Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Part One Filmkritik

Mission: Impossible 7 Filmkritik Cover.

Seit dem 13. Juli läuft der neue Mission Impossible Film in den deutschen Kinos. Ich war schon drin und berichte euch heute, was ihr zu erwarten habt. Hier ist meine Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Part One Filmkritik.

Vor 26 Jahren hat Brian De Palma sich gedacht, es wäre eine coole Idee, die Kultserie “Kobra, übernehmen Sie” (im Org. Mission Impossible) von 1966 in einen Film zu verwandeln. Seine Casting Direktorin Mali Finn hat im Zuge dessen die Karriere eines Schauspielers und des noch jungen Franchises geprägt, wie sie es vielleicht nicht für möglich gehalten hätte.

Jetzt schreiben wir das Jahr 2023. Nachdem letztes Jahr Tom Cruise das Unmögliche mit dem Film “ Top Gun Maverick” auf die Leinwand gebracht hat und auch noch mit Mitte 50 in einen Kampfjet stieg. Es ist also nicht verwunderlich, dass die andere Rolle, für die er bekannt ist, Ethan Hunt, sich den Lockdown-Staub von den Schultern streicht und diesmal zu unserem Verwundern, es mit dem Zeitgeist selbst aufnimmt.

Disclaimer

An dieser Stelle sollten wir vielleicht eine Sache aus dem Weg räumen. 

Zum Zeitpunkt, als das Drehbuch zu “Mission Impossible 7” entstand, waren ChatGPT oder andere AI-Writing-Software noch nicht das Problem, was es heute ist. Die Tatsache, dass quasi zeitgleich zum Kinostart ein Streik ausbricht, der in diesem Film unfreiwillig metaphorisch behandelt wird, wird von mir im folgenden nicht weiter behandelt. Dennoch finde ich, geben die aktuellen Geschehnisse aus der Welt und vor allem in Hollywood der Geschichte einen noch metaphorischen Touch. Meine Meinung zu den Geschehnissen in LA zu diesem Zeitpunkt haben nichts mit meiner Meinung zu diesem Film zu tun.

Inhalt

Nachdem Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein IMF-Team das Syndikat im letzten und vorletzten Teil “(Rogue Nation” & “Fallout”) der Reihe zerschlagen hat, stehen sie nun vor ihre bisher gefährlichste Mission: Sie sollen eine furchterregende neuartige Waffe, die die gesamte Menschheit bedroht, aufspüren, bevor sie in die falschen Hände gerät. Während die Zukunft und das Schicksal der Welt auf dem Spiel stehen und die dunklen Mächte aus Ethans Vergangenheit ihn wieder einzuholen drohen, beginnt ein tödlicher Wettlauf um den gesamten Globus. Konfrontiert mit einem mysteriösen, allmächtigen Feind muss Ethan (Tom Cruise) erkennen, dass nichts wichtiger sein kann als seine Mission – nicht einmal das Leben derer, die ihm am meisten am Herzen liegen. Mit dabei sind altbekannte Gesichter, wie Rebecca Ferguson, Simon Pegg und Ving Rhames, sowie die Wiederkehrende Vanessa Kirby und Neuzugang und Highlight des Films: Hayley Atwell.

Mission Impossible für dein Heimkino

Meinung

Und ohne große Umschweife starten wir ins Geschehen.
Ein versunkenes U-Boot, eine künstliche Intelligenz, die die globalen Geheimdienste lahmlegt. Und das IMF, was eingeschaltet wurde, um einen typischen MacGuffin, in diesem Fall einen Schlüssel, zu finden.

Nachdem das IMF die eine Hälfte des Schlüssels beschaffen konnte, stellt sich die Fragen, wer hat die andere? Und was stellen wir damit an, wenn wir den Schlüssel vollständig haben? Der Prolog zögert keine Minute und legt einen Glanzstart in den Film.

Neues Set Piece: Ein Geist, eine Taschendiebin und eine Atombombe in einem Flughafen. Zeitgleich wird das Team von den eigenen Geheimdiensten verfolgt. Und weil das alles noch nicht genug war, kann man  nicht mal mehr der eigenen Technologie vertrauen.

Allein während ich das hier schreibe, stellen sich meine Nackenhaare erneut auf. So wie auch am Montag im Kinosaal, als ich nervös vor Aufregung, von einer Arschbacke zur anderen glitt. 

Mission Impossible 7 bietet Qualitäten, wohin man sieht:

Mission: Impossible 7, Links steht Ethan Hunt, ganz galant in einem Anzug gekleidet. Allerdings trägt er keine Anzugjacke und rechts Grace. Beide sind mit Handschellen aneinander gekettet. Hinter ihnen steht ein Auto
Ethan Hunt (Tom Cruise l.) und Grace (Hayley Atwell) müssen zusammen arbeiten um den Gangstern das Handwerk zu legen — Mission Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins | 2023 ©Paramount Pictures

All das sieht super aus! Die schnellen Schnitte erzeugen eine leichte Panik im Auge des Zuschauers, da die Spannung das Pacing zunehmend anschwellen lässt. Das Sound Mixing ist ebenfalls von der Partie und spielt mit in die Action-Symphonie. Und all das hört nicht auf.

Gerade in Betracht zum letzten Actionfilm „Indiana Jones und das Rad des Schicksals„, den ich eine derartige Review geschenkt habe, hat sich die Situation mit jeder Actionsequenz verändert. Und erzeugt somit eine kohärente Story. Es macht einfach Spaß, Tom Cruise rennen zu sehen, ob nun durch Gassen in Venedig, oder auf dem Dach einen internationalen Flughafen. 

Doch die größte Stärke von “Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One” ist, wie auch schon in seinem Vorgänger “Mission: Impossible – Fallout”, der Co-Star. Auch wenn an den Schnurri von Henry Cavill (The Witcher) nichts herankommt. Hayley Atwell (Marvels: Agent Carter) spielt als Taschendiebin Grace, erstaunlicherweise alle unter den Tisch.

Auch wenn dadurch Rebecca Ferguson (Dune) etwas auf das Abstellgleis gerückt wird, ist die Dynamik zwischen Cruise und Atwell so gut und macht so viel Spaß. Gerade weil sie keine Agentin ist und gut in dem ist, was sie tut. Aber in anderen Situation wiederum großartig die Damsel in Distress mimen kann. 

Bietet Mission Impossible 7 zum 7. Mal das Gleiche?

Doch kann man Mission Impossible 7 seine, auf der Hand liegenden Schwächen abweisen. Auch wenn man sie relativ sorglos ignorieren kann.

Auch wenn sich die Mission Impossible Reihe mit dem 4. Teil und dem besetzen von Tom Cruise für den Produzenten Job neu erfunden hat. Die Prämisse der Filme ist bis heute unverändert. Dabei sticht der erste “Mission Impossible” von De Palma noch etwas heraus. Doch gerade seit Ghost Protocol (2011) über die Leinwand lief, hat man schon das Gefühl, denselben Film immer wieder zu sehen. Und ich muss es wissen, habe ich mir in Vorbereitung zum neuen Mission Impossible doch nochmal die Filme Teil 4 bis 6 am Sonntag in einem Triple Feature angesehen. Umso begeisterter war ich aber von der Inszenierung des neuesten Ablegers.

Mission Impossible 7 macht nicht viel Neues. Im Gegenteil, er nutzt die gängigen Tropes der Reihe, spielt sie gekonnt aus. Und verwendet sie auch mal unkonventionell gegen unsere Protagonisten. Trotzdem kann man sich denken, wo der neue Mission Impossible hinführt. Man kann sich denken, wie die Geschichte endet. Und man kann sich denken, wo der Cliffhanger zum Nachfolger platziert wird.

Doch spielt das wirklich eine Rolle? Lasst es mich anders formulieren:

Erwarten wir zu viel von Blockbustern? 

Im Endeffekt sind doch Filme wie Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One eine selbsterfüllende Prophezeiung. Sie sind so berechenbar, weil wir das wollen, sonst gebe es nicht schon 7 Teile. Sonst wäre der Kinosaal an einem Montagabend nicht so brechend voll gewesen. Wir als Filmliebhaber vergessen schnell mal den eigentlichen Mehrwert eines Filmes, gerade innerhalb des Action Genres. Wir haben Filme entdeckt, die so viel mehr sind als reine Action, bzw. reine Unterhaltung. Doch gerade, weil ich der halben Reihe nochmal einen Rewatch geschenkt habe. Damals, als ich sie das erste Mal sah und in der Zeit meiner frühesten Letterboxd Kritiken, für ihre simple Art und Weise, zerrissen habe, mich zu unterhalten. Ich meine, was fällt einem Medium ein, einzig und allein seinen Zweck zu erfüllen? Wie unverschämt!

Doch lasst uns noch ein bisschen auf die Geschichte eingehen. So stupide sie auch ist, finde ich, die Tatsache, dass die Handlungsstränge bzw. die Plot Points aufeinander aufbauen und kausal stattfinden, gut. Wir wandern nicht sinnlos von Set Piece zu Set Piece, sondern folgen einer doch stringenten Handlung. Genau die Punkte waren es, die ich in “Mission: Impossible – Ghost Protocol” kritisierte. Mission Impossible 7 springt nicht willkürlich durch die Welt. Wir kommen von einem Set Piece zum nächsten, aufgrund der Geschehnisse aus der letzten Sequenz.

Und ja ich weiß, dass es viel Plot Convenience gibt. Doch müssen wir dem Film immer noch zugestehen, dass er ein Agentenfilm ist und somit die Suspension of Disbelief überwiegt. Umso interessanter ist doch der Aspekt, dass Ethan Hunt (Tom Cruise) sich nun mit seinen Schwächen konfrontiert sieht, da die KI exakt das tut, was sie tun muss, um Ethan dazu zu zwingen, das zu tun, was sie von ihm will. Menschen haben Emotionen, eine KI aber nicht. Hunt ist somit gezwungen, ebenfalls so berechnend zu sein. Und seine Emotionen nicht überhandnehmen zu lassen, was gerade in den Vorteilen noch seine größte Stärke war. Ich denke, ihr versteht, was ich sagen möchte. 

Mission: Impossible 7. Rebecca Ferguson hält ein Maschinengewehr und schaut durch das Ziel Rohr. Sie trägt eine Augenklappe
Rebecca Ferguson spielt diesmal mehr im Hintergrund, dafür mit Augenklappe — Mission Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins | 2023 ©Paramount Pictures & Skydance

Ist die Story platt? Ja, und der Film macht kein Geheimnis daraus. Es ist dieselbe Gott verdammte Agentenstory zum X-ten Mal auf der großen Leinwand…

Doch lasst mich euch Fragen: Na und? Ist das so schlimm? 

Natürlich möchte ich auch gerne Innovation im Kino sehen. Aber manchmal ist ein Tom Cruise, der mit einem Motorrad und einem Fallschirm bewaffnet in eine Schlucht hinab stürzt, während ein Helikopter mit einer Kamera in verfolgt, alles was ich will. Wenn ihr mich fragt, schafft das aktuell keiner so wie Tom Cruise und sein Produktionspartner Skydance und dafür habe ich Respekt.

Fazit:

“Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One” erfindet das Rad weder neu noch zieht er neue Felgen auf. Er ist genau das, was man von ihm erwartet. Eine aufregende und verdammt gut inszenierte Spannungsgranate mit beeindruckender Action und Stunts, die einem den Mund offen stehen lassen. Mit einem Cast, der Spaß hat, bei dem, was er tut. Und einem Tom Cruise, der einfach nicht zu alt für all diesen Scheiß wird.

Ich bin gespannt was sie sich für Dead Rocking Part 2 ausdenken. Und welche waghalsigen und unmögliche Situationen überlegen, eins ist sicher, ich werde mich wieder ins Kino setzen. Denn wenn es auch hirnlosen Action ist, hatte ich eine Menge Spaß im Kinosaal.

Werdet ihr euch den neuen Mission Impossible im Kino ansehen?


TRAILER: ©Skydance | Paramount Pictures

Mission: Impossible 7 Cast Auflistung auf einer Holzplatte. Im unteren rechten Rand ist eine Filmklappe und eine Schüssel Popcorn.

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LENNART – Autor
Seit November 1995 mache ich das Internet unsicher und nachdem ich viel zu früh gesehen habe, wie ein Anwalt von einem Tyrannosaurus-Rex gefressen wurde, ein Feuchtfarmer die Galaxy rettet und ein Waisenjunge erfährt, dass seine Eltern Zauberer waren, seitdem ist es um mich geschehen. Filme sind für mich das Medium Nummer 1, auch wenn ich so gut wie jeder Form von Kunst etwas abgewinnen kann, ist es das bewegte Bild, das mein Herz am meisten eingenommen hat. Abgesehen vom American Football, der mich 22 Jahre begleitet hat und durch Filme wie „Remember the Titans“ meine eigenartige Vorliebe für den Sportfilm geweckt hat, weswegen man mich auf Letterboxd nur als den Coach kennt.

Filmkritik: Indiana Jones und das Rad des Schicksals

 

Andere Filmkritiken zu „Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Part One Filmkritik“:

Musikexpress
Wer mit „Mission: Impossible 7: Dead Reckoning Part One“ einen komplett neuen Handlungsstrang erwartet, wird höchstwahrscheinlich enttäuscht sein. Wie die vorigen Teile unterscheidet sich der siebte vor allem in Sachen Mission und Geschichte hinter der Waffe. Also keine große Überraschung, aber das ist bei so einer ikonischen Reihe auch irgendwie okay, oder?

RianAnderson auf Letterboxd
So muss ein Actionfilm sein! Nicht so ernst, nicht unbedingt saubrutal, sondern einfach nur unterhaltsam und in guter Qualität.

flis04 auf Letterboxd
Ordnet man „Dead Reckoning“ nun ins Franchise ein, muss er „Fallout“ den Vortritt lassen, reiht sich aber dicht dahinter ein. Das war so auch nicht anders zu erwarten. Interessant ist hingegen, was den Zuschauer in Part Two erwarten wird, denn entweder war es tatsächlich nicht möglich die Action von „Fallout“ wieder zu erreichen oder man hat sich aufgrund der vorhandenen Schwierigkeiten dazu entschieden, die ganz großen Highlights erst dort zu präsentieren. So oder so ist die Vorfreude gross.

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