„Ordinary World„, eine leicht melancholische Komödie mit sympathischen Charakteren, der völlig ohne Fäkalhumor auskommt.
REGIE: Lee Kirk
DARSTELLER: Billie Joe Armstrong, Selma Blair, Judy Greer, Madisyn Shipman, Dallas Roberts, Chris Messina, Fred Armisen, Sean Gunn, Brian Baumgartner, Mia Dillon, John Doman und Valentine Miele
GENRE: Komödie, Drama, Musikfilm
„Warum habe ich diesen Film eigentlich noch nicht gesehen?“, fragte ich mich, nachdem ich kürzlich auf dem Green Day Konzert in München war. Also habe ich ihn einfach mal bestellt. Ungesehen. Ich dachte mir nur, es ist egal ob er dann am Ende ziemlich Banane ist, immerhin spielt Billie Joe Armstrong (Like Sunday, Like Rain) seine erste Hauptrolle und als Fan von ihm, muss der in meinem Regal stehen. Immerhin steht dort ja auch „Richy Guitar“ und selbst der ist nicht der Oberknaller, aber Kult und ein Must-Have für jeden „Ärzte„-Fan!
Billie Joe hatte ja schon mehrere kleinere Gastrollen in Serien und hatte auch schon eine Sprechrolle in „Live Freaky! Die Freaky!„. Er machte sich bisher sehr gut als Darsteller und war sich auch nicht zu schade, sich im Film „This Is 40“ selbst aufs Korn zu nehmen. Die Szenen wurden meines Wissens allerdings im Nachhinein herausgeschnitten. Außerdem spielte er auch im American Idiot Musical die tragende Rolle des St. Jimmy und auch das meisterte er mit Bravour.
Nun musste er sich allerdings als Hauptrolle beweisen und ich muss zugeben, er konnte wirklich überzeugen. Nun schaut man das Ganze als Fan ja immer mit mehr Euphorie und Objektivität, als mancher Kritiker, dennoch hat mir seine Performance wirklich gut gefallen. Allein Billies Gesichtsmimik ist einmalig und wahrhaftig passend für den Charakter. Billie Joe Armstrong spielt in „Ordinary World“ den Ex-Rockstar Perry, der an seinem 40sten Geburtstag in einer Lebensmittekrise steckt. In Interviews wurde er häufig gefragt, ob der Film autobiographisch sei, doch Billie betonte, er spiele nur eine Rolle, außerdem befindet sich seine Band Green Day noch immer auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.
Perry war mir von Anfang an sympathisch, besonders gefiel mir die Beziehung zu seiner Tochter Salome (Madisyn Shipman), wo man wirklich merkte, das die Chemie zwischen den beiden Darstellern passte. Auch Selma Blair (Cruel Intentions) war mit an Board und spielte Billie Joes Ehefrau. Allerdings musste ihr Charakter bei mir ein bisschen auftauen. Was ich mochte, war dass das Ehepaar mit gleichaltrigen Darstellern besetzt wurde und Billie keine 10 Jahre jüngere Frau bekam, so wie das so immer die Mode zu sein scheint. Kürzlich auch wieder in „The Mummy“ zu sehen, wo Tom Cruises Partnerin wieder wesentlich jünger gewählt wurde und schon fast als seine Tochter durchgehen konnte.
Die Story von „Ordinary World“ ist nun keine tiafgängige Komödie, aber sie unterhält und bietet einfach ein kurzweiliges Vergnügen. Vor allem kommt der Film ohne diesen schrecklichen Fäkalhumor aus und auch peinliche und fremdschämende Passagen bleiben fern. Musikalisch hat sich neben Dickon Hinchliffe auch Billie Joe Armstrong selbst daran beteiligt, ist doch die Hitsingle „Ordinary World“ aus dem neuen Green Day Album „Revolution Radio“ der Titelsong zum Film.
„Ordinary World“ ist wirklich eine schöne Komödie, die man ruhig mal an einem regnerischen Sonntag, wie heute, gucken kann. Was ich mich nur frage ist, wer diese furchtbare Idee zu diesem grausigen Filmcover hatte und warum man den Zusatztitel „Eine ganz „normale“ Rockstar-Welt“ wählte. Fürchterlich!
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© Reprise Records