Ralph Fiennes hat in „Konklave“ die schwere Aufgabe, das Ritual der Papstwahl zu leiten. Ob er der Aufgabe gewachsen ist, könnt ihr seid dem 21. November 2024 im Kino begutachten. Auch wir haben uns den Vorgang schon angesehen. Erfahrt in der folgenden Filmkritik, wie Ralph Fiennes sich in dem Thriller, der auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris basiert, schlägt. ⛪🕊️⚜️📜🕯️
Ein Beitrag von: Maddin
Worum geht es in „Konklave“?
In „Konklave“ wird Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) nach dem plötzlichen Tod des Papstes damit beauftragt, das geheime und Jahrhunderte alte Ritual der Papstwahl zu leiten. Während die mächtigsten Führer der katholischen Kirche aus aller Welt im Vatikan zusammen kommen, entdeckt Lawrence eine Verschwörung, die die Grundfesten der Kirche erschüttern könnte. Unter den Kardinälen kommt es zu Machtkämpfen und Intrigen, während die Welt auf den weißen Rauch wartet, der den neuen Papst verkündet.
„Konklave“ (Originaltitel: „Conclave“) ist ein Thriller aus dem Jahr 2024, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris. Regie führte Edward Berger, bekannt für seinen Oscar-prämierten Film „Im Westen nichts Neues„. Das Drehbuch schrieb Peter Straughan. Produziert wurde der Film von Alice Dawson, Robert Harris, Juliette Howell, Tessa Ross und Michael Jackman. Die Dreharbeiten fanden in verschiedenen internationalen Locations statt, um die authentische Atmosphäre des Vatikans und der Papstwahl einzufangen. Der Film feierte seine Premiere beim Telluride Film Festival im August 2024 und wurde Ende Oktober 2024 in den USA veröffentlicht.
Konklave: Das Spiel der Päpste
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Der Film erzählt die oben geschilderte Geschichte um eine Papstwahl sehr spannend und wendungsreich. Jeder Anwärter hat irgendwo eine Leiche im Keller und diese werden durch die anderen Kandidaten nach und nach ans Licht gezerrt. Aber auch der verstorbene Papst scheint einigen eine Falle gestellt zu haben. Jedenfalls ist hier nichts wie es zu sein scheint.
Nur gegen Ende verzettelt sich der Film in meinen Augen etwas und setzt auf die ohnehin schon unglaubliche Handlung noch eine Kirsche der Unglaublichkeit. Das ist mir am Ende dann etwas zu viel und ohne diese letzte, krasse Wendung wäre der Film genauso gut gewesen.
Nichtsdestotrotz ist das ganze sehr spannend erzählt und mischt auch Konfliktlinien der modernen Politik aus vielen Ländern hinein: Konservative gegen Liberale, strenge Traditionalisten gegen moderne Reformer. Und dann natürlich noch diejenigen, die einfach alles für Macht und Einfluss machen.
Er kam, er sah, er brillierte
Ralph Fiennes steht dabei im Zentrum des Geschehens und wir sehen die Ereignisse aus den Augen seines Kardinal Lawrence heraus. Er ist ein an Gott und seinem Glauben zweifelnder Mensch. Das verkörpert Fiennes auch richtig gut. Er wirkt zum Einen zerbrechlich, gleichzeitig aber auch willensstark in der Leitung des Konklaves.
Daneben überzeugen mich auch Stanley Tucci als reformistischer Kardinal Bellini und John Lithgow als zwielichtiger Kardinal Tremblay. Tucci’s Bellini wirkt am Anfang sehr bescheiden, entwickelt dann aber doch mehr Ehrgeiz als er sich eingestehen will. Lithgow‘s Figur wirkt dagegen von Anfang an etwas undurchsichtig und verstrickt sich im Laufe des Films immer mehr in Widersprüche. So erscheint dann auch keiner der Kandidaten als annehmbar und es bleibt bis zum Ende offen, wer denn letztlich gewählt wird.
Schöne Bildkompositionen
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Neben Handlung und Schauspieler:innen überzeugt der Film auch in seiner Visualität. Vermutlich wurde er nicht in den Originalorten im Vatikan gedreht, allerdings sehen die Schauplätze dennoch sehr schön aus. Ich habe einfach eine Schwäche für viele reale Kulissen und wenig bzw. gezielten CGI-Einsatz. Hier jedenfalls wird CGI nur sehr wenig und nur wenn es unbedingt nötig ist eingesetzt. Bemerkbar ist dies aber kaum.
Dann schafft der Film es auch mit guten Bild- und Farbkompositionen wirklich sehr schön auszusehen. Zum Beispiel wenn die Kardinäle mit ihren Regenschirmen und roten Gewändern über einen Platz laufen oder sich in der Sixtinische Kapelle gegenüber sitzen. Auch der Gang mit den Unterkünften und dem roten Teppich im Flur sieht sehr schön gestaltet aus.
Fazit zu „Konklave“
Ein spannender Polit-Thriller im Vatikan, der bis zum Ende alles offen hält und mich in den Sitz fesselt. Lohnt sich auf Grund der sehr guten Visualität definitiv auch im Kino.
Aus diesem Grund gebe ich diesem Film sehr gute 8 von 10 Punkten.
Werdet ihr euch „Konklave“ im Kino ansehen?
TRAILER: ©LEONINE
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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.
Pressestimmen zu „Konklave“:
Christian Klosz von Filmpluskritik
Schlussendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was er vom provokativen Finale hält, es wird die Meinungen spalten. Abgesehen davon aber ist „Konklave“ ein auf technischer Ebene beachtliches Werk geworden, das vor allem inszenatorisch in der Oberliga spielt. Beim Konklave der Filmbranche, den Oscars, wird wohl der eine oder andere Preis herausschauen.
Gabriel Göttel von Rolling Stone
Dennoch bleibt „Konklave“ definitiv mehr in Erinnerung als die fast identisch heißende deutsche Produktion von Christoph Schrewe aus dem Jahr 2006. Wer also wenig Berührungspunkte mit der Papstwahl hat und sie gerne als spannungsgeladenes Kammerspiel genießen möchte, das mit zahlreichen Money Shots gespickt ist, macht mit einem Kinobesuch nichts falsch.
Anna Wollner von NDR
Spannender als in „Konklave“ lässt sich eine Papstwahl vermutlich nicht in Szene setzen. In der kommenden Oscar-Saison könnte für Edward Berger erneut weißer Rauch aufsteigen. Diesmal nicht im Vatikan, sondern im Dolby Theatre in Los Angeles.
Eine RiMa Koproduktion | Pressematerial: Konklave | 2024 ©LEONINE