darstellung der Charaktere, obwohl sie gelegentlich etwas oberflächlich bleiben, wird durch herausragende Leistungen einzelner Schauspieler:innen, insbesondere Dave Davis, ergänzt, der seinem Charakter Tiefe verleiht und das Publikum emotional mitnimmt. Insgesamt ist Bomb City nicht nur ein Film, der eine wichtige wahre Geschichte erzählt, sondern auch ein audiovisuelles Meisterwerk, das Zusehende in seinen Bann zieht und sie mit den Emotionen und Eindrücken der gezeigten Ereignisse mitfühlen lässt.

3. The Other Lamb (2019)

Das Bild zeigt zwei Frauen am Wasser mit blutverschmierten Gesichtern
Mit ruhiger Erzählweise führt Malgorzata Szumowska das Publikum in eine düstere Welt von Machtmissbrauch, religiösem Fanatismus und sexueller Unterdrückung — The Other Lamb | 2019 ©LEONINE Studios

Wovon handelt The Other Lamb?

The Other Lamb ist ein atmosphärischer Horrorfilm, der sich um eine isolierte religiöse Sekte dreht, die nur aus Frauen und Mädchen besteht. Sie leben unter der Führung eines charismatischen Anführers namens Shepherd (Michiel Huisman). Die junge Selah (Raffey Cassidy) beginnt jedoch, die Glaubenssätze der Sekte und die Rolle der Frauen darin infrage zu stellen, als sie eine Reihe beunruhigender Visionen hat.

The Other Lamb | 2019 ©Koch Media | IFC Films

2010er Jahre Kino: The Other Lamb ist feministischer Folk Horror 🕯️🌾🎬

Der Film The Other Lamb ist im Stil des Folk Horror inszeniert, bei dem die Kameraführung von Michał Englert eine visuelle Dichte mit stimmungsvollen Landschaften, verzerrten Blickwinkeln und symbolträchtigen Farben erzeugt. Mit ruhiger Erzählweise führt Malgorzata Szumowska das Publikum in eine düstere Welt von Machtmissbrauch, religiösem Fanatismus und sexueller Unterdrückung. Dies wird als subtiles, psychologisches Drama über Frauenmacht und Kontrolle verpackt. Besonders Anspruchsvoll ist der Wandel von Selah (großartig gespielt von Raffey Cassidy), der Emanzipation aus einem patriarchalen System symbolisiert. Hauptdarstellerin Raffey Cassidy liefert eine intensive Darstellung ab und nimmt Zusehende auf eine eindringliche Reise, emotionaler Entwicklung mit. Als Pendent hierzu überzeugt Michiel Huisman als unterkühlter und strenger, sowie kontrollierender Messias.

The Other Lamb ist ein mutiger und stilistisch eindrucksvoller Film, der Kultmechanismen und Machtstrukturen aus weiblicher Perspektive dekonstruiert. Ein psychologischer Horrorfilm, der Zusehende aus der Komfortzone lockt, wenn sie bereit dafür sind. Atmosphärisch, jedoch in statischen Bildern könnte der Plot für manche erschöpfend wirken, wer sich jedoch darauf einlassen kann, wird hier ein intensives Filmerlebnis haben.

Mich persönlich haben die statischen Bilder nicht gestört und die ganze Atmosphäre hat mich eingefangen. Ebenso finde ich die Themen sehr gut aufgearbeitet, was nicht nur an der sensationellen Inszenierung liegt, sondern vor allem an den tragenden Darsteller:innen.

2. Lost River (2014)

Das Bild zeigt einen jungen Mann im Neonlicht
Ryan Goslings Debütfilm ist ein Bildband voller Metaphern — Lost River | 2014 ©Tiberius Film
Das Bild ist eine Werbeanzeige von Thalia zu Hörbüchern

Worum geht es in Lost River?

Die Kleinstadt Lost River, die nach dem nahe gelegenen Fluss benannt ist, ist dem Untergang geweiht. Der Einbruch auf dem Immobilienmarkt und die Wirtschaftskreise lassen die Stadt mehr und mehr zu einer Geisterstadt verkommen. Die Bewohner:innen haben es daher nicht leicht, viele Häuser sind verfallen und einige Anwohner:innen haben die Stadt bereits verlassen. Zurück blieben nur noch ein paar, die noch an ihrem Traum festhalten. Beispielsweise die alleinerziehende Mutter Billy (Christina Hendricks), die ihre beiden Söhne Bones (Iain De Caestecker) und Franky (Landyn Stewart) großziehen muss.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch sie ihre Heimat verlassen muss. Der Schuldenberg lastet schwer auf ihren Schultern und der Bankangestellte Dave (Ben Mendelsohn) ist ihr dabei auch keine große Hilfe. Er macht ihr lediglich ein Jobangebot um in seinem Performance-Theater der ganz besonderen Art aufzutreten.

Zur selben Zeit entdeckt ihr älterer Sohn Bones (Iain De Caestecker), der seinen Alltag damit verbringt, die leerstehenden Häuser zu plündern und vor dem gefährlichen Bully (Matt Smith) zu fliehen, eine Straße, die mitten in den Fluss führt. Man sagt, dass dort unten in der Tiefe des Wassers ein Monster hausen soll. So begeben sich Mutter, sowie Sohn auf eine Reise in bekannte und düstere Welten.

Lost River | 2014 ©Warner Bros.

2010er Jahre Kino: Lost River ist ein Bildband voller Metaphern

Der Film Lost River ist das Regiedebüt des Schauspielers Ryan Gosling, bei dem man den starken Einfluss von David Lynch und Nicholas Winding Refn spürt. Man erkennt in Goslings Erstlingswerk die ästhetische Gewandtheit, die auch Nicolas Winding Refn in seinen Filmen vertritt. Atmosphärisch hat Lost River etwas von Only God Forgives im Zusammenspiel mit Lost Highway. Die Bilder, die Kameramann Benoît Debie, präsentiert fangen die Tristesse der Gegend gekonnt ein. Im Wechsel von Nahaufnahmen und unterschiedlichen Kamerawinkeln, unternimmt das Publikum eine Reise in die Seele der Protagonist:innen und der Umgebung.

Für Ryan Gosling ist die Stadt Detroit, in der die Dreharbeiten stattfanden, ein Symbol vom Niedergang der USA. Den amerikanischen Traum gibt es nicht mehr. Dennoch halten einige Einwohner:innen daran fest. So wie auch in seinem Film Lost River, der eine Stadt zeigt, die einst das Sinnbild des amerikanischen Traums darstellte. So wie die Häuser im Film zerfallen, zerfällt auch die USA in immer weitere kleine Teile. Das System hat Risse, es bröckelt von den Wänden ab und wird zum Schatten seiner selbst. Die Menschen leben in einer Hülle und sind Gefangen in ihrem Traum. Sie halten daran fest und sind bereit, alles dafür zu tun, selbst wenn sie dabei ihre Grenzen überschreiten.

Die versunkene Stadt, die unter einem See liegt und deren Straßenlaternen aus dem Wasser ragen kann als Sinnbild gesehen werden, wie ein Weg, der ins Nirgendwo mündet. So wie die Protagonist:innen, die an ihrem Traum festhalten, in eine Richtung gehen und dann vor einer Sackgasse stehen. Mit Faszination sei auch betrachtet, dass der Weg aus dieser Hölle aus zerfallenen Häusern und Autos, die nicht richtig fahren, ein Taxifahrer (Reda Kateb) ist. Er scheint als einziger in Lost River frei zu sein und den Weg nach draußen zu kennen.

Bones steht vor einem mit Graffiti voll gemalten Gebäude. Vor ihm fährt ein brennendes Fahrrad vorbei
Bones (Iain De Caestecker) durchforstet die leer stehenden Häuser, die vollgeschmiert und zerstört sind — Lost River | 2014 ©Tiberius Film

Darstellerisch kann vor allem Ben Mendelsohn mit dem Ryan Gosling bereits in The Place Beyond the Pines zusammen arbeitete, glänzen. Seine Performance im letzten Akt des Films ist überragend. Ebenso begeistern konnte Saoirse Ronan, die zu den besten Charakterdarsteller:innen ihrer Zeit zählt. In Lost River zeigt sie auch, was sie gesanglich auf dem Kasten hat. Matt Smith der mir vor allem aus The Crown bekannt ist, konnte als schmieriger, gewalttätiger Rowdy vollends überzeugen. Besonders heraus sticht jedoch Christina Hendricks, die das Publikum nicht nur mit ihren Blicken fesselt, sondern auch mit ihrer Darbietung an die Emotionen der Zuschauer:innen appelliert. Eva Mendes liefert eine großartige Tanzeinlage ab, hält sich in Lost River jedoch eher im Hintergrund. Die Bühne gehört ganz klar Ben Mendelsohn und Christina Hendricks.

Ein paar Szenen wirken skurril und können vom Publikum nicht richtig erfasst werden. Eventuell müsste man mehr in die Tiefe von Ryan Goslings Gedanken zu Lost River gehen. Oder es wird hier Freiraum für Interpretationen geschaffen.

Schlussendlich ist Lost River ein Kunstwerk, das nicht perfekt ist, aber als „urbanes Märchen“, wie Gosling es selbst nennt, gesehen werden kann. Ein Film mit Einschlägen des Neo Noir Genres. Mit den beeindruckenden Bildern, der Ästhetik und dem Soundtrack kann Lost River mit den Werken von David Lynch und Nicolas Winding Refn mithalten und das Publikum begeistern. Allerdings muss man sich auf diese Kunst einlassen, sonst wird man am Ende enttäuscht werden.

1. Lizzie Borden – Mord aus Verzweiflung (2018)

Das Bild zeigt Lizzie Borden und Bridget. Eine Szene aus dem Film Lizzie Borden - Mord aus Verzweiflung
Eine feministische Perspektive auf einen historischen Fall, die das Publikum zum Nachdenken anregt — Lizzie Borden – Mord aus Verzweiflung | 2018 ©LEONINE Studios

Worum geht es in Lizzie Borden – Mord aus Verzweiflung?

Der Film beleuchtet die Ereignisse in Fall River, Massachusetts, im Jahr 1892 und zeigt, wie sich Lizzie Borden, gespielt von Chloë Sevigny, in die junge irische Hausangestellte Bridget Sullivan, verkörpert von Kristen Stewart, verliebt. Die Beziehung zwischen den beiden Frauen steht im Zentrum des Films und wird als emotionaler wie auch sozialer Befreiungsversuch inszeniert. Nach dem grausamen Tod von Lizzies Vater Andrew Borden (gespielt von Jamey Sheridan) und ihrer Stiefmutter Abby (Fiona Shaw) gerät Lizzie unter Verdacht – und ein düsteres Familiendrama entfaltet sich.

Lizzie Borden – Mord aus Verzweiflung | 2018 ©LEONINE Studios

2010er Jahre Kino: Lizzie Borden – Mord aus Verzweiflung ist ein feministisches Psychodrama 🪓💔🌈

Die bereits bekannte Geschichte über Lizzie Borden bietet eine stilistisch eindrucksvolle Neuinterpretation, die von Craig William Macneill sehr atmosphärisch inszeniert ist. Auch dieser Film zeichnet sich durch seine ruhige Erzählweise aus und lebt durch seine eindringliche Kameraführung. Durch das Zusammenspiel von Hell und Dunkelkontrasten, besonders im Haus der Borders, schuf Craig William Macneill eine greifbare, klaustrophobische Enge. Als Pendant dazu wird die Liebesbeziehung der beiden Frauen eher zart mit hellen Farben präsentiert. Jedoch immer wieder mit stellenweise dunklen Schatten versehen, um auch eine gefährliche Verbindung der beiden zu deuten, die in einem Gewaltakt kulminiert.

Der Film ist mehr psychologisches Drama, als ein klassischer Kriminalfilm, das sich mit Themen wie Macht, Unterdrückung und weiblicher Selbstbestimmung auseinandersetzt. Hier stehen die zentralen Themen des 2010er Jahre Kinos im Genre Drama, wieder im Fokus. Getragen wird der Film von Darstellerin Chloë Sevigny, die Lizzie mit zurückhaltender und gleichzeitig entschlossener Intensität verkörpert. Kristen Stewart liefert eine sensible und verletzliche Bridget und spielt authentisch und nuanciert. Gemeinsam entfalten die beiden Darstellerinnen eine spürbare Chemie, die es dem Publikum ermöglicht, die Emotionen nahezu physisch zu antizipieren und empathisch nachzuvollziehen.

Lizzie Borden – Mord aus Verzweiflung bietet eine feministische Perspektive auf einen historischen Fall und regt das Publikum zum Nachdenken an. Der Film hebt sich ganz klar von der klassischen Erzählweise ab und besticht vor allem durch seine Visualität und Atmosphäre.

Und um ein paar Leute wieder an zu triggern: Er ist QUEER! Ob es dir passt oder nicht! 🌈

Weitere Filme aus dem 2010er Jahre Kino aus der Redaktion

  • The Wolf of Wall Street (2013)
  • Django Unchained (2012)
  • Hounds of Love (2016)
  • We Need to Talk About Kevin (2011)
  • The Girl from the Other Side (2019)
  • Tomboy (2011)
  • Ein ganzes halbes Jahr (2016)
  • Mission: Impossible – Rogue Nation (2015)
  • Das Mädchen Difret (2014)
  • Only God Forgives (2013)
  • Carol (2015) 
  • Wrong (2012)
  • The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten (2011)
  • Mission: Impossible – Phantom Protokoll (2011)
  • Extrem laut & unglaublich nah (2011)
  • The Revenant – Der Rückkehrer (2015)
  • Begabt – Die Gleichung eines Lebens (2016)
  • Marona’s Fantastic Tale (2019)
  • Einfach zu haben (2010)
  • Under the Skin (2013)
  • Trance – Gefährliche Erinnerung (2013)
  • Lion – Der lange Weg nach Hause (2016)
  • Crimson Peak (2015)
  • Detachment (2011)
  • Miss Hokusai (2015)
  • A Girl Walks Home Alone at Night (2014)
  • M.F.A. (2017)
  • Die Hüter des Lichts (2012)
  • Knight and Day (2010)
  • Gefährten (2011)
  • Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2010)
  • A Quiet Place (2018)
  • Spotlight (2015)
  • Song to Song (2017)
  • Beautiful Boy (2018)
  • Drive (2011)
  • Codename U.N.C.L.E. (2016)
  • Mission: Impossible – Fallout (2018)
  • The Report (2019)
  • The Endless (2017)
  • Life (2017)
  • Raw (2016)
  • The Mermaid (2016)
  • The Wild Boys (2017)
  • A Long Way Down (2014)
  • Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn (2011)
  • Tucker and Dale vs Evil (2010)

  • Dame, König, As, Spion (2011)
  • Sherlock: Der Reichenbachfall (2012)
  • It Comes At Night (2017)
  • Auslöschung (2018)
  • Nader und Simin – Eine Trennung (2011)
  • In einer besseren Welt (2010)
  • Kaithi (2019)
  • Just Mercy (2019)
  • The Salvation – Spur der Vergeltung (2014)
  • Can a Song Save Your Life? (2013)
  • Motherless Brooklyn (2019)
  • Blade Runner 2049 (2017)
  • Bombshell – Das Ende des Schweigens (2019)
  • Ex Machina (2015)
  • The Lego Batman Movie (2017)
  • It Follows (2014)
  • Parasite (2019)
  • La La Land (2016)
  • Joker (2019)
  • Spider-Man: A New Universe (2018)
  • Inception (2010)
  • Lady Bird (2017)
  • Avengers: Infinity War (2018)
  • Avengers: Endgame (2019)
  • Guardians of the Galaxy (2014)
  • Der Leuchtturm (2019)
  • Es (2017)
  • Mad Max: Fury Road (2015)
  • The Return of the First Avenger (2014)
  • Paddington 2 (2017)
  • Man of Steel (2013)
  • Aromic Blonde (2017)
  • 5 Zimmer Küche Sarg (2014)
  • Die Taschendiebin (2016)
  • Edge of Tomorrow – Live. Die. Repeat (2014)
  • Baby Driver (2017)
  • Blindspotting (2017)
  • Creed – Rocky’s Legacy (2015)
  • John Wick (2014)
  • Her (2013)
  • Gone Girl – Das perfekte Opfer (2014)
  • Hereditary – Das Vermächtnis (2018)
  • Ziemlich beste Freunde (2011)
  • Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013)
  • Little Women (2019)
  • The Gentlemen (2019)
  • Senna (2010)
  • Amy (2015)
  • The Nice Guys (2016)
  • Nächster Halt: Fruitvale Station (2013)
  • Prospect (2018)
  • Chronicle – Wozu bist du fähig? (2012)

  • Snow White and the Huntsman (2012)
  • Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (2014)
  • Die Bücherdiebin (2013)
  • Der Mandant (2011)
  • Argo (2012)
  • Starbuck (2011)
  • Dallas Buyers Club (2013) 
  • Blood Father (2016)
  • Dieses bescheuerte Herz (2017)
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit (2014)
  • Searching (2018)
  • Train to Busan (2016)
  • Interstellar (2014),
  • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 (2011)
  • The First Avenger: Civil War (2016)
  • Rush (2013)

  • Nymphomaniac (2013)
  • Grow Up!? – Erwachsen werd’ ich später (2014)
  • Lights Out (2016)
  • 25 km/h (2018)
  • True Grit (2010)
  • Der Gott des Gemetzels (2011)
  • Heute bin ich blond (2013)
  • Baymax – Riesiges Robowabohu (2014)
  • Green Book (2018)
  • Bohemian Rhapsody (2018)
  • Alexandre Ajas Maniac (2012)
  • Logan – The Wolverine (2017)
  • Iron Man 3 (2013)
  • Interstellar (2014)
  • Le Mans 66 (2019)
  • Once Upon a Time in Hollywood (2019)
  • A Taxi Driver (2017)
  • Maggie (2015)
  • We Are Your Friends (2015)
  • Ich seh Ich seh (2014)
  • Bob, der Streuner (2016)
  • Fritz Lang (2016)
  • Sherlock Holmes: Spiel im Schatten (2011)
  • X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (2014)
  • Love, Rosie – Für immer vielleicht (2014)
  • Klaus (2019)
  • Alles eine Frage der Zeit (2013)
  • Melancholia (2011)
  • Gangster Squad (2018)
  • The Greatest Showman (2017)
  • The Battleship Island (2017)
  • Everest (2015)
  • Planet der Affen: Survival (2017)

🎥 Fazit zu 2010er Jahre Kino: Die 5 besten Filme aus den 2010er Jahren

Das Kino der 2010er Jahre war ein Jahrzehnt der Gegensätze und der Vielfalt. Auf der einen Seite erlebten wir den beispiellosen Siegeszug des Franchise-Kinos mit dem Marvel Cinematic Universe, Disney-Reboots und Superheld:innen, die das globale Mainstream-Kino dominierten. Auf der anderen Seite entstand ein reichhaltiges, künstlerisch anspruchsvolles Filmschaffen, das tiefgründige Themen wie Identität, Trauma, soziale Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt in den Mittelpunkt stellte. Independent- und Arthousefilme, „Elevated Horror“, queeres Kino und gesellschaftskritische Dramen setzten neue Maßstäbe für das, was Kino leisten kann – emotional, politisch und ästhetisch.

Streamingdienste revolutionierten zudem die Filmverbreitung, internationale Werke rückten stärker in den Fokus und neue Stimmen erhielten Sichtbarkeit: Filmemacher:innen wie Greta Gerwig, Barry Jenkins, Céline Sciamma und Bong Joon-ho veränderten nicht nur die Perspektiven auf Film, sondern auch die Filmgeschichte selbst.

Das Kino der 2010er war mehr als Unterhaltung – es war ein Spiegel unserer Welt, unserer Ängste, Träume und Hoffnungen. Und es war mutig genug, unbequeme Fragen zu stellen. Zwischen Blockbuster und Kunstfilm, zwischen queeren Liebesgeschichten und politischer Satire, zwischen futuristischen Dystopien und emotionalen Innenwelten zeigte dieses Jahrzehnt, dass Film nicht nur ein Medium des Sehens, sondern des Verstehens ist.

Ein Jahrzehnt, das uns bewegt hat – im Herzen, im Denken und im Kino. 🎥💭🌍

Das waren meine 5 besten Filme aus den 2010er Jahren. Jetzt seid ihr dran!

Welche sind eure 5 besten Filme aus dem 2010er Jahre Kino?


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Ein stilvoll gekleideter Mann im Stil der 1940er Jahre trägt einen dunklen Fedora-Hut und einen dreiteiligen Anzug mit Krawatte. Sein Gesichtsausdruck ist ernst und geheimnisvoll, mit einem Schatten, der teilweise über seine Augen fällt. Die Farbgebung des Bildes ist in einem warmen Sepia-Ton gehalten, was den Eindruck eines klassischen Film-Noir-Porträts verstärkt.

 


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Created by Gorana Guiboud | Header Elements: 2010er Jahre Kino: Die 5 besten Filme aus den 2010er Jahren – Passion of Arts Design | Blue Valentine | 2010 ©LEONINE

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18 Kommentare

  1. Ui, wuchtiger Artikel mit viel Lesestoff, find ich gut. Dafür alleine müsste es eigentlich noch einen Extra-Daumen geben. 🙂
    Von den Filmen hab ich nur Goslings Lost River gesehen, von dem ich seinerzeit ein wenig enttäuscht war. Der lässt sich gut an, sieht wirklich schön aus – ich mag ja diese dreckige Urban- und Southern-Gothic-Atmosphäre -, aber irgendwie hat der mich ab so der Hälfte verloren. Ich hatte da das Gefühl, dass er sich eigentlich nicht wirklich für sein eigenes Mystery interessiert, als wäre das nur ein Gimmick, eben der Atmosphäre wegen. Ich hab auch schon wieder vollkommen vergessen, wie das Ganze aufgelöst wurde, weiß nur, dass mich das ziemlich kalt gelassen hatte. Naja, Geschmäcker eben.
    Mit meinen Top 5 kann sicherlich auch nicht jeder was anfangen:
    https://thehomeofhorn.wordpress.com/2025/08/07/meine-5-besten-filme-aus-den-2010ern/

    1. Vielen Dank für das Lob @thomashortian

      Ich muss zugeben mich hat Goslings Werk sehr hypnotisiert ähnlich wie „Only God Fogrives“. Aber ich kann mich an das Ende nun auch nicht mehr direkt erinnern. Steht wohl ein Rewatch vor der Tür 😁

      Dann bin ich mal gespannt, ob ich was mit deinen Top 5 anfangen kann …

  2. War ein vielfältiges Jahrzehnt mit vielen guten Filmen und die Auswahl fiel mir nicht leicht.

    Blade Runner 2049 (2017): Die Fortsetzung gehört natürlich auf meiner Liste. Denis Vielleneuve schaffte es nicht nur die Philosophie des Vorgängers bei zu behalten, sondern diese auch zu erweitern.

    The Big Short (2015): Ich hatte zuerst Wolf of Wall Street hier stehen, den ich sehr mag. Wollte aber nur einen Film pro Genre haben und die behandeln schon auch das selbe Thema und bei genauer Betrachtung, ist The Big Short der bessere Film. Bei dem hatte ich auch viel Spaß, er hat viele absurde und komische Momente. Macht aber die Kritik und Abrechnung mit der Finanzwelt viel deutlicher und zeigt auch mehr das System dahinter und wie es zur Finanzkrise 2008 kommen konnte.

    Whiplash (2014): Ein Film der mit voller Wucht zuschlägt um eine sehr toxische Schüler-Mentor Beziehung zeigt. Der Film reißt mit, ist stellenweise gnadenlos. Ich weiß, dass das Ende als umstritten mittlerweile angesehen wird. Aber ich finde es genial, so muss es sein. Weil sonst wäre dieses mitreißende Drama zu einem mittelmäßigen verkommen mit banaler Moral. Das ist es eben nicht.

    Green Room (2015): Der Film traf mich auch damals völlig unvorbereitet. Eine Punkband spielt im falschen Club und hat es plötzlich mit einer Horde Neonazis zu tun. Es beginnt ein brutaler Überlebenskampf ohne Kompromisse. Patrick Stewart (Captain Picard), gibt hier als Neo-Nazi Führer seine beste Performance.

    Systemsprenger (2019): Keine aufgesetzte Betroffenheit, keine einfache Botschaft. Eine brilliante Darstellung und Inszenierung, geradezu dokumentarisch. Ein Mädchen die aufgrund ihrer psychischen Probleme nirgendwo reinpasst und von einer Einrichtung und Maßnahme in die nächste geschoben wird. Hier gibt es kein gut und böse. Sondern nur Menschen die gefangen in deutschen Formalitäten sind. Einer der besten deutschen Filme der letzten 25 Jahre.

  3. Wie vielfältig die 2010er Jahre waren, zeigt sich in der immensen Anzahl von Filmen, die uns allen dazu einfallen. Vermutlich haben alle, die ihre Beiträge dazu schreiben, nur wenige Übereinstimmungen (so wie ich – denn a) kenne ich leider keinen aus Deinen Top Five – und b) die Filme in meiner Liste tauchen jedoch bei euch auch nicht in den Honorable Mentions auf, sondern „nur“ in der sehr detaillierten Einführung). Finden könnt ihr meine ab 0:05 Uhr hier:

    https://blaupause7.wordpress.com/?p=26458

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