Killers of the Flower Moon – Filmkritik

Der Film “Killers of the Flower Moon” 🔪🌺🌕 erzählt eine wichtige Geschichte über Macht, Habgier und Korruption. Wir sagen euch in unserer Filmkritik, ob sich ein Blick lohnt.

Inhalt:

“Killers of the Flower Moon” ist ein amerikanischer Kriminalfilm von Martin Scorsese mit Leonardo DiCaprio, Robert DeNiro, Jesse Plemons, Lily Gladstone und Tantoo Cardinal.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von David Grann und wurde von Apple Studios, sowie Paramount Pictures produziert. Die Handlung des Films spielt in den 1920er Jahren und ist von wahren Ereignissen inspiriert.

Die Geschichte konzentriert sich auf die Osage, die dank des auf ihrem Land entdeckten Ölreichtums zu einer der wohlhabendsten Gemeinschaften in den Vereinigten Staaten werden. Doch ihr Wohlstand lockt auch eine dunkle Seite an. Als immer mehr Mitglieder des Osage-Stammes auf mysteriöse Weise ermordet werden, wird das FBI eingeschaltet, um die Morde zu untersuchen.

In diesem Kontext werden die beiden Hauptfiguren eingeführt: Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio), ein weißer Mann, der mit einer Osage-Frau verheiratet ist und von den Morden profitieren könnte, sowie Tom White (Jesse Plemons), ein ehemaliger Texas Ranger, der mit der Untersuchung beauftragt wird. Während White die Ermittlungen leitet, beginnt er, ein komplexes Netz aus Gier, Macht und Rassismus aufzudecken, das die Morde umgibt.

Im Laufe des Films werden die Zuschauer*innen in eine fesselnde Geschichte von Verschwörungen, Betrug und Korruption hineingezogen. Die Spannungen zwischen den Osage und der weißen Bevölkerung steigen, während White verzweifelt versucht, die Täter*innen zu finden und für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei stößt er auf immer mehr dunkle Geheimnisse, die das Ausmaß der Verbrechen noch verstärken.

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Meinung:

“Killers of the Flower Moon” ist ein weiteres Meisterwerk von Martin Scorsese und der bereits 6. Film in Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio und der 10. mit Robert De Niro. Auch DiCaprio und De Niro feiern eine Reunion. 1993 standen beide für “This Boy’s Life” gemeinsam vor der Kamera. DiCaprio war damals gerade 18 Jahre alt gewesen. Die Konstellation ist ähnlich, da Leonardo DiCaprio in der Rolle des Ernest Burkhart von seinem Onkel William Hale (gespielt von Robert De Niro) eingeschüchtert wirkt.

Erneut beweist Martin Scorsese ein Geschick für gute Darsteller*innen Auswahl, sowie Ausstattung und Narrative. “Killers of the Flower Moon” ist ein wichtiger Film mit einer unglaublichen Geschichte, die man schon längst aus der Sicht fernab des Heldentums der “weißen” Bevölkerung erzählen hätte sollen.

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“Killers of the Flower Moon”, die Geschichte aus der Sicht der Osage

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch “Killers of the Flower Moon” von David Grann. In Deutschland ist es unter dem Titel “Das Verbrechen” erschienen. Das Buch ist mehr ein Sachbuch als ein Roman und liefert Fakten, Fotos und Strukturen, die sich in den 1920ern entwickelt haben. Überwiegend stellt das Buch, das als “True-Crime-Thriller” ausgezeichnet ist, die beteiligten Figuren vor, wie J. Edgar Hoover damals das FBI gründete und wie die Osage vertrieben und behandelt wurden.

Martin Scorsese wollte die Geschichte so echt wie möglich erzählen. Ursprünglich sollte die Handlung aus der Sicht von Tom White, einem FBI Ermittler, erzählt werden. Das noch existierende Osage Volk wurde auf die Produktion aufmerksam und bat um Transparenz. Die Osage bedauerten, dass der Film erneut eine Geschichte werden würde, die von einem amerikanischen Helden handeln würde, statt die Geschichte einmal aus der Sicht der Betroffenen zu erzählen. Kurzerhand schrieben Scorsese und Eric Roth das Drehbuch um und arbeiteten eng mit den Osage zusammen. “Killers of the Flower Moon” hat sogar einige Mitglieder des noch existierenden Stammes, in seinen Cast aufgenommen.

Nun erzählt der Film die Geschichte aus der Sicht der Killer und Opfer der Ölpolitik und deckt das Verbrechen, nicht wie im Buch, Stück für Stück anhand der Ermittlungen auf, sondern legt den Fokus auf die Ausbeutung der Osage und wie sich die “weiße” Bevölkerung immer mehr dort hinein arbeitet.

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“Killers of the Flower Moon” ist bildgewaltig, großartig ausgestattet und Traditionen der Osage

Rodrigo Prieto hat schon viele Filme gemacht, in denen die Kameraarbeit erstaunliche Bilder zeigte. Filme wie “Alexander“, “Brokeback Mountain“, “Silence” oder “Biutiful” leben von fantastischen Panoramen, großartigen Details und lebendig wirkenden Bildern. Zuletzt war Rodrigo Prietos Arbeit in dem gefeierten Film “Barbie” zu sehen und auch da konnte sich seine Arbeit sehen lassen. Auch in “Killers of the Flower Moon” beweist er erneut ein Gespür für Farben, Filter und Perspektiven. Die Anfangsszene, in der das Öl aus dem Boden schießt und ein paar Osage im Öl Regen tanzen ist schon der erste Auftakt zu einem bildgewaltigen Epos und enttäuscht in keiner Sekunde. Auch die Ausstattung ist überragend, echt und Geschichtsgetreu.

Jacqueline West, die Leonardo DiCaprio bereits in “The Revenant – Der Rückkehrer” einkleidete und auch dort ein Gespür für historische Genauigkeit bewies, schuf auch in “Killers of the Flower Moon” großartige Kostüme. Besonders die der Osage sind wahre Kunstwerke und gleichen den Originalbildern.

Martin Scorsese ließ in seinem Film, der eine opulente Laufzeit von 206 Minuten aufweist, viel Platz für die Traditionen der Osage. Der Film beinhaltet Bräuche und auch Dialoge in Originalsprache. Eine schöne Hommage an das Volk selbst und eine wunderbare Erweiterung des Horizonts für das Publikum.

“Killers of the Flower Moon” ist ein Film, indem Herzblut und Leidenschaft für Thematik und das Kino steckt

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Die Laufzeit von 206 Minuten wirken abschreckend. Wer nimmt sich schon die Zeit, einen Film von 3 Stunden und 30 Minuten im Kino zu sehen ohne dabei gelangweilt zu werden? “Killers of the Flower Moon” wird jedoch jede Minute dieser Laufzeit gerecht. Das Buch bietet sogar noch mehr Input und Ausschweifungen, die Scorsese ebenfalls im Film hätte unterbringen können. Zum Beispiel die Entwicklung des FBIs. Allerdings hat diese Geschichte Clint Eastwood bereits in seinem Film “J. Edgar“, auch mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, sehr gut erzählt.

Der Film erzählt die Kriminalgeschichte durchgehend spannend, jedoch auf ruhige und atmosphärische Weise. Als Zuschauer*in folgt man der Geschichte durchgehend interessiert ohne dabei die Lauflänge zu bemerken. Scorsese beweist, dass er eine packende narrative liefern kann und das ohne großen Aufwand oder ominöser Actionszenen. Er geht jedoch ins Detail, hält sich aber nicht mit Nichtigkeiten auf, die der Geschichte schaden würden. Auch besitzt “Killers of the Flower Moon” nicht eine Szene, die irgendwie aus Romantisierung oder um der Dramatik mehr Vibe zu gewähren, interpretiert wurde.

Man merkt, wie viel Leidenschaft Martin Scorsese in dieses Projekt gesteckt hat. Besonders als er selbst in eine kleine Rolle schlüpft. Die Szene, in der eine kleine Theatergruppe ein Hörspiel für das Radio inszeniert, ist eine kleine, aber feine Hommage an die Zeit und an die Kunst des Geschichten Erzählens.

Man braucht nicht immer große Namen um einen Film zu tragen

Zwar lockt der Film besonders mit der Kombination von Leonardo DiCaprio und Robert De Niro in die Kinos, doch ist es Lily Gladstone, die den Film überwiegend trägt. In einem Blick steckt so viel Gefühl und Emotionen, die beim Publikum genau den richtigen Nerv treffen. Leonardo DiCaprio spielt wie immer überragend, wird an der Seite von Lily jedoch in den Schatten gestellt. Auch Robert De Niro ist wieder in alter Form und beweist, dass er noch lange kein alter Hase auf dem Abstellgleis ist. Selbst wenn er in den letzten Jahren überwiegend peinliche Rollen in 0815-Komödien übernahm.

Jesse Plemons, der bereits bei Scorseses “The Irishman” mitwirkte und besonders in “I’m Thinking of Ending Things” glänzte, liefert auch hier solides Schauspiel ab. Eine besondere Überraschung lieferte Brendan Fraser, der dieses Jahr einen Oscar für seine Rolle als übergewichtiger Lehrer in “The Whale” erhielt.

Fazit:

“Killers of the Flower Moon” ist ein episches Meisterwerk, das keine Minute zu lang ist. Der Film begeistert auf allen Ebenen, angefangen bei dem Cast, über Ausstattung bis hin zur Narrative. Eine unglaubliche Geschichte mit großartiger Musik, fantastischen Bildern und hoch sensibel erzählt.

“Als dieses Geld zu uns kam, hätten wir wissen müssen, dass noch etwas anderes kommt: Sie sind wie Bussarde, die über unserem Volk kreisen. Wir sind noch Krieger!” 

Killers of the Flower Moon — 2023

Werdet ihr euch den Film “Killers of the Flower Moon” im Kino ansehen?

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TRAILER: ©Paramount Pictures | AppleTV

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Andere Meinungen zu “Killers of the Flower Moon”:

NDR | Kultur
Man ist gefesselt, geschockt und berührt von dieser Geschichte, die so beispielhaft von der mörderischen Habgier weißer Landräuber erzählt. Und vom Fehlen jeglichen Unrechtsbewusstseins. Es mag abgedroschen klingen, aber auch “Killers of the Flower Moon” ist ein episches Meisterwerk von Martin Scorsese – keine Minute zu lang.

Zeit.de
Mit seinem neuen Meisterwerk “Killers of the Flower Moon” schafft Martin Scorsese unvergessliche Bilder des abgrundtief Bösen und der reinen Unschuld.

GQ
Es ist eine wahre Geschichte, die Regisseur Martin Scorsese in seinem neuen Mammutfilm erzählt. Rund dreieinhalb Stunden, von denen keine Minute verschwendet ist, widmet er einer Mordserie, die sich in den 1920er-Jahren in Oklahoma ereignete. Die Opfer gehören dem amerikanischen Ureinwohnervolk der Osage an. Ihre Geschichte wiederum stellt die übliche Perspektive auf das Verhältnis zu Ureinwohnern komplett auf den Kopf.