Filmrezension: Liberal Arts

Liberal Arts” ist ein pseudo intellektueller Independent-Film ohne Tiefgang.

INHALT:
Liberal Arts” ist ein Independent-Film von “How I Met Your Mother“-Star Josh Radnor, der darin auch die Hauptrolle übernimmt.  In weiteren Rollen sind Marvel-Star Elizabeth Olsen, Richard Jenkins, Allison Janney, John Magaro und Zac Efron zu sehen.

Liberal Arts” erzählt die Geschichte von Jesse Fisher, der seit seinem College nicht genau weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Da kommt es ihm gerade recht, dass sein alter Professor Peter Hoberg (Richard Jenkins,) anruft und ihn bittet zu seiner Pensionierungsfeier zu kommen. Dort begegnet er Zibby (Elizabeth Olsen) die Tochter von Peters Freunden, die an Jesses alter Uni Schauspiel studiert. Er genießt die Zeit sich mit ihr auszutauschen, erst auf dem Campus und später dann per Brief. Die Beziehung der beiden wird inniger und schließlich empfinden beide so etwas wie Liebe für einander. Doch ist Jesse 15 Jahre älter als Zibby und das macht ihm ganz schön zu schaffen, zumal er sich gerade in einer Vor-Midlife-Crisis Mitte 30 befindet. Hat die Liebe zwischen den beiden eine Chance?

MEINUNG:
Es ist schön, neben all den Marvelhelden und Mainstream-Einheitsbrei auch noch das Independent Kino zu haben. Leider ist nicht jeder Film aus dem Gerne eine Perle. Was Zach Braff (Wish I Was Here) mit “Garden State” oder Jonathan Dayton zusammen mit Valerie Faris mit “Little Miss Sunshine” kreiert haben ist einzigartig. Josh Radnors Versuch einen Film zu schaffen, der tiefgründig, intellektuell und gleichzeitig romantisch sein sollte, scheitert leider an allen Ecken und Enden. Der Protagonist ist austauschbar, er selbst hat die Rolle übernommen, aber die ganze Zeit dachte ich mir, die hätte Zach auch spielen können. Denn im Grunde ist sie eine Kopie von dessen Charakter in “Garden State“. Jesse (Josh Radnor) ist single und steckt in einer vorgezogenen Midlife-Crisis mit Mitte 30. Er weiß nicht so recht, was er mit seinem Leben anfangen soll und schwärmt von der guten alten Zeit am College. Als ihn jedoch der Student Dean (John Magaro) fragt, was er denn so toll daran fand, hat er keine Antwort. Die Geschichte handelt von jemanden, der strauchelt und in der Vergangenheit fest sitzt. Das ist im Grunde okay, wenn der Film irgendeine Perspektive bieten würde. Stattdessen verliert sich “Liberal Arts” in Pseudoweisheiten, stolpert durch eine Liebesgeschichte und verheddert sich in Unterhaltungen über Beethoven, Mozart und Wagner. Radnor, der aus der Serie “How I Met Your Mother” bekannt ist, haut hier mit dem Vorschlaghammer auf sein Publikum ein, frei nach dem Motto “Indie verstehen nur Kluge” und diskriminiert Menschen, die auch mal etwas anderes zu ihrem Vergnügen lesen.
Nebenbei packt er eine ganze Palette an Stereotypischen Charakteren aus wie den Professor (Richard Jenkins), der seine Pensionierung feiert und dann wieder zurück will, weil er sonst nichts im Leben hat. Nicht zu vergessen Zibby (Elizabeth Olsen), die sich in ihrer Altersgruppe nicht wohl fühlt und sich deshalb zu Jesse (Josh Radnor) hingezogen fühlt. Am Ende handelt sie doch wieder, so unglaublich klischeehaft und dumm, dass ich ihr das ganze “kluge” Gerede nicht abkaufe. Mein Highlight in dem Film war Zac Efron (Me and Orson Welles), der einen sehr merkwürdigen Hippie gemimt hat. Sehr unterhaltsam wie ich fand, selbst wenn dieser auch nur Pseudoweisheiten von sich gab. Aber sein kurzer Auftritt hat mir gefallen.
Schlimm fand ich auch, dass Radnor seinen Hauptcharakter so unglaublich interessant und attraktiv hingestellt hat, denn beinahe jede Frau die ihm über den Weg lief, wollte auch gleich mit ihm schlafen. Ich als Frau finde intelligente Männer auch attraktiv,  aber das ist schon wirklich übertrieben.

FAZIT:
Liberal Arts” ist der klägliche Versuch eines großartigen und intellektuellen Films, dessen Weisheiten nur Schall und Rauch sind und schlussendlich kein wirklich brauchbares Fazit davonträgt.


TRAILER: ©IFC Films


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