Film: J’ai perdu mon corps (Ich habe meinen Körper verloren)

Nun ist der vierte und letzte Advent in diesem Jahr angebrochen. Für den heutigen Tag bekam ich eine regelrechte Perle vorgeschlagen, die ich bis dato gar nicht auf dem Schirm hatte. Moviepilot Framolf wünschte sich eine Kritik zu vielen Filmen, allerdings stach mir dieser französische Animationsfilm ins Auge. Viel Spaß bei der Moviepilot  User Kommentar Wichtelaktion 2020

J’ai perdu mon corps“, fantastischer und kunstvoller Animationsfilm in melancholischer Stimmung.

 

INHALT:
In „J’ai perdu mon corps” geht es um eine Hand, die ihren Körper verloren hat und versucht zurück zu ihm zu finden. Dabei agiert sie quasi als Erzähler der Geschichte, die nach und nach rekonstruiert wird.

MEINUNG:
J’ai perdu mon corps” beginnt merkwürdig, es ist nur eine Hand, die sich ihren Weg bahnt, verängstigt auf der Suche nach ihrem Körper. Das kann auf anhieb komisch wirken, doch wenn man sich darauf einlässt, entpuppt sich dieser Film als ein kleines Meisterwerk. Ich mochte schon die Kameratechnik in Maniac mit Elijah Wood, in der nur aus der Perspektive des Protagonisten gefilmt wird. Genauso ist es hier stellenweise auch, nur dass man alles aus der Sicht der Hand sieht. Somit entstehen fabelhafte Perspektiven, tolle Ausblicke und Eindrücke. Besonders Szenen in der eine Hand nur über ein paar Kassettenrücken streicht sind gelungen. Der Zeichenstil ist ebenfalls schön, detailgenau und stimmungsvoll. Die Geschichte scheint am Anfang etwas verworren, aber im Laufe der Filmes setzt sich das Puzzle zusammen. Der Zuschauer lernt Naoufel (Hakim Faris / Volkmar Leif Gilbert) kennen und rekonstruiert dessen Leben und den Vorgang, als er seine Hand verlor. Dabei kommt richtig Spannung auf, weil man jederzeit erwartet, dass es jetzt passiert. Außerdem fragt man sich unentwegt, wie der Film wohl enden würde, ob die Hand zurück zu ihren Besitzer findet. „J’ai perdu mon corps” durchzieht durchgehend eine ruhige und melancholische Stimmung, die keineswegs drückt, sondern genau passt. So spielt sich die Musik von Dan Levy auch passend mit ein. Durch die perspektivischen Bilder spielt der Film außerdem mit einer unglaublichen Geräuschpalette, angefangen bei zwitschernden Babyvögeln, bis hin zu Sprachaufnahmen eines alten Rekorders. Leider gibt es in „J’ai perdu mon corps” aber auch typische Klischees zu betrachten, wie Gabrielles (Victoire Du Bois / Anne Düe) Reaktion im Iglu oder gewisse Familienzusammenkünfte. Dennoch kann „J’ai perdu mon corps” den Spannungsbogen stets oben halten und die Begeisterung flaut nur gering ab.

FAZIT:
J’ai perdu mon corps“, kunstvoller Animationsfilm, der nicht nur mit der Geschichte, sondern vor allem durch seine Technik begeistern kann.

TRAILER:

ICH WÜNSCHE ALLEN EINEN WUNDERSCHÖNEN 4. ADVENT ❤

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4 Augen Kino

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