Folge 4 der Star-Wars-Serie „The Acolyte“ trägt den Titel „Tag“. Die Jedi begeben sich auf eine Mission nach Khofar, um den Jedi Kelnacca zu retten und Mae Aniseya festzunehmen.
Achtung: Diese Kritik enthält Spoiler zu den ersten vier Folgen von „The Acolyte“. Falls ihr eine spoilerfreie Kritik sucht, dann schaut euch gerne unseren Beitrag zu den ersten beiden Episoden an: „The Acolyte – Ersteindruck„. Die Spoilerkritik zur dritten Folge findet ihr hier: „Die Hexen von Brendok: The Acolyte Folge 3„.
Ein Beitrag von: Maddin
The Acolyte – Was bisher geschah
In den ersten beiden Folgen der Serie sehen wir wie Mae Aniseya die Jedi Indara und Torbin tötet. Unter Verdacht steht aber zunächst ihre Schwester Osha Aniseya, da Mae für tot gehalten wird. Osha war einst die Padawan von Sol und kannte die beiden getöteten Jedi. Schnell stellt sich aber heraus, dass sie unschuldig ist und stattdessen wird versucht ihre Schwester zu fangen. Wir sehen außerdem, dass Mae nicht aus eigenem Antrieb handelt. Im Hintergrund zieht ein mysteriöser Sith die Fäden.
In der dritten Folge sehen wir, wie die Hexen von Brendok umgekommen: Kurz vor dem Aufnahmeritual in den Hexenzirkel für die Zwillinge taucht eine Gruppe Jedi auf (Sol, Indara, Torbin, Kelnacca). Es kommt zu Spannungen. Doch ausschlaggebend ist ein Streit zwischen den beiden Schwestern Mae und Osha. Osha will Brendok verlassen und eine Jedi werden. Mae möchte das verhindern. Sie sperrt Osha daher ein und legt anschließend einen Brand. Dieser breitet sich rasend schnell aus und führt zu mehreren Explosionen. Sol kann Osha im letzten Moment vor einem Absturz in einen Abgrund bewahren. Alle Hexen wurden ebenfalls getötet. Mae überlebt den Absturz und wir sehen sie am Ende vor dem Bunta-Baum stehen.
The Acolyte – Die Handlung von Folge 4
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In der vierten Folge dreht sich alles um Kelnacca und sein Domizil auf Khofar. Dort landen Mae und Qimir, da Mae als nächstes Kelnacca töten will. Sie rätselt dabei immer noch, wie sie diesen ohne Waffe töten soll. Währenddessen halten die Jedi im Tempel auf Coruscant am gleichen Tag einen kleinen Rat ab und diskutieren die Lage. Neben Vernestra Rwoh und Sol nehmen an diesem Treffen auch noch Ki-Adi-Mundi und acht andere Jedi teil. Rwoh sieht die Gefahr, welche von Mae ausgeht, möchte aber gleichzeitig das ganze möglichst geräuschlos beenden. Eine Weitergabe an den Hohen Rat der Jedi kommt nicht in Frage, da dieser den Senat und damit die Öffentlichkeit informieren müsste. Dies könnte einen Skandal auslösen, welcher das Vertrauen in die Jedi nachhaltig erschüttern könnte.
Eine Rettungsmission muss her
Aus diesem Grund wird eine Rettungsmission organisiert, an der neben Sol und Meisterin Holden auch die Jedi Yord, Sol’s Padawan Jecki, Plo Koon sowie 5 weitere nicht näher benannte Jedi teilnehmen. Außerdem werden sie begleitet von Osha und dem Fährtenleser Bazil. Letzterer hilft ihnen im dichten Wald von Khofar das Domizil von Kelnacca zu finden. Gleichzeitig nähern sich auch Qimir und Mae dieser Stelle. Im letzten Moment entscheidet sich Mae Qimir eine Falle zu stellen und ohne ihn zu Kelnacca weiterzugehen. Sie will sich ihm und dem Jedi-Orden stellen, da sie nicht mehr ihrem Sith-Meister dienen möchte.
Mae schafft es kurz vor den Jedi beim Haus von Kelnacca zu sein. Sie findet ihn aber von mehreren Lichtschwerthieben auf der Brust niedergestreckt vor. Gleichzeitig spürt sie, dass ihr Meister angekommen ist. Die Jedi postieren sich vor dem Haus von Kelnacca und fordern sie auf mit erhobenen Händen herauszukommen. In diesem Moment landet eine dunkle Gestalt mit Helm direkt hinter Osha, die etwas abseits steht. Der unbekannte Sith zündet sein Lichtschwert und wirft Mae mit der Macht zur Seite. In diesem Moment entzünden auch die acht anderen Jedi ihre Waffen und greifen an. Ein mächtiger Machtschub des Sith holt sie von den Füßen. Hier endet die Folge.
Tag und Licht – ein wichtiges Element
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„The Acolyte“ Folge 4 heißt „Tag“. Sicherlich fällt es nicht schwer den Titel der kommenden Folge zu erraten: Vermutlich „Nacht“. Der Tag repräsentiert die helle Seite. In diesem Fall die Jedi. Solange die Sonne scheint gibt es Hoffnung. Doch als der letzte Sonnenstrahl erlischt tritt der (oder die?) Sith auf. Das Tageslicht auf Khofar scheint aber auch noch eine Dimension zu haben: Qimir macht großen Druck, dass sie vor Anbruch der Dunkelheit bei Kelnacca sind. Er kennt den Planeten und weiß vielleicht auch mehr über die Fauna und Flora. Viele der eher bösartigen Kreaturen des Planeten könnten nachtaktiv sein. So sehen wir, wie die Jedi durch Baumstämme voller großer Insekten gehen, die noch schlafen. Ich denke wir werden diese in der kommenden Folge wiedersehen, aber vermutlich deutlich aggressiver.
Ein verbreitetes Thema in den Star-Wars-Filmen
Dieses Spiel mit „Tag“ und „Nacht“ erinnert mich auch sehr an „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith„. Anakin sitzt hier auf Coruscant im Jedi-Tempel und wartet auf Mace Windu’s Rückkehr. Das ganze spielt sich am Abend kurz vor Sonnenuntergang ab. Als das Licht der Sonne scheint, sitzt er noch friedlich in den Ratsgemächern. Nachdem aber die Sonne untergeht packt ihn die Angst, dass er Padme eventuell nicht retten kann ohne Palpatine. Er steigt in einen Speeder und fliegt zum Büro des Kanzlers. Als er dort ankommt will Mace Windu diesen gerade töten. Anakin verhindert dies und tritt so zur dunklen Seite der Macht über. Dies alles findet bei Nacht statt.
Eine ähnliche Spielerei mit dem Licht gibt es bei „Star Wars – Episode VII: Das Erwachen der Macht„. Hier steht Kylo Ren alias Ben Solo zusammen mit seinem Vater Han Solo in einem Schacht der Starkillerbasis. Er soll Han das Lichtschwert geben. Solange noch Licht scheint, sieht es so aus als würde Ben wirklich das Lichtschwert aufgeben. Als aber die Starkiller-Basis das gesamte Licht des nahen Sterns absorbiert, schwindet auch die helle Seite in Kylo Ren. Er zündet sein Lichtschwert und tötet seinen Vater. Diese Dychotomie von hell und dunkel zieht sich also durch verschiedenste Filme des Star-Wars-Franchise.
„The Acolyte“ Folge 4: Wer ist der / die Sith am Ende?
Eine Frage, welche sicherliche viele beschäftigen wird: Wer ist der oder die Sith, welche:r bereits in vielen Trailern von „The Acolyte“ angekündigt wurde? Ist es jemand den wir bereits in der Serie gesehen haben? Oder vielleicht doch ein ganz neuer Charakter? Oder ein Charakter aus den legendären Romanen, Comics und Spielen? Vor Palpatine / Darth Sidious gab es mehrere andere Sith. Darth Tenebrous war der Meister von Darth Plagueis, der wiederum der Meister von Sidious war. Doch die beiden kommen hier nicht in Frage, denn es sind beides Aliens. Tenebrous ist ein Bith und Plagueis ein Muun. Zumindest waren sie das in den alten Geschichten. Die Gestalt am Ende der vierten Folge ist jedoch eindeutig humanoid. Die Arme weisen auch einen menschlichen Hautton auf. Auch die Kopfform unter dem Helm deutet auf etwas menschliches hin.
Ist Qimir der Sith?
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Eine Person macht sich in Folge 4 von „The Acolyte“ ganz besonders verdächtig: Qimir. Dieser hat sich schon in Folge 2 sehr tollpatschig gegeben, gleichzeitig aber auch Geschick im Kampf bewiesen. So konnte er Mae ohne Probleme davon abhalten ihn zu töten. Er beweist im Wald von Khofar außerdem immense Ausdauer und viel Wissen über den Planeten. Beides Dinge die der Sith braucht um Kelnacca zu finden und zu töten. In Folge 2 zitiert er außerdem den Sith-Lehrsatz „Frieden ist eine Lüge“.
Auch im Gespräch mit Mae beweist er Geschick. Fragt sie über ihre Motivation und Vorgehen aus. Besonders scheint ihn das Vorhaben einen Jedi ohne Waffe zu töten zu interessieren und er scheint so zu prüfen, ob Mae einen Plan hat. Auch über Osha und Sol fragt er Mae aus. Er versucht Mae auch klar zu machen, dass sie trotzdem ihr Versprechen gegenüber dem Meister einhalten muss. Nach der Frage, was er eigentlich mit dem Meister zu tun hat, antwortet er sehr ausweichend. Der Meister sammle eben Menschen und er schulde ihm etwas. Aber auch er habe das Gesicht des Meisters nie gesehen.
Jetzt sagt ihr vielleicht: Qimir hing doch bestimmt noch gefesselt am Baum, als der Sith auftrat. Das kann sein, kann aber auch nicht sein. Ein so begabter Sith wäre sicherlich ohne Probleme im Stande sich von der Schlinge zu befreien und die Strecke zu Kelnacca deutlich schneller zurückzulegen als Mae. Er kennt sich außerdem im Gelände besser aus. Die Wunde welche Kelnacca auf der Brust hat ist auch sehr frisch. Es kann also noch keine 5 Minuten her sein, dass der Sith dort war.
Meisterin Rwoh vermutet etwas anderes
Doch das alles wirkt schon fast zu offensichtlich. Das ist nicht mehr nur ein Wink mit dem Zaunpfahl, sondern mit einem ganzen Zaun. Meisterin Rwoh gibt uns weitere Hinweise, die in eine andere Richtung deuten. Sie erwähnt, dass sie in Mae’s Kampfweise eindeutig ein Jedi-Training erkennt. Sie vermutet deshalb, dass ihr Meister ein:e Jedi sein muss. Es wird überlegt, ob eine Splittergruppe oder „etwas schlimmeres“ hinter der Ausbildung stecken könnte. Etwas „schlimmeres“ meint hier vermutlich Sith. Wenn Qimir einst ein Jedi gewesen sein sollte, dann müssten ihn doch eigentlich andere Jedi wiedererkennen. Sol und die anderen erkennen ihn aber in Folge 2 von „The Acolyte“ nicht wieder.
Ist Folge 4 von „The Acolyte“ eine Füllerfolge?
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Ich würde gar nicht sagen, dass dies eine Füllerfolge ist. Es ist eher eine Vorbereitungsfolge. Es passiert das, was ich bereits für die letzte Folge erwartet habe: Sol fliegt nach Coruscant und Kelnacca wird auf Khofar angegriffen. Am Ende wird dann der Kampf der acht (!) Jedi gegen einen Sith begonnen. Zu Ende geführt wird aber aber vermutlich erst in der fünften Folge der Star-Wars-Serie „The Acolyte“. Ich hoffe auch auf eine sehr epische Art und Weise.
Dazwischen passiert aber auch einiges. Wir sehen Coruscant wieder und außerdem auch zwei Cameos von bekannten Star-Wars-Figuren: Ki-Adi-Mundi und Plo Koon (oder ein anderer Kel Dor). Wobei ersterer sogar etwas mehr als einen Cameo bekommt. Wir erfahren außerdem etwas über die Beziehung von Qimir und Mae. Auch Osha bekommt Charaktermomente. Sie glaubt zunächst, dass sie nicht stark genug ist, sich erneut ihrer Schwester zu stellen. Im Laufe der Folge wiederentdeckt sie Teile ihrer Jedi-Kräfte und erkennt, dass es noch Hoffnung gibt. Mae kommt ebenfalls ins Grübeln und entscheidet sich am Ende für ihre Schwester und gegen ihren Meister. Beide Schwestern gehen also hoffnungsvoll aus dieser Episode.
Technisch und schauspielerisch wieder überzeugend
Amandla Stenberg als Mae / Osha überzeugt mich hier wieder komplett. Aber auch Dafne Keen als Jecki gefällt mir echt gut. Die beiden haben auch einen schönen intimen Moment, der eine zarte Freundschaft andeutet. Auch Rebecca Henderson (Vernestra Rwoh) darf etwas mehr Gefühle zeigen und sie macht das sehr gut. Grandios ist natürlich wieder Lee Jung-jae als Sol. Manny Jacinto als Qimir mit seiner gewitzt-tollpatschigen Art ist aber auch wieder gut.
Optisch sieht das ganze für eine Serie auch wieder ziemlich gut aus. Manche der Szenen, z.B. die Landung von Mae’s Schiff, sehen nicht so geil aus, aber vieles schon. Der Wald ist beispielsweise sehr stimmungsvoll umgesetzt und gefällt mir sehr gut. Auch diese riesigen asselartigen Insekten finde ich gut umgesetzt. Auch der Jedi-Tempel kommt gut zur Geltung mit seinem sehr wuseligen Eingang oder dem prächtigen Übungsraum.
Fazit zu Folge 4 von „The Acolyte“:
Auch wenn diese Folge im Grunde fast nur ein großer Teaser für die fünfte Folge ist, gefällt sie mir doch gut. Wir sehen einen neuen interessanten Planeten, gute Schauspielleistungen und können weiterraten wer nun der böse Sith ist. Die Serie ist also weniger ein Mörder-Mystery-Thriller, sondern eher ein Sith-Mystery-Thiller. Der große Höhepunkt wird aber hoffentlich die fünfte Episode werden, auf die ich auch schon sehr gespannt bin.
Falls ihr mehr über die vierte Folge von „The Acolyte“ erfahren wollt, dann schaut gerne auf dem Twitch-Kanal meines Kumpels Nerdgeschmack vorbei (https://www.twitch.tv/nerdgeschmack) oder folgt ihm bei Instagram (@Nerdgeschmack). Wir werden jede Woche am Sonntag die neuen Folgen sehr ausführlich auf Twitch besprechen.
Werdet ihr euch „The Acolyte“ ansehen?
TRAILER: ©The Walt Disney Company
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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressematerial: The Acolyte | 2024 ©The Walt Disney Company