„Logan – The Wolverine„, emotionsvoller Abschluss der Wolverine-Reihe, mit gekonnt inszenierter Action.
REGIE: James Mangold
DARSTELLER: Hugh Jackman, Patrick Stewart, Dafne Keen, Boyd Holbrook, Stephen Merchant, Elizabeth Rodriguez, Richard E. Grant, Eriq La Salle und Elise Neal
GENRE: Science Fiction-Film, Actionfilm, Abenteuerfilm, Drama
„Logan – The Wolverine„, ist der dritte und somit letzte Teil der Wolverine-Reihe und insgesamt der zehnte Teil der X-Men-Filmreihe.Zu spät habe ich das bemerkt, denn zugegeben, habe ich noch keinen Wolverine-Film gesehen. Diese stehen auch schon länger auf meiner endlos langen Liste. Ohne also die Vorgänger gesehen zu haben, bin ich doch recht gut in der Geschichte mitgekommen. Vieles hat sich ja mit den neuen und auch alten X-Men-Filmen überschnitten und immerhin habe ich diese alle gesehen.
Wie eh und je wird Wolverine von Hugh Jackman (Les Misérables) verkörpert und mein erster Gedanke war „Meine Güte, ist der alt geworden“, als er das erste Mal ins Bild kam. Hier muss ich dann tatsächlich ein großes Lob an die Maskenbildner aussprechen, denn als ich anschließend auf sein Instagram-Profil schaute, stellte ich fest, es ist alles nur Make-Up. Aber auch Caliban (Stephen Merchant) wurde perfekt gestaltet und erntete mit seiner zynischen Art jede Menge Sympathiepunkte.
In „Logan – The Wolverine“ bekommen wir den Mutanten von einer anderen Seite zu sehen, denn auf einmal muss er sich dem Schicksal eines Mädchens annehmen, das den Anschein erweckt, die gleichen Fähigkeiten wie er zu besitzen. Schutz braucht das Kind jedoch kaum, nur eine Mitfahrgelegenheit. Ich war überrascht, dass der Film bei uns hier in Bayern so komplett ungeschnitten war, das wunderte mich auch schon bei „Django Unschained„. Bei „Lethal Weapon 4“ hatte man noch die Erfahrung gemacht, dass der Film so geschnitten war, dass von der Action fast nichts mehr übrig blieb und hier bei „Logan – The Wolverine“ kommt die kleine Laura Kinney (Dafne Keen) einfach mal so mit einem Kopf unter dem Arm aus der Lagerhalle. Und auch im Kampf darf sich der Zuschauer blutrünstige Szenen geben, denn Wolverine und auch die kleine Laura teilen ordentlich aus und spießen so den ein oder anderen Kopf des Gegners auf. Brutal, dennoch kann sich der Film mit seinen Actionszenen, wo eine spannender als die andere ist, sehen lassen. Neben rasanten Verfolgungsjagden gibt es tolle Kampfszenen und vollen Körpereinsatz aller Mutanten. Der Vorteil, des Films gegenüber den anderen „X-Men„-Filmen ist der, dass sich nicht zu viele Mutanten miteinander messen müssen, sondern der Fokus lediglich auf Wolverine, Laura, Charles (Patrick Stewart) und Caliban liegt.
Schön ist das Zusammenspiel von Charles und Logan, die wie Vater und Sohn wirken. In den Genuss eines solchen tollen Teams bin ich zuletzt bei „Indiana Jones and the Last Crusade“ gekommen, wo Sean Connery und Harrison Ford ein fabelhaftes Vater-Sohn-Gespann spielten.
Hervorragend eingespielt ist auch der Soundtrack, der schon mit dem Trailersong ordentlich punkten kann. Bei einer tragischen und emotionalen Abschlussszene Johnny Cashs „Hurt“ auszuwählen grenzt für mich schon an eine absolute Meisterleistung und zeigt wirkliches Können und hervorragendes Gespür bei der Songauswahl. Chapeau Mr. Marco Beltrami.
Im Vorfeld hatte ich ein wenig Angst, man würde die lange Laufzeit von 138 Minuten merken, aber diese habe ich keineswegs Gespürt. „Logan – The Wolverine“ fängt mit rasantem Tempo an und kann dieses bis zum Ende konsequent und ohne Flaute durchhalten. Hinzu kommt, dass der Streifen nicht wirklich vorhersehbar ist und somit viel Spiel für Überraschungen lässt.
Neben rasanter Action schlägt der dritte Teil der Trilogie auch leise und emotionsvolle Töne an und lässt zum Glück am Ende keine Frage offen. Allerdings offenbart er einen Handlungsstrang, der doch schon wieder Raum für weitere Verfilmungen zulässt und das störte mich ein wenig, denn dieser machte die ganze Reihe ein wenig zunichte. Auch das ständige Gekreische der kleinen im Kampf war ein wenig anstrengend und ein bisschen unverständlich. Zudem finde ich es immer wieder störend, dass die Söldner nie genug Hirn besitzen und immer wieder auf Wolverine schießen obwohl ihr Kommandant schon vor einer halben Stunde zu ihnen sagte, dass das nichts bringt, weil er immer wieder heilt und nicht sterben kann. Warum löst man solche Szenen nicht anders? Stattdessen gibt es immer wieder diese endlosen Ballerszenen, die wirken, als würden sie nur Zeit schinden. Dann kann man in dem Sinne den Film auch ein paar Minuten kürzer machen, statt die Gegner immer wie die dümmsten Volltrottel dastehen zu lassen. Auch hier muss ich nämlich wieder den Gegner bemängeln. Offenbar gibt es keine attraktiven Kandidaten und würdigen Bösewichte im Marvel/DC-Universum, denn einer schwächelte mehr als der andere. Auch wenn der ein oder andere hier kleine Siege feiern kann, so fehlt ihnen doch immer noch das gewisse Etwas.
„Logan – The Wolverine„, ist ein guter Abschluss einer, wie ich hörte doch mittelmäßigen Reihe. Wie schon erwähnt, kann ich das noch nicht beurteilen. Der letzte Teil hat mich überaus begeistert, mit einer guten Mischung aus ernsten und hervorragenden Actionszenen.
7 Kommentare
Irgendwie muss ich es doch noch schaffen den zu sehen bevor er aus dem Kino verschwindet…..
gute Kritik, danke Dir!
So geht es mir mit Beauty and the Beast.
Danke für das Kompliment. Bin gespannt, wie er dir gefällt
Den habe ich immer noch nicht gesehen :/
Nur aus Interesse:
Was genau bedeutet „Mit freundlicher Unterstützung des Kinopolis…“? Wie sieht diese Unterstützung denn aus?
Dann mal ran!
Das bedeutet, dass ich für diesen Filme eine Pressekarte bekam und dafür eine Kritik schreiben und das Kino erwähnen muss. 🙂 Jetzt schick ich den Artikel gleich an meinen Kinomenschen 😀
So einen Kinomenschen brauche ich auch 😀
😀 😀 😀