Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile – Filmkritik

Passion of Arts Extremely Wicked Shockingly Evil and Vile

Der Film „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ erzählt die unheimliche Geschichte des Serienkillers Ted Bundy. Zac Efron schlüpft in die Rolle des „charmanten“ Killers und wir sagen euch heute, ob sich ein Blick lohnt. „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“, schockierender Psychothriller, der unter die Haut geht.

Inhalt:

„Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ ist ein biografischer Psychothriller von Joe Berlinger mit Zac Efron, Lily Collins, Kaya Scodelario, Jim Parsons, John Malkovich und Haley Joel Osment.

Der Film basiert auf den Memoiren von Elizabeth Kendall, langjährige Freundin des Serienmörders Ted Bundy. Sie begegnete Ted Bundy (Zac Efron) im Jahr 1969. Der  Jurastudent ist klug, charismatisch und zärtlich. Die alleinerziehende Mutter Liz Kloepfer (Lily Collins), wie sie mit bürgerlichen Namen heißt, kann ihm nicht widerstehen. Liz verliebt sich Hals über Kopf in Ted, die beiden werden ein Paar und nach kurzer Zeit zieht Ted (Zac Efron) bei ihr ein. Das Familienleben scheint perfekt.
Doch Liz ahnt nicht, welche Art Mensch sie sich in ihr Haus geholt hat. Die Familienidylle wird getrübt, als Ted eines Tages im Zusammenhang mit einer Entführung festgenommen wird. Ted beteuert seine Unschuld und Liz glaubt ihm. Doch kurz darauf wird Ted Bundy einer Reihe grausamer Morde angeklagt. Nun muss Liz (Lily Collins) in Betracht ziehen, dass der Mann, mit dem sie ihr Leben teilt, ein skrupelloser Serienkiller ist, oder doch der unschuldige, charmante Ted, den sie damals in einer Bar in Seattle kennen gelernt hat. 

Meinung:

„Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ ist der 3. Film des Dokumentarfilmers Joe Berlinger. Die Dreharbeiten fanden im regen Austausch mit Elizabeth Kloepfer, die die Vorlage für den Film bot, statt. Lily Collins (Tolkien, Mank), die Liz im Film verkörpert, bereitete sich ausgiebig auf ihren Charakter vor und sprach im Interview davon, dass sie während der Dreharbeiten Alpträume hatte. Ted Bundy tötete zwischen 1974 und 1978 mehr als 30 junge Frauen. Darunter auch zwei 12-jährige Mädchen. Sein Intellekt, sein gutes Aussehen und sein Charme machten es ihm leicht, die Frauen anzulocken. Niemand hätte geahnt, dass der Jurastudent Theodore Robert „Ted“ Bundy aus Vermont zu grausamen Taten fähig wäre.
Zac Efron (Baywatch, The Iron Claw) passt perfekt in die Rolle des Serienkillers, denn er bringt genau das mit, was Ted Bundy verkörperte. Sein charmantes Auftreten lässt das Publikum in jeder Minute an seine Unschuld glauben. Selbst Zuschauer*innen, die sich mit dem Serienkiller auseinandergesetzt haben, zweifeln an den Anschuldigungen. Vor allem stellt sich immer wieder die Frage, ob Ted (Zac Efron) selbst weiß, zu welchen Taten er fähig ist.
Michael Werwie (Lost Girls, A Rose Reborn) setzte in seinem Drehbuch den Fokus nicht nur gezielt auf Elizabeth Kloepfer, sondern auch auf die Art und Weise, wie Ted Bundy auf seine Außenwelt wirkte. Von der 1. Minute an, ist Ted einfach der sympathische junge Mann, der sich verliebt, von einem Haus am Strand träumt und Jura studiert. Als er zum 1. Mal verhaftet wird, packt einem der Unmut, man fordert Gerechtigkeit für den unschuldig beschuldigten Ted. Zac Efron spielt diese Rolle in jeder Minute glaubhaft und wickelt das Publikum um den Finger. Bereits in Filmen wie „The Paperboy“ und „Ich und Orson Welles“ bewies er ein Händchen für Dramaturgie.
Lily Collins brilliert ebenfalls in der Rolle der Liz Kloepfer, die sich in Alkohol ertränkt und Schuldgefühle hat. Nur Haley Joel Osment (Tusk, A.I. – Künstliche Intelligenz), der mit seiner Rolle in M. Night Shyamalans Psychothriller „The Sixth Sense“ einen Oscar gewann, bleibt blass. Tatsächlich ist seine Darbietung eher nichtssagend und seine Rolle auch nicht sonderlich ausschlaggebend. Kaya Scodelario, bekannt aus der „Maze Runner“-Reihe trifft dagegen den Nagel auf den Kopf. Hier muss ich auch ein großes Lob an Kostümdesignerin Megan Stark Evans, sowie an die Maskenbildner*innen aussprechen, die Kaya Scodelario so verwandelten, dass sie exakt wie Carole Ann Boone aussah.

Fans von Gore und Splatter werden bei „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ nicht auf ihre Kosten kommen. Der Film zeigt keine einzige Gewalttat und wenn dann nur kurz angerissen. Die Gräueltaten, die Ted Bundy verübt hatte, müssen sich die Zuschauer*innen im Kopf ausmalen, sofern sie es denn wollen. Im Gerichtssaal schildert Jim Parsons (The Big Bang Theory) als Staatsanwalt Larry Simpson detailliert, was Ted (Zac Efron) den jungen Frauen angetan hatte. Dies ist ganz exakt nach meinem Geschmack, denn in der Fantasie malt man sich so manches noch viel Schlimmer aus und man muss es meiner Meinung nach auch nicht immer vor die Nase gehalten haben.
Ich las, dass einige enttäuscht waren, dass „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ völlig ohne detailgetreue Mordaufnahmen auskommt. Ich denke, man muss Gewalt nicht immer im vollen Ausmaß aufzeigen um einen guten Serienkiller-Film zu machen. Schließlich handelt es sich bei „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ um ein Biopic und nicht um einen perfiden Splatterfilm.

Joe Berlinger (Metallica: Some Kind of Monster, Blair Witch 2) kombiniert die Filmaufnahmen mit dem echten Filmmaterial der Polizei und der Presse zum Fall Ted Bundy. Im Anschluss des Films gibt es Gegenüberstellungen der Originalaufnahmen von Ted Bundy und mit Zac Efron. Erst das wird den Zuschauer*innen noch deutlicher, wie gut Zac Efron den Serienmörder verkörpert hat. Auch Fotografien, Kostüme und Schauplätze sind sehr Detailgetreu am Original gehalten.

Auch wenn „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ ein sehenswerter Film ist, hat er jedoch auch ein paar Schwächen. An manchen Stellen wirkt der Streifen zu lang. Außerdem verliert er den Fokus, der zu Anfang auf Elizabeth Kloepfer (Lily Collins) liegen soll. Schlussendlich geht „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ dann doch in eine andere Richtung. Wie oben schon erwähnt ist die Rolle von Haley Joel Osment völlig irrelevant. Im Mittelteil füllt sich der Film Hauptsächlich mit Szenen einer betrübten Liz, ohne mehr auf ihr Leben einzugehen. „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ verliert ein bisschen den roten Faden. Auch das Ende bleibt wenig ausführlich erklärt. Joe Berlinger, der sich ausgiebig mit dem Serienmörder Ted Bundy befasste, hätte weitaus mehr aus seinem Film herausholen können.

Fazit:

„Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ ist ein gut inszeniertes Biopic, das besonders durch Zac Efrons Darbietung brilliert. Hätte der Film im Mittelteil nicht den Faden verloren, hätte dabei ein großartiger Film herauskommen können. Dennoch ist „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ sehenswert, besonders die Schlüsselszene zeigt handwerkliches Geschick aller beteiligten.

Fun Facts:
  • Die Netflix-Dokumentation „Ted Bundy: Selbstporträt eines Serienmörders“ stammt ebenfalls von Joe Berlinger, ebenso „Jeffrey Dahmer: Selbstporträt eines Serienmörders“.
  • Der Name des Films geht auf ein Zitat des Richters im Prozess gegen Bundy zurück. Er zitierte: „Die Verbrechen waren extrem böse, schockierend böse, abscheulich und das Ergebnis der Absicht, ein hohes Maß an Schmerz zuzufügen.“
  • Der frühere Anwalt von Ted Bundy befürwortete die Besetzung von Zac Efron als Bundy aufgrund der körperlichen Ähnlichkeit von Efron mit Bundy.
  • Zac Efron lehnte das Angebot, Ted Bundy zu spielen, zunächst ab, da er Bedenken hatte, dass die Besetzung mit jemandem, der als „gutaussehend“ gilt (was ein Stigma seiner gesamten Karriere war), als eine Art Verherrlichung eines Mörders aufgefasst werden könnte. Passenderweise war es gerade das vermeintlich gute Aussehen von Ted Bundy selbst, das seinen Status als Mörder so bekannt gemacht hat.
  • Metallica-Frontmann James Hetfield gibt hier sein Schauspieldebüt. Regisseur Joe Berlinger hatte zuvor mit Hetfield und seiner Band an dem Dokumentarfilm Metallica: Some Kind of Monster (2004) gearbeitet. Außerdem wurde Metallicas Song „The Four Horsemen“ in einer Szene verwendet, in der Bundys (Zac Efron) Zähne in seiner Zelle fotografiert werden.

INTERVIEW: ©Netflix

INTERVIEW: ©Capital FM

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TRAILER: ©Netflix | Constantin Film

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Passion of Arts Extremely Wicked Shockingly Evil and Vile Prime
©Netflix | Constantin Film | Prime Video

Passion of Arts Gold im Rausch der Gier Streaming
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RILEY – Chefredakteur:in
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Gastschreiber:in bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.

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ANDERE MEINUNGEN:

Medienjournal-Blog
Der von Joe Berlinger inszenierte Extremely Wicked, Shockingly Evil And Vile wirkt dahingehend vielversprechend, dass der Regisseur sich mit Ted Bundy ausgiebig auseinandergesetzt hat und die Geschichte diesmal zudem aus der Sicht von Bundys Freundin und späterer Verlobter Liz geschildert werden soll. Leider versandet dieser Ansatz zunehmend und schlussendlich sieht man sich einer wenig aussagekräftigen, dafür aber gehetzten und zudem fiktionalisierten Nacherzählung der damaligen Ereignisse gegenüber. Souverän inszeniert allemal, aber längst nicht so packend und eindringlich, wie es hätte werden können.

Filmstarts
Eine faszinierende Story, ein exzellenter Hauptdarsteller und jede Menge Top-Akteure in Nebenrollen – trotzdem bleibt ein schaler Nachgeschmack, weil noch viel mehr drin gewesen wäre. Denn ab der Mitte der Laufzeit verlässt der Regisseur seinen eingeschlagenen Pfad und der Film liefert überwiegend nur noch die weniger effektive Nachstellung eh schon bekannter TV-Bilder.

film-rezensionen.de
Wer sich für den Fall interessiert, dürfte mit YouTube-Videos, Artikeln und Dokumentationen besser beraten sein. Filmfans suchen hier ebenfalls vergebens nach dem abendlichen Popcornhit für die eigenen vier Wände. Faktisch nett, hat der Streifen darüber hinaus wenig bis gar nichts zu bieten und enttäuscht leider bis zu Letzt mit seiner allumfassenden Einfallslosigkeit.

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