„Johnny Mnemonic„, dünne Story geschickt verpackt in eine interessante Aufmachung.
REGIE: Robert Longo
DARSTELLER: Keanu Reeves und Dina Meyer
GENRE: ACTIONFILM, Science Fiction-Film
Der Actionfilm „Johnny Mnemonic“ basiert auf der Kurzgeschichte „Der mnemonische Johnny“ von William Gibson, der dem Science-Fiction Sub-Genre Cyberpunk angehört.
Nachdem dessen Roman Neuromancer ein enormer Hit wurde, haben die Fans eine Verfilmung dessen ungeduldig erwartet, obwohl es hieße, dass Gibsons Werke nicht als Film funktionieren würden. Es wurde viel spekuliert und Gerüchte in die Welt gesetzt um vermeintliche Verfilmungen, bis sich zwei sogar wirklich als Neuromancer-Verfilmungen entpuppten. Die eine ist „Johnny Mnemonic“ und die andere stellte sich schließlich als „The Matrix“ heraus. In beiden spielt Keanu Reeves (Constantine) die Hauptrolle. Zum Ärger der Fans wurden jedoch nur Figuren und Schauplätze der Kurzgeschichte „Der mnemonische Johnny“ verwendet, die Handlung der Protagonisten wurde gänzlich verändert, so fielen die Kritiken auch ziemlich vernichtend aus.
Ich habe davon natürlich keine Ahnung, ich habe weder die Kurzgeschichte, noch irgend einen Roman dazu gelesen. Zum einen bin ich ja bekannterweise auch noch ein Science-Fiction-Muffel. Dennoch erregte der Film meine Aufmerksamkeit und sicher fragt ihr euch nu warum. Nein es hatte nichts allein mit der Keanu Reeves-Werkschau zu tun, die ich gerade am Laufen habe, den Film hatte ich schon ziemlich lange auf dem Schirm. Der kam ständig im TV und ich sah in der Fernsehzeitung immer das Bild und dachte mir „Hey, das ist der coole Typ aus „Speed„. Blöderweise habe ich den Film immer verpasst, außerdem war ich noch so jung und hatte keinen eigenen Fernseher im Zimmer, so wie andere Kinder in meinem Alter. Das war Luxus, dafür hatten wir mehr Zeit zum Spielen. Anschließend stand er Jahrhunderte lang in Papas Videoregal und ich bin nie auf die Idee gekommen mal zu fragen: „Papa, können wir den mal gucken?“ Lustigerweise hatte ich auch immer gedacht, Sandra Bullock (The Proposal) spielt mit, aber die ist im Film „The Net„. Jaa schwer zu verwechseln „Das Netz„, „Vernetzt„. Egal, es war allerhöchste Eisenbahn! Neulich habe ich den Trailer geschaut und dachte mir, dass das gar nicht mal so langweilig aussieht.
Die Kulissen von „Johnny Mnemonic“ sind tatsächlich fantastisch gestaltet, auch die Kostüme von J-Bone (Ice-T – The Other Guys) und seiner Crew waren genial. Besonder gefiel mir jedoch die Aufmachung der Computervernetzungen, diese ganze Animation und die gemalten, comicartigen Bilder, die hin und wieder im Film zu sehen waren. Der Film stammt aus den 90ern, komischerweise hatte ich aber immer das Gefühl, einen 80er Jahre Klassiker zu sehen, was ich im Grunde ziemlich cool fand.
Die Storyline an sich war ziemlich platt, beginnt sie doch mit einem spannenden Einstieg, verläuft sie leider im Mittelteil zu sehr in Herumgerenne und einsilbigen Dialogen. Johnny muss seine Daten aus dem Kopf kriegen und läuft von einer Station zur nächsten. Klar gibt es währendessen ein bisschen Action zu sehen, diese flaut jedoch schneller ab, als sie gekommen war.
So dümpelt der Film ein wenig dahin, kann jedoch mit einem spannenden Showdown wieder an Fahrt gewinnen. Keanu Reeves (Something’s Gotta Give) war schon wieder mal für die Goldene Himbeere nominiert, schlecht gespielt hat er ja nicht, besonders herausragend jedoch auch nicht. Ich fand ihn in dem Streifen enorm ausgemerkelt und dachte mir immer „gebt dem armen Kerl mal was zu Essen!“
„Johnny Mnemonic„, hat mich unterhalten, wenn auch nur mittelmäßig. Die Ausarbeitung der Cyberwelt ist dafür ein wahrer Hochgenuss.
https://www.youtube.com/watch?v=SELvTJCKFH0 ©TriStar Pictures
12 Kommentare
Ich glaube, ich bin damals bei dem Film eingepennt 😉
😀
Kann ich nix für 😉
Macht ja nichts 😀 Ich bin bei THE DARK KNIGHT eingeschlafen … 4 x
*höhö* Auch nicht schlecht 😀
Ich mochte den damals auch sehr. Zwar war ich ein wenig enttäuscht, dass es weniger ernsthafter Cyberpunk als Trash war, doch funktioniert er als Genrehybrid schon erstaunlich gut. Sollte ich auch mal wieder schauen…
Fand den jetzt auch nicht so schlecht, vielleicht weil er so trashy war. Irgendwie waren die 80er Trashhits auch ziemlich cool. Witzig ist ja nur, dass der gar nicht aus den 80ern stammt 😀
Aus dem Film springt mir bei jeder Erwähnung immmer direkt die Szene in den Kopf, wo Pastor Dolph Lundgren versucht, mit einem Kreuz einen Bus aufzuhalten und einfach überfahren wird. Der Film ist irgendwie Trash vom Feinsten. Muss ich mal wieder gucken und was im Blog drüber schreiben.
Hihi^^ ja irgendwie war er wirklich ganz trashy, das gefiel mir irgendwie.
Da bin ich ja dann mal gespannt auf deine Meinung^^
Ich weiß jetzt schon, dass ich es feiern werde ihn zu gucken und ihn dann trotzdem im Blog auf den Schrottplatz aufnehme, denn eigentlich gehört der da hin. Aber ich mag ja tatsächlich auch viele der Müllfilme, die bei mir im Blog eher schlecht wegkommen. Der hier sollte da auch dazu gehören.