Nächster Tag auf dem Fünf Seen Filmfestival. Gesundheitlich war ich noch immer nicht auf der Höhe, aber ich wollte mir “Fokus Drehbuch” nicht entgehen lassen und zum Glück habe ich mich zusammen gerissen und mir das mal angesehen.
Zu Gast waren Marie Noelle, Florian David Fitz, Ruth Kappus, Nicolette Krebitz und Philipp Weinges, die über den Workflow und ihre Erfahrungen, ein Drehbuch zu schreiben sprachen. Besonders gefiel mir die Offenheit und Bodenständigkeit der anwesenden Künstler. Florian David Fitz brachte sogar seinen Hund mit und wirkte sehr gelassen und entspannt. Philipp Weinges, der ebenfalls auch Filmproduzent ist, erzählte, dass er oft zu Schreiben anfängt und fabelhafte Ideen einfach wieder verwirft, da er schon im Kopf anfängt zu kalkulieren. In der Filmbranche geht es tatsächlich hauptsächlich um Geld. Vor allem, ist Geld davon abhängig, ob ein Projekt realisiert wird, denn wenn es keinen Geldgeber findet, werden wir Kinogänger das fertige Produkt nie zu Gesicht bekommen, sollte die Story auch noch so gut sein. Traurig ist auch, dass die Autoren im Grunde das wenigste Geld bei der ganzen Sache einheimsen, obwohl diese ja die Idee für den Film hatten und somit schon etwas großartiges schufen. Verständlich, dass die Schreiber von 2007 bis 2008 in Streik traten.
Faszinierend an der Konversation war auch, dass ich mich in vielen Situationen der Autoren selbst wieder fand, vor allem wenn es darum ging, woher sie ihre Inspiration holen, dass sie sich oft antreiben mussten, um einmal fertig zu werden und und und.
Viele dieser Eigenschaften kenne ich, da ich selbst auch schreibe, nur zu gut. Besonders Nicolette Krebitz schilderte lebhaft, wie sie beim Schreiben sitzt. Interessant war auch die Frage, wie unterschiedlich Marie Noelle, Florian David Fitz, Ruth Kappus, Nicolette Krebitz und Philipp Weinges Projekte angehen. Nicolette zum Beispiel spielt niemals in einem Film selbst mit, von dem sie das Drehbuch geschrieben hat, denn das wäre seltsam für sie. Marie ist gar keine Schauspielerin, schreibt lediglich nur das Drehbuch und bekommt meist am Ende erst den fertigen Film zu sehen, wogegen Philipp meistens am kompletten Prozess beteiligt ist. Florian David Fitz spielt gerne im selbst geschriebenen Film mit, weil er sich dann eine Rolle schreibt, die sonst bisher nie existiert oder angeboten wurde. Allerdings führt er ungern dabei Regie, da ihm das zu viel Arbeit ist. Witzig, dass er bei “Der geilste Tag” schlicht und einfach reingelegt wurde, weil die Produzenten wollten, dass er Regie führt, Florian selbst jedoch einige andere für den Job vorschlug. Die Produzenten sagten nur, die hätten keine Zeit und so musste er doch selbst ran. Später stellte sich heraus, dass die anderen Regisseure niemals gefragt worden waren.
Ist es aber auch nicht so, dass wenn der Autor den Film selbst gestaltet, dass dann nicht eher das am Ende bei raus kommt, was er sich vorgestellt hat?
Schade, dass viele junge, weibliche Gäste nur wegen Florian David Fitz anwesend waren und sich weniger für dieses spannende Thema begeistern konnten. Ich für meinen Teil habe viel daraus für mich mitgenommen. Anschließend gaben Florian und Nicolette noch Interviews und auch ich konnte ein Foto mit ihm und von beiden jeweils ein Autogramm abstauben. Den Film “Abwärts” mit Götz George, für den ich anschließend noch eine Karte hatte konnte ich leider nicht mehr sehen, denn mein Gesundheitszustand hatte sich so sehr verschlechtert, dass ich in die Notaufnahme fuhr. Das jedoch ist eine andere Geschichte.
Mit dem Fünf Seen Filmfestival verbinde ich nur gute Erfahrungen und nächstes Jahr will ich unbedingt noch einmal hin! Dazu nehme ich mir aber dann auch Urlaub, damit ich so viel wie möglich von den herrlichen Aktionen mitbekomme und noch mehr großartige Filme sehen kann.
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Der Flyer und jeweils ein Autogramm von Florian David Fitz und Nicolette Krebitz.
FSFF
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