Die Freitagsfrage beschäftigt sich heute mit Lieblingsregisseur*innen. Dabei ist es ziemlich einfach gehalten, denn du sollst lediglich einen Film nennen, dieser muss jedoch nicht dein Lieblingsfilm sein. Möglicherweise ist es auch der Film der Lieblingsregisseur*in, der dir am wenigsten gefallen hat.
Mir fällt da als erstes Zach Braff ein, der wirklich ein Gespür für Charaktere und außergewöhnliche Geschichten hat. Dazu möchte ich seinen Film „Garden State“ nennen, der herzlich, liebevoll und vor allem Musikalisch großartig gestaltet ist.
„Garden State“ ist ein melancholisches Meisterwerk mit einem humoristischen Unterton. Zach Braffs (Scrubs) Erstlingswerk ist herausragend. Der Film ist so voller Emotionen, so rührend und liebevoll gemacht, dass er richtig ins Herz geht. Der fantastische Soundtrack, den Braff selbst zusammengestellt hatte, harmoniert perfekt mit den Szenen und gibt dem Publikum das richtige Feeling. Die Charaktere sind schrullig, traurig, fröhlich und enthalten ein wenig Skurrilität, aber genau diese Eigenschaften machen sie so liebenswert. Zach hat große Arbeit geleistet. Schauspielerisch beweist er in „Garden State“, dass er mehr drauf hat. Die Rollenbesetzung ist hervorragend. Natalie Portman (Black Swan) ist wie geschaffen für ihren Charakter und belebt diesen auf eine Weise, die das Publikum an den Bildschirm fesselt. In der Story von „Garden State“ steckt viel Herzblut und auch eine angehende Biopic von Zach Braff selbst. Selten habe ich einen Film gesehen, der mich so sehr rührt, mitreißt, bewegt und zum Lachen bringt. „Garden State“ ist wahrhaftig eine bemerkenswerte Arbeit.
Worum geht’s in „Garden State“?
In „Garden State“ begleiten wir den erfolglosen, emotional distanzierten Schauspieler Andrew Largeman (gespielt von Zach Braff). Vor Jahren hat er seine Heimatstadt New Jersey verlassen, um in L. A. als Schauspieler groß rauszukommen. Der Erfolg blieb bisher leider aus. Als Andrew eine Anrufnachricht erhält, die ihn über den Tod seiner Mutter informiert, kehrt er nach Jahren wieder nach New Jersey zurück.
Nun sieht sich Andrew mit seiner Vergangenheit konfrontiert, insbesondere mit der Beziehung zu seinem Vater Gideon (Ian Holm). Dieser ist ein etwas skurrilen Psychiater, der Andrew jahrelang mit verschreibungspflichtigen Medikamenten betäubt hat. Andrew leidet unter einem Gefühl der Numbheit und hat Schwierigkeiten, echte Emotionen zu zeigen.
Andrew trifft während seines Aufenthalts in New Jersey auf Sam (Natalie Portman). Diese quirlige und unkonventionelle Frau schafft es innerhalb kürzester Zeit, Andrew in die bunte Welt des Lebens und der Leidenschaft einzuführen. Zwar hat sie ihre eigenen Probleme, doch zeigt sie Andrew eine andere Seite des Lebens, die er seit langem vermisst hat. Zusammen mit ihrem Freund Mark (Peter Sarsgaard), einem leicht exzentrischen Feuerbestatter, verbringt das ungewöhnliche Trio einige denkwürdige Tage miteinander.
TRAILER: Garden State | 2005 | ©Buena Vista | TrailerTracker
Jetzt bist du dran.
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GINA – Chefredakteurin
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Gastschreiberin bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.
Header Elements: © Passion of Arts Design | Garden State | 2005 ©Buena Vista
16 Kommentare
Garden State mochte ich auch, schöner, ironischer und melancholischer Humor.
Ich wähle von meinen Lieblingsregisseuren Denis Villeneuve und seinen Film Incendies-Die Frau die singt aus dem Jahr 2010.
Es geht um Zwillingsgeschwister, die den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen und zwei Briefe übergeben sollen, jeweils an deren unbekannten Vater und Halbbruder. Die Reise führt die Zwillinge von Kanada in den Libanon, das Herkunftsland ihrer Mutter. In Rückblenden wird das Leben parallel der Mutter erzählt, als der Libanonkrieg herrschte.
Der Film ist eine Parabel auf Schuld, Sühne, Leiden und das menschliche Dasein. Incendies wurde in Kanada gedreht und war damals für den Auslandsoscar nominiert. Villeneuve zeigt hier bereits die gesamte Bandbreite seines Könnens und das er Filme inszenieren kann die nicht nur philosophisch sind, sondern auch schmerzhaft und erschütternd.
Ja das fasst den Film ganz gut zusammen @klaathu
Wow, der Film hört sich interessant an, den kenne ich noch gar nicht.
@gina
Die Meisten kennen von Villeneuve seine Filme ab „Prisioners“. Aber davor drehte er schon Filme., die ich auch nur empfehlen kann. „Die Frau die singt“ gehört mit zu seinen Besten finde ich. Aber der Film ist keine leichte Kost.
Das stimmt wohl @klaathu
Ich bin mal gespannt. Ich hatte den Film tatsächlich schon vorgemerkt.
„Garden State“ ist super. Leider ist Braff danach irgendwie voll im Indie-Loch hängengeblieben und sein „Wish I Was Here“ war völlig überfrachtet mit Indie-Soundtrack, Indie-Story, Indie-Einstellungen und Indie-Überhaupt. Danach habe ich ihn aus den Augen verloren. Kam da noch was Gescheites, das man sich angucken sollte?
@marcelmichaelsen
„Wish I Was Here“ fand ich tatsächlich sehenswert, aber frag mich jetzt nicht mehr. Ist schon eine Weile her. Aber ich verstehe was du meinst, er war schon sehr Indie-Lasting. Alles was danach kam, hab ich tatsächlich auch nicht gesehen. Muss da mal nachgehen.
@gina
Mir wirkte das bei WIWH alles schon zu gewollt. Da fehlte mir die Leichtigkeit, die GS immer Zwischen den Zeilen auch dabei hatte. So ein bisschen, Hauptsache Indie. Hat mich dann eher gelangweilt.
Ein guter Regisseur ist er trotzdem. Ich müsste auch mal gucken, was der danach noch so gemacht hat. Der Streifen müsste ja auch schon wieder bald 10 Jahre her sein.
@marcelmichaelsen
Von 2014 war der. Ja ich denke ich werde ihn mir auch nicht nochmal ansehen.
Bei Ted Lasso hat er bei einer Episode Regie geführt. Und noch bei weiteren Serien. „A Good Person“ ist ein Film, ich glaub da hab ich irgendwo schon Werbung von gesehen.
@gina
Sagt mir nichts. Behalte ich mal im Auge.
Dachte erst mir fällt keiner ein, da ich mit Regisseuren nicht so firm bin. Aber doch.
https://wp.me/p3Nl3y-eNi
Schönes Wochenende.
@rina-p
Ich bin gespannt. Wünsche dir auch ein schönes Wochenende!
„Ex Machina“ von Alex Garland fällt mir da spontan ein.
@soronu Alex Garland mag ich auch sehr. „Ex Machina“ habe ich aber noch nicht gesehen.
Tja, da muss ich wieder mal „Batmans Rückkehr“ nennen.
Wenn ich an meinen Lieblingsregisseur Tim Burton denke, fällt mir immer als erstes „Batmans Rückkehr“ ein.
Das kenne ich gar nicht.
Meine Wahl fiel auf diesen Herrn:
https://wortman.wordpress.com/2023/07/21/die-freitagsfrage-57/
@wortman Was? Den Film oder den Regisseur?