Filmrezension: Blond

Passion of Arts Blond

Timo hat wieder eine Filmrezension für euch, diesmal zu die Romanverfilmung „Blond“ von Andrew Dominik.

„Blonde“ aus dem Jahr 2022, hierzulande als „Blond“ veröffentlicht, ist ein düsteres und bedrückendes Arthouse Drama und eine Romanverfilmung, welches fiktional das Leben von Marilyn Monroe unter dem Banner von Netflix beleuchtet. 

Inhalt:

„Blond“ ist eine Romanverfilmung, die fiktiv auf dem Biopic von Marylin Monroe basiert. Der Film ist von Andrew Dominik mit Ana de Armas, Adrien Brody und Bobby Cannavale.

Norma Jeane Baker wächst hin- und hergeschoben zwischen Pflegefamilien in dürftigen Verhältnissen auf. Trotz ihrer turbulenten Jungend, mausert sich die wunderschöne Frau zu einer Hollywood-Ikone. Die Männer liegen ihr zu Füßen, allerdings sorgen diese für toxischen Beziehungen. Die ständige Suche nach einem Mann, der die Lücke ihres nie dagewesenen Vaters füllen kann, sorgt für einen komplizierten Verlauf ihrer Karriere. Bekannt als Marylin Monroe, gibt Norma vor der Kamera das strahlende Hollywood-Girl. Doch hinter der Fassade sieht es deutlich düsterer und trauriger aus. Schauspielerin, Sexbombe und Mensch! Marylin Monroe muss viele Rollen verkörpern, dabei gerät ihr eigenes Ich in den Hintergrund.

Meinung:

Marilyn Monroe ist mir selbstverständlich ein Begriff, aber ich habe mich dabei ertappt, dass ich bis auf wenige ikonische Bilder, der Tatsache dass sie Schauspielerin war und JFK mal ein Ständchen gesungen hat, rein gar nichts über ihre Person vor dem Schauen dieses Films wusste. Gerade deshalb war ich sehr gespannt was mich erwarten würde. Ehrlicherweise aber, habe ich „Blond“ ziemlich lange vor mir her geschoben, allein schon wegen der Länge von 167 Minuten und der eher anstrengenden Darbietung. Denn hinter dem Film steht Regisseur Andrew Dominik, der für eher ungewöhnliche, ruhige und schwierig zugängliche Umsetzungen bekannt ist. Mein Gefühl hat mich am Ende auch nicht getäuscht und „Blond“ ist alles, nur keine leichte Kost. Fast 3 Stunden sieht das Publikum Ana de Armas dabei zu, eine tief traurige, von Männer unterdrückte, Marilyn Monroe zu spielen und dabei rutscht der Film leider in einen Misery Porn ab. 

Dabei bezweifle ich stark, dass die tragische Figur von Marilyn Monroe so durchgängig gedemütigt, runtergemacht und lediglich als dummes blondes sexuell aufgeladenes Püppchen fungierte. Aber genau das möchte der Film uns zeigen. Die tiefen Abgründe, den verzweifelten Versuch daraus zu entkommen, es aber nicht zu schaffen weil alle Männer nur sexgeile, brutale Schläger sind oder ihr am Ende nicht gut tun. Marilyn Monroe (Ana de Armas) wird dabei auf ihre einzige Rolle reduziert: das dumme Sexsymbol.

Neben dieser Reduzierung strugglet Marilyn Monroe aber auch mit ihrem Wunsch nach einem Kind. Dies wird optisch zum Beispiel sogar gleich 2 Mal mit einer Szene umgesetzt wird. Einmal in der man die Abtreibung aus dem inneren ihrer Vagina aus der Perspektive nach außen, miterleben muss. Ganz zu schweigen von ihrem Vater Komplex und Daddy Issues. Auf der ewigen Suche nach ihrem Vater, wird jeder Partner konsequent mit Daddy angesprochen. Das war wirklich weird und dezent verstörend. 
Angesehen vom schwierigen Plot, der zusammenhanglos von Station zu Station hüpft, oft ohne einen zeitlichen Kontext und auch ohne die Station zu beenden, ist aber auch die visuelle Umsetzung sehr speziell. Dies beginnt mit der Wahl den Film in Schwarz-Weiß zu präsentieren – naja, zumindest teilweise. Es springt stetig ohne einen Zusammenhang zu erkennen zwischen farbig und farblos hin und her. Aber offensichtlich hat diese Verwirrung nicht ausgereicht, denn auch das Bildformat wechselt zwischen 4:3, 21:9, 16:9, 1:1 wahllos – auch hier ist kein Muster oder ein Grund zu erkennen. (Falls jemand dazu eine Erklärung hat, einfach Mal hier schreiben!)

Gefühlt bediente sich Andrew Dominik am altbewährten Grundsatz: Wenn du deinen Gegner nicht überzeugen kannst, verwirre ihn. So kommt bei „Blond“ ein Film heraus, der auch von Terrence Malick hätte sein können. Nur, das dort die Leute noch mehr bedeutungsschwanger durch die Gegend wandern. Was mir wiederum außerordentlich gut gefallen hat, war die schauspielerische Umsetzung von Ana de Armas, die unglaublich nah an die Optik von Marilyn Monroe heran kommt und auch wirklich überzeugend diese schicksalsgebeutelte Frau spielt. Ich bin mir sicher, sie hätte auch eine glückliche Version spielen können, wenn das Drehbuch ihr die Möglichkeit gegeben hätte. 

Fazit:

Ich kann mir durchaus gut vorstellen, dass „Blond“ seine Liebhaber*innen hat, ich war keiner davon, auch wenn ich über die Zeit durchaus konzentriert und gespannt zugeschaut habe, hat mich der Film ratlos und unbeeindruckt zurück gelassen. 

„But where does dreaming end and madness begin?“

Blond 2022

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TRAILER: ©Netflix

Passion of Arts Blond Cast

Passion of Arts Catherine Lady Wider Willen
©Amazon Video

Filme wie „Blond“

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TIMO – Autor
Ich bin 1981er Baujahr und seit über 25 Jahre Filmliebhaber durch und durch. Besonders Horrorfilme haben es mir angetan. In meinem Podcast ‚Once Upon A Time In Cinema‚ spreche ich jede Woche mit zwei Freund*innen über aktuelle Filme und Serien und was wir gerade gesehen haben. Auf Letterboxd.de schreibe ich nun bereits seit 2 Jahren unter dem Namen ‚traab‚ Kritiken und neben dem Filmeschauen bin ich beruflich als Fotograf unterwegs und lasse mich dort kreativ aus.

Webseite: timoraab.de

Passion of Arts: Timo Raab steht vor einem hellen Kreis und trägt eine Sonnenbrille. Seine Haare sind lang. Die Fotografie ist schwarz-weiß

 

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