Film: Erinnerungen an Marnie

Im Jahr 2013/14 hatten die Moviepiloten kobbi88 und johann.held neben den Advents-Wichtelkommentaren noch einen drauf zu setzen und Actionkracher zu Silvester zu verschenken. Gekracht hat es bei mir nicht, habe ich doch einen etwas ruhigeren Film ausgesucht. Dennoch war der Film ein wunderbarer Abschluss für das Jahr 2020, das bei einigen reich gefüllt mit Filmen und Serien war. Der Kommentar ist für meinen Moviepilot-Freund GlorreicherHalunke. Danke für den Vorschlag. Dir wünsche ich nun viel Spaß bei der User-Kommentar Actionkracher zu Neujahr 2021 Aktion

Erinnerungen an Marnie„, Melodram über Liebe, Freundschaft und Selbstfindung.

 

INHALT:
Erinnerungen an Marnie„, erzählt die Geschichte der 12-jährigen Anna, die an Asthma leidet und Schwierigkeiten hat mit anderen in Kontakt zu treten. Um sie zu kurieren schickt sie ihre Ziehmutter aufs Land zu deren Schwester, wo Anna den Sommer verbringen soll. Dort fällt Anna sofort das Haus auf der anderen Seite des Ufers auf, welches sie magisch anzieht. Das Haus scheint erst unbewohnbar zu sein, bis Anna auf das blonde Mädchen Marnie trifft. Solch eine Freundin wie Marnie hatte sich Anna immer gewünscht, doch birgt diese ein Geheimnis, welches Anna zu entschlüsseln versucht.

MEINUNG:
Erinnerungen an Marnie“ ist eine traurige und zugleich mysteriöse Geschichte. Bei Studio Ghibli kann man immer auf alles gefasst sein. Etwas magisches, fantasievolles oder dann doch ganz banales erwartet den Zuseher bei Ghibli Filmen. So rätselte ich, um welche Geschichte es sich hierbei handeln könnte. Das Haus ist mysteriös, sogar ein bisschen unheimlich. Es scheint als wären hier Geister am Werk. So wird „Erinnerungen an Marnie“ ein richtiges Rätselraten und in jeder Minute ist man gespannt, was als nächstes passiert. Zudem verbirgt sich in dem Film auch eine kleine Coming-of-Age Geschichte, denn Anna wird in diesem Sommer auf dem Land ein Stück reifer. Außerdem findet sie mehr und mehr über sich selbst heraus. Anna ist eine Person, mit der man sich gut identifizieren kann, sie ist introvertiert, kreativ und weiß nicht so recht, wo sie im Leben steht. Sie erkennt die wahren Freuden des Lebens nicht, weil sie sich selbst nicht genug liebt. Dies kann allerdings auch damit zusammenhängen, dass Anna ihre wahre Herkunft nicht kennt. Durch Marnie blüht sie auf, kann zum ersten Mal sie selbst sein und ihre Unsicherheit verblasst allmählich. Der Queergedanke kam nicht nur mir, allerdings löst sich der Subtext gewollt oder ungewollt im Laufe der weiteren Handlung auf.
Die Zeichnungen sind wie immer wunderschön, hier besonders künstlerisch, was die malerischen Kulissen verantworten. Auch der Soundtrack ist ruhig und träumerisch. Die Charaktere sind teilweise stereotypisch, können aber durchaus gefallen. Neben der Melancholie, die der Film beinahe durchgehend besitzt, sorgen Charaktere wie Kiyomasa  und Setsu für ein bisschen Humor und lockeren das ganze etwas auf.
Erinnerungen an Marnie“ wirkt stellenweise ein wenig unstrukturiert, da es hin und wieder Zeitsprünge, Erinnerungen oder sogar Träume gibt. Der Zuschauer fängt dann an zu zweifeln, was davon jetzt wahr und was davon ein Traum ist. Ebenso wie die Protagonistin kann der Zuschauer der Handlung oftmals nicht gut folgen, weil ihn manche Dinge etwas verwirrt zurück lassen. Erst am Ende fügt sich das ganze Puzzle zusammen.
So bleibt „Erinnerungen an Marnie“ zumindest spannend, weil man nicht weiß, was jetzt doch die Lösung des ganzen sein mag. Allerdings ist der Film so auch ein bisschen anstrengend und undurchlässig.

FAZIT:
Erinnerungen an Marnie“ ist ein schön animierter Film mit malerischen Bildern. Die etwas unüberschaubare Erzählweise lässt den Film stellenweise etwas anstrengend wirken, kann jedoch bei Laune halten. Somit also wieder ein gelungener Film aus dem Hause Ghibli.

TRAILER:

Foto ©freepik
ICH WÜNSCHE ALLEN EINE Frohes, neues Jahr!

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