Johnny Mnemonic – Filmkritik

Johnny Mnemonic

Der Actionfilm „Johnny Mnemonic“ basiert auf der Kurzgeschichte „Der mnemonische Johnny“ von William Gibson, der dem Science-Fiction Sub-Genre Cyberpunk angehört. Der Film ist eine dünne Story geschickt verpackt in eine interessante Aufmachung. Mehr dazu in den folgenden Zeilen.

Ein Beitrag von: Riley Dieu Armstark

Worum geht es in „Johnny Mnemonic“?

Das Bild zeigt einen Mann, der eine Cyberbrille trägt und sie auf die Stirn hochgeschoben hat. Er hält sie mit seinen Händen fest, die in Cyberhandschuhen stecken
Johnny Mnemonic: Das Bild zeigt eine Frau, die zwei Männer mit einem Schert bedroht
Auf dem Bild ist ein Mann, der einen Cyberhelm mit vielen Kabeln trägt und schmerzvoll die Zähne zusammen beißt
Johnny Mnemonic: Auf dem Bild ist ein Mann, der ziemlich erschöpft und krank aussieht. Er macht einen entsetzten Gesichtsausdruck
Johnny Mnemonic: Das Bild zeigt eine Gruppe von Menschen in einer futuristischen Welt
Auf dem Bild ist ein Mann, der einen Cyberhelm mit vielen Kabeln trägt

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„Vernetzt – Johnny Mnemonic“ ist ein Actionfilm aus dem Cyberpunk-Genre, der im Jahr 2021 spielt. In einer Welt, in der Daten die wertvollste Ressource sind, verdient Johnny (Keanu Reeves) sein Geld als sogenannter mnemonischer Kurier. Durch ein Implantat in seinem Gehirn kann er wichtige Informationen sicher übertragen – allerdings auf Kosten seiner eigenen Erinnerungen.

Johnny steht kurz davor, aus dem riskanten Geschäft auszusteigen, als er einen gefährlichen Auftrag erhält: Die Datenmenge, die er speichern soll, überlastet sein Gehirn. Er hat nur 24 Stunden Zeit, um die Informationen zu entladen, sonst droht der Tod. Die brisanten Daten könnten ein Heilmittel für die todbringende Krankheit NAS (Nerve Attenuation Syndrome) bieten, die weite Teile der Bevölkerung betrifft. Doch mächtige Konzerne wollen das Heilmittel nicht freigeben und schicken skrupellose Auftragskiller hinter Johnny her.

Mit Hilfe der widerständischen LoTeks, einer Untergrundbewegung, die sich gegen die Kontrolle der Konzerne auflehnt, beginnt Johnny seinen Kampf ums Überleben und um die Befreiung der gespeicherten Informationen. Seine Reise führt ihn in die düsteren Ecken der hoch technologisierten Welt, in der nicht alles so ist, wie es scheint.

Der Film basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von William Gibson, einem der prägenden Autoren des Cyberpunk-Genres. Regisseur Robert Longo liefert mit Vernetzt – Johnny Mnemonic eine visuell markante Umsetzung dieser dystopischen Zukunftsvision.

Keanu Reeves versteckt in den Neuromancer-Verfilmungen

Nachdem William Gibsons Roman Neuromancer ein enormer Hit wurde, haben die Fans eine Verfilmung dessen ungeduldig erwartet, obwohl es hieße, dass Gibsons Werke nicht als Film funktionieren würden. Es wurde viel spekuliert und Gerüchte in die Welt gesetzt um vermeintliche Verfilmungen, bis sich zwei sogar wirklich als Neuromancer-Verfilmungen entpuppten. Die eine ist „Johnny Mnemonic“ und die andere stellte sich schließlich als „Matrix“ heraus. In beiden spielt Keanu Reeves (Constantine) die Hauptrolle. Zum Ärger der Fans wurden jedoch nur Figuren und Schauplätze der Kurzgeschichte „Der mnemonische Johnny“ verwendet, die Handlung der Protagonist:innen wurde gänzlich verändert, so fielen die Kritiken auch ziemlich vernichtend aus.

Wie „Johnny Mnemonic“, trotz fehlender Vorkenntnisse, dennoch meine Aufmerksamkeit gewann

Ich habe davon leider keine Ahnung, ich habe weder die Kurzgeschichte, noch irgend einen Roman dazu gelesen. Hätte jetzt aber durchaus Interesse daran. Der Film erregte dennoch meine Aufmerksamkeit und sicher fragt ihr euch nun warum. Nein es hatte nichts allein mit der Keanu Reeves-Werkschau zu tun, die ich gerade am Laufen habe. Den Film hatte ich schon ziemlich lange auf dem Schirm. Der kam ständig im TV und ich sah in der Fernsehzeitung immer das Bild und dachte mir „Hey, das ist der coole Typ aus „Speed.

Blöderweise habe ich den Film immer verpasst, außerdem war ich noch so jung und hatte keinen eigenen Fernseher im Zimmer, so wie andere Kinder in meinem Alter. Das war Luxus, dafür hatten wir mehr Zeit zum Spielen. Anschließend stand er Jahrhunderte lang in Papas Videoregal und ich bin nie auf die Idee gekommen mal zu fragen: „Papa, können wir den mal gucken?“ Neulich habe ich den Trailer geschaut und dachte mir, dass das gar nicht mal so langweilig aussieht.

Johnny Mnemonics unfassbar geniale Cyberwelt

Das Bild zeigt einen Mann, der eine Cyberbrille trägt und sie auf die Stirn hochgeschoben hat
Johnny Mnemonic: Das Bild zeigt einen Mann im Anzug, der einem anderen in einen Zettel geben möchte
Das Bild zeigt Johnny Mnemonic, der erschöpft wirkt und schmutzig im Gesicht ist
Johnny Mnemonic: Auf dem Bild ist der erschöpfte Johnny Mnemonic und eine Frau an seiner Seite
Auf dem Bild ist Johnny Mnemonic, der eine Cyberbrille trägt, dazu Handschuhe und an einem Tisch sitzt

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Die Kulissen von „Johnny Mnemonic“ sind tatsächlich fantastisch gestaltet, auch die Kostüme von J-Bone (Ice-T – The Other Guys) und seiner Crew waren genial. Besonders gefiel mir jedoch die Aufmachung der Computervernetzungen. Diese ganze Animation und die gemalten, comicartigen Bilder, die hin und wieder im Film zu sehen waren. Der Film stammt aus den 90ern. Komischerweise hatte ich aber immer das Gefühl, einen 80er Jahre Klassiker zu sehen, was ich im Grunde ziemlich cool fand.
Die Storyline an sich war ziemlich platt, beginnt sie doch mit einem spannenden Einstieg, verläuft sie leider im Mittelteil zu sehr in Herumgerenne und einsilbigen Dialogen. Johnny muss seine Daten aus dem Kopf kriegen und läuft von einer Station zur nächsten. Klar gibt es währendessen ein bisschen Action zu sehen, diese flaut jedoch schneller ab, als sie gekommen war.

So dümpelt der Film ein wenig dahin, kann jedoch mit einem spannenden Showdown wieder an Fahrt gewinnen. Keanu Reeves war schon wieder mal für die Goldene Himbeere nominiert. Schlecht gespielt hat er ja nicht, besonders herausragend jedoch auch nicht.

Fazit zu „Johnny Mnemonic“

„Johnny Mnemonic“ ist ein Film, der vor allem durch seine visuell beeindruckende Cyberwelt besticht. Die detailreichen Kulissen, fantasievollen Kostüme und kreativen Darstellungen der Computervernetzungen bieten ein immersives Erlebnis, das Fans von Cyberpunk-Ästhetik ansprechen dürfte. Allerdings leidet der Film unter einer schwachen Handlung, die nach einem vielversprechenden Anfang in repetitives Herumirren und wenig überzeugende Dialoge abgleitet. Trotz eines packenden Finales und Keanu Reeves‘ solider, wenn auch nicht herausragender Performance, bleibt Johnny Mnemonic eher ein mittelmäßiger Vertreter des Genres. Für Cyberpunk-Fans lohnt sich dennoch ein Blick – allein wegen der faszinierenden visuellen Umsetzung. „Johnny Mnemonic“, hat mich unterhalten, wenn auch nur mittelmäßig.

Hat euch „Johnny Mnemonic“ gefallen?


TRAILER: ©TriStar Pictures | Rotten Tomatoes

Johnny Mnemonic

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RILEY – Chief Editor
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 14 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Guest Writer bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.

Passion of Arts

 

Pressematerial: Johnny Mnemonic | 1995 ©TriStar Pictures

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12 Kommentare

  1. Ich mochte den damals auch sehr. Zwar war ich ein wenig enttäuscht, dass es weniger ernsthafter Cyberpunk als Trash war, doch funktioniert er als Genrehybrid schon erstaunlich gut. Sollte ich auch mal wieder schauen…

  2. Aus dem Film springt mir bei jeder Erwähnung immmer direkt die Szene in den Kopf, wo Pastor Dolph Lundgren versucht, mit einem Kreuz einen Bus aufzuhalten und einfach überfahren wird. Der Film ist irgendwie Trash vom Feinsten. Muss ich mal wieder gucken und was im Blog drüber schreiben.

      1. Ich weiß jetzt schon, dass ich es feiern werde ihn zu gucken und ihn dann trotzdem im Blog auf den Schrottplatz aufnehme, denn eigentlich gehört der da hin. Aber ich mag ja tatsächlich auch viele der Müllfilme, die bei mir im Blog eher schlecht wegkommen. Der hier sollte da auch dazu gehören.

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