Red One – Filmkritik

Red One - Filmkritik

Der Film „Red One“ im deutschen mit dem erweiterten Titel „Alarmstufe Weihnachten“ ist nun auf der Streaming Plattform von Amazon Prime enthalten. Viele Kinos haben den Film erst gar nicht in ihr Programm genommen. So habe auch ich warten müssen, bis ich den neuesten Film mit Lieblingsdarsteller Chris Evans zu Gesicht bekomme. Mehr dazu in den folgenden Zeilen.

Ein Beitrag von: Riley Dieu Armstark

Worum geht es in „Red One“?

„Red One – Alarmstufe Weihnachten“ ist eine amerikanische Weihnachts-Action-Komödie, die von Jake Kasdan inszeniert und von Chris Morgan nach einer Originalgeschichte von Hiram Garcia geschrieben wurde. Die Handlung dreht sich um Callum Drift (Dwayne Johnson), den Leiter der Sicherheitsabteilung am Nordpol, der zusammen mit dem Hacker und Kopfgeldjäger Jack O’Malley (Chris Evans) eine Mission antreten muss, um den Weihnachtsmann (J. K. Simmons) zu finden und zu retten.

In einem unerwarteten Abenteuer müssen Drift und O’Malley gegen zahlreiche Herausforderungen kämpfen, darunter auch den mythischen Krampus (Kristofer Hivju), um die magische Welt von Weihnachten zu retten. Die Reise führt sie durch verschiedene ungewöhnliche und gefährliche Situationen, wobei sie auf eine Reihe von skurrilen Charakteren treffen.

Chris Evans Rollenauswahl, war schon mal interessanter

Das Bild zeigt zwei Männer, die vor einer Tiki Bar Stehen. Einer davon trägt eine Sonnenbrille
Callum Drift (Dwayne Johnson l.) und Jack O’Malley (Chris Evans) verfolgen eine Spur — Red One | 2024 ©Warner Bros.

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Als mit „Avengers: Endgame“ die Geschichte von Captain America quasi aus erzählt war, zog sich Chris Evans weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück. Er wolle nur noch einen Film pro Jahr machen, was für Fans des Schauspielers bitter ist. Einer davon bin ich. Somit bin ich voller Erwartung, welcher Film als nächstes erscheint und hatte bereits mit „Ghosted“ schon kein sehr gutes Filmerlebnis, selbst wenn der Streifen doch recht spaßig an manchen Stellen ist. Das nächste Projekt „Red One“, angeteasert als Weihnachtskomödie ließ meine Enttäuschung über Chris Evans‘ Rollenauswahl wachsen. Früher sehr präsent in Indie Produktionen, Brechern wie „Snowpiercer“ und in gefühlvollen Rollen wie in „Begabt – die Gleichung eines Lebens„, ist es wirklich schade, dass Chris Evans jetzt nur noch in Rollen zu sehen ist, die in wenig herausfordern.

Wenigstens kann sein Charakter in „Red One“ jede Menge Sympathie einheimsen, was die anderen Figuren in diesem Film nicht geschafft haben. Als der Trailer erschien, riskierte ich einen Blick und hatte das Gefühl eine Neuauflage von „Red Notice“ zu sehen.

Das Ensemble hat nichts zu tun

Der Weihnachtsmann wird entführt. Was für eine originelle Idee. Tatsächlich ist sie das nicht. Auch die ganze Aufmachung damit, dass der Weihnachtsmann, der relativ unspektakulär von J. K. Simmons gespielt wird, einen Bodyguard und eine ganze Firma hat, ist nicht wirklich kreativ. Das alles kennt man auch schon aus anderen Weihnachtsfilmen, in denen Santa Clause eine Rolle spielt. Nur das mit dem Bodyguard ist neu, übrigens auch eine Rolle, die Dwayne Johnson absolut nicht herausfordert. Aber so ein richtiger Charakterdarsteller war er eh nie gewesen. Immerhin konnte The Rock jedoch mit sympathischen oder witzigen Charakteren sein Publikum gewinnen. In „Red One“ ist er eher belanglos, versucht den grimmigen Bodyguard zu mimen, der ebenso überraschend, in den Ruhestand gehen will. Auch ein Aspekt in einer Actionhelden Geschichte, die schon zu oft aufgekocht wurde.

Lucy Liu versucht die harte Agentin zu mimen, die das ganze System überwacht und für die Sicherheit der Gesamtheit verantwortlich ist. Nun auch keine überragende Performance, was die Figur aber auch nicht zulässt. So muss eben auch die Brillanz eines J. K. Simmons darunter leiden, der in Filmen wie „La La Land„, „Spider-Man“ oder „Whiplash“ den Choleriker mimte, als gäbe es kein Morgen. Solch eine Performance kann man von ihm in einem Film wie „Red One“ nicht erwarten, denn auch seine Rolle ist so oberflächlich und uninspiriert, dass er sich dafür auch nicht wirklich Mühe geben muss.

Weihnachten: Ein Fest des Konsums

Red One: Auf dem Bild ist Krampus zu sehen, der von oben auf Callum Drift herabsieht
Ob Krampus Antworten hat? — Red One | 2024 ©Warner Bros.

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Vielleicht mutiere ich so langsam zum Grinch, aber auch dieser Weihnachtsfilm hat wieder nur den ganzen Konsum im Blick. Es geht überhaupt nicht mehr um die Magie dieser Jahreszeit und des Festes, sondern nur darum, dass Weihnachten nur stattfinden kann, wenn der Weihnachtsmann die Geschenke gebracht hat. „Oh mein Gott, Weihnachten ist in Gefahr, wenn die Kinder keine Geschenke bekommen!„. Wie kann es sein, dass das seit Jahren immer mehr der Leitsatz wird? Der USP aller Weihnachtsfilme, die Geschenke müssen verteilt werden. Schön und gut, diese Story ist darauf ausgelegt, dass der Weihnachtsmann verschwindet, aber es geht mir wirklich auf die Nerven.

Dann gibt es halt mal keine Geschenke, deswegen ist Weihnachten nicht verloren. Aber naja für viele andere hat das einen anderen Stellenwert als für mich.

Die Spezialeffekte der alten Filme und der 90er Jahre haben mehr beeindruckt

Das Bild zeigt Lucy Lui als Agentin in "Red One"
Lucy Liu halt alles im Griff! Oder? — Red One | 2024 ©Warner Bros.

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Wo soll ich da anfangen? Man sieht auf jeden Fall, dass „Red One“ zu 99% im Studio gedreht wurde. Seit Jahren regt sich die Welt über CGI auf, allerdings bin ich der Meinung, dass es auch wirklich gelungene Grafiken und Arbeiten gibt. Bei „Red One“ ist das allerdings nicht so. Wenn ich so zurück blicke, wie Filme früher gemacht wurden. Für „Die Reise ins Labyrinth„, „Der Zauberer von Oz“ oder „Die unendliche Geschichte“ wurden extra Kulissen und Fantasietiere gebaut. Wirklich aufwändig war das.
So etwas gibt es seit Jahren nicht mehr. Bereits in den späten 90er Jahren erhielt die Computertechnik in der Filmbranche ihren Einzug. Natürlich war das früher für uns 90er Kiddis sehr beeindruckend. Allein was man in „Matrix“ alles für Effekte geliefert bekam. An sich ist die Technik an sich auch gut und es ist schön, dass man ganze Welten rein am Computer gestalten kann und das mit nicht so viel händischen Aufwand und Ressourcen Verarbeitung.

CGI Washing und Kreativlosigkeit

Allerdings gefällt es mir optisch einfach nicht. Wenn ich es nicht sehe wie in manchen Teilen aus der MCU Reihe, wenn Steve Rogers mit Alexander Pierce in einem Hochhaus steht und man im Hintergrund eine ganze Stadt mit Blick aus dem Fenster sieht. Aber bereits in der „Hobbit“ Trilogie fand ich die Landschaften unfassbar hässlich. Auch „Red One“ ist unglaublich hässlich gemacht. Verzeiht mir den Ausdruck, aber ich kann es nicht schöner oder gediegener beschreiben. Alles sieht so verwaschen aus, es ist irgendwie immer richtig finster und das Bild sieht auch richtig billig aus. Im Zeitalter von High Definition frage ich mich, ob man ein scharfes Bild nur noch in 4K erhält.
Das ganze Bildmaterial sieht aus wie ein Brei aus verwaschenem Computermüll. Die Effekte sind ebenso langweilig wie grauenhaft und die ganze Aufmachung wirkt unfassbar billig. Ich habe Animationsfilme von Filmstudent:innen gesehen, die technisch und Optisch mehr hergaben.

Unspektakuläre Kulissen

Auch die Kulissen sind unfassbar unspektakulär. Die Fabrik von Santa Clause, hier Red genannt, sieht aus wie aus dem Film „Santa Clause“ mit Tim Allen geklaut. Für die Höhle oder was das darstellen sollte, der Hexe wurde sich auch keine Mühe gegeben. Es gibt ein Regal und eine Kuppel. Das wars. Am besten sah noch die Strandbar mit dem Pool aus. Selten so wenig Kreativität in einem Weihnachtsfilm gesehen.
Das Spielzeuggeschäft in „Kevin – Allein in New York“ hat mehr Detailreichtum, als der ganze Film „Red One“. Nicht mal als Actionfilm steht der Film gut da, denn die Actionszenen waren ebenso unspektakulär wie das ganze Drehbuch. Die einzige Szene, die mir gefallen hat, war die in der Chris Evans ein paar Gangster in seinem Haus verprügelt. Schöne Choreo und ich hatte hierbei ein paar Steve Rogers Vibes. Und falls ihr mich nach dem Soundtrack fragt, ich hab leider keine Erinnerung mehr daran.

Fazit zu „Red One“

Das Bild zeigt drei riesige, furchteinflößende Schneemänner
Olaf bist du es? Wohl eher nicht — Red One | 2024 ©Warner Bros.

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„Red One“ taugt weder als Actionfilm, noch als Komödie oder Weihnachtsfilm. Tatsächlich hatte ich keine Erwartungen an den Film, aber zumindest gehofft, stupide Unterhaltung wie in „Ghosted“ zu bekommen. Wenigstens hat mir Chris Evans die Stimmung etwas erhellt, alles andere war einfach unfassbar einfallslos. Wenn „Red One“ wenigstens optisch begeistern könnte, wäre ich ja schon um einiges besänftigter. Und hätte er mir den ein oder anderen Lachflash verpasst, hätte ich auch wenigstens ein bisschen Spaß gehabt. Aber „Red One“ hat mich wirklich mit gar nichts begeistert.

Hat euch „Red One“ gefallen?


TRAILER: ©Warner Bros.

Red One - Filmkritik

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RILEY – Chief Editor
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 14 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Guest Writer bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.

Passion of Arts

 

Pressestimmen zu „Red One“:

Yannick Vollweiler von film-rezensionen.de
„Red One: Alarmstufe Weihnachten“ liefert das Paradebeispiel eines typischen Dwayne-Johnson-Films. Überladene Actionszenen sowie zahlreiche Witze und One-Liner sollen über eine Handlung hinwegtäuschen, die letztlich sowohl inspirations- als auch espritlos bleibt. Für Fans von Popcornkino und „The Rock“ bietet der Film aber dennoch genug Spektakel, um einen Kinobesuch zu rechtfertigen. 2 von 10 Punkten

Sidney Schering von Filmstarts
Die weihnachtliche Fantasy-Actionkomödie „Red One“ ist lahm, sieht mies aus und zündet weder in Sachen Dialogwitz noch in den Krawallszenen. 1,5 von 5 Sternen

Jens Adrian von Treffpunkt: Kritik
Ungeachtet dessen ist Red One – Alarmstufe Weihnachten bei weitem kein Weihnachtsklassiker, nicht einmal im entferntesten. Aber dank der sympathischen Besetzung ist das Abenteuer durchaus ein Spaß für Kinder und solche, die es im Herzen geblieben sind. Passend zur richtigen Jahreszeit. 4 von 6 Punkten

Lukas Hoffmann von Kinozeit
Red One ist ein Film, den man an Weihnachten vollgefuttert und anspruchslos anmacht, nur um dann doch lieber noch ein bisschen die Wohnung aufzuräumen.

Pressematerial: Red One | 2024 ©Warner Bros.

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