Wonka – Filmkritik

Wonka Filmkritik Cover

Der Film „Wonka“ ist eine Literaturverfilmung des Kinderbuches „Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl. Paul King erzählt nun in einer fantasievollen Geschichte, die Reise des jungen Willy Wonka, wie er sein Schokoladenimperium aufbaute. Wir sagen euch in unserer Filmkritik, ob sich ein Blick lohnt. 🍫🎬

Worum geht es in „Wonka“?

„Wonka“ ist ein Fantasy-Film von Paul King mit Timothée Chalamet, Keegan-Michael Key, Sally Hawkins und Rowan Atkinson.

Der Film ist ein Prequel und erzählt die Geschichte des jungen Willy Wonka (gespielt von Timothée Chalamet), dem Fabrikbesitzer aus dem Kinderbuch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl.

Willy Wonka (Timothée Chalamet) hat in seinen jungen Jahren schon große Träume. Die Welt hat er bereits als selbsterklärter Zauberer und Erfinder bereist und sein Handwerk als Schokoladenmacher perfektioniert. Nun will er die Welt von seinem Können überzeugen. Als er jedoch sein er erstes Geschäft starten will, macht ihm das Schokoladen-Kartell einen Strich durch die Rechnung. Ohne diese darf niemand Schokolade verkaufen. Wonka ist jedoch gerissen und nutzt seinen Erfindungsreichtum und eine Portion Magie, um das Leben seiner Mitmenschen zu verändern. An seiner Seite stehen ihm dabei das verarmte Mädchen Noodle (Calah Lane) und ein seltsames Wesen mit dem Namen Oompa Loompa (Hugh Grant).

Welchen Film schaust du als nächstes im Kino? Auf dem Bild ist Willy Wonky in seinem Purpurnen Mantel, einer bunten Weste und einem bunten Halstuch. Er trägt einen braunen Hut. Mit der rechten Hand tippt er an die Hutkrempe in der anderen Hand hält er ein Glas mit Bonbons. Er lächelt verschmitzt. Hinter ihm sieht man eine Menschenmenge, die in den Himmel schaut und staunt. Die Menge und Wonka stehen in einer Art Durchgang mit großen Säulen
Willy Wonka (Timothée Chalamet) will seine besonderen Süßigkeiten an die Menschen bringen und sie damit verzaubern — Wonka | 2023 ©Warner Bros.

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Wer war Roald Dahl?

Roald Dahl war ein britischer Schriftsteller, der am 13. September 1916 in Wales geboren wurde und am 23. November 1990 verstarb. Er gilt als einer der bekanntesten und beliebtesten Kinderbuchautoren des 20. Jahrhunderts. Dahl schuf eine Vielzahl von fantasievollen und humorvollen Geschichten, die Generationen von Lesern begeistert haben.

Eine seiner bekanntesten Werke ist zweifellos „Charlie and the Chocolate Factory“ (dt. „Charlie und die Schokoladenfabrik“), das erstmals 1964 veröffentlicht wurde. Die Geschichte dreht sich um den armen Jungen Charlie Bucket, der die Chance erhält, die berühmte Schokoladenfabrik von Willy Wonka zu besuchen. Willy Wonka ist ein exzentrischer und genialer Chocolatier, der eine Vorliebe für skurrile Erfindungen und ungewöhnliche Süßigkeiten hat.

Die Figur Willy Wonka wurde zu einem der ikonischsten Charaktere in der Kinderliteratur. Wonka ist nicht nur ein begnadeter Süßigkeitenhersteller, sondern auch ein rätselhafter und exzentrischer Mann, der eine geheimnisvolle Aura um sich herum trägt. Seine Schokoladenfabrik ist voller fantastischer und manchmal gefährlicher Überraschungen, die die Fantasie der Leser beflügeln.

Willy Wonka fand 1971 bereits seinen Weg auf die Leinwand

Das Buch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ wurde 1971 unter der Regie von Mel Stuart in einen Film adaptiert, mit Gene Wilder in der Rolle des Willy Wonka. Die Verfilmung wurde ein Klassiker und half, die Beliebtheit von Roald Dahls Werk weiter zu steigern. 2005 brachte Tim Burton mit seinem gewohnten Ensemble Johnny Depp und Helena Bonham Carter ein Remake auf die Leinwand. Der Film mit dem gleichen Titel bekam ebenfalls positiven Anklang beim Publikum. Und erzählte die Geschichte noch etwas finsterer, jedoch nicht weniger kreativ.

Dahls Werke zeichnen sich durch schwarzen Humor, skurrile Charaktere und unvorhersehbare Handlungsstränge aus. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ist ein zeitloses Meisterwerk, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene aufgrund seiner tiefgreifenden moralischen Botschaften und seiner kreativen Erzählweise anspricht. Roald Dahl hat mit seinen Geschichten bleibenden Einfluss auf die Welt der Kinderliteratur ausgeübt und wird auch weiterhin Generationen von Leser*innen faszinieren.

Auf dem Bild tanz Willy Wonka mit ein paar Frauen, die einen Schirm mit der Aufschrift Wonka vor sich halten. Er steht in der Mitte
Timothée Chalamet (Mitte) beweist in „Wonka“, dass er auch ein Talent zum Tanzen hat — Wonka | 2023 ©Warner Bros.

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Timothée Chalamet ist die Idealbesetzung

Braucht man ein Prequel zu Willy Wonka und seiner Schokoladenfabrik? Vermutlich nicht, es gibt auch keine Buchvorlage von Roald Dahl dazu, die näher auf Willy Wonka in seinen Anfängen eingeht. Das Publikum wird ja nie gefragt, ob man solche Geschichten sehen will. Allerdings merkt man anhand der Kinobesucher*innen, dass auch Prequels ihre Daseinsberechtigung haben.

Mit „Wonka“ bewegen sich Paul King und Simon Farnaby, die das Drehbuch geschrieben haben, völlig frei in ihren Erzählungen. Willy Wonka ist ein junger Mann, der den Traum hat, Schokolade zu produzieren um diese mit der Welt zu teilen. Natürlich hat er das von seiner Mutter, die mit ihm auf einem Boot lebte und ihm Schokolade aus einer besonderen Kakaobohne zubereitete.
Eine Geschichte, die nicht neu, aber ebenso rührend ist. Besonders wenn sie von Timothée Chalamet („Little Women„) erzählt wird, der wie geschaffen für diese Rolle ist. Dass Timothée Chalamet ein bemerkenswerter Darsteller ist, bewies er bereits in anderen Rollen wie als junger Mann, der seine Sexualität in „Call Me By Your Name“ entdeckt. Oder als Kannibale, der sich verliebt in „Bones and All„.

Die Rolle des Willy Wonka ist ihm wie auf dem Leib geschrieben. Sein Minenspiel ist einzigartig und fesselt das Publikum. Auch die Tanzszenen liefert er mit Bravour ab, ebenso hat er ein Gespür für den richtigen Ton in den gesungenen Stücken. „Wonka“ ist nämlich ein Musical, was aus der bisherigen Promotion gar nicht so heraus kristallisiert wurde.

Auf dem Bild sieht man einen kleinen Mann mit oranger Haut und grünen Haaren, der auf dem Tisch unter einem Glas steht. Auf der linken Seite sitzt Willy Wonka und spricht mit dem Mann
Hugh Grant (r.) ist als Oompa Loompa eine der Highlights im Film — Wonka | 2023 ©Warner Bros.

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Das Ensemble von „Wonka“ bietet einige Highlights

Ebenso großartig wie Timothée Chalamet ist der übrige Cast, der einige Überraschungen beherbergte. Das größte Highlight ist wohl Hugh Grant in der Rolle des Oompa Loompa. Grant hatte schon immer ein Gespür für Gravität im Einklang mit gespielter Komik. Besonders schön ist, dass Paul King sich bei den Oompa Loompa an der Verfilmung aus den 70er Jahren mit Gene Wilder orientiert hat. Tim Burton hat diese etwas neu interpretiert. Die Oompa Loompa allerdings aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ aus dem Jahr 1971 sehen viel witziger aus. Umso lustiger ist auch die Aufmachung von Hugh Grant in „Wonka“.

Olivia Coleman (The Crown), die bereits in Giorgos Lanthimos‘ „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ bewies, dass sie keine Hemmungen hat, sich ungepflegt zu zeigen, geht in der Rolle der Mrs. Scrubbit voll auf. Aber auch Tom Davis, der bereits bei „Paddington 2“ mit Paul King zusammen arbeitete, mimt den fiesen Bleacher hervorragend. Weitere positive Überraschungen waren Matt Lucas („Little Britain“) und Jim Carter, der manchen vielleicht aus „Downton Abbey“ bekannt ist. Besonders sympathisch ist Calah Lane als Wonkas Sidekick Noodle. Aber Paterson Joseph („Æon Flux„) stellt als Bösewicht nochmal Matt Lucas und Mathew Baynton in den Schatten.

Allgemein ist das Ensemble von „Wonka“ eine gelungene Kombination, in der jede Person eine fabelhafte Leistung erbringt. Es macht regelrecht Spaß den Schauspieler*innen beim Spiel zu zu sehen und wie sie geschickt Leben in ihre Charaktere hauchen.

Kreative Ausstattung, die das Publikum an die Orte einlädt

Auf dem Bild sieht man Willy Wonka, der auf einem Schokoladenbaum mit roas Blüten und großen, roten, glänzenden Kirschen steht.
Wonka: Auf dem Bild ist eine Gruppe von Menschen. Im Mittelpunkt steht ein elegant gekleideter Mann neben zwei anderen. Alle drei halten ein Schokoei in der Hand. Links im Bild ist ein Mann, der ein Glas voller Schokoladeneier zu den Männern hält
Auf dem Bild gehen Noodle und Willy nebeneinander. Er erzählt ihr etwas und sie hört zu. Im Hintergrund gehen ein paar Menschen

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Neben der geschickt erzählten Geschichte, dem großartigen Ensemble und der großartigen Musik von Joby Talbot, die locker mit dem Soundtrack von „Greatest Showman“ mithalten kann, ist es auch die Ausstattung, die eine Erwähnung verdient hat.

Lindy Hemming zauberte großartige Kostüme, besonders die Kleidung von Willy Wonka ist kreativ und wie aus dem Kinderbuch entnommen. Die Farbe des Mantels ist dem von Johnny Depp in der 2005er Version entsprochen, wogegen der Mantel von Gene Wilder etwas mehr ins Lila geht. Aber auch das Set Design ist gelungen. Die winterliche Stadt, das Waschhaus, die Verkaufsstraße und viele andere Kulissen, laden das Publikum zu einem Besuch ein. Die Verkaufsstraße erinnert an das prunkvolle, Londoner Kaufhaus „Harrods“, zudem spielt ein Teil der Handlung in der Westminster Abbey.

Chung Chung-hoon liefert dazu großartige Bilder und zeigt ein Gespür dafür, die Protagonist*innen gekonnt in Szene zu setzen. Besonders der Hell- und Dunkelkontrast im Zusammenspiel mit Nahaufnahme und Totale liefern dem Publikum den richtigen Blick auf kleine Details und wunderschöne Aufnahmen auf die Gesamtkulisse.

Fazit:

„Wonka“ ist ein fantastischer Film für die ganze Familie. Zwar ist der Plot vorhersehbar und bietet nicht viel neues, punktet aber mit seiner Herzlichkeit und vor allem seinen Charakteren. Das Ensemble, die Ausstattung, die Musical-Nummern und die Kulissen, machen den Film zu einem großartigen Feel Good Movie. Der Humor trifft ebenso ins Schwarze, wie die ernsten Töne des Films. „Wonka“ ist definitiv ein weiteres Film Highlight im Kinojahr 2023!

Werdet ihr euch „Wonka“ im Kino ansehen?


TRAILER: ©Warner Bros.

Wonka Filmkritik Cast
Kinopolis Landshut

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RILEY – Chefredakteur*in
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Gastschreiber*in bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.

Passion of Arts

 

Andere Meinungen zu „Wonka“:

Going to the Movies
Es ist ein schöner Familien-Film, weil einfach für jeden was mit dabei ist. Der Humor passt, die Charaktere sind echt toll, die Darsteller sind es ebenfalls und auch die Story fühlt sich nie zu lang an. Von daher muss ich wirklich sagen: Das war eine willkommene Überraschung zu einem Film, den ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte… der dafür aber fast perfekt ist (man könnte natürlich nörgeln, dass es alles recht hervorsehbar ist, dass am Ende ein bisschen zu viel auf Action gesetzt wird, dass da dann auch manche Effekte nicht ganz so toll wirken – aber wer will schon nörgeln, wenn der Rest doch einfach wirklich rund ist).

Bayrischer Rundfunk
Letztlich wirkt der Film „Wonka“ wie ein Kolonialwarenladen. Er duftet angenehm nach Kaffee und Schokolade. Alles sieht hübsch aus und versprüht ein nostalgisches Flair. Seien es die Süßspeisen, die Kostüme oder die exotischen Tiere mit Schlüsselrolle (nämlich Flamingos und eine Giraffe). Das sieht filmisch wie kulinarisch nach aufwendigem Handwerk aus mit Liebe zum Detail. Dass an den Schokoladenhänden Blut klebt, bleibt jedoch erschreckend egal. Der Film von heute ist deshalb am Ende leider: von gestern.

Maddin auf Letterboxd
Zusammen mit der rührenden Geschichte und den kuriosen wie sehr unterhaltsamen Charakteren macht dies einen rundum gelungenen Film.

Kilian auf Letterboxd
»Wonka« ist schließlich genau so zuckersüß wie tonnenweise feinster Schokolade. Und das macht jede Menge Spaß, auch weil ich am Ende eine ganz famose Zufriedenheit mit nach Hause nehmen durfte. Sehr fein.

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