In unserer „The Acolyte – Serienkritik“ verraten wir euch spoilerfrei, ob sich ein Blick auf diese Star-Wars-Disney-Plus-Serie lohnt. Mittlerweile sind auch alle Folgen der 1. Staffel erschienen, sodass ihr diese direkt durchbingen könnt.
Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „The Acolyte“?
Die Serie „The Acolyte“ von Leslye Headland, der Schöpferin von „Matrjoschka„, spielt etwa 100 Jahre vor den Ereignissen von „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung„.
Wir befinden uns im Zeitalter der Hohen Republik. Der Jedi-Orden und die Republik stehen im Zenit ihrer Macht und verbreiten Frieden und Ordnung in der Galaxis. Doch einige Jedi verbergen ein dunkles Geheimnis und eine junge Akolythin wird ausgesandt, um diese zu töten und so Rache für ihre Familie zu nehmen. Es entspinnt sich ein spannender Mystery-Thriller, um Schuld, Trauer, Verrat und Wut.
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The Acolyte – Serienkritik: Gut inszenierte Kämpfe
Fangen wir erstmal mit den positiven Sachen an. Eine der besten Aspekte an dieser Serie sind für mich die Kämpfe. Diese sind sehr sauber gefilmt und gut choreographiert. Gerade auch der finale Kampf in der letzten Folge holt nochmal einiges raus und ist der beste Kampf der Serie. Leider sind aber in ca. Zweidrittel der Kämpfe KEINE Lichtschwerter involviert. Erst nach ein paar Folgen gibt es den ersten Lichtschwertkampf und insgesamt gibt es nur drei größere Lichtschwert-Gefechte, wovon der Kampf mit dem Wookiee leider etwas enttäuschend ist. Ansonsten werden die Lichtschwerter eher defensiv zur Abwehr von Gegenständen oder als Fliegen- bzw. Mottenklatsche benutzt.
Bei den Lichtschwertkämpfen haben sie sich an verschiedenen Episoden des Star-Wars-Universums orientiert, insbesondere „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ und „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ aber auch von „Tiger and Dragon“. Im Star-Wars-Franchise würde ich diese Kämpfe schon im oberen Bereich sehen. So gut wie der Kampf zwischen Obi-Wan Kenobi, Qui-Gon Jinn und Darth Maul in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ sind sie allerdings nicht, auch wenn der finale Kampf in der letzten Folge dicht herankommt. Besser als in „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ würde ich aber schon sagen und auch besser als die meisten Kämpfe in der Original-Trilogie und den Sequels.
The Acolyte – Serienkritik: Gute Schauspieler:innen
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Ebenso gelungen finde ich die Schauspielleistungen. Besonders möchte ich hier Lee Jung-jae hervorheben. Dieser bringt eine sehr emotionale Komponente in die Serie und hebt sich in allen Szenen ab. Was ich so mitbekommen habe, soll er auch ein riesiger Star-Wars-Fan sein und sogar extra für die Serie Englisch gelernt haben. Carrie-Anne Moss finde ich ebenfalls sehr gut, auch wenn sie nur relativ wenig Bildschirmzeit hat. Sie bringt viel Würde mit und die Rolle als Jedi ist ihr wie auf den Leib geschneidert. Ihre Kampffertigkeiten machen sich natürlich auch bezahlt.
Eine besondere Herausforderung hat Amandla Stenberg, welche in der Serie gleich eine Doppelrolle als die Zwillinge Osha und Mae spielt. Auch wenn ich diese Leistung anerkennen muss, da sie die beiden teilweise sehr unterschiedlich spielt, finde ich sie im Vergleich zu den bisher genannten nicht ganz so gut. Auch im Vergleich zu Manny Jacinto finde ich sie nicht ganz so stark. Manny schafft es sehr gut in manchen Szenen frech und fast tollpatschig zu wirken und in anderen dagegen dunkel und bedrohlich. Auch viele seiner Stunts bestreitet er zum großen Teil selbst.
Auch die Nebencharaktere sind gut besetzt
Lobend möchte ich auch Dafne Keen und Joonas Suotamo erwähnen. Keen spielt eine junge Padawan und sie macht das so sympathisch, dass sie einer meiner Lieblingscharaktere ist. Auch ihre Wortgefechte mit Yord (Charlie Barnett) finde ich sehr lustig. Suotamo spielt hier einen Wookiee-Jedi und darf zum ersten Mal einen komplett neuen Wookiee-Charakter interpretieren und nach seinen eigenen Vorstellungen formen. Viel zu tun bekommt er aber leider nicht.
Auch Jodie Turner-Smith als Anführerin der Hexen auf Brendok und Mutter der Zwillinge gefällt mir sehr gut. Sie strahlt mütterliche Liebe aus, aber auch Gefahr und viel Schmerz über das Schicksal der Hexen in der Galaxis.
The Acolyte – Serienkritik: Gute Effekte für 180 Millionen Dollar?
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Die acht Folgen der Serie haben zusammen 180 Millionen gekostet. Ich finde es da ein wenig schade, dass sie es bei diesem hohen Budget nicht hinbekommen haben alle Folgen etwa gleich lang zu machen. Die Folgen längen schwanken zwischen etwa 30 Minuten und etwas über 40 Minuten. Diese Länge finde ich etwas wenig für eine so teure Serie. Leider aber Standard bei den Disney-Plus-Original-Serien.
Die Effekte finde ich meistens gut gelungen. Doch viel Weltraum-Action sollte nicht erwartet werden. Das meiste findet eher auf den Planetenoberflächen statt. Davon haben sie Coruscant sehr gut getroffen. Daneben gibt es noch diverse andere Planeten mit unterschiedlichsten Biotopen (Wald, Eis, Steppe, Felsen). Auch die Kulissen sehen sehr wertig aus und sind alle gut gebaut. Optisch kann insgesamt nicht gemeckert werden, auch wenn ich schon deutlich besser aussehende Serien gesehen habe, gerade auch für dieses Budget.
Die Handlung will mysteriöser sein als sie letztlich ist
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Die ersten zwei Folgen der Serie finde ich richtig stark. Hier wird ein (scheinbar) interessantes Mysterium aufgebaut: Warum will Mae bestimmte Jedi töten? Wer ist sie? Wer ist ihr mysteriöser Sith-Meister? Steckt da vielleicht noch mehr dahinter als anfangs vermutet werden könnte?
Jedenfalls habe ich bzw. mein Kumpel NerdGeschmack schon relativ schnell gerochen wer der Sith ist. Wir sehen außerdem ein Unglück, was die Ursache all dieser Tode ist. Doch auch hier sehen wir anfangs nur eine Perspektive. Das fand ich damals nicht sonderlich mysteriös und als dann die Auflösung kam, war mir diese schon zu 80% klar und es waren dann eher kleinere Details die ich so nicht vermutet hatte. Jedes Mysterium ist eben immer nur so gut wie seine Auflösung und hier hat mich die Auflösung jetzt nicht so besonders überrascht.
Unterhaltsam und viele Star-Wars-Anspielungen
Insgesamt finde ich die Serie aber durchaus unterhaltsam. Mir als Star-Wars-Fan bietet sie auch viele schöne Anspielungen und Cameos. So sehen wir Ki-Adi-Mundi und Yoda. Außerdem sehen wir ebenfalls einen bekannten Sith-Lord auftreten, der somit auch ganz offiziell in seiner alten Form in den Kanon aufgenommen wird. Auch die Neimodianer:innen am Anfang der Serie finde ich sehr gelungen und wie in den Prequels inszeniert. Auch dass wir einen Hexenzirkel abseits der Nachtschwestern sehen finde ich interessant und wie deren Fähigkeiten inszeniert werden. Wobei diesbezüglich noch einige Fragen offen bleiben.
Fazit zur Serie „The Acolyte“:
Insgesamt bleibt für mich in meiner „The Acolyte – Serienkritik“ ein guter Eindruck von dieser Serie. Die Lichtschwertkämpfe und Kampfchoreographien sind gut inszeniert, die Schauspieler:innen überzeugen, das CGI sieht gut aus und mir als Star-Wars-Fan bietet die Serie viele Anspielungen auf eine weit, weit entfernte Galaxis. Unter den Star-Wars-Serien würde ich sie daher eher im oberen Mittelfeld einordnen. Jedenfalls besser als „Das Buch von Boba Fett„, „Obi-Wan Kenobi“ oder die letzte Staffel „The Mandalorian„.
Falls ihr mehr über die Serie „The Acolyte“ erfahren wollt, dann schaut gerne auf dem Twitch-Kanal meines Kumpels NerdGeschmack vorbei (https://www.twitch.tv/nerdgeschmack). Wir haben jede Woche die neuen Folgen ausführlich besprochen und ihr könnt dort die Aufzeichnungen abrufen.
Werdet ihr euch „The Acolyte“ ansehen?
TRAILER: ©The Walt Disney Company
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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressematerial: The Acolyte | 2024 ©The Walt Disney Company