War 2 – Filmkritik

Titelbild War 2 - Filmkritik

„War 2“ ist neben „Coolie“ der zweite große neue indische Film in diesem Jahr. „War 2“ gehört dabei, wie Teil 1, zum YRF Spy Universe. Wie sich „War 2“ im Vergleich zu den anderen Filmen dieses Spionage-Universums schlägt erfahrt ihr in der folgenden Filmkritik.
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Ein Beitrag von: Maddin

Worum geht es in „War 2“?

In War 2 (2025) kehrt Kabir Dhaliwal (Hrithik Roshan), der einstige Elite-Agent, zurück – diesmal als undurchsichtiger Einzelgänger mit unklaren Motiven. Die indische Regierung sieht sich gezwungen, einen neuen Spezialisten einzusetzen: Vikram Chelapathi (N. T. Rama Rao Jr.), ein taktisch brillanter Offizier mit eigener Vergangenheit. Als Kabir in ein internationales Netz aus kriminellen Syndikaten gerät, entspinnt sich ein globaler Wettlauf zwischen Täuschung, Loyalität und strategischer Raffinesse. Kavya Luthra (Kiara Advani) bringt emotionale Tiefe in die Geschichte, während Colonel Sunil Luthra (Ashutosh Rana) und Vikrant Kaul (Anil Kapoor) die politischen und militärischen Dimensionen des Konflikts beleuchten.

Das YRF Spy Universe

Ein Mann springt aus einem Flugzeug mit einem Fallschirm. | War 2 – Filmkritik
„War 2“ ist bisher der abgedrehteste Vertreter des YRF Spy Universe. — War 2 | 2025 © Yash Raj Films
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„War 2“ ist der mittlerweile sechste Film des „YRF Spy Universe“. Alles begann mit „Mission Liebe – Ek Tha Tiger“ sowie seinen zwei Fortsetzungen. Weitere Filme dieses Universums sind dann noch „Pathaan“ (mit Shah Rukh Khan / SRK) und der Vorgänger von „War 2“, der einfach nur „War“ heißt.

Aktuell ist mein liebster Film dieses Spionage-Universums „Pathaan„. SRK kann eben fast keiner das Wasser reichen. Knapp dahinter folgt „War“ und mit Abstand am Ende ist aktuell „Mission Liebe – Ek Tha Tiger“ angesiedelt. anders als die ersten beiden genannten ist der Tiger-Film auch kein reiner Action-Streifen. Viel mehr ist es eine komödiantische Action-Agenten-RomCom, wobei der Action-Anteil deutlich geringer als bei den anderen Filmen des „YRF Spy Universe“ ist. Leider funktioniert hier dann weder die Action noch die Romanze für mich sonderlich gut.

Und wie schlägt sich im Vergleich zu diesen Filmen „War 2“?

Ein epischer Anfang

Ein Mann steht mit einem Katana in Kampfpose. | War 2 – Filmkritik
Direkt am Anfang gibt es durch Kabir (Hrithik Roshan) ein paar Ordnungsschellen mit dem Katana für einige böse Yakuza. — War 2 | 2025 © Yash Raj Films

Der Film beginnt da, wo „War“ aufgehört hat: Mit Action die knallt. Dabei dreht er den Verrücktheitsgrad direkt noch ein paar Stufen höher. Den Anfang macht natürlich Hauptdarsteller Hrithik Roshan als Kabir und prügelt im fernen Japan erstmal ein paar Yakuza windelweich. Ordentliche Katana-Action und coole Kampfchoreographien inklusive. Auch der neue Gegenspieler N.T. Rama Rao Jr. als Vikram steht dem in nichts nach, denn er wird in einer ähnlich spektakulären Action-Szene vorgestellt. Und zwar muss er an der Küste Afrikas eine Gruppe indischer Seeleute aus den Händen von Terroristen befreien. Stichwort: Abrissbirne.

Beide Action-Szenen machen mir sehr viel Spaß und zelebrieren förmlich das indische Actionkino. Sie sind dabei so drüber, dass ich mehrmals auflachen muss. Nur leider kann der Film diese Verrücktheit die meiste Zeit nicht halten und die späteren Action-Sequenzen kommen an diese beiden Szenen nicht mehr wirklich heran. Wobei das stimmt nicht ganz: Es gibt eine Action-Szene mit Booten in einem arabischen Land, die nochmal ähnlich verrückt ist, insbesondere als Vikram sein Fahrzeug zu einem Landgang nutzt. Auch der finale Endkampf ist ganz nett, kommt aber an den Beginn nicht heran. Insgesamt macht die Action aber im gesamten Film viel Spaß.

Epischer Pathos vom Feinsten?

Vikram (N. T. Rama Rao Jr.) und Kabir (Hrithik Roshan) schauen sich böse an. | War 2 – Filmkritik
Kabir läuft mit einem Mantel in den Bergen. | War 2 – Filmkritik
Vikram springt mit geballter Faust auf etwas zu.
Kabir läuft mit einem Wolf an der Seite vor einem asiatischen Gebäude. | War 2 – Filmkritik
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Was ich dagegen ein wenig nervig finde, sind die immer wieder die Action unterbrechenden episch-pathetisch aufgesagten Mono- und Dialoge. Fast alle Figuren, aber vor allem unsere beiden Hauptpersonen werfen sich immer wieder patriotische Floskeln an den Kopf. Oder sie erklären sich nochmal, warum sie das ganze machen und die Welt so gemein zu ihnen ist. Das ist nicht wirklich spannend.

Wenig spannend finde ich auch die Rückblenden zur Jugend der Protagonisten. Wir erfahren hier, das einige Figuren sich schon länger kennen als gedacht. Das soll dann auch erklären, warum eine Figur einen Verrat begeht. Kurz gesagt: Aus egoistischen und selbstsüchtigen Motiven. Nach dem Motto „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“ Das ist mir dann etwas wenig und diese Jugenderzählung packt mich leider gar nicht. Daraauf will ich den Film jetzt aber nicht festnageln.

Bromantik vor Hetero-Romantik

Interessanterweise werfe ich dem Film aber etwas anderes vor: Die fast überflüssige heterosexuelle Liebesgeschichte. Sie wirkt ein wenig in den Film gequetscht und ich hätte sie nicht gebraucht. Vor allem als dann Kabir mit seiner Geliebten romantisch durch Rom tänzelt, ist das ganz nett, nimmt aber wieder zusätzlich Tempo heraus. Hinzukommt eine wirklich sehr plumpe Sexualisierungsszene seiner Freundin am Pool. So als Nachricht an alle Männer da draußen: Hier guckst du, sexy Frau am Start. Für meinen Geschmack auch einen Tick zu lang diese Szene. Zumal die Frauenrolle von Kiara Advani sonst auch wenig bis gar nichts zu tun bekommt. Höchstens als Stichwortgeberin.

Viel spannender finde ich dagegen die Beziehung zwischen Kabir und Vikram, denn wie oben erwähnt geht ihre Beziehung weiter zurück als es zunächst den Anschein hat. Wie in der Tradition wird hier natürlich wieder allerfeinste (fast homosexuelle) Bromance gefeiert. Es wird zusammen getanzt, gekämpft, diskutiert und am Ende wird dann doch alles gut, oder?

Mal wieder treibende indische Musik

Kabir und Kavya Luthra (Kiara Advani) tanzen zusammen mit anderen in sommerlicher Kleidung. | War 2 – Filmkritik
Vikram (N. T. Rama Rao Jr.) schaut ernst in die Kamera.
Kabir mit Mantel und einer Kopfwunde.
Kavya und Kabir umarmen sich. | War 2 – Filmkritik
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Loben muss ich dagegen (wie so oft bei indischen Filmen) die sehr treibende und dynamische indische Musik im Film. Insbesondere das Lied „Shaitan“ von Sanchit Balhara, Ankit Balhara, Roll Rida und Riya Duggal hat es mir hier angetan. Ein wirklich toller indischer Rap-Song! Aber auch das Thema von Kabir oder das War-Thema sind tolle treibende Lieder.

Enttäuscht bin ich dagegen etwas von den Tanzeinlagen. Die Choreographien finde ich hier meistens eher langweilig und auch die Inszenierung ist nicht so bombastisch wie in so manch anderem indischen Film. Da wäre auf jeden Fall noch mehr möglich gewesen.

Ordentliche Optik

Eine Person in einem Mantel. Im Hintergrund rotes Licht. | War 2 – Filmkritik
Kabir mit einem Zahnstocher im Mund und leichten Wunden am Kopf.
Vikram von Funken umgeben.
Vikram mit Sonnenbrille und schwarzem Mantel. Im Hintergrund Berge. | War 2 – Filmkritik

Ansonsten muss ich aber sagen, dass dieses Action-Spektakel sehr ordentlich aussieht und nochmal einige Schippen im Vergleich zu Teil 1 zulegt. Manchmal ist zwar der Green Screen bzw. die Künstlichkeit einer Szene durch etwas falsche Lichtsetzung zu sehen, das stört mich aber in den wenigsten Fällen. Die irren Stunts sehen einfach sehr schick aus und machen Spaß. Richtig schöne Bilder gibt es dann auch am Ende als mit Kali aufgeräumt wird. Erinnert dort wieder sehr mit seinem Neon-Licht an das große Vorbild John Wick.

Wie auch im ersten Teil geht es wieder rund um die Welt: Spanien, Rom, Schweiz, Japan, die arabische Halbinsel und sogar ganz kurz nach Berlin. Alle Orte werden dabei sehr schick in Szene gesetzt und bringen viel Abwechslung. Abwechslungsreich ist auch die Kameraführung, denn auch hier zieht der Film alle Register: Von intensiven Nahaufnahmen zu übersichtlichen Totalen bis hinzu verspielten Drohnenflügen bietet der Film alle möglichen Perspektiven.

Kabir mit schießt mit einer Waffe aus der Hüfte.
Zwei Personen kämpfen mit Seilen an ein Flugzeug befestigt gegeneinander. | War 2 – Filmkritik
Kabir und Kavya mit den Gesichtern ganz dicht beisammen. Beide lächeln.
Vikram im schwarzen Mantel. Im Hintergrund rotes Licht. | War 2 – Filmkritik
Kabir zielt mit einem Scharfschützengewehr. | War 2 – Filmkritik
Vikram mit einer Schrottflinte.
Kabir und Kavya tanzen leichtbekleidet zusammen mit anderen. Sie umarmen sich dabei. | War 2 – Filmkritik
Vikram (N. T. Rama Rao Jr.)

Fazit zu „War 2“

„War 2“ ist in seinen besten Momenten noch abgedrehter als „War“ von 2019. In diesen Momenten macht der Film auch richtig Spaß. Nur: Oft wird das ganze durch pathetisch-langatmige Dialoge unterbrochen, die immer wieder Tempo herausnehmen. Auch die Exkurse in die Vergangenheit der Figuren sind wenig spannend und packen mich kaum. Die Musik ist wieder sehr cool, auch wenn die Tanzeinlagen dazu leider eher enttäuschen.

Am Ende habe ich aber doch meinen Spaß, daher vergebe ich gute 7 von 10 Punkten.

Werdet ihr euch „War 2“ im Kino ansehen?


TRAILER (Hindi mit englischen Untertiteln): © Yash Raj Films

Wertungsbild War 2, Wertung: 7 von 10 Punkten

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Passion of Arts Maddin

 

Pressestimmen zu „War 2“:

Dhaval Roy von der Times of India
War 2 offers high-octane moments, striking visuals, and polished production to make for a passable big-screen experience. Strictly watchable only if you’re in it purely for the action and spectacle.
3.0 von 5 Sterne

Komal Nahta von Film Information
On the whole, War 2 is too ordinary a fare to be loved by the audience. It is far from being a worthy successor to War. It will, therefore, do below-average business.

Kusumika Das von Times Now
War 2 is mostly a delight for action and thriller lovers. Hrithik Roshan owns every frame with his charisma, physique, and action skills, delivering yet another powerhouse performance. Jr NTR makes a confident Bollywood debut, leaving a strong impression in his very first Hindi film. The action sequences are designed to keep adrenaline pumping, and his dialogues deserve special mention.

Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: War 2 | 2025 © Yash Raj Films

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