Am 29. Februar ist endlich der lang erwartete zweite Teil von „Dune“, „Dune Part Two“ gestartet. Lennart war auf der Brauschweiger Zeitungs-Filmpremiere und erzählt euch, was er von seinem meist erwarteten Film des Jahres hält.
Ein Beitrag von: Lennart Goebel
Dies ist nicht nur der zweite Teil der Adaption von Frank Herberts Buch. Sondern auch zu meiner Kritik an Denis Villeneuves Adaption des Buches. Ich würde euch im Vorfeld empfehlen meiner vorangegangene Review zu „Dune Part One“ zu lesen. Und natürlich selbstverständlich den Film mit eigenen Augen zu sehen. Denn ich kann nicht garantieren, dass ich in der folgende Review Spoilerfrei bleiben kann.
Also vorab, ganz klassisch:
Worum geht es in der Fortsetzung zum Oscar Gewinner 2022?
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„Dune: Part Two“ ist ein Science Fiction-Film von Denis Villeneuve mit Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Stellan Skarsgård und Javier Bardem.
Herzog Leto (Oscar Isaac) ist tot und das Haus Atreides ist gefallen. Nun hat Baron Harkonnen (Stellan Skarsgård) erneut die Regierungsgeschäfte auf dem Planeten Arrakis, mithilfe des Imperators, übernommen.
Lady Jessica (Rebecca Ferguson) und ihr Sohn Paul (Timothée Chalamet) haben nur überlebt, indem sie in die lebensfeindliche Wüste geflohen sind. Dort haben sie sich den einheimischen Fremen angeschlossen. Diese Leben im Einklang mit der Hitze, dem Sand und den riesigen Sandwürmern. Diese erschweren die Förderung der wertvollen Substanz Spice.
Paul hält sich dort versteck. Und leistet nun, gemeinsam mit den Fremen Stilgar (Javier Bardem) und Chani (Zendaya) Widerstand aus dem Untergrund. Dabei wird er immer stärker mit seiner Erlöser-Rolle als „Muad’dib“ konfrontiert. In seinen Zukunftsvisionen sieht er einen Heiligen Krieg, der in seinem Namen das gesamte Universum zu ergreifen droht.
Das lange warten hat ein Ende!
Es ist der 29. Februar, 00:15 Uhr. Ich liege mit geschlossenen Augen auf dem Rücken meines Bettes. Mein Puls liegt knapp unter 100, das einzige, was ich höre, ist mein Herzschlag und das Rauschen meiner Ohren. Sowie der Score des Epos, den ich heute Abend gesehen habe. Meine Augen sind geschlossen, doch unter meinen Augenlidern spüre ich die Sonne Arrakis immer noch auf meiner Netzhaut. Eine Art Nachwirkung der dreistündigen Reizüberflutung. Ich kann nicht schlafen. In meinem Kopf drehen sich Gedanken. Ich bin erschöpft vom Tag, wach von der Begeisterung und traurig über meine unausweichliche Enttäuschung. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen und bastel an Formulierungen für die morgige Aufgabe. Dabei stellt sich mir eine Frage: Wie schaffe ich es, eine ausführliche Kritik nach nur einer Sichtung, solch eines noch nie dagewesenen Science-Fiction-Epos zu verfassen?
Achtung nicht ganz spoilerfrei!
Wer meinen Review zu Denis Villeneuves „Dune Part One“ nicht gelesen hat, dem würde ich an dieser Stelle gerne empfehlen, diese im Vorfeld zu lesen. Selbstverständlich solltet ihr auch „Dune Part Two“ gesehen haben, bevor ihr euch das hier durchlest, denn auch wenn ich es möglichst spoilerfrei halten möchte, kann ich darauf nicht vollständig rücksicht nehmen
Ich werde in dieser Review nicht inhaltlich über das sprechen, was wir dort sehen. Für diejenigen, die das Buch kennen, ist es ohnehin unnötig. Und für diejenigen, die es nicht kennen, möchte ich die Geschehnisse nicht vorwegnehmen. Daher werde ich mich eher auf die Themen beziehen, über die ich auch in meiner vorangegangenen Review gesprochen habe. Doch lasst uns meine ambivalenten Emotionen hintenanstellen und zuerst darüber sprechen. Ist „Dune Part Two“ nun endlich das fehlende Stück zur Adaption des unverfilmbar erscheinenden Buches?
„Dune Part Two“: Vervollständigung oder zweiter Akt?
Jain! Denn wenn ich eine Sache in diesem Film gemerkt habe, dann, dass der Dune Zyklus noch komplizierter ist als Tolkiens Universum. Es gibt so viele kleine Details, die so schwer zu erklären und zu begreifen waren. Sodass wahrscheinlich jemand, der nicht im Thema knietief steckt, schon Probleme haben wird, das Gezeigte für sich zu verstehen. Ganz unabhängig von Änderungen oder wichtigen Dingen, die einfach zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Ich habe das Gefühl, dass die Verfilmung des Buches, die in dieser Adaption nun mehr über 5 Stunden dauert und zwei Filme benötigte, immer noch nicht im Geringsten das abbildet, was das Buch tut. Was unter anderem auch daran liegen mag, dass der zweite Film sich zur Aufgabe machte, ⅔ des Buches zu verfilmen.
Wer das Buch gelesen hat, weiß, dass sich der Originalroman in drei „Bücher“ aufteilt. „Dune Part One“ adaptierte den ersten Teil “Dune”. Und „Dune Part Two“ schultert die anderen beiden Teile “Muad’Dib” und “der Prophet”. Das führt nicht nur zu einer etwas längeren Laufzeit, sondern resultiert vor allem in einem wirklich angezogenen Tempo. Und einem deutlich weniger ausgewogenen Pacing, auf das ich später noch genauer eingehen werde. Dies war gerade durch den Umstand der Erstsichtung erstmal etwas erschlagend. War doch gerade dieses ausgewogene Tempo des ersten Films eine der größten Stärken.
War mein Anspruch zu hoch gesetzt?
Wenn ich ehrlich zu mir bin, waren meine Ansprüche vielleicht zu hoch. Unfreiwillig wanderten meine Gedanken zu „Der Herr der Ringe“ und der Kritik der Hardcore-Fans an den Kinofassungen. Und der deren Meinung, dass man die Filme ausschließlich in der Extended Fassung sehen müsste, um sie wirklich zu erleben. Der Wunsch nach einer Extended Fassung von „Dune Part Two“ wäre wahrscheinlich nicht ungerechtfertigt, doch letztendlich auch unnötig. Gerade nachdem das Ende des Films so von seiner Vorlage abweicht. Ich glaube letztendlich werde ich den Film noch einige Male gucken müssen. Um dann auch zu erkennen, dass mein zu hoher Anspruch sich nicht gut mit den Änderungen vertragen hat. Dies aber in keinster Weise die Qualität des Films mindert.
Ich denke, dies ist reine Erbsenzählerei. Allein die Tatsache, dass der Film trotz der Hürden seiner Vorlage so gut geworden ist, wie er ist, ist der Beweis, dass wir uns nicht mehr die Frage stellen müssen, ob das Buch nun unverfilmbar sei. Denis Villeneuve hat hier aus einem der einflussreichsten Sci-Fi-Romane einen der eindrucksvollsten Filme erschaffen. Das steht fest
Die atemberaubende Cinematografie von „Dune Part Two“
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Das liegt nicht zuletzt an den Bildern! Denn wenn „Dune Part Two“ seinen Vorgänger in einem Punkt wirklich in den Schatten stellt, dann mit den visuellen Komponenten. Der Film erbt die Stärken des ersten Teils und steigert diese. Ich habe ja schon ausreichend über die atemberaubenden Bilder des ersten Teils geschwärmt. Doch „Dune Part Two“ setzt in allen Punkten noch einen drauf. Gerade der Vergleich zu den Effekten, die mittlerweile so in Hollywood Gang und Gäbe sind, speziell in Marvel-Filmen, übertreffen Villeneuve und Fraser mit ihren Bildern. Dabei wechselt die Szenerie zwischen den warmen Bildern von Arrakis und den sehr kontrastreichen Schauplätzen der anderen Planeten. Giedi Prime mit seiner schwarzen Sonne sticht hier als Highlight heraus.
Diese Bilder sind wirklich von einer anderen Welt. So etwas habe ich noch nicht gesehen und möchte unbedingt mehr über den Prozess erfahren, wie diese Bilder entstanden sind. Der gleitende Übergang zu einem quasi invertierten Schwarz-Weiß, das mit solch einem starken Kontrast buchstäblich die Netzhaut reizt, hat sich auf besagte gebrannt. Generell war der Film zeitweise so hell, dass ich mich ertappte, wie ich bei einem harten Cut zwischen einer normalen Szenerie und dem nächsten Schauplatz unkontrolliert blinzeln musste. Da meine Augen mit der plötzlichen Helligkeit überfordert waren.
„Dune Part Two“ ist bildgewaltig gespickt mit großartigen Effekten
Doch das Paradebeispiel sind und bleiben natürlich die schon im Vorgänger ausgezeichneten Effekte. Diese sollte man am besten auf der großen Leinwand genießen. Gerade die Schlacht am Ende des Films hat eine Bildgewalt, in der alle Komponenten perfekt zusammenspielen. Und einen in den Sitz drücken. Doch auch Pauls erster Ritt auf einem der Würmer war, gerade in Verbindung mit Hans Zimmers Score, etwas, was ich mir wieder und wieder anschauen möchte und mich nicht satt sehen werde.
Gerade deswegen habe ich mich wieder dabei erwischt, wie ich imaginär mir einzelne Standbilder als einen zukünftigen Desktophintergrund oder gerahmt an meiner Wohnzimmerwand vorgemerkt habe. Um ein paar namenlich zu nennen: Das Duell am Ende; Die verzerrte Einstellung von Paul vor dem Sandwurm. Und der Shot aus der Vogelperspektive von Paul, wie er durch die Menge der Fremen schreitet. All diese sind aber nur die Kirschen auf dem riesigen Eisbecher für die Augen, den der Film darstellt. Zudem könnt ihr übrigens alle Dinge, die ich über den ersten Teil gesagt habe, hier auch hinzufügen. Denn es ist wirklich ein Feinschliff von einer ohnehin schon ausnahmslosen Leistung, die Greig Fraser, Denis Villeneuve und das gesamte VFX Department schon 2021 geleistet haben. Ich denke, dass es wirklich harte Konkurrenz in der nächsten Awardsaison sein wird.
Neuzugänge im Cast
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Das Ensemble, das sich hier wieder versammelt, ist erneut großartig. Auch dieses Mal vergesse ich, dass es Schauspieler sind. Da alle ihren Part so perfekt spielen, dass die Illusion hinter den Bildern verschwindet. Javier Bardem und Zendaya haben in diesem Film nicht nur mehr Screentime, sondern kommen endlich auf ihre Kosten, die großartigen Charaktere zu spielen, die ihnen bis dato verwehrt blieben. Zendaya ist sowieso super talentiert, was niemand, der Euphoria gesehen hat, bezweifeln würde. Aber ihre Performance als Chani ist die vielleicht wichtigste Komponente in diesem Film. Bardem spielt sich auch die Seele aus dem Leib.
Leider wurde jedoch sein Charakter Stilgar etwas, für meinen Geschmack, zu humoristisch geschrieben. Denn er ist indirekt der Gegenpol zu Chanis Skepsis gegenüber dem fanatischen Glauben unter den Fremen. Stilgar ist der größte Unterstützer der Prophezeiung und die Schlüsselfigur zu Pauls Aufstieg. Davon kann man halten, was man will, doch die Sympathie, mit der Bardem dies ausführt, ist objektiv großartig.
Die Screentime müssen die Nebencharktere unter sich aufteilen
Auf der geschichtlichen Gegenseite kommen Christopher Walken als Imperator Shaddam IV. und Florence Pugh als seine Tochter Prinzessin Irulan für mich etwas zu kurz. Das ist der schon oben erwähnten Menge an adaptiertem Material geschuldet. Und der kreativen Entscheidung, sie erst mit dem zweiten Teil einzuführen. Dadurch bleibt nun mal nicht viel Zeit und das gilt auch enttäuschenderweise für den besten Neuzugang. Austin Butler als Feyd-Rautha Harkonnen, der hier eine wahnsinnig bösartige Interpretation des Buchcharakters spielt, sticht nicht nur visuell heraus. Auch mit der kurzen Zeit, die ihm gegeben wird, hat er mich völlig in seinen Bann gezogen.
Aber, wenn wir ehrlich sind, ich denke, das gilt für den Film als Ganzes. Auch wenn ich gerne mehr Zeit mit den Charakteren verbracht hätte, die der Film integriert oder mehr beleuchtet, haben sie alle mit ihrem Anteil zum großen Ganzen beigetragen. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass es diesem Film geholfen hätte, wenn die Charaktere schon etwas im ersten Teil gezeigt worden wären. Aber das hätte dem ersten Teil wiederum geschadet, nicht zuletzt, weil es weitere Gagen für den ersten Film bedeutet hätte.
„Dune“ ist nun mal ein Werk, das mit sehr vielen Charakteren daher kommt. Und auf Messers Schneide balanciert zwischen zu viel und zu wenig Screentime. Im Mittelpunkt stehen aber wieder Paul Atreides und seine Mutter Lady Jessica. Gerade Timothée Chalamet kann hier seine Performance als der junge Erbe des Hauses Atreides auf der Charakterentwicklung des ersten Teils aufbauen. Und mehr seines Talents unter Beweis stellen. Seine Entwicklung zum Anti-Helden ist eine Dekonstruktion der allbekannten Heldenreise. Die verschiedenen Handlungsstränge des Erwachsenwerdens, die Erarbeitung des Respekts der Fremen, sein Konflikt mit der Prophezeiung und die Zuneigung zu Chani sind eine Menge für den jungen Herzog. Und mehr und mehr verformt dies seinen Charakter. Dies ist das Herz des Films und definitiv die beste Performance, die ich von Chalamet bis dato erleben durfte und mich erneut begeisterte.
Rebecca Ferguson hat in diesem Film neben ein paar Szenen, die deutlich interessanter sind als noch in „Dune Part One„, aber hauptsächlich den Job, mit sich selbst zu reden. Zumindest für Außenstehende sollten die Gespräche mit ihrer ungeborenen Tochter so wirken. Dazu schaut sie viel in die Ferne und spinnt weiter ihre Bene Gesserit Intrigen. Sie wird zur ehrwürdigen Mutter der Fremen und schürt die Prophezeiungen entgegen Pauls Willen. Viel gibt es aber nicht hinzuzufügen. Ferguson spielt großartig, gerade weil die Rolle viel Screentime einnimmt und diesmal deutlich weniger flüstert. So wie auch Josh Brolin als wiederkehrender seine Performance des Vorgängers komplementiert.
Francine Maisler hat mit dem Cast von „Dune“, Part One & Two, einen der talentiertesten Haufen, der sich in Hollywood finden lässt, vor die Kamera bekommen. Das muss erstmal jemand nachmachen. Gerade wenn man bedenkt, dass „Red Notice“ mit einem höheren Budget mit gerade mal einer Handvoll gleichwertiger Namen um die Ecke kam. Der Vergleich wird nie alt.
Mehr Tempo = weniger Atmosphäre?
Jetzt erreichen wir den Punkt, den ich gerne als den großen weißen Sandwurm des Films bezeichne. In meinem vorherigen Kommentar habe ich bereits angedeutet, dass der Film aufgrund der enormen Menge an zu erzählender Geschichte an seine Grenzen stößt. Wodurch einige Aspekte zu kurz kommen. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Während „Dune Part One“ größtenteils von einer atmosphärischen und eher langsamen Erzählweise geprägt war, steht „Dune Part Two“ dem in nichts nach. Hätte der zweite Teil ausschließlich den zweiten Abschnitt des Romans beleuchtet, wäre es wahrscheinlich ähnlich geworden. Aber gleichzeitig auch eine Ansammlung loser Fäden ohne klares Ziel. Aus Sicht der Handlung ergibt es Sinn, die Geschichte zu Ende zu erzählen.
Dennoch leidet der Film gerade unter dieser Stärke. In der ersten Hälfte nutzt der Film zahlreiche undefinierte Zeitsprünge, um Pauls Entwicklung zu Muad’Dib komprimiert darzustellen. Obwohl er sich dabei Zeit für wichtige Handlungsstränge nimmt, verliert man aufgrund fehlender Anhaltspunkte schnell den Überblick.
„Dune Part Two“ kommt im Showdon nochmal richtig in Fahrt
Nachdem der Midpoint erreicht ist und es auf den Showdown zugeht, beschleunigt der Film plötzlich. Das letzte Viertel, einschließlich der Schlacht, ist wie ein Rausch, und bevor man es realisiert, laufen bereits die Credits. Dies war der Punkt, an dem ich wohl am enttäuschtesten war. An vielen Stellen konnte ich das Gesehene nicht richtig genießen, da ich mir viele Einstellungen gerne etwas länger gewünscht hätte. Dennoch verdient „Dune Part Two“ Anerkennung dafür, dass er trotz der Fülle an Informationen, die er dem Zuschauer vermittelt, stringent bleibt. Sodass man am Ende alles vollständig versteht und mitgerissen wird.
Um ehrlich zu sein, mochte ich gerade das langsame Tempo des ersten Teils. Das bedeutet, dass mir das reine Erlebnis der Sichtung etwas weniger gefallen hat als bei seinem Vorgänger. Gleichzeitig beweist jedoch auch dieser Film, dass der erste Teil in gewisser Weise Perfektion erreicht hat. Natürlich ist dies auf höchstem Niveau gemeckert. Aber wenn ich an die unberücksichtigten Details und die Screentime einiger Charaktere denke, bedauere ich es, dass der Film nicht deutlich länger ist.
Meine Kritik mag nun etwas negativer klingen, als sie gemeint ist. Dennoch stellt dies für mich den deutlichsten Kritikpunkt eines Films dar, der ansonsten alles, oder zumindest die meisten Dinge, richtig macht. Auch wenn es so erscheinen mag, als ob der Film im Pacing überhaupt nichts richtig macht, würde ich behaupten, dass er vielen Filmen Lichtjahre voraus ist. Im Vergleich zu anderen Werken von Denis Villeneuve tanzt dieser etwas aus der Reihe. Wenn ich jedoch an Szenen denke, insbesondere im Aufbau zum Höhepunkt, die einfach fantastisch inszeniert sind und einzelne Abschnitte und Kompositionen aus dieser Kritik herausgenommen werden können, bleibt am Ende nur festzustellen, dass das Gesamtwerk mit den bereits besprochenen Problemen der Überladung stark zu kämpfen hat.
Sound der die Gänsehaut zum zittern bringt
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Es gibt nur wenige Konstanten in der unberechenbaren Welt Hollywoods. Und eine dieser rar gesäten Gewissheiten ist die Tatsache, dass Hans Zimmer niemals einen schlechten Soundtrack komponiert. Nach eigenen Angaben setzte Zimmer, nachdem er die Arbeit an „Dune Part One“ abgeschlossen hatte und noch bevor der zweite Teil offiziell grünes Licht erhalten hatte, seine kreative Arbeit nahtlos fort. Die schiere Inspirationskraft des Films zog ihn förmlich zurück ins Studio.
Konsistenz im Sounddesign hat mittlerweile einen neuen Standard erreicht und Zimmer steht zweifellos an vorderster Front dieser Bewegung. In einer Branche, in der eine Elite von Musikproduzenten und Komponisten die Fähigkeit besitzt, selbst aus vermeintlichem „Rotz“ etwas Besonderes zu zaubern, hat sich Zimmer als einflussreiche Größe etabliert. Trotz seiner bereits beeindruckenden Trophäensammlung hat er meiner Meinung nach noch nicht die volle Anerkennung für seine konstant herausragenden Leistungen erhalten. Nachdem er bereits für „Dune Part One“ einen zweiten Oscar einheimste, könnte 2025 ein Jahr werden, in dem ihm ein dritter Goldjunge winkt.
Doch der Soundtrack ist nicht das einzige akustische Highlight dieses Films. Die Soundeffekte, insbesondere wenn die Würmer auf der Leinwand erscheinen (glaubt mir, es war vielleicht sogar zu viel), sind wieder einmal so beeindruckend, dass mein Kinositz förmlich vibrierte. Und ich die Intensität in jeder Faser meines Seins spürte. Entweder werft ihr Ohropax mit Entschuldigungschreiben in die Briefkästen, wenn eure Nachbarn nicht gerade filmbegeistert sind, oder erlebt diesen Film im Kino. Um das volle akustische Erlebnis zu genießen. Meiner Meinung nach entfaltet „Dune Part Two“ seine volle Wirkung nur in einer mitreißenden Lautstärke. Wenn ihr euch darauf einlasst, werden eure Ohren euch die ganze Nacht daran erinnern, dass ihr Zeuge von etwas Großem geworden seid.
Mein Fazit zu „Dune Part Two“
Es ist mittlerweile fünf Tage her, seit ich begonnen habe, das zu schreiben, was ihr gerade gelesen habt. In dieser Zeit brauchte ich Ruhe und Abstand, um das Gesehene zu verarbeiten und meine Gedanken zu ordnen. Es war ein Erlebnis, das mich nicht losgelassen hat, seit ich den Kinosaal verlassen habe. Ich konnte kaum über etwas anderes sprechen, so sehr hat mich der Film beschäftigt. Beim Einsteigen ins Auto zitterte ich förmlich vor Aufregung. Und auch in den folgenden Nächten konnte ich kaum schlafen, da mein Kopf voller Gedanken an den Film war.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich viel Zeit damit verbracht, zu akzeptieren, dass der zweite Teil von „Dune“ nicht besser war als sein Vorgänger. Der erste Teil hatte eine solch beeindruckende Wirkung auf mich hinterlassen, dass meine Erwartungen an den zweiten Teil unheimlich hoch waren. Doch nachdem ich diese Erwartungen etwas zurückschrauben konnte, wurde mir klar, dass der Film trotzdem keineswegs schlecht ist. Im Gegenteil, „Dune Part Two“ ist definitiv einer der besten Blockbuster, die ich seit langem gesehen habe. Er übertrifft sogar seinen Vorgänger in einigen Aspekten. Durch die Art und Weise, wie er die Geschichte abschließt. Und dabei vom Roman abweicht, eröffnet er neue Perspektiven und erweitert den Dune-Zyklus auf faszinierende Weise. Wenn der dritte Film dieser Trilogie genauso gelungen wird, wie die ersten beiden Teile, könnte dies eine der besten Filmtrilogien aller Zeiten werden.
Was „Dune Part Two“ im Einzelnen betrifft, so ist er sicherlich nichts für diejenigen, die es nicht gewohnt sind, sich über längere Zeit auf ein Filmgeschehen zu konzentrieren. Die Komplexität der Handlung und die Vielzahl von Charakteren erfordern eine gewisse Aufmerksamkeit. Doch für Fans des Buches oder solche, die es werden wollen, bietet „Dune Part Two“ ein beeindruckendes Erlebnis im Kino. Trotz meiner Kritik am Pacing des Films muss ich zugeben, dass er es dennoch schafft, den Zuschauer von Anfang bis Ende zu fesseln. Und alles am Ende vollständig zu verstehen. Es ist ein Film, der noch lange nachwirkt. Und über den man auch nach dem Verlassen des Kinos noch viele Gedanken macht.
Insgesamt bleibt zu sagen, dass „Dune Part Two“ ein großartiger Film ist, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Auch wenn er etwas andere Akzente setzt. Er hat es geschafft, ein Buch auf die Leinwand zu bringen, das viele für unverfilmbar hielten. Und dabei eine breite Palette von Zuschauern anzusprechen. Es ist ein Blockbuster, der das Kinoerlebnis wieder auf eine ganz besondere Art und Weise zurückbringt. Und Vorfreude auf das finale Kapitel dieser epischen Saga macht.
Möge das Spice für immer fließen.
Werdet ihr euch „Dune Part Two“ im Kino ansehen?
TRAILER: ©Warner Bros.
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LENNART – Autor
Seit November 1995 mache ich das Internet unsicher. Und nachdem ich viel zu früh gesehen habe, wie ein Anwalt von einem Tyrannosaurus-Rex gefressen wurde, ein Feuchtfarmer die Galaxy rettet und ein Waisenjunge erfährt, dass seine Eltern Zauberer waren, seitdem ist es um mich geschehen. Filme sind für mich das Medium Nummer 1. Auch wenn ich so gut wie jeder Form von Kunst etwas abgewinnen kann, ist es das bewegte Bild, das mein Herz am meisten eingenommen hat. Abgesehen vom American Football, der mich 22 Jahre begleitet hat. Und durch Filme wie „Remember the Titans“ meine eigenartige Vorliebe für den Sportfilm geweckt hat, weswegen man mich auf Letterboxd nur als den Coach kennt.
Andere Meinungen zu „Dune Part Two“:
Radio Bayern 2
Die Ziele mögen noch so hehr sein – es ist keine gute Idee, alle Macht in eine Hand zu legen. Das ist die Botschaft von „Dune: Part Two“. Denn allzu schnell wird aus Gefolgschaft Fanatismus. Und aus dem Anführer ein Führer. Bald ist die von Zendaya gespielte Fremen-Kämpferin Chani, die Paul eigentlich liebt, die letzte warnende Stimme: „Mit dieser Prophezeiung machen sie uns zu Sklaven“, schreit sie. Doch niemand hört zu.
GameStar
Selbst jetzt werde ich das Gefühl nicht los, nur an der Oberfläche gekratzt zu haben und dem Film in keiner Weise gerecht zu werden. (Wenn ich mich mit etwas auskenne, dann mit Selbstzweifel.) Fairerweise kann man aber gar nicht betonen, wie grandios Dune: Part Two wirklich geworden ist.
Marius Joa von Vieraugen Kino
Trotz kleiner (inhaltlicher) Schwächen ein intensives Scifi-Leinwandepos, welches die Vorlage zudem noch modernisiert. 8 von 10 Punkten.
Martin Kostenzer auf Letterboxd
Denis Villeneuve ist es mit seinen beiden Dune-Filmen auf jeden Fall gelungen ein epochales Werk zu kreieren, in dem das Potential steckt, in einigen Jahren sogar in einem Atemzug mit Filmen wie „Der Herr der Ringe“ genannt zu werden.
Und dann wird sich auch zeigen, ob Denis Villeneuve wahrlich der Prophet ist, der uns versprochen wurde, ob er wirklich der Lisan al Gaib ist, der Kwisatz Haderach!
Johannes von „Ein Film ist nicht genug“ auf Letterboxd
Womöglich der epischste Film des Jahres!
Rick von Popculture Me auf Letterboxd
Was ich abgesehen von dem audiovisuellen Bombast und seiner Inszenierung ebenfalls noch hervorheben möchte sind folgende zwei Dinge: Das Schauspiel von Chalamet, Zendeya, Austin Butler, Rebecca Ferguson und Florence Pugh ist weit über dem Niveau was wir sonst in Produktionen in diesem Budget Sphären gewohnt sind. Ihre Figuren verlangen es aber auch und trotz der Kühle des Szenarios, bekommt der Film so einiges an emotionalem Gewicht. Der zweite Punkt ist das Ende. Keine Angst, ich Spoiler nicht. Mir geht es nur darum wie konsequent dieses ist und wie Villneuve es schafft, den Cut so zu setzen, dass sich der Film abgeschlossen und gleichzeitig offen für eine mögliche Fortsetzung anfühlt. Einzigartig. So wie dieses Erlebnis.
Florian (flis04) auf Letterboxd
„Dune Part Two“ ist ein Film mit Botschaft und Anspruch. Lange gab es keinen grossen Blockbuster mehr, der neben einer bahnbrechenden Audiovisualität, neben der Erzeugung mannigfaltiger Emotionen auch noch intelligent und komplex, aber nicht kompliziert war. Genau das „Dune Part Two“. Einzigartig und einmalig.
8 Kommentare
Ich habe den Film letzte Woche am Tag vor dem Kinostart gesehen. Vielleicht könntet ihr meine Filmkritik oben auch zitieren *liebschau* 😉
https://www.kino.vieraugen.com/kino/dune-part-two/
@mwj2 Ich guck mal, ob sie noch rein geht. Ein Slot ist noch versprochen, aber ich denke ich kann tricksen.
Ich komme noch recht frisch aus dem Film (gestern Abend gesehen). Fand ihn auch sehr stark, gerade was die Inszenierung angeht. Emotional finde ich ihn etwas „kalt“, doch das ging mir bereits mit dem ersten Teil so. Den zweiten finde ich genauso gelungen, jedoch nicht stärker, wie man vielerorts liest. Meine Besprechung folgt heute Abend noch.
@moviescape
Da bin ich gespannt, welche Wertung er von dir bekommt. Ich muss ihn noch sehen, aber erst später dann, wenn er im Stream erscheint.
Vielen Dank, dass du mich noch reingequetsch hast. Ich bin auch sehr klein und eher schlank. 😉
@Medienhobbit Sehr gern 🙂
Das ging wie geölt. Hast du dich extra klein gemacht?
Muss ich nicht. Ich bin doch ein kleiner Hobbit 😉
@Medienhobbit Ach ja stimmt 🙂