Hail, Caesar!

Hail, Caesar!

REGIE: Joel Coen und Ethan Coen
DARSTELLER: Josh Brolin, George Clooney, Scarlett Johansson, Alden Ehrenreich, Ralph Fiennes, Tilda Swinton, Channing Tatum und Jonah Hill
GENRE: Komödie, Musikfilm, Drama, Thriller

Hail, Caesar!“ ist der neueste Streich der berüchtigten Coen Brüder und kommt unterschiedlich bei den Fans an. Ich persönlich werde mit den beiden ja noch nicht so recht warm und da tue ich mich auch mit „Hail, Caesar!“ sehr schwer. Einerseits war der Film eine witzige Parodie auf das Filmbusiness in den 50ern, andererseits erschien es jedoch auch so, als würde dem Streifen die Handlung fehlen. Wobei Handlung gab es doch genug, nur schien sie ohne Inhalt oder gar schlichten Zusammenhang. „Hail, Caesar!“ erzählt verschiedene Episoden von verschiedenen Darstellern und zwischendrin befindet sich Eddie Mannix (Josh Brolin), der irgendwie alles im Studio zusammen hält.
Witzig ist die Idee, die Arbeiten in einem Filmstudio aus den 50er Jahren zu zeigen, denn so erhält der Zuschauer praktisch Einblicke hinter die Kulissen. Auch der Cast kann sich sehen lassen, denn neben George Clooney (Up in Air) wurden Ralph Fiennes (The Grand Budapest Hotel), Scarlett Johansson (Lost in Translation), Tilda Swinton (The Beach) und eben Josh Brolin (Planet Terror) als Eddie Mannix verpflichtet. Channing Tatum (The Hateful Eight) konnte mich tatsächlich noch überraschen und zwar in dem er eine fesche Stepppartie ablegte. Diese Szenen mit den tanzenden Seemännern erinnterte mich sehr an die alten klassischen Musikfilme wie „Mary Poppins„oder „An American in Paris„, was Nostalgie aufflammen ließ. Außerdem wirkten manche Episoden wie eine Hommage an die britische Komikertruppe Monty Python, was zumindest bei mir gut ankam.
Jeder Charakter schien perfekt ins Bild zu passen, auch bietet der neue Coen ziemlich interessante Gespräche, zumindest zwischen Baird Whitlock (George Clooney) und seinen Entführern. Carter Burwell lieferte einen fantastischen Soundtrack und auch die Ausstattung ist unglaublich detailreich. Leider fehlt „Hail, Caesar!“ aber das gewisse „Etwas“ und eben auch zu viel Inhalt, um wirklich großartig zu wirken. Die meisten Mitglieder des fantastischen Ensembles kommen viel zu kurz, dem Film fehlt jegliche Struktur und so kommt der Zuschauer einfach nicht recht mit um zu erahnen, was die Coens genau zum Ausdruck bringen wollten. Skurrilität ist schön, sofern sie nicht so überladen wird, wie hier.
Schade, so scheitert ein weiterer meiner Versuche, mich mit den Coen Brüder anzufreunden, denn „Hail, Caesar!“ hätte mit seiner Skurrilität direkt bei mir punkten können, wenn er nicht einfach so undurchsichtig, verwirrend und inhaltsleer gewesen wäre.

Hail, Caesar!„, viel verschenktes Potenzial, kann jedoch mit Skurrilität, Soundtrack, Ensemble und Kulissen punkten.

 ©Working Title Films

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13 Kommentare

  1. Mir ging es auch so. Es gab einige Charaktere von denen ich gerne mehr gesehen hätte, wie z.B. Ralph Fiennes als genervter Regisseur oder Tilda Swinton als „doppelte“ Klatschreporterin. Leider tauchen diese Figuren nur mal kurz auf und verschwinden dann wieder in der Versenkung. Alle Darsteller, abgesehen von Josh Brolin, der einigermaßen zweidimensional rüberkommt, sind leider nur Stichwortgeber. Ich fand den Film auch nur so la-la. Kritik ist in Arbeit.

  2. Den Trailer kanntest du nicht, oder? (Sonst hätte dich die Tanzszene nicht überrascht. 🙂 )
    Dramatisch fand ich, dass die Auftritte von Jonah Hill, Scarlett Johannson und Frances McDormand in voller Länge(!) im Trailer zu sehen sind – und dass der Trailer in sich deutlich stimmiger ist als der Film.
    Bei HAIL, CAESAR ist der Trailer der bessere Film, und so viel geht gar nicht verloren. :/

    1. Den Trailer hatte ich tatsächlich gesehen, aber oft sehe ich die und erinnere mich trotzdem nicht mehr daran 😀
      Irgendwie hast du Recht. Dachte ich mir gestern nämlich auch, als ich den Trailer nochmal ansah um ihn dann drunter zu posten. Der Trailer sagt mehr als der Film selbst.

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