Ghost in the Shell
Veröffentlichungsjahr: 2017 | Genres: Action, Krimi, Science-Fiction, Literaturverfilmung, Mystery, Dystopie , Cyberpunk, Cyberthriller
Originaltitel: Ghost in the Shell
Schauspieler: Scarlett Johansson, Pilou Asbæk, Takeshi Kitano, Michael Pitt, Juliette Binoche, Chiaki Kuriyama, Peter Ferdinando, Danusia Samal, Lasarus Ratuere, Tawanda Manyimo, Kaori Momoi, Yutaka Izumihara, Rila Fukushima, Chris Obi, Pilo Asbæk
"Ghost in the Shell" aus dem Jahr 2017 ist eine Live-Action-Adaption des gleichnamigen japanischen Animes und Mangas. Der Film spielt in einer futuristischen Welt, in der Menschen mit Maschinen und künstlicher Intelligenz verschmolzen sind. Die Hauptfigur, Major Mira Killian (gespielt von Scarlett Johansson), ist eine kybernetische Polizeiagentin, die nach einem schweren Unfall mit ihrem menschlichen Gehirn in einem künstlichen Körper wiederbelebt wurde. Ihre Mission ist es, Cyberkriminalität zu bekämpfen, doch sie wird zunehmend von Fragen über ihre eigene Vergangenheit und Identität verfolgt.
Regisseur Rupert Sanders schafft eine atmosphärisch dichte Welt, die sowohl Fans des Originals anspricht als auch neue Zuschauer begeistert. Der Film besticht durch seine futuristische Ästhetik, spannende Action-Sequenzen und philosophische Fragestellungen.
Trailer ©Paramount Pictures
Ein Kommentar1 Kommentare
Ich kenne den Manga nicht habe jedoch den Anime bereits zwei mal gesehen. Die letzte Sichtung ist gar nicht so lange her, dennoch ist leider gar nicht so viel hängen geblieben. Was mir an dem Stoff besonders gefällt ist der philosophische Ansatz. Ebenso wie „Matrix“ und „Blade Runner“ setzt sich „Ghost in the Shell“ mit der Idee auseinander, was menschlich ist und was nicht? Wie sehr uns Technologie beeinflusst und auch, ob Maschinen mehr ein Gespür für das Leben haben, als wir Menschen selbst. Zusätzlich setzt sich „Ghost in the Shell“ mit moralischen Ansätzen auseinander. Inwieweit man mit Technik in das Leben von Menschen eingreifen darf und vor allem, wie weit man damit in deren Körper vordringen darf.
WAS IST MENSCHLICH?
Während sich der Anime vielschichtig mit der Frage befasst, was einen Menschen ausmacht, legt das US Remake den Fokus mehr auf die moralischen Ansätze. Teilweise hatte ich beim Schauen „Robocop“ Vibes, denn auch in diesem alten 80er Actionstreifen steht die Frage im Raum, wie sehr man einen Menschen durch eine Maschine ersetzen darf. Die Prämisse ist ähnlich, Officer Alex J. Murphy (gespielt von Peter Weller) ist schwer verletzt und sein Körper wird komplett von einer Maschine ersetzt. Was ihm bleibt ist sein Gesicht und seine Seele. Ebenso ergeht es Major Mira Killian (verkörpert durch Scarlett Johansson). Ihr wird nach einem schweren Unfall das Gehirn in einen vollständig, technischen Körper eingesetzt. Während dem Verlauf der Handlung stellt sie sich selbst immer wieder die Frage, wie viel Mensch sie noch ist.
TRY ANOTHER WAY
Der US-Film geht auch vom Plot her einen anderen Weg als der Anime. Da ich den Manga nicht kenne, kann ich leider nicht sagen, welcher der beiden Film näher an der Vorlage ist. Allerdings wirkt die Geschichte in „Ghost in the Shell“ aus dem Jahr 2017 sehr nach Hollywood Klischee Kiste. Nicht nur, dass der Filme kaum Philosophie einfließen lässt, so verliert er auch völlig den Fokus aus den Augen. Statt danach zu forschen, was einen Menschen ausmacht, begibt sich der US Streifen auf eine Reise zur Identität der Protagonistin. Als hätten wir das nicht schon genug gesehen. Zumal das in Filmen wie „Blade Runner 2049“ auch viel intensiver und besser herausgearbeitet wurde. Bleiben wir kurz beim Thema, denn „Ghost in the Shell“ ist visuell unglaublich und gab mir immer wieder „Blade Runner 2049“ Vibes, mit dem Neonlichtern, den flackernden Bildschirmen und den wechselnden Farbelementen. Großartiges Design, das muss ich schon sagen, ebenso gelungen sind die visuellen Effekte, die technischen „Masken“ und die ganze Kulisse. Ich konnte mich gar nicht satt sehen, so beeindruckend schön fand ich „Ghost in the Shell“ gestaltet. Das hat der Film dem Anime voraus, der eher etwas finsterer und trister daher kommt.
„Ghost in the Shell“ ist kein schlechter Film. Tatsächlich ist er nicht nur technisch überaus gelungen, sondern auch spannend erzählt. Zusätzlich hat der Film einen großartigen Cast, angefangen bei Scarlett Johansson. Vom Stil der Charaktere blieb man dem Anime oder Manga Stil sehr treu und so sieht Pilou Asbæk auch haargenau aus wie Batou aus dem Anime. Nebenbei sind die Actionszenen auch nicht zu verachten.
Würde der Film für sich alleine stehen und den Anime nicht als Vorgänger haben, sowie sich auf einen Manga zu beziehen, ist „Ghost in the Shell“ ein richtig gelungener Science Fiction Film. Um die breite Masse wohl abzudecken ließ man hier den philosophischen Part eher weg und fokussierte sich auf eine andere eher bekanntere Geschichte. Genau das stört mich an dem Film, denn für mich persönlich ist das wieder so typisches, abgedroschenes Hollywood Kino. Das Ende gefällt mir zum Beispiel überhaupt nicht, da bevorzuge ich das aus dem Anime, das wesentlich epischer war und eben auch in eine völlig andere Richtung geht. Die Ausgangslage des Endes ist schlussendlich für den weiteren Verlauf der Geschichte ausschlaggebend, welche es bei „Ghost in the Shell“ aus dem Jahr 2017 nicht gibt. Das Franchise ist ja nun weitaus größer als ein einzelner Manga.
FAZIT ZU „GHOST IN THE SHELL“
„Ghost in the Shell“ beeindruckt visuell mit starken Effekten und einer Ästhetik, die an „Blade Runner 2049“ erinnert. Der Cast, allen voran Scarlett Johansson, überzeugt, und die Action-Szenen sind gelungen. Allerdings fehlt der philosophische Tiefgang des Originals, da die Handlung auf eine konventionelle Identitätssuche ausgerichtet ist. Als eigenständiger Sci-Fi-Film funktioniert er gut, bleibt aber hinter der Tiefe des Animes zurück.