The Matrix Reloaded

The Matrix Reloaded“ gedehntes Actionkino, das durchaus mehr auf Inhalt hätte bauen können.

The Matrix Reloaded

REGIE: ANDY UND LANA WACHOWSKI
DARSTELLER: KEANU REEVES, LAURENCE FISHBURNE, HUGO WEAVING UND CARRIE-ANNE MOSS
GENRE: SCIENCE FICTION-FILM, ACTIONFILM

Mit „The Matrix Reloaded“ gehen Neo (Keanu ReevesSweet November) und sein Team in die zweite Runde und die hat vor allem eines zu bieten. Action ohne Ende. Natürlich ist es ein Hochgenuss für Actionfans wie mich, einen Film zu sehen, der so voll gepackt damit ist, dass man regelrecht sabbern könnte. Leider machen die Wachowski-Geschwister jedoch einen gewaltigen Fehler und zwar, dass die Szenen nicht nur einen sondern mindestens drei Ticks zu lange sind. Nicht nur die Szene, in der Neo mit Millionen von Agent Smiths (Hugo WeavingThe Lord of the Rings: The Two Towers), auf einem Hochhausdacht kämpft, besitzt ganze drei Kapitel der DVD. Auch die anderen Kämpfe sind für meinen Geschmack zu lang. Ich liebe Kampfsport in Filmen, bin fasziniert von der Machart, der Tricks und was es sonst noch alles gibt, doch wenn ein Szenario gefühlte 20 Minuten des Filmes beansprucht, ist es einfach zu viel. Es passiert hier in „The Matrix Reloaded“ ja nichts wirklich spannendes währenddessen, sondern zeigt größtenteils gegenseitiges aufeinander Gekloppe und Sprünge, die im Zeitlupenflug noch gedehnter werden. Zu Bemängeln sind allerdings auch die, wie schon in Teil 1 (siehe Kritik) erwähnt, Schießereien. Trinity (Carrie-Anne Moss Memento) schießt mit zwei automatischen Uzi auf einen Agenten und trifft überhaupt nichts, der Agent mit seiner kleinen Waffe jedoch schon. Wenigstens einmal. Warum trifft in diesen Filmen niemand? Dann kann man sich das Schießen doch sparen. Lieber fährt man hier nach der Methode, ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.

Was die Wachowskis jedoch wieder fabelhaft gemacht haben, ist die Spannung im richtigen Moment aufrechtzuerhalten. Auch hier musste ich wieder atemlos mitfiebern, außerdem können sich die Effekte doch sehen lassen, auch wenn die Computer-Animation zu offensichtlich ist. Man muss jedoch bedenken, dass diese noch ausgeprägter ist, als das ganze CGI-Gedöns, was uns jetzt aufgetischt wird. Hier in „The Matrix Reloaded“ sieht die erstellte Stadt besser aus, als das Wunderland von Tim Burton in „Alice in Wonderland„.
Der philosophische Touch geht hier in diesem Teil leider fast verloren, da hier mehr auf Effekte und Action gebaut wurde. Das Kostümdesign ist interessant wie bei Teil eins, dennoch nicht immer mein Geschmack. Warum tragen die eigentlich immer Sonnenbrillen? Der lange Mantel, den Neo jetzt permanent trägt, finde ich plump gesagt einfach doof, da hat mir das Outfit vom Vorgänger besser zugesagt. Die Crew der Schiffe hat wohl die Kleidung der „Star Trek„-Crew geklaut, sahen zumindest ziemlich ähnlich aus.
Warum Neo allerdings jetzt fliegen kann, ist mir zwar kein Rätsel, jedoch ist dieses Detail für meinen Geschmack auch übertrieben. So gibt es in „Reloaded“ nämlich auch etliche, gedehnte Flugszenen. Gut jedoch fand ich, dass Neo keinen überwiegenden Charakterwechsel durchlebt hat. Er akzeptiert zwar jetzt seine Bestimmung, wirkt jedoch nicht wie der Proll der alles kann, sondern blieb der bescheidene und etwas unsichere Kerl aus Teil 1.

The Matrix Reloaded“ für Actionjunkies vielleicht ein Hochgenuss für alle anderen ist wohl Langeweile vorprogrammiert.

– In Erinnerung an Gloria Foster (1933 – 2001) – 

©Silver Pictures – Keanu Reeves und Gloria Foster in „The Matrix Reloaded“

 ©Silver Pictures


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9 Kommentare

  1. Oha, da hast du den Film doch noch weit schlechter bewertet, als ich. Mir hat der zweite Teil doch noch recht gut gefallen (Teil 1: 9 Punkte, Teil 2: 7 Punkte), zudem das Gespräch mit dem Architekten so viele seltsame Informationen enthielt, dass man einfach wunderbar rätseln konnte. Teil 3 dagegen (3 Punkte) war dann tatsächlich eine herbe Enttäuschung. Müsste die Reihe aber dennoch einmal wieder schauen…

    1. Ich glaube ich war sehr gnädig mit der Bewrtung, vorher hatte er nur halb so viel. Ich muss zugeben, dass er mich doch ziemlich auf Trapp gehalten hat. Spannungstechnisch meine ich.
      Teil 3 ist wirklich noch dünner, der gefiel mir damals besser als der hier. Ich muss noch darüber sinnieren und dazu das altgeschriebene mit neuem Verbinden 😀 Dann sehen wir was für eine Wertung bei raus kommt^^

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