„Blue Moon“ ist nach „Hit Man“ der nächste biografische Spielfilm von Richard Linklater. Zusammen mit seinen Stars Ethan Hawke und Margaret Qualley präsentiert er diesen auf der Berlinale. Ob sich der Kinobesuch im Mai lohnt, erläutere ich in meiner Filmkritik. 🔵🌛🎭
Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „Blue Moon“?
Der Film „Blue Moon“ schildert den Niedergang von Lorenz Hart (Ethan Hawke), dem US-amerikanischen Liedtexter, der zusammen mit Richard Rodgers (Andrew Scott) in den 1920er-Jahren eines der bekanntesten Broadway-Duos bildete. Die Geschichte spielt am Abend des 31. März 1943 im New Yorker Restaurant Sardi’s, dem Tag der Premiere des Musicals „Oklahoma!“, das Rodgers mit seinem neuen Partner Oscar Hammerstein II (Simon Delaney) entwickelte.
„Blue Moon“ oder ein erstaunlicher Abend
An diesem Abend feiern Rogers und sein neuer Partner Hammerstein den enormen Erfolg ihres neuen Stückes „Oklahoma!“ beim Publikum und den Kritiker:innen. Hart findet das Stück schäuslich und regt sich auch gerne über das Ausrufezeichen auf. Außerdem verletzt es Hart sehr, dass seine bisherigen Zusammenarbeiten mit Rogers nie so erfolgreich waren.
Neben der Verarbeitung dieser Schmach thematisiert der Film die Verehrung, welche Hart für eine junge Frau (Margaret Qualley) verspürt, die seine Liebe aber kaum erwidert. Hart schwärmt allen Gästen und dem sympathischen Barkeeper Eddie (Bobby Cannavale) von dieser jungen Frau vor. Dabei überzeugt mich insbesonders das Zusammenspiel mit den anderen beiden Gästen der Bar (Patrick Kennedy als E.B. White, ein Kinderbuchautor, und Jonah Lees als klavierspielender junger Mann) und dem Barkeeper. Während er mit dem Barkeeper herumfrotzelt, kann er sich mit E.B. White eher auf einer melancholisch-intellektuellen Ebene austauschen.
Jedenfalls ist das alles sehr unterhaltsam und kurzweilig. Hier ist auch die eingeschränkte Lokalität gar nicht bemerkbar. Die Bar bietet immer wieder Abwechslung, da auch andere Räume erforscht werden und genug auf dem Bildschirm passiert bzw. auch immer mal wieder neue Themen aufgegriffen werden.
Die Ethan Hawke und Margaret Qualley Show

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Neben allerlei lustigen Anekdoten hält der Film aber auch viele emotionale Momente bereit. Hier können Ethan Hawke und Margaret Qualley sehr glänzen. Qualley zeigt (wieder einmal), dass sie auch die kleinen nuancierten Emotionen beherrscht. Sie hat wässrige Augen, aber ohne dabei zu weinen und zeigt Melancholie sowie Traurigkeit, die sich in diesen feuchten Augen widerspiegeln. Diese Emotionen beherrscht sie einfach perfekt.
Hawke versinkt praktisch in der Rolle und kann hier seine ganze Bandbreite zeigen. Sogar bei der Körpergröße sieht er dem eher kleinen Hart sehr ähnlich. Ansonsten darf er charmant sein, böse, ausfallend, emotional und sogar wütend. Aber auch Andrew Scott als Rogers macht seine Sache gut und verkörpert eine sichtliche andersgeartete Figur (zu Recht verleiht die Berlinale-Jury ihm dafür einen silbernen Bären). Die Spannung und das Konfliktpotenzial zwischen den beiden ist förmlich in Mikrogesten zu spüren. Vermutlich haben sie auch deshalb immer so gut zusammengearbeitet. Ein ungleiches Duo, dass sich aber kreativ gegenseitig beflügelt und befruchtet.
Lob an Kostüme und Make-up von „Blue Moon“
An dieser Stelle muss ich auch die Kostüm- und Make-up-Abteilungen des Films loben. Ethan Hawke ist beispielsweise kaum wieder zu erkennen in der Rolle und verschwindet nicht nur im ganzen Habitus, sondern auch mit der Frisur und seinem Make-up fast komplett hinter der Rolle.
Ansonsten sieht die Kleidung sehr schön gestaltet aus und fängt sehr gut den Stil der 1940er Jahre ein. Sei es der Barkeeper im schicken weißen Smoking oder Qualley in einem bezaubernden Kleid. Alles passt hier einfach perfekt zu den schön gestalteten Kulissen.
Fazit zu „Blue Moon“
Richard Linklater schafft es immer wieder interessante, biografische Geschichten zu erzählen. Auch Blue Moon bildet da keine Ausnahme. Hawke und Qualley können glänzen und werden durch exzellente Nebendarsteller:innen unterstützt. Auch Kostüme und das Make-up sind sehr gut gemacht.
Ein weiteres Highlight der Berlinale 2025, daher gebe ich 8 von 10 Sternen.
Werdet ihr euch „Blue Moon“ im Kino ansehen?


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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressestimmen zu „Blue Moon“:
Stefanie Dörre von tip Berlin
Regisseur Richard Linklater war schon häufiger zur Berlinale eingeladen. In diesem Jahr taucht er mit „Blue Moon“ tief in die Geschichte des US-amerikanischen Showbusiness ein. Großartig: Ethan Hawke, Margaret Qualley und Andrew Scott. 3 von 5 Punkte.
Luise Bruche von film-rezensionen.de
Ein Abend, eine Bar, ein Leben im Umbruch: Richard Linklater zeigt mit seinem neuen Film, wie tief sich Gefühle über 100 Minuten Echtzeit und in einem begrenzten Raum entfalten können. „Blue Moon“ erzählt die Geschichte des ambivalenten Songtexters Lorenz Hart, der durch Ethan Hawkes brillante Darstellung gleichermaßen geistreich, bitter und zutiefst menschlich wirkt. Ein Film, der nachklingt. 9 von 10 Punkte.
Hendrik Warnke als Gast auf Cinema Forever
Insgesamt ist Blue Moon sicherlich kein perfekter Film, aber er gehört definitiv zu einem der interessanteren des diesjährigen Berlinale Wettbewerbs. Entzieht sich durch seine Metaebene fast etwas die Einteilung in gut oder weniger gut, ist wirklich unterhaltsam und zu dem auch noch so voll, dass in dieser Kritik keinerlei Platz mehr war, über die Musik, das Theaterhafte des Films, die Frage nach Nostalgie und filmischen Reliquien sowie die Frage, warum man sich hier auf echte Personen bezieht, zu behandeln. Blue Moon muss man sehen, um ihn zu begreifen, ein Text reicht da nur sehr bedingt. 5 von 8 Sterne.
Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: Blue Moon | 2025 © Sabrina Lantos | Sony Pictures Classics