Sommer 85
Veröffentlichungsjahr: 2020 | Genres: Drama, Literaturverfilmung, Queer Cinema, Romanze , Tragödie
Originaltitel: Été 85
Schauspieler: Félix Lefebvre, Benjamin Voisin, Philippine Velge, Valeria Bruni Tedeschi, Melvil Poupaud, Isabelle Nanty, Laurent Fernandez, Aurore Broutin, Bruno Lochet, Yoann Zimmer, Antoine Simony, Patrick Zimmermann, Samuel Brafman-Moutier, Benjamin Allouche
Der Film "Sommer 85" (Originaltitel Été 85, internationaler englischsprachiger Titel Summer of ’85) ist ein französisches Filmdrama von François Ozon, das am 14. Juli 2020 in den französischen Kinos erschien. Er basiert auf dem Roman Tanz auf meinem Grab von Aidan Chambers.
"Sommer 85" erzählt die Geschichte des 16-jährigen Gymnasiasten Alexis (Félix Lefebvre), der in einem kleinen Küstenort in der Normandie lebt. Der Film spielt in den 1980er Jahren und folgt Alexis’ Erinnerungen an einen Sommer, der sein Leben tiefgreifend verändert hat. Als er anfangs vor einer unbekannten Anklage steht, blickt er zurück auf die Begegnung mit dem 18-jährigen David (Benjamin Voisin), einem selbstbewussten und freien jungen Mann, der ihn rettet und in seine Welt mitnimmt.
Alexis und David entwickeln schnell eine intensive Freundschaft, die über die üblichen Grenzen hinausgeht. Gemeinsam verbringen sie den Sommer mit Segeltouren, Motorradfahrten und gemeinsamen Abenteuern, während Alexis sich zunehmend zu David hingezogen fühlt. Neben der Freundschaft spielt auch Kate (Philippine Velge), ein britisches Au-Pair-Mädchen, eine wichtige Rolle in ihrem Umfeld.
Der Film erzählt auf einfühlsame Weise von ersten Liebeserfahrungen, den Höhen und Tiefen jugendlicher Gefühle und dem Erwachsenwerden in einer kleinen Gemeinschaft. Dabei fängt "Sommer 85" die besondere Atmosphäre eines unbeschwerten Sommers ein, der von Nähe, Aufbruch, aber auch von Unsicherheiten und Konflikten geprägt ist.
Regisseur François Ozon gelingt es, die Stimmung der 1980er Jahre stimmungsvoll und authentisch einzufangen, wobei die Landschaft der Normandie eine malerische Kulisse bildet. Der Film balanciert zwischen nostalgischer Leichtigkeit und emotionaler Tiefe und erzählt die Geschichte einer intensiven Begegnung, die den Protagonisten nachhaltig prägt. François Ozon verlegte die Handlung von Aidan Chambers’ Roman, der ursprünglich im englischen Badeort Southend-on-Sea spielt, in die Normandie und drehte den Film an Originalschauplätzen wie Le Tréport und Yport. Die Hauptrollen spielen die Nachwuchsschauspieler Félix Lefebvre als Alexis und Benjamin Voisin als David, unterstützt von Philippine Velge als Kate sowie Isabelle Nanty, Laurent Fernandez und Valeria Bruni Tedeschi in weiteren Rollen. Die Dreharbeiten fanden im Mai und Juni 2019 statt, die Filmmusik stammt von Jean-Benoît Dunckel.
"Sommer 85" wurde 2020 in die offizielle Auswahl der Filmfestspiele von Cannes aufgenommen, die aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nicht regulär stattfanden. Der Soundtrack enthält unter anderem das Stück In Between Days von The Cure sowie weitere Songs der 1980er Jahre. Sommer 85 feierte seine Premiere unter anderem beim Festival La Rochelle und wurde im Juli 2020 in Frankreich veröffentlicht. Der deutsche Kinostart erfolgte im Juli 2021.
In Deutschland ist der Film ab 12 Jahren freigegeben, da die Handlung und dargestellten Konflikte für Jugendliche ab diesem Alter nachvollziehbar sind. Der Film wurde von Kritikern überwiegend positiv aufgenommen und erhielt unter anderem eine Rotten Tomatoes-Wertung von 81 Prozent. François Ozon wird für seine geschickte Erzählweise gelobt, die die Geschichte als Mischung aus Film noir und Sommerromanze inszeniert.
"Sommer 85" erhielt zahlreiche Nominierungen, unter anderem bei den Césars 2021 in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Beste Nebendarstellerin sowie Auszeichnungen bei Festivals wie dem Festa del Cinema di Roma. Er war auch Frankreichs Shortlist-Kandidat für den Oscar als Bester Internationaler Film 2021.
Pressematerial ©Capelight Pictures | Wild Bunch
Regie: François Ozon
Drehbuch: Aidan Chambers, François Ozon
Produzent: Eric Altmayer, Nicolas Altmayer, Geneviève Lemal
Musik: Jean-Benoît Dunckel
Kamera: Hichame Alaouie
Schnitt: Laure Gardette





