Joker: Folie à Deux – Filmkritik

Joker: Folie à Deux – Filmkritik

Bevor ich damit beginne, den Film und alles, was damit zusammenhängt, zu besprechen, ein kurzer Disclaimer: Es handelt sich hierbei nicht direkt um eine Filmkritik. Die ist mit im Text verbaut, aber im Kern ist das hier eine Abrechnung, so wie auch der Film eine Abrechnung sein will. Es handelt sich hier also nicht um einen rein objektiven Blick auf den Film und es wird kein Text, der euch mit einem guten Gefühl entlässt. Denn das tut “Joker: Folie à Deux” auch alles nicht und er hat die gleiche Behandlung verdient, die er dem Zuschauer aussetzt. Deshalb nehme ich hier weder ein Blatt vor den Mund, noch halte ich mich damit zurück, gegen alles und jeden auszuteilen.

Außerdem werde ich in diesem Text den kompletten Film spoilern, also betrachtet euch als vorgewarnt.

Ein Beitrag von: Marcel Michaelsen

Worum geht es in “Joker: Folie à Deux”?

“Joker: Folie à Deux” ist die Fortsetzung des Films “Joker” aus dem Jahr 2019. Und knüpft an die Ereignisse des ersten Films an. Regie führt erneut Todd Phillips, der auch gemeinsam mit Scott Silver das Drehbuch schrieb. Der Film wird von DC Films produziert und von Warner Bros. Pictures vertrieben. Die Hauptrolle des Arthur Fleck / Joker übernimmt erneut Joaquin Phoenix. Während Lady Gaga in die Rolle der Dr. Harleen Quinzel / Harley Quinn schlüpft.

Die Handlung setzt die Geschichte von Arthur Fleck fort, der nun tiefer in die Abgründe seiner dunklen Seite als Joker gerät. Dr. Harleen Quinzel, eine Psychiaterin in Arkham Asylum, versucht, die Motive und die Psyche des Jokers zu verstehen, während sie selbst von einer gefährlichen Faszination für seine Persönlichkeit erfasst wird. Das Aufeinandertreffen dieser beiden komplexen Figuren führt zu einer tiefgründigen psychologischen Auseinandersetzung, die die Grenzen zwischen Realität und Wahnvorstellung verschwimmen lässt.

Arkham Asylum: We put the fun in dysfunctional

Das Bild zeigt einen Mann, der unter bunten Regenschirmen im Regen steht und das Gesicht in den Regen nach oben hält
Joker: Folie à Deux: Auf dem Bild ist ein Mann vor einem Fenster. Er schreit und trägt einen Anzug
Joker: Folie à Deux: Das Bild zeigt eine Frau und einen Mann, die sich ansehen
Das Bild zeigt einen Clown im Gerichtssaal. Hinter ihm sind Menschen zu sehen darunter auch eine Frau mit Clown ähnlicher Bemalung im Gesicht

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Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass Regisseur Todd Phillips mit “Joker” die vermeintliche Origin-Story von Batmans größtem Widersacher auf die Leinwand brachte. Der Film kam beim Publikum und bei Kritikern sehr gut an. Joaquin Phoenix gewann den Oscar für seine Darstellung von Arthur Fleck, der durch seine Mitmenschen und die Gesellschaft getrieben langsam zum irren Mörder mutiert.

Nachdem er Murray Franklin in seiner Talkshow vor laufender Kamera erschossen hat, kommt Fleck ins Arkham Asylum. Am Ende des ersten Teils tötet er eine Psychiaterin und der Film endet mit einer cartoonigen Verfolgungsjagd mit dem Joker und den Wärtern. Konsequenterweise beginnt der zweite Film dann tatsächlich mit einem Cartoon, in dem der Joker mit seinem Schatten zu kämpfen hat. Natürlich nur ein Hirngespinst von Arthur Fleck, das aber die Richtung des Films ein wenig vorgibt. Die Frage, ob es einen Joker gibt oder ob Arthur Fleck einfach ein blutrünstiger Mörder ist, zieht sich durch den Film.

Arthur fristet sein Dasein im Arkham Asylum und schnorrt Kippen, indem er den Wachleuten schlechte Witze erzählt. Wachmann Jackie meldet Arthur im Gesangskurs der Anstalt an, wo dieser Lee Quinzel kennenlernt, die vom Joker besessen scheint.

Gleichzeitig beginnt die Gerichtsverhandlung über die fünf Morde, die Arthur Fleck beging. Diese Gerichtsverhandlung nimmt die komplette zweite Hälfte des Films ein und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass ich nie so froh war, kein Anwalt geworden zu sein, denn ich hätte diese Langeweile einfach nicht ertragen.

Realität und Wahn liegen in “Joker: Folie à Deux” zu dicht beieinander

Langeweile ist auch das Stichwort, das den gesamten Film umschreibt. Auf gewisse Weise passt das sogar zum tristen Alltag Arthurs in Arkham. Hier gibt es nicht wirklich Unterhaltung oder spaßige Aktivitäten. Es regnet dauernd, es ist immer dunkel und die Zelle ist nicht gerade geräumig. Diese Einblicke sind aber noch das Beste am Film.

Eigentlich kann man “Joker: Folie à Deux” nicht vorwerfen, dass er es sich einfach macht. Es wäre natürlich ein Leichtes gewesen, den Joker hier einfach von der Leine zu lassen und dessen Wahnsinn auf die nächsten Stufen zu drehen. Die Stadt ins Chaos stürzen und so, wir kennen das. Ob das sonderlich aufregend gewesen wäre, sei mal dahingestellt.

Der Film geht in eine komplett andere Richtung, aber eigentlich macht es sich Todd Phillips trotzdem sehr einfach. Nur auf andere Weise. Phillips rechnet in seinem neuen Film mit den Fans des Jokers ab und das auf derart plumpe Weise, dass es nicht zu ertragen ist. Es reicht nun mal nicht, zweieinhalb Stunden Inhaltsleere abzuliefern, man muss auch noch die Fans vor den Kopf stoßen. Mehr dazu später.

Inhaltsleer ist hier im Grunde alles. Denkt man zu Beginn noch, dass der zweite Auftritt des Jokers wieder gekonnt damit spielen wird, was eigentlich real ist und was nur in Arthurs Kopf stattfindet, wird schnell klar, dass man diesen Aspekt dermaßen offensichtlich eingebaut hat, dass es eher deplatziert wirkt.

“Music was my first love …” SHUT THE FUCK UP!

Auf dem Bild ist ein Clown in der Mitte, der mit Widerstand von Polizisten abgeführt wird
Joker: Folie à Deux: Auf dem Bild ist ein Mann der aus einer Gefängniszelle herausblickt und seine Nase an die einer Frau reibt, die vor der Zelle steht
Das Bild zeigt einen Clown im Aufzug stehen. Hinter ihm sind zwei Polizisten
Joker: Folie à Deux: Auf dem Bild ist eine Frau und ein Mann zu sehen, die beide Clown Schminke haben

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Der Wahnsinn, wenn man das denn so nennen will, findet in Form von Musicaleinlagen statt. Vielen Musicaleinlagen. Sehr vielen Musicaleinlagen. Eine davon substanzloser als die andere. Anstelle von originären Songs trällern Lady Gaga und Joaquin Phoenix alle fünf Minuten irgendeinen 1960er-Schlager und die Insassen von Arkham quäken “When The Saints Go Marching In”.

Irgendwie biegt man sich in den meisten Fällen einen Grund für den Song hin. Warum gesungen wird bleibt hingegen auch gerne mal ein Rätsel. Im ersten Film hielt sich Arthur Fleck für einen Entertainer. Hier dreht man das jetzt alles in ein Musical, was schlicht dadurch entsteht, dass sich Quinn und Fleck im Gesangskurs kennenlernen, der exakt in dieser einen Szene eine Rolle spielt und anschließend nie wieder erwähnt wird.

Jetzt hätte man ja annehmen können, dass man Arthurs Wahnvorstellungen durch verschiedene Entertainmentbranchen hervorhebt. Der Beginn des Films gäbe da mit dem erwähnten Cartoon bereits eine Richtung vor. Stattdessen wird ständig gesungen und das nicht gut. Die Idee war, dass weder Arthur noch Lee wirklich gute Sänger sind, also singen sie entsprechend zurückhaltend. Vor allem Gaga kann da eindeutig mehr. Ob das jetzt was besser gemacht hätte, steht auf einem anderen Blatt. In einer Szene gegen Ende sagt Arthur zu Quinn, dass sie aufhören soll zu singen und ich dachte mir nur: “Ja, bitte halt einfach die Fresse.”

Anschließend gibt Quinn ihm den Laufpass, weil sie ihn kacke findet, denn er ist gar nicht der Joker. Und damit kommen wir zum eigentlichen Problem des Films.

Todd Phillips und der Preis des Erfolgs

Harley Quinn steht in “Joker: Folie à Deux” stellvertretend für die Fans des ersten Films. Sie ist besessen vom Joker, interessiert sich aber nicht für Arthur Fleck. Laut Todd Phillips sind die Fans also ausschließlich daran interessiert, zu sehen, was der Joker macht. Mit anderen Worten: Phillips hat seinen eigenen Film nicht verstanden. Die Faszination des ersten Films war schließlich nie, was der Joker macht, sondern was Arthur Fleck macht.
Und das, was Fleck tut, führt dann eben zum Joker. Oder auch nicht, denn jetzt wird Phillips nicht müde, dem Publikum vorzuwerfen, den ersten Film nicht verstanden zu haben und das ja alles immer so sein sollte. Seltsam nur, dass eigentlich nie eine Fortsetzung geplant war und der letzte Satz im Drehbuch des ersten Films etwas völlig anderes sagt. Todd Phillips labert also jede Menge Scheiße und besitzt in der Tat die Frechheit, seinem Publikum Dummheit vorzuwerfen. Scheinbar ist ihm der Erfolg extrem zu Kopf gestiegen.

Todd Phillips hatte bei Warner Bros. einen Stein im Brett. Schließlich hat er dem Studio mit dem Vorgänger Milliarden in die Kasse gespült, obwohl niemand im Studio wirklich an das Projekt glaubte. Für das Sequel bekam Phillips deshalb freie Hand, den Final Cut und eine Veröffentlichung ohne Testvorführungen. Selbst die DC-Sparte wurde komplett von Phillips abgekapselt, weil er mit DC nichts zu tun haben wollte. Kurz: Niemand hatte was zu melden und Phillips konnte tun und lassen, was er will. Das Ergebnis ist ein Schlag ins Gesicht des Publikums, das ihn erfolgreich gemacht hat.

Mit dem Holzhammer direkt in die Fresse der Zuschauer

Den Fans den Spiegel vorzuhalten. Ihre Sensationslust zu untergraben und ihnen exakt das zu geben, was sie nicht haben wollen. Oder kurz: Jedem ans Bein zu pissen, der den ersten Film zu einem Erfolg und ihn zu einem verfickten Millionär gemacht hat. Die Fans, die seinen dämlichen Arsch am kacken halten, sollen ihm schön wieder das Geld in den Rachen werfen und dabei feststellen, dass sie aufs falsche Pferd gesetzt haben. Das ist hier der Ansatz von Phillips und diesen Ansatz kann ich persönlich nur mit einem Wort beschreiben: verachtenswert.

Neben Harley, die sich vom Joker abwendet, kehrt Phillips das Bild zudem um. Gegen Ende des Films wird Arthur von seinen Fanatikern gerettet. Aber statt die gewonnene Freiheit zu genießen, flieht er lieber vor seinen Rettern, seinen Fans, und landet wieder im Arkham Asylum.

Zum krönenden Abschluss wird er dort von jemandem abgestochen, der zu ihm aufgesehen hat, das Bekenntnis, dass es keinen Joker gibt aber nicht verarbeiten kann. Er sticht also Arthur Fleck ab und ritzt sich mit dem Messer selbst ein Lächeln ins Gesicht. Kommt uns alles sehr bekannt vor, nicht wahr? Fleck ist also gar nicht der Joker und ist es nie gewesen. Was bedeutet, dass der komplette erste Film durch diese Fortsetzung gleich mit in den Abfluss gespült wird.

Wenn Irrsinn mit Langeweile verwechselt wird …

Auf dem Bild ist ein Clown im Scheinwerferlicht zu sehen
Joker: Folie à Deux: Das Bild zeigt einen Clown, der im Rampenlicht vor einer Frau steht, die ihn anblickt
Das Bild zeigt einen Mann, der gerade rasiert wird
Joker: Folie à Deux: Auf dem Bild ist ein Button zu sehen auf dem "Free Joker" steht

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Das Ende ist natürlich ein deutlicher Seitenhieb auf die Vergötterung des Heath-Ledger-Jokers durch die Fans. Natürlich auch hier eine reine Fehlinterpretation seitens Phillips, der sich selbst und seinen Film offensichtlich für weitaus intelligenter hält, als beide sind. Schließlich haben die Fans zu keinem Zeitpunkt Arthur Fleck oder dessen Version des Jokers abgelehnt. Es ist also genau so dämlich, als hätte Christopher Nolan im dritten Dark Knight Film einen Seitenhieb auf Jack Nicholson als Joker eingebaut.

Laut Phillips war sein Plan, einen Film zu machen, der so wirkt, als hätte ihn ein Irrer geschrieben. Nun, Herr Phillips, ich habe eine Neuigkeit für Sie: Irre sind viele, aber sie sind ganz sicher nicht langweilig und Ihr Film, der offensichtlich von keinem Irren geschrieben wurde, sondern von einem sich selbst überschätzenden Stümper, ist ein langweiliger Haufen Scheiße und ein Schlag ins Gesicht aller, die Sie dahin gebracht haben, wo Ihr unfähiger Arsch jetzt sitzt. Wobei man natürlich jetzt hoffen kann, dass niemand mehr so dämlich ist, Ihnen noch mal einen Job zu geben.

Phillips sprach in Interviews davon, dass man sich nur selbst übertrumpfen kann, wenn man Risiken eingeht. Aber dieser Film ist kein Risiko. Jeder, mit ein wenig Menschenverstand sieht, dass dieses Machwerk zum Scheitern verurteilt war. Das macht sich auch an den Kinokassen bemerkbar, wo das Ding gerade berechtigterweise komplett baden geht.

… und Risiko mit Verarsche

Die Filmbranche und Hollywood sehen sich seit Jahren der Kritik ausgesetzt, dass sie sich nichts mehr trauen, keine Risiken eingehen. Wenn aber das hier diese “Risiken” sein sollen, dann kann man den Laden endgültig schließen. Risiken einzugehen bedeutet nicht, jedem vor den Koffer zu scheißen, der Spaß am Kino haben will. Risiken einzugehen bedeutet nicht, bewusst die Erwartungen der Menschen zu untergraben, die den eigenen Erfolg verantwortet haben. Und es bedeutet auch nicht, sich selbst über alle anderen zu erheben. Phillips ist sich natürlich nicht zu blöd, nach diesem Flop zu sagen, dass er mit DC fertig ist, also dem Studio-Arm von WB, mit dem er ohnehin nichts zu tun hatte. Auf was für einem Egotrip muss ein verficktes Arschloch eigentlich sein, um so eine Scheiße von sich zu geben?

Und am Ende stelle ich mir vor allem die Frage, warum man jemandem wie einem Phillips diese Freiheiten gibt, wenn man doch sonst keine Eier in der Hose hat, irgendein Risiko einzugehen. Dann winkt man aber so einen Scheiß wie diesen Film blind durch und verprasst 200 Millionen Tacken dafür, dass irgendein Arschloch seine Macht ausspielen kann. Wenn man noch irgendein Anzeichen dafür brauchte, um zu erkennen, wie im Arsch diese Branche und vor allem das Hollywood-System sind, dann hat man hier ein großes Indiz vor sich. Und Phillips ist natürlich allein schon deshalb absolut hassenswert, dass er seine Freiheiten ausnutzt, um bewusst so eine Scheiße abzuliefern, wodurch er es allen anderen noch schwerer macht, “riskante” Projekte umsetzen zu dürfen.

Fazit zu “Joker: Folie à Deux”

Man kann dem ersten Film sicher einiges vorwerfen. Zum Beispiel, dass er nur aus Versatzstücken von Scorseses Filmen zusammengebaut ist oder dass er bei weitem nicht so ein intelligentes Psychogramm ist, wie er es gerne wäre, aber die Teile passen zusammen. Das Sequel ist das exakte Gegenteil, denn die Einzelteile passen nicht zusammen. Die Musicaleinlagen wirken deplatziert und haben keinerlei Substanz. Sie sind einfach da. Eine Story gibt es im Grunde nicht.
Der Film erzählt uns noch einmal die Handlung des Vorgängers nach. Und geht dabei so weit, sie in der zweiten Hälfte durch die Zeugen vor Gericht noch einmal eins zu eins wiederzugeben. Der Rest ist ein Tritt in die Eier der Fans, die den ersten Teil erfolgreich gemacht haben und alles zusammen ist unglaublich zähe und langweilige Inhaltsleere, gestreckt auf fast zweieinhalb größtenteils unerträgliche Stunden. Immerhin sind die Sets und der Stil des Films schön anzuschauen, so kann man sich zumindest für ein paar Minuten davon ablenken, dass man die verschwendete Lebenszeit niemals zurückbekommen wird.

Werdet ihr euch “Joker: Folie à Deux” trotzdem im Kino ansehn?


TRAILER: ©Warner Bros.

Joker: Folie à Deux – Filmkritik

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MARCEL – Autor
Irgendwie ist es mir tatsächlich gelungen, vom Schreiben leben zu können. Dadurch habe ich eine meiner Leidenschaften zu meinem Beruf gemacht. Die zweite Leidenschaft sind Filme. Diese Leidenschaft musste in den letzten Jahren stark zurückstecken. Ich habe schon als Kind ständig Filme geschaut. Daraus habe ich einen Sammeltrieb entwickelt. Dieser macht sich mit über 1.000 Filmen auf DVD und BluRay in meiner Bude breit. Ich war außerdem der selbsternannte Leiter des Filmschrottplatzes (manche werden sich erinnern). Nachdem ich aus Zeitgründen und auch, weil die Filmbranche sich meiner Meinung nach in eine absolut falsche Richtung entwickelt hat, alles lahmgelegt habe, entfacht sich gerade die Flamme der Leidenschaft neu.

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Pressestimmen zu “Joker: Folie à Deux”:

Oliver Armknecht von film-rezensionen.de
„Joker: Folie à Deux“ knüpft an die immens erfolgreiche Comic-Adaption an und macht den zweiten Auftritt des traurigen Psychopathen zu einer Mischung aus Gerichtsdrama und Musical. Das klang wild, ist aber vielmehr erschreckend eintönig und nichtssagend. Trotz eines stimmungsvollen Settings und eines tollen Ensembles wird das hier zeitweise zu einer Geduldprobe, die nur selten zeigt, was möglich gewesen wäre.

Sassan Niasseri vom Rolling Stone
Wer sich in Comic-Hommagen der Versuchung einer Fantasy-Darstellung hartnäckig widersetzt, landet im schlimmsten Fall bei unfreiwilliger Komik. Daran litt schon Christopher Nolans „The Dark Knight“, und daran litt Todd Phillips „Joker“. Und daran leidet nun auch die Fortsetzung „Joker: Folie à Deux“.

Tomasso Schultze von Musik Express
Dieser so geschickt konstruierte Film zieht einem den Boden unter den Füßen weg, ganz anders, als man es erwarten würde.

Sebastian Gerdshikow von Going to the Movies
„Joker: Folie à deux“ ist wirklich absolut unnötig, hat zwar ein paar schöne Bilder und Lady Gaga ist auch nicht schlecht, aber alles andere schreit förmlich: „Ich hasse Sequels, lasst mich in Ruhe damit!“

Lukas Weinandy von The Black Lodge | The Black Lodge on YouTube
Joker: Folie à Deux versucht unfassbar anders zu sein. Wer würde den Joker schließlich in einem Musical-Gerichtsfilm erwarten? Dass Todd Phillips dafür ein Budget von 200 Millionen Dollar bekommen hat, erscheint vollkommen irrsinnig.

Das sagt die Community:

Martin Kostenzer auf Letterboxd
Ohne Zweifel, der Film hat seine tollen Momente. Und auch Aspekte, die wie eine konsequente Weiterführung von Teil 1 wirkten und auch als solche sehr gut funktionieren. Wie gesagt, Phoenix Darbietung war grandios, die Musical-Einlagen interessant und das Konzept, den Joker vor Gericht zu stellen und ihn mit der Frage zu konfrontieren, wer nun der wirklich Böse in der Geschichte von Teil 1 war, sehr spannend und potentiell vielversprechend.

Silver_Lake auf Letterboxd
You almost gotta admire Todd Phillips for making one of the weirdest, most out-of-pocket blockbuster sequels I’ve seen in a long, long time. If he really did this movie just for the money and decided to troll everyone in the process, I have to respect it. But they should have stuck to just one movie either way – that would have been even more refreshing.

Popculture Me | Rick auf Letterboxd
Allen in allem bin ich ziemlich enttäuscht. Aber für das Schauspiel, die visualität und die Musik kann ich den Film trotzdem in gewissen Maßen schätzen.

Pressematerial: Joker: Folie à Deux | 2024 ©Warner Bros.

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2 Kommentare

  1. Eines vorweg. Kritiken die auch mal deutlich werden, klare Worte benutzen und explizit darstellen weshalb ein Film Scheiße ist, fernab jeder Etikette, finde ich gut und ich hatte meine Freude diese Abrechnung zu lesen. Den Film habe ich aber noch gar nicht gesehen. Anders als beim ersten Joker, werde ich da auch nicht ins Kino gehen, sondern den irgendwann im Stream schauen. Mein Interesse war schon im Vorfeld der Veröffentlichung nicht sehr groß. Zum einen weil ich fand, dass Joker nie eine Fortsetzung brauchte und zum anderen, weil ich Musicals meistens nicht sehr mag.
    Jetzt las ich schon mehrmals, dass die Fortsetzung eine Abrechnung mit den Fans oder zumindest mit Teilen der Fans die wohl auch toxisch den ersten Teil aufnahmen sein soll. Ja, kann man machen. Andererseits ist die Film-und Kulturgeschichte insgesamt voll mit missverstandenen Werken. Was man falsch verstehen will, versteht man auch falsch. Ein Beispiel wäre die Figur des Gordon Gekko aus Wall Street. Der ganze Generationen von Tradern und Brokern inspirierte und die die “Gier ist Gut” Rede runterbeten können wie das Vater unser. So war die Figur natürlich nicht gemeint, sondern als mahnendes Beispiel und das wissen diese Leute auch.
    Kann sein, dass ich den zweiten Joker am Ende doch gut finde, mal schauen. Im Besten Fall geht “Joker: Folie a Deux” als misslungener Metabeitrag der eben nicht eine notwendige Diskussion um Werkverständnis und toxische Fankultur ersetzt, in die Filmgeschichte ein. Im schlimmsten Fall, hat der Film zur Folge, dass Warner Bros. erst einmal keine Risiken mehr eingeht und Geld für andersartige Filmprojekte investiert, was sie zumindest manchmal machen.

    1. @klaathu Eine Missinterpretation ist natürlich immer möglich, aber in diesem Fall ist das alles dermaßen offensichtlich und oberflächlich, dass es kaum ein Versehen sein kann. Und sollte es ein Versehen sein, ist es eigentlich noch schlimmer, denn dann sagt der Film am Ende einfach gar nichts mehr aus.

      Was WB und die Risiken angeht: Generell hat das Studio seit geraumer Zeit arge Probleme, eine Linie zu finden und seltsame Entscheidungen ziehen sich durch. Dazu gehört dann auch die, einem Regisseur 200 Mio. Dollar und komplett freie Hand zu geben und einfach darauf zu vertrauen, dass da schon was bei rumkommen wird. Gleichzeitig werden Filme, die im Vorfeld gelobt werden von den wenigen Leuten, die sie sehen durften, eingemottet, um sie von der Steuer abzuschreiben (siehe “Coyote Vs. ACME”). Ein Clint Eastwood, der dem Studio seit Jahrzehnten treu ist, bekommt für seinen (vermutlich) letzten Film kein Marketingbudget, zuvor wurden aber ohne mit der Wimper zu zucken Millionen an Werbebudget für die letzten Filme des bereits toten DCEU verpulvert, obwohl ziemlich klar war, dass das alles kein Schwein mehr interessiert.

      Man hat sicher noch genügend Hits im Programm, aber derzeit ist das doch alles sehr schwankend und lässt eine klare Linie vermissen. Durch die zahlreichen Positionswechsel in den Führungsriegen von WB scheint da einiges ziemliches Wirrwarr zu sein seit einiger Zeit.

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