The Hateful 8

The Hateful 8“, solides Bühnenstück, dem ein bisschen der Pfeffer fehlte.

The Hateful Eight

REGIE: Quentin Tarantino 
DARSTELLER: Kurt Russell, Samuel L. Jackson, Jennifer Jason Leigh, Bruce Dern, Walton Goggins, Demián Bichir, Michael Madsen, Tim Roth, Channing Tatum, Zoë Bell und James Parks
GENRE: Western, Kriminalfilm, Thriller, Drama

Das war er also, der 8te Tarantino-Film und da durfte ich mir natürlich den Kinobesuch nicht entgehen lassen. Zugegeben musste ich mit diesem ganz speziellen Regisseur erst mal etwas warm werden, doch nach und nach gewann er mein Herz für sich, vor allem auch deshalb, weil Tarantino einfach Filme der Kunst zuliebe macht und nicht nur das große Geld sieht. Ganz begeistert sieht man auch in “The Hateful 8” wieder den klassischen Vorspann, mit der ultracoolen Western-Comicschrift, eine Kutsche fährt durch den tiefen Schnee und schon ist man ganz im Geschehen drin. Man sieht alte Bekannte, wie Samuel L. Jackson (Kingsman: The Secret Service), der praktisch schon zum Inventar gehört, auch Michael Madsen (Kill Bill) ist wieder mit an Board und zu meiner enormen Freude auch Kurt Russell (Overboard). Mein persönlicher Favorit war jedoch James Parks (Django Unchained) als O.B Jackson, denn er war definitiv der coolste Charakter. Quentin Tarantino baute seinen neuen Streifen wie ein Bühnenstück auf. Erst einmal finden sich ein paar Protagonisten im tiefen Schnee, mitten in der Pampa, wo sie in einer Kutsche eingesammelt werden. Anschließend sitzen alle wegen eines Schneesturms in der Hütte fest und dies hat etwas von einer Bühne, auf der die Darsteller ihre Geschichte erzählen. Der  Cast ist fabelhaft gewählt, jeder spielt seine Rolle vollends überzeugend und auch Ennio Morricone (Der Richter und sein Henker) schuf wieder einen Score, der hervorragend die Szenerie umschmeichelt. Das Kostümdesign kann sich ebenso sehen lassen, wie die Kulissen und auch die Kameraeinstellungen sind wieder sehr gelungen.
Leider knickt Tarantinos  “The Hateful 8” aber ein bisschen in der Umsetzung ein, denn die Geschichte mag zwar interessant und der Plot gut gespielt sein, doch zieht sich das Ganze ein wenig hin. Auch das Ende könnte etwas weniger Laufzeit haben, denn wenngleich die Dialoge gut gesprochen, so zieht sich auch das Gerede etwas zu sehr in die Länge. “The Hateful 8” fehlt es einfach an Fahrt. Es dauert einfach zu lange, bis irgendetwas passiert und das nimmt dem Film enorm an Luft raus. Die Laufzeit von geschlagenen 168 Minuten ist deutlich spürbar und konnte mich somit leider wenig aus dem Sattel reißen. Tarantino scheint zu seinen Wurzeln zurück gekehrt zu sein, schuf er mit “Reservoir Dogs” schon ein ähnliches Kammerspiel. Bedauerlicherweise kam auch dieser Streifen nicht sehr bei mir an und ich schiebe es nun einfach darauf, wohl mit dieser Machart eines Films nicht ganz warm zu werden.

https://www.youtube.com/watch?v=6_UI1GzaWv0 ©The Weinstein Company

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9 Kommentare

  1. Das dauert ja ewig, bis da mal was passiert! Ist zwar nicht uninteressant, was da passiert, aber zieht sich zu lange hin. Die zweite Hälfte ist dann wenigstens etwas flotter erzählt. Am Ende komme ich dann auf 7 Punkte, gaaaanz evtl. vielleicht auf 8.
    Mein Favorit war übrigens der Sheriff!

  2. Ich fand den Film furchtbar, und ich bin ein großer Tarantino Fan. Kein einziges Mal konnte ich wirklich lachen, keine Spannung und eine völlig an den Haaren herbeigezogene Geschichte. Selbst die Dialoge waren nix. Hat mich schwer enttäuscht. Naja, nach Django konnte es ja nur bergab gehen, aber soweit …

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