„Mein Blind Date mit dem Leben„, der Film mit der außergewöhnlichen Kinosaalstimmung.
REGIE: Marc Rothemund
DARSTELLER: Kostja Ullmann, Jacob Matschenz, Anna Maria Mühe, Johann von Bülow und Alexander Held
GENRE: Komödie, Drama
„Mein Blind Date mit dem Leben“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Saliya Kahawatte und erzählt die eigenen Erfahrungen des Deutsch-Singhalesen, dessen Sehvermögen im Alter von 15 Jahren auf 5 Prozent zurück ging und daraufhin dieses Handicap die folgenden 15 Jahre verschwieg.
Gespielt wird Kahawatte von Kostja Ullmann (Sommersturm), der diese Rolle brillant ausfüllt und zunächst mithilfe einer von Saliya selbst modifizierten Brille lernte, wieviel der Protagonist wirklich sehen kann. Ruth Toma (3096 Tage)und Oliver Ziegenbalg (13 Semester) nahmen sich der Geschichte an und Marc Rothemund formte daraus einen Film, der den ganzen Kinosaal begeisterte. Die Atmosphäre war gigantisch, die ganzen Zuschauer waren regelrecht gebannt und total mit dabei, als Saliya seinen Weg ging, trotz seiner Behinderung, seinen Traum als Hotelfachmann wahr zu machen. Bei jeder Szene, in der der Protagonist sich das Bein anstieß, stürzte oder ähnliches Malheur passierte, zuckte der Saal schmerzerfüllt zusammen, bei jedem Lachen, lachte man mit und bei den traurigen Szenen, wurde es im Kino ganz still. Selten erlebt man so eine außergewöhnliche Atmosphäre in einem Kinosaal, umso mehr zeigt es, wie faszinierende Lebensgeschichten die Menschen begeistern und mitreißen können. Natürlich ist „Mein Blind Date mit dem Leben“ auch nicht von Klischees verschont, aber man stört sich nicht recht dran, denn dafür macht der Film ein viel zu gutes Gefühl. Nicht nur, dass die Geschichte aufrüttelt und sagt, „du kannst alles erreichen, wenn du nur fest an dich glaubst“, auch die Menschlichkeit, die die Komödie vermittelt bleibt beim Zuschauer nicht unbeachtet. Denn was ist ein Träumer ohne seinen Antrieb, was ist der Vogel ohne seinen Aufwind? Diesen bekommt Saliya von vielen Menschen in seinem Leben, die ihn unterstützen, ihm zur Seite stehen und ihn in der Spur halten. Somit geht „Mein Blind Date mit dem Leben“ nicht nur als ungewöhnliche Lebenserfahrung und Komödie, sondern auch als Buddy-Movie durch, denn an Saliyas Seite ist Max (Jacob Matschenz – Im Winter ein Jahr), der seinem Freund beibringt, das Leben nicht zu ernst zu nehmen.
Gut gefiel mir auch, dass der Zuschauer einige Szenen im Blickwinkel des Protagonisten sehen konnte. Das brachte dem Zuschauer das Handicap des jungen Mannes näher.
„Mein Blind Date mit dem Leben„, ein sehenswerter Film, der nicht nur einen Abend füllt, sondern den Zuschauer mit einem guten Gefühl entlässt.
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3 Kommentare
Das liest sich aber nicht wie ein 7.5er. Wo gab es denn Schwächen?
Er ist sehenswert, das macht ihn zu einer 7.5, denn alles weiter wäre „ausgezeichnet“ oder „herausragend“. Vermutlich waren es wieder einmal die Klischees, aber Hauptsächlich ist der Film doch nur einer, den ich mir wahrscheinlich kein zweites Mal anehen würde. Vermutlich, weil die Atmosphäre anders wäre, oder man einfach schon weiß, was auf einen zukommt.