Mit „Mickey 17“ bringt Regisseur Bong Joon Ho eine Sci-Fi-Geschichte auf die Leinwand, die nicht nur spannend und unterhaltsam ist, sondern auch überraschend aktuelle politische Untertöne hat. In der Hauptrolle glänzt Robert Pattinson als Klon-Spezialist Mickey, der auf einer gefährlichen Mission auf einem fremden Planeten eingesetzt wird. Frisch von der Berlinale komme ich aus der Vorstellung dieses Films und kann nur sagen: Die Zeit verging wie im Flug! Was genau „Mickey 17“ so besonders macht, erfahrt ihr in dieser Kritik.
Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „Mickey 17“?
Der Film folgt der Geschichte von Michael „Mickey“ Barnes (Robert Pattinson), einem sogenannten Expendable, der als Kolonist auf dem Raumschiff Drakkar in einem Team von 200 Menschen auf den Planeten Niflheim geschickt wird. Als Expendable ist Mickey für gefährliche Missionen verantwortlich, bei denen er im Falle seines Todes durch einen Klon ersetzt wird. Als das Kolonistenschiff den eisigen Planeten Niflheim erreicht, wird Mickey 17 entsandt, um die Oberfläche zu erkunden und mögliche Terraforming-Maßnahmen durchzuführen.
Die Zeit vergeht wie im Flug
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Um vielleicht euch auch mal ein bisschen Kontext zu geben zu dieser Kritik: Ich komme gerade frisch von der Vorführung des Films bei der Berlinale. Es ist Samstagnacht bzw. Sonntagmorgen um 1:00 und ich schreibe diese Kritik direkt im Anschluss, weil ich doch ziemlich begeistert bin von diesem Film. Während des Schauens konnte ich das noch gar nicht so realisieren, doch als der Abspann über den Bildschirm läuft, denke ich: Was? Schon vorbei? Hätte jetzt aber noch 2 Stunden weiter gehen können.
Das zeigt mir: Der Film ist richtig gut. Ich vergesse die Zeit total und kann mich richtig fallen lassen. Das liegt auch an vielen Aspekten: Der sehr unterhaltsamen und abstrusen Handlung, den tollen Darsteller:innen, die sichtlich Spaß an ihren merkwürdigen Figuren haben, und auch an den gelungenen Effekten, die mich vergessen lassen, dass dieser Planet oder das Raumschiff gar nicht echt sind.
„Mickey 17“ mit Trump im Weltraum
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Der 1. Aspekt, den ich oben lobe, ist die Handlung. Dies liegt auch daran, dass Mark Ruffalo und Toni Collette absurd viel Spaß daran haben ein tyrannisch, dumm-dreistes Ehepaar zu spielen, dass auf der Erde politisch gescheitert ist und deshalb ein Weltraumprogramm startet. Inklusive fanatischen Anhängern, merkwürdigen Handgesten und rotem Basecap. An wen mich das wohl erinnert?
Aber diese Absurdität ist nicht das einzige. Der Film schafft es die ganze Zeit spannend und unterhaltsam zu sein, da immer wieder etwas Neues passiert und andere Stilmittel eingesetzt werden. So überrascht mich der Film immer wieder mit spannenden und interessanten Momenten. Ich dachte mehrmals: Das haben sie jetzt aber nicht gemacht, oder? Oh doch!
Dabei ist die Handlung eine verklausulierte Parabel auf die aktuelle politische Lage (insbesondere in den USA) in einem Science-Fiction-Setting in einer (vermutlich gar nicht so weiten) Zukunft. Ich hätte nicht gedacht, dass Bong Joon Ho so aktuell werden würde und dass es auch so krass passt gerade.
Ein doppelter Pattinson hält besser
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Ein zweiter Aspekt, der den Film in meinen Augen so herausragend macht, sind die Darsteller:innen. Hier ist zu allererst mal Robert Pattinson zu nennen. Dieser kann sich hier wieder in einer ganz anderen Rolle als den zuvor von ihm gespielten „The Batman“ (2022) austoben. Wie er hier die beiden Klone „Mickey 17“ und „Mickey 18“ so unterschiedlich porträtiert ist wirklich großes Kino! Die beiden sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, was durch das exzellente Schauspiel von Pattinson von Anfang an klar wird. Auch geht er hier in vollen körperlichen Einsatz, was sicherlich auch nicht einfach ist.
Richtig viel Spaß haben anscheinend auch Naomi Ackie und Anamaria Vartolomei. Beide haben bereits letztes bzw. dieses Jahr tolle Darbietungen in „Blink Twice“ und „Der Graf von Monte Christo“ gegeben. Besonders wenn sie zusammen aufspielen, scheint es eine echt gute Chemie zwischen den beiden zu geben.
Ebenfalls Spaß an einer etwas anderen Rolle hat Steven Yeun. Hier spielt er mal nicht einen grundsympathischen Charakter und hat ebenfalls scheinbar richtig Spaß daran. Das gleiche gilt natürlich für die schon erwähnten Mark Ruffalo und Toni Collette.
„Mickey 17“ bietet gute Effekte, oder: Die Raupen von Niflheim
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Ein weiterer Aspekt, der mir immer wieder positiv auffällt: Der Film bietet tolle und abwechslungsreiche Effekte. Wir sehen ein Raumschiff von Außen, dessen Inneres, einen eisigen Planeten und eine dort beheimatete Spezies. Das wirkt alles sehr echt und auch sehr durchdacht erstellt und steht ein bisschen im Kontrast zur doch sehr abstrusen Handlung. Ich vermute, dass hier viel mit realen Kulissen gearbeitet wird. Sei es nun die Kabine von „Mickey 17“ oder eine Höhle auf dem Eisplaneten: Alles sieht gut und echt aus.
Selbst die komplett animierte Niflheim-Spezies sieht so gut aus, dass ich eine emotionale Bindung zu dieser aufbauen kann. Sie wirken oft sogar deutlich sympathischer als unsere abstrusen menschlichen Figuren.
Hier auch Lob an die Kostüm-Abteilung. Die Kostüme haben ihren eigenen Science-Fiction-Stil. Sie sind zwar inspiriert von anderen Filmen und Medien, aber so in der Art habe ich viele der Kostüme bisher noch nicht gesehen. Gleiches gilt für technische Gerätschaften. Besonders schick sind zum Beispiel die Landroover der Flotte, mit denen die Besatzung über das Eis fährt. Diese erinnern mich ein bisschen an „Prometheus – Dunkle Zeichen„, wobei da auch das Design deutlich heller, offener und freundlicher ist.
Fazit zu „Mickey 17“
„Mickey 17“ ist für mich ein rundum gelungener, moderner Science-Fiction-Film. Ich kann eigentlich nichts kritisieren. Die Zeit vergeht super schnell und ich habe wirklich Lust direkt nochmal 2 weitere Stunden davon zu schauen. Hinzu kommen die wirklich spaßigen Darbietungen der Schauspieler:innen und die tolle Optik.
Für mich bisher das Highlight der Berlinale 2025, daher gebe ich 10 von 10 Sternen.
Werdet ihr euch „Mickey 17“ im Kino ansehen?
TRAILER: © Warner Bros.
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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressestimmen zu „Mickey 17“:
Alexandra Seitz von tip Berlin
Wüste Einfälle, dramatische Wendungen, abstruse Ereignisse: Bong Joon Ho schickt in seinem neuen Film „Mickey 17“ Robert Pattinson auf einen fernen Eisplaneten – ein Film mit abgrundschwarzem Humor. 4 von 5 Punkte.
Oliver Armknecht von film-rezensionen.de
„Mickey 17“ spielt auf einem fremden Planeten, der kolonisiert werden soll, auch dank eines Menschen aus dem Bioprinter, der wieder und wieder stirbt. Das ist komisch, spannend und doch auch dramatisch. Während Bong Joon-ho die verschiedensten Genres streift und fantastische Szenarien aufzeigt, erzählt er eine zutiefst menschliche Geschichte, über die man viel nachdenken kann, die zugleich aber unsterblich komisch ist – nicht zuletzt wegen eines enorm wandelbaren Robert Pattinson. 9 von 10 Punkte.
Lukas Foerster von Critic.de
Drei, vier, fünf Filme stecken in Bong Joon-hos neuem Streich Mickey 17. Dazu ein ziemlich superer Robert Pattinson als Nr. 17 seiner von einer Art Sonnenbank ausgedruckten Inkarnationsreihe. Und süße Aliens mit weise in die Welt blickenden Äuglein: Sonderbar und sympathisch ungelenk, wie eine provisorisch zusammengeleimte Laubsägearbeit, kommt das daher.
Hendrik Warnke als Gast auf Cinema Forever
Sechs Jahre nach seinem vermeintlichen Magnum Opus Parasite und mit nur ganz geringfügig verschobenem Start, ist der koreanische Meisterregisseur Bong Joon-ho zurück. Mickey 17 verspricht sich als schwarzhumorige Sci-Fi-Satire um das Thema Klonen und menschlichen Wert. 6 von 8 Sterne.
Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: Mickey 17 | 2025 © Warner Bros.
4 Kommentare
Das klingt ja noch besser als die beiden anderen positiven Reviews, die ich bisher gelesen habe. Der Film steht ohnehin auf meiner Kinoliste für 2025, aber jetzt freue ich mich noch mehr.
Ich gebe zu, ich bin nicht der größte Fan von Bong Joo Ho. Der andere große südkoreanische Regisseur Park Chan Wook lag mir immer näher. Aber ich mag Robert Pattinson sehr und ich freue mich seit Monaten auf den Film. Bis jetzt auch mein einziger geplanter Kinobesuch für dieses Jahr.
Ich bin jetzt sehr auf den Film gespannt. War so bisschen hin und hergerissen, wegen den Kommentaren von allen nach den Trailern. Aber jetz bin ich doch gehyped. Kino ich komme!
Ich warte auf Netflix oder Prime. 😆