Ho ho ho. Der Film „Echo“ aus Island ist eine kleine aber feine Hommage an Island in der Winter- und Weihnachtszeit. Wir nehmen euch in unserer Filmkritik mit in diese Zeit und nach Island. 🎅🏽🎄❄
Inhalt:
„Echo“ ist ein Film, der eine Collage aus verschiedenen Geschichten bietet, die das Leben der Menschen in einer kleinen isländischen Gemeinde widerspiegeln. Durch verschiedene Charaktere und Handlungsstränge vermittelt der Film einen Einblick in die Vielschichtigkeit des Lebens in dieser abgelegenen Region. Die Geschichten drehen sich um Themen wie Liebe, Verlust, Einsamkeit und Hoffnung, wobei der Film einen poetischen Blick auf das alltägliche Leben in einer ländlichen Umgebung wirft. Mit einer sorgfältigen Inszenierung und starken visuellen Elementen schafft Rúnar Rúnarsson eine atmosphärische Erzählung, die die Zuschauer in die Welt seiner Charaktere eintauchen lässt.
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Meinung:
Rúnar Rúnarsson ist ein renommierter isländischer Regisseur und Drehbuchautor, der für seine Arbeiten im internationalen Filmgeschäft bekannt ist. Er wurde am 27. November 1977 in Reykjavík, Island, geboren. Rúnarsson hat sowohl Spielfilme als auch Kurzfilme produziert und sich einen Ruf für seine einfühlsamen Erzählungen und visuelle Sensibilität erworben.
Einige seiner bekanntesten Werke sind „Volcano“ (2011) und „Sparrows“ (2015). „Volcano“ wurde auf internationalen Filmfestivals positiv aufgenommen und gewann den „Un Certain Regard“-Preis auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2011. In „Sparrows“ erkundet Rúnarsson das Coming-of-Age-Thema und erhielt für den Film den Hauptpreis im World Cinema Dramatic Competition auf dem Sundance Film Festival 2015.
Rúnar Rúnarsson hat sich einen Ruf für seine Fähigkeit erworben, tiefgründige Geschichten zu erzählen, die oft mit den Herausforderungen des Lebens und den emotionalen Aspekten menschlicher Erfahrungen verbunden sind. Sein Werk reflektiert häufig die isländische Kultur und Landschaft und bringt sie einem internationalen Publikum näher.
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„Echo“, eine Hommage an Island
Auch sein Film „Echo“ ist eine Hommage an seine Heimat. Der Film zeigt in kurzen Episoden, wie die Menschen die Winter- und Weihnachtszeit verbringen. Mal sieht man eine Gruppe von Menschen in einer heißen Quelle Wassergymnastik machen, während die trainierende Person am Rand im Schneeanzug steht. Ein andermal kauft eine Familie einen Weihnachtsbaum und besucht ein Gewächshaus und in einer anderen Szene verbringt die Familie ein besinnliches Weihnachtsfest.
Diese kleinen Episoden sind allesamt eine Liebeserklärung an Island und macht auch enorme Reiselust. Zumindest für die, die nicht dort verwurzelt sind. Sophia Olsson liefert hierzu großartige Bilder und das nicht nur von den Landschaften Islands. Auch die Protagonist*innen sind in ein warmes Licht getaucht, dies suggeriert sofort eine Wohlfühlsituation nicht nur für die Charaktere, sondern auch für das Publikum.
Wer erwartet, dass der Film „Echo“ ein Episodenfilm ist, der sich am Schluss zusammenfügt, wird enttäuscht werden. „Echo“ ist kein Episodenfilm und die Figuren daraus stehen auch in keinem direkten Zusammenhang. Das einzige, was sie verbindet ist die Tatsache, dass sie in Island leben und es Winter und Weihnachten ist. Solche Momentaufnahmen, die dem kompletten Film keinen roten Faden bieten, drohen oftmals in die Belanglosigkeit abzudriften. Charaktere werden nicht näher erläutert und so erhält das Publikum keine Chance eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Allerdings kann man sich in einigen Episoden des Sammelsurium auch wieder erkennen.
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„Echo“ bietet Situationen aus dem Alltag
Der Film „Echo“ liefert Einblicke in unterschiedliche Leben, in denen sich Zuschauer*innen wieder erkennen können. Das löst Emotionen aus. Wer erinnert sich nicht gern an gemeinsame Weihnachtsfeste? Wer hat nicht schon einmal einen Baum geholt, um ihn im Wohnzimmer festlich zu dekorieren? Möglicherweise erkennt man sich wieder im Streit darüber, wer an den Festtagen die Kinder hat? „Echo“ hat für alle Menschen etwas im Repertoire.
Eine Tiefgründigkeit braucht man in „Echo“ allerdings nicht erwarten, denn der Film geht dafür zu wenig ins Detail. Selbst nachdenkliche Szenen, die die menschliche Natur etwas beleuchten, eignen sich wenig um ein Fazit daraus zu ziehen. Diese Vignetten können allerdings auch einfach unterhaltsam sein, denn selbst wenn es wenige Gemeinsamkeiten gibt, haben diese doch einen künstlerischen Effekt. Im Grunde beweist Rúnar Rúnarsson, der auch für das Drehbuch verantwortlich war, dass man in kurzen Segmenten auch viel erzählen kann. Darauf muss man sich allerdings einlassen können, denn für jemanden, der lieber eine durchgehende Handlung auf der Leinwand sieht, könnten die 79 Minuten schon etwas lang werden.
Fazit:
„Echo“ ist ein kunstvoller Film, der in ruhiger Atmosphäre, kleine Vignetten aus dem Leben in Island schildert. Einen roten Faden gibt es nicht, dafür kleine Momente mit wunderschönen Bildern, Erinnerungen und bietet somit eine Hommage an Island.
Wie hat euch der Film „Echo“ gefallen?
TRAILER: ©Nimbus Iceland, Pegasus Pictures
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NEON – Chefredakteur*in
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Gastschreiber*in bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.
Andere Meinungen zu „Echo“:
Vieraugen Kino
Dokumentarisch eingefangenes, aber rasant montiertes Panoptikum der Menschen in Island zur Zeit der Weihnachtsfeiertage. 8 von 10 Punkten.
Kino:Zeit
Ein Auto, das in aufreizend langsamer Geschwindigkeit durch eine Waschstraße fährt und dabei durch die gläserne Wand beim seltsamen Ballett der Bürsten und gewaltigen Reinigungsrollen betrachtet wird, bildet den Auftakt zu Rúnar Rúnarssons fantastischem Bilderbogen „Echo“, der aus 56 einzelnen Fragmenten — meist kaum länger als eine Minute — besteht, die sich erst nach einer Weile zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
2 Kommentare
Den Film habe ich Ende Januar 2020 auf dem Internationalen Filmwochenende in Würzburg gesehen und fand ihn gelungen sowie teils amüsant.
Edit: ich sehe du hast mein Review schon verlinkt. Vielen Dank!
@mwj2
Ja, hab deine Review über Letterboxd gefunden. Ich gucke immer, wie die anderen auf meiner Liste, die Filme fanden 🙂 War dann mal einfach so dreist ^^
Ein wirklich toller Film. Hatte richtig Lust dabei zu sein. Island ist auch so ein Land, das ich mal bereisen möchte.