„Das Licht“, der neue Film von Tom Tykwer, ist einfach ALLES. Und ja, das meine ich so, denn es gibt eigentlich kein aktuelles Thema, dass der Film nicht behandelt. Warum darüber hinaus der Film alles andere als gewöhnlich ist, lest ihr in meiner Filmkritik. 🔦👨👩👧👦🚴♂️
Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „Das Licht“?
„Das Licht“ ist ein deutsch-französisches Drama unter der Regie von Tom Tykwer, das 2025 veröffentlicht wird. Im Zentrum der Handlung steht eine syrische Immigrantin mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, die als Haushälterin das Leben einer zerrütteten Familie in Berlin aufwühlt und neu zusammenführt.
In „Das Licht“ entwirft Regisseur Tom Tykwer ein intensives Porträt einer Familie, die am Scheideweg steht. Die Engels – Tim (Lars Eidinger), Milena (Nicolette Krebitz), ihre Zwillinge Frieda (Elke Biesendorfer) und Jon (Julius Gause) sowie der uneheliche Sohn Dio (Elyas Eldridge) – sind tief voneinander entfremdet. Die fragile Dynamik der Familie gerät ins Wanken, als die geheimnisvolle Haushälterin Farrah (Tala Al-Deen), eine Syrerin mit einer bewegenden Vergangenheit, Teil ihres Lebens wird. Ihr Einfluss zwingt die Engels, sich den schwelenden Konflikten und verdrängten Gefühlen zu stellen.
„Das Licht“ als Familiendrama
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Die oberste Schicht des Films ist ganz klar das Drama um Familie Engels, wobei die 5 ganz klar keine Engel sind. Jede:r hat hier mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. Vater Tim (Lars Eidinger) steckt in einem Job bei einer PR-Agentur fest, der eigentlich gegen seine Grundprinzipien ist. Auf diese Diskrepanz angesprochen reagiert er ungehalten und bockig. Mutter Milena (Nicolette Krebitz) ergeht es in ihrem Job nicht viel besser. Sie versucht Geld für Entwicklungsprojekte in Afrika zu aquirieren und muss eines Tages feststellen, dass das alles total obsolet ist. Auch ihre Zwillinge haben mit Problemen zu kämpfen: Der Sohn mit Videospielsucht, seine Schwester mit Drogenkonsum. Nur der uneheliche Sohn Dio (Elyas Eldridge) scheint guter Dinge zu sein, allerdings belastet auch ihn das ständige hin und her zwischen seinen Eltern.
„Das Licht“ behandelt aber noch viele weitere Themen
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So engagiert sich Tochter Frieda in einer Umweltgruppe und diese veranstaltet Protestaktionen. Der Film kommentiert also auch den Klimawandel und die Proteste dagegen. Dann macht er mit der Beziehung zwischen Mutter Milena und ihrem ehemaligen Liebhaber Godfrey (Toby Onwumere), der Vater von Dio, auch das Fass des Rassismus und Kolonialismus auf. Generell wirkt die Arbeit von Milena sehr wie „weißer Ritter“ Arbeit, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass sie immer wieder auf enorme Schwierigkeiten trifft die Gelder für Afrika zu aquirieren.
Als wäre das nicht schon genug, ist ein zentraler Geschichtsstrang die Fluchterfahrung von Farrah (Tala Al-Deen). Der Film macht dies aber auch sehr geschickt, denn erst gegen Ende erfahren wir wirklich was dahintersteckt und warum Farrah all diese Dinge macht.
„Das Licht“ ist all das und auch noch ein Musical
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Auch genretechnisch sprengt der Film Grenzen, denn in nicht wenigen Szenen ist er einfach ein astreines Musical. Es wird gesungen und getanzt und es gibt sogar einige Massentanzszenen und was soll ich euch sagen? Das ist auch richtig gut!
Darüber hinaus wechselt der Film in einer Szene sogar das Genre nochmal komplett und wird kurzzeitig zu einem Animationsfilm. Wohlgemerkt zu einem wild-bunten Queen-Musical-Animationsfilm. Das rockt einfach und macht richtig viel Spaß!
Als letztes Genre kommt noch ein bisschen Science Fiction hinzu, was durch die mysteriöse Lampe repräsentiert wird. Diese hat eine ganz bestimmte Wirkung auf Menschen, die ich aber hier nicht spoilern will.
Insgesamt bin ich erstaunt, dass das Ganze überhaupt zusammenhält und ein rundes Filmerlebnis ergibt, aber Tom Tykwer schafft es das ganze mit der Geschichte von Farrah und ihrer Lampe zusammenzubinden. Das mag auch nicht erstaunen, schließlich hat Tom Tykwer schon Filme wie „Cloud Atlas“ oder „Lola rennt“ gemacht, die ebenfalls mit verschiedenen Genres und Zeitebenen spielen.
Tolle Schauspieler:innen bilden das i-Tüpfelchen
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Tykwer hat auch seine Besetzung gut aus gewählt. Eidinger ist eigentlich immer eine Macht auf der Leinwand und die Rolle hier passt auch einfach perfekt zu ihm. Ihr dürft auch gerne die Zeit stoppen, bis er nackt zu sehen ist. 🤣
Auch Nicolette Krebitz als Mutter überzeugt mich in ihrer emotionalen und erzieherischen Überforderung. Gehetzt jagt ihre Figur von einem Termin zum nächsten und gönnt sich kaum Ruhe. Das verkörpert sich sehr gut. Ebenso ihre Filmtochter (gespielt von Elke Biesendorfer) und ihr jüngster, unehelicher Filmsohn (gespielt von Elyas Eldridge), welche beide in ihren Spielfilm-Debuts überzeugen.
Die schwerste und emotionalste Figur muss aber Tala Al Deen (Farrah) spielen. Besondere im Finale wird sie schwer gefordert und absolviert dies genauso gut wie die anderen. Auch zuvor zeigt sie eine tiefe Trauer, die sie aber ganz tief in ihrem inneren versteckt hält.
Überzeugende Effekte
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Ein weiterer Aspekt, der mich sehr überzeugt sind die Effekte. Insbesondere im Finale gibt es einen paar sehr schöne Effekte. Hier kommen auch die Kulissen zum Einsatz und werden verändert. Ich weiß auch nicht genau, wie das gemacht wurde, aber es muss eine Kombination aus echten Kulissen sein und CGI. Jedenfalls wirkt das ganze sehr echt und überzeugend.
Wie schon erwähnt, ist der Film teilweise auch ein Animationsfilm. Auch das sieht sehr schön aus und ist bunt sowie verspielt. Es ist aber auch gut in die reale Welt integriert.
Fazit zu „Das Licht“
Insgesamt ein rundum gelungenes deutsches Drama von Tom Tykwer, dass trotz seiner vielen Themen einen runden Film ergibt, der einen nicht nur zum Lachen bringt, sondern auch zu Tränen rührt.
Ein weiteres Highlight der Berlinale 2025, daher gebe ich 8 von 10 Sternen.
Werdet ihr euch „Das Licht“ im Kino ansehen?
TRAILER: ©X Verleih
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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressestimmen zu „Das Licht“:
Stefanie Dörre von tip Berlin
Die 75. Berlinale eröffnet mit Tom Tykwer: „Das Licht“, ein Film, der den lokalen Kosmos Berlin gnadenlos ausleuchtet, aber gleichzeitig mit dem internationalen Kino mithalten kann. Eine bessere Wahl hätte Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle zum Start der Filmfestspiele nicht treffen können. 4 von 5 Punkte.
Luise Bruche von film-rezensionen.de
Tom Tykwer wagt mit Das Licht eine ambitionierte Fabel über den Zustand unserer Gesellschaft. Nicht alles gelingt makellos, doch zwischen Comicsequenz und ikonisch verregnetem Berlin entfaltet sich ein bildgewaltiger Themenreichtum, der garantiert Stoff für die nächste Diskussion liefert. Ein Lichtblick im deutschen Kino – im wahrsten Sinne des Wortes. 9 von 10 Punkte.
Ekkehard Knörer von Critic.de
Es ist auf eine perverse Art unterhaltsam, was Tykwer hier treibt. Erfolg ist eine gefährliche Sache: Niemand hat ihn beiseite genommen und ihm die Wahrheit über dieses Drehbuch gesagt. So spricht aus dem Ganzen ein horrender Größenwahn, es ist der für die fatale Selbstgerechtigkeit seines quasi-göttlichen Fuhrwerkens blinde Versuch, mit den Mitteln törichter und politisch desaströser Tropen die aus den Fugen gegangene Welt einzurenken.
Roland Meier von Outnow
Die Welt ist komplex geworden. Doch Tom Tykwers Eröffnungsfilm der Berlinale 2025 will so viel erzählen, dass fast nichts wirklich hängen bleibt. Was witzig sein soll, hat realsatirische Züge. Und Tala Al-Deens Figur beweist, dass im deutschen Kino der «Magical Negro» aus Hollywood fast eins zu eins durch eine syrische Immigrantin ersetzt werden kann. War das mit der Inklusion so gemeint? Ein Pick-Your-Issue-Film: Für jeden Weltschmerz ist etwas dabei. 2,5 von 6 Sternen.
Valérie Catil vom Goethe Institut
Tom Tykwer ist zurück auf der großen Kinoleinwand. In „Das Licht“ verhandelt der Regisseur am Beispiel einer Berliner Familie und ihrer syrischen Haushälterin den Zustand der Welt. Valérie Catil blickt auf das Spiel der Figuren, auf Klischeefallen – und die Funktion einer Wunderlampe.
Fabian Wallmeier von rbb24
Tom Tykwer ist zurück – nach neun Jahren, vor allem mit der Serie „Babylon Berlin“ gefüllter, Kinopause – und mit dem ersten in Deutschland spielenden Film seit 15 Jahren (nach „Drei“ von 2010. Ganz offensichtlich wollte er diese Wiederkehr mit einem allumfassenden Magnum Opus feiern. Das ist gründlich daneben gegangen. Alles hängt irgendwie mit allem zusammen? Vielleicht, aber braucht es für diese Erkenntnis wirklich 162 Minuten Schlaumerei?
Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: Das Licht | 2025 ©X Verleih