Blade Runner 2049 – Wochenendprogramm

Blade Runner 2049:

Wir haben am Wochenende „Blade Runner 2049“ gesehen und berichten euch heute, warum der Film für uns ein Meisterwerk des Science-Fiction Kinos ist.

Auch diese Woche erscheint die Montagsfrage „Was habt ihr am Wochenende geschaut?“ im neuen Gewand. Diesmal mit einem ausführlichen Bericht über Denis Villeneuves Film „Blade Runner 2049“. Sagt uns gerne in den Kommentaren, was ihr am Wochenende geschaut habt und wie euch „Blade Runner 2049“ gefallen hat.

Worum geht es in „Blade Runner 2049“?

Blade Runner 2049 | 2017 ©Alcon Entertainment | Warner Bros. Pictures | Sony Picture

“Blade Runner 2049” ist eine Utopie & Dystopie von Denis Villeneuve mit Ryan Gosling, Harrison Ford, Robin Wright, Ana de Armas, Wood Harris und Jared Leto.

30 Jahre, nachdem Rick Deckard (Harrison Ford) den Auftrag erhielt, die letzten der hochentwickelten Serie Nexus-6 zu eliminieren und anschließend verschwand, hat sich die Welt weiterentwickelt. Drohnen dringen durch den Smog und die Menschen werden inzwischen von Hologrammen begleitet. Ebenso leben die Replikant*innen nun Seite an Seite mit den Menschen und dienen ihnen nicht mehr als Sklaven, wie einst. Die Wallace Corporation entwickelte den neuen bioidentische Replikantentyp Nexus 9 und dieser hegt keinen Groll mehr gegen seinen Schöpfer.
Da die Ökosysteme zerstört sind, existieren keine echten Tiere und Pflanzen mehr. In weitläufigen Gewächshäusern vor der Stadt werden proteinreiche Käferlarven gezüchtet. Diese dienen den Menschen als Nahrung.

Auch wenn das Problem mit den Replikant*innen der Vergangenheit angehört, gibt es noch immer die Replikant:innen Jäger*innen. Die sogenannten Blade Runner. Officer K (Ryan Gosling) ist einer davon. Als er draußen bei einem der Gewächshäuser eine Entdeckung macht, droht ein lang gehütetes Geheimnis ans Licht zu kommen, dessen Offenlegung die gesamte Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttern könnte.

Die Welt von Blade Runner

Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann, der gerade aus einem futuristischen Auto gestiegen ist. Die Tür davon steht noch offen. Er geht auf eine tote Stadt zu, die in einem orangen Nebel verschwimmt
Blade Runner 2049: Auf dem Bild ist ein Mann zu sehen, der gerade ein paar Treppen hinauf zu einem Gebäude geht. Das Ganze Bild ist in gelb orange Tönen
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt zwei Männer, die gerade aus einem futuristischen Auto gestiegen sind. Die Türen davon stehen noch offen. Die Männer bewegen sich durch den Schnee auf ein großes Gebäude zu
Auf dem Bild geht ein Mann einen zugeschneiten Gehweg entlang. Neben ihm fährt ein futuristisches Auto, das Schnee räumt
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann, der vor einem großen Gebäude steht. Um ihn herum ist alles vereist und verschneit. Hinter ihm steht ein futuristisches Fahrzeug. Vor ihm ist ein Polizeiauto, das ebenfalls futuristisch ist und in der Luft schwebt
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann, der auf einer Eisplatte steht, die ein paar Schneehaufen hat. Er blickt nach oben und hält die Hand auf, auf der sich der Schnee legt
Auf dem Bild ist ein Mann von hinten zu sehen. Er trägt einen dunkelgrünen Mantel und hat eine Pistole in der Hand. Er steht inmitten eines Schrotthaufens, vor ihm ein halbkugelartiges Gebäude aus Schrott
Das Bild zeigt einen Mann und eine Frau die sich gegenüber stehen. Sie sind hinter einer großen Buchstabentafel im Neon Licht
Das Bild zeigt einen toten Baum, der mit Drähten am Boden befestigt ist, damit er nicht umfällt. Vor ihm steht ein Mann im dunkelgrünen Mantel, der auf die Erde blickt. Im Hintergrund ist ein futuristisches Auto mit offener Tür
Das Bild zeigt einen Mann, der gerade auf riesige Figuren zu geht. Die Figuren sind knieende nackte Frauen. An der Decke sind jede Menge Lampions
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt eine Autobahn und eine Stadt. Die Umgebung ist vom orangen und gelben Nebel umgeben

Nuklearer Regen, trockene Landschaften, Schnee und vieles mehr. Das Wetter in der Welt von „Blade Runner“ spielt verrückt. Es gibt aber auch keine Tiere und Pflanzen mehr, nur Wüste, Schnee und Trockenheit — Blade Runner 2049 | 2017 ©Alcon Entertainment | Warner Bros. Pictures | Sony Picture

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Der Film „Blade Runner„, der im Jahr 1982 unter der Regie von Ridley Scott erschien, basiert auf dem dystopischen Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Philip K. Dick. In Deutschland wurde das Buch, welches 1968 in den USA erschien, unter dem Titel „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ herausgegeben.

Die Welt in Blade Runner präsentiert eine dystopische Zukunftsvision, die von starken sozialen Ungleichheiten, technologischem Fortschritt und moralischer Ambivalenz geprägt ist. Wolkenkratzer beherrschen die Umgebung, gepaart mit düsterem Dauerregen und blinkenden Neonlichtern. Die Wetterlagen wechseln, zwischen Schnee und Regen, Sonnenschein existiert nicht mehr. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend. Straßen sind überfüllt mit Menschen und künstlichen Wesen, den sogenannten Replikant:innen, die von Menschen geschaffen wurden, um ihnen zu dienen.

Die Welt von Blade Runner ist geprägt von einer fortschrittlichen Technologie, einschließlich fliegender Fahrzeuge, futuristischer Architektur und künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig ist sie jedoch von sozialen Ungleichheiten und Umweltzerstörung gezeichnet. Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich.

Tiere existieren nicht mehr oder nur noch selten. Man kann diese käuflich erwerben, allerdings kann sich das kaum jemand leisten. Höchstens noch ein elektronisches. „Blade Runner“ befasst sich mit den Fragen nach Identität, Moral und Menschlichkeit. Replikant:innen sind von echten Menschen kaum zu unterscheiden und beginnen, menschenähnliche Gefühle und Erinnerungen zu entwickeln. Dies führt zu ethischen Dilemmata und existenziellen Fragen über die Natur des Seins.

Die Welt von „Blade Runner“ zeichnet eine faszinierende und beklemmende Vision der Zukunft. Zusätzlich befasst sie sich mit der Thematik, welche Auswirkungen Technologie und Gesellschaft auf die Menschheit hat.

Wonach streben wir Menschen?

Fragen zum Thema Film, Cinema und Genres: Auf dem Bild sieht man einen Mann, der die Stirn runzelt und in seine Hand blickt. Über ihm schwebt ein Raumschiff
Als Officer K ist eine Maschine, wirkt aber menschlicher als so mancher Mensch. Daher fragt er sich oft, ob er Mensch oder Maschine ist — Blade Runner 2049 | 2017 ©Alcon Entertainment | Warner Bros. Pictures | Sony Picture

Philip K. Dick machet sich in seinem Roman Gedanken, nach was der Mensch im allgemeinen strebt. Nach Erfüllung, Konsum und Anerkennung? Der Titel „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ ist eine berechtigte Frage, denn die Replikant:innen, die als Sklav:innen der Menschen leben, streben nach Freiheit und dem Recht darauf zu leben, während sich die Menschen mit den Gedanken befassen, wie sie an Geld kommen, um sich wenigstens ein elektronisches Schaf zu leisten. Der gesellschaftliche Wert, ist mehr das Ziel, als das Leben an sich.

„Blade Runner 2049“: Die Welt 30 Jahre später

In „Blade Runner 2049“ berichten Protagonist:innen von einem großen Blackout. Die Welt wurde dunkel. Der Mensch verstrickt sich immer weiter in der Sphäre der Technologie. Fällt der Strom aus, legt das ein ganzes System, sogar eine ganze Stadt lahm. Und wir arbeiten immer weiter vor in diese Richtung. 30 Jahre später hat der Mensch nicht dazu gelernt. Die Welt ist radioaktiv verseucht, die Kriminalität ist hoch und die Menschen sind von den Maschinen nicht mehr zu unterscheiden.

Die Blade Runner haben nun die Aufgabe, Replikant:innen zu verfolgen und „in den Ruhestand zu versetzen“, deren Lebensdauer inzwischen unbegrenzt ist. Denis Villeneuve wagte sich daran, die Geschichte in einem neuem Umfang fort zu führen. Vor ihm hatte Luke Scott die Kurzfilme „2036: Nexus Dawn“ und „2048: Nowhere to Run“ veröffentlicht. Shin’ichirō Watanabe lieferte ebenfalls im Jahr 2017 den Kurzfilm „Blade Runner Black Out 2022“ dazu. Die Kurzfilme dienten Denis Villeneuve als Prequel für seinen 164 Minütigen Langfilm.

Zurück in der Welt von Blade Runner

Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann, der an eine Art Empfangstresen lehnt. Am Tresen sitzt ein glatzköpfiger Mann, der zu dem anderen hinauf sieht. Der Tresen ist aus Beton und zeigt nur einen kleinen Schlitz der gelb leuchtet, aus dem der glatzköpfige Mann heraus blickt
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann, der gerade aus einem futuristischen Auto steigt. Im Hintergrund sind Gebäude zu sehen. Davor ist eine Menschenmenge, die sich mit Schirmen vor dem Regen schützt
Auf dem Bild ist eine Frau zu sehen, die digital erstellt wurde. Ihr Haar ist Lila und ihre Haut ist Pink. Ihre Augen leuchten dunkel. Vor ihr steht ein Mann im Dunklen
Auf dem Bild ist ein Mann, der entschlossen drein blickt. Blut rinnt im an der Seite des Gesichtes herab und auf seiner Nase prangt ein großes Pflaster. Sein Gesicht ist Lila von dem Neon Licht
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann und eine Frau, die sich im dunklen, blauen Licht gegenüber stehen. Sie halten sich an den Händen. Im Hintergrund sind Maschinen zu sehen
Blade Runner 2049: Auf dem Bild ist ein Mann zusehen, der wie ein Soldat stramm steht. Vor ihm ist eine Frau die energisch auf ihn einredet. Sie sind ein einem futuristischen Büro
Das Bild zeigt einen Mann, der in einem futuristischen Auto sitzt
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt einen Mann, der über die Schulter nach hinten auf ein schwebendes, futuristisches Polizeiauto blickt
Blade Runner 2049: Das Bild zeigt eine Frau, die vor einer Wand steht und ihr Auge abscannen lässt. Hinter ihr steht ein Mann, der wartet
Auf dem Bild ist eine Frau und ein Mann zu sehen, die an einem Stehtisch stehen. Sie blicken sich an. Vor ihnen auf dem Tisch stehen Essensboxen und ein Getränk. Sie trägt eine auffällige lila Jacke und eine schwarze Fellmütze. Er hat einen dunkelgrünen Mantel an

Neon Lichter, Hologramme und futuristische Gebäude und Fahrzeugen prägen die Zukunft — Blade Runner 2049 | 2017 ©Alcon Entertainment | Warner Bros. Pictures | Sony Picture

Die Technik ist moderner, alles ist ästhetischer und epischer, als noch in „Blade Runner„, in dem 1982 Harrison Ford die Hauptrolle übernahm. Denis Villeneuve ist bekannt dafür, seine Filme mit beeindruckenden visuellen Kompositionen oder Szenen zu füllen, die wie gemalte Bilder aussehen. Immerhin hat er den Wüstenplanet in „Dune“ auf ein neues, visuelles Level gehoben und auch bei „Blade Runner 2049“ kann man sich kaum satt sehen. Die Atmosphäre von „Blade Runner“, die Philip K. Dick bereits in seinem Roman ausführlich beschrieben hat, wurde von Ridley Scott bereits 1982 gekonnt eingefangen. Denis Villeneuve verfeinert die Tableaus des weiteren zur Perfektion.

Kameramann Roger Deakins und Denis Villeneuve schufen mit „Blade Runner 2049“ ein Meisterwerk des visuellen Erzählens. Die beeindruckenden Licht- und Schattenspiele verstärken die dystopische Welt des Films. Von dunklen, nebeligen Straßen bis hin zu futuristischen Innenräumen schafft die Beleuchtung eine immersive Atmosphäre. Dazu liefert Deakins atemberaubende Landschaftsaufnahmen, die die Weite und Schönheit der Welt einfangen. Angefangen bei verlassenen Städten bis hin zu endlosen Ödlandschaften. Der Film bietet dem Publikum eine visuell beeindruckende Reise.

Gekonnt eingesetzt sind auch die Kameraperspektiven. Roger Deakins wechselt zwischen weiten Panoramaaufnahmen bis hin zu intimen Nahaufnahmen. Somit gelingt es ihm, die Emotionen der Charaktere auf das Publikum zu projizieren und tief in die Welt des Films einzutauchen. Zusätzlich implementierte Roger Deakins sehr langsame und fließende Kamerabewegungen. Somit hat das Publikum Zeit, die Details der Welt näher zu erfassen und noch tiefer darin einzutauchen. Ebenso liefern die langsamen Szenen Zuschauer:innen mehr Freiraum, die Gefühle der Protagonist:innen, im vollen Umfang zu erfassen.

Musikalische Untermalung von „Blade Runner 2049“

Benjamin Wallfisch arbeitete bereits an Christopher Nolans Film „Dunkirk“ mit Hans Zimmer zusammen. Die beiden offenbarten sich als großartiges Team. Zimmer ist allgemein bekannt für epische Scores und herausragende, musikalische Arbeiten an einer Vielzahl von Filmen. Der Soundtrack von „Blade Runner 2049“ verstärkt die emotionale Tiefe der Gesichte und untermauert die faszinierende und düstere Atmosphäre der dystopischen Welt. Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch mischten die Klänge aus Synthesizern und Orchesterinstrumenten. Somit erweiterten sie das Spektrum und schufen eine einzigartige Klanglandschaft.

Die eindringlichen Melodien sorgen beim Publikum für Gänsehaut, die düsteren Töne wecken bei den Zuschauenden unangenehme Emotionen. Somit fühlen sie sich den Protagonist:innen näher und erleben eine emotionale Reise. Der Soundtrack von „Blade Runner 2049“ enthält auch experimentelle Klänge und ungewöhnliche Instrumentationen, die dazu beitragen, die futuristische und avantgardistische Atmosphäre des Films zu verstärken. Neben der Ästhetik und dem fesselndem Drehbuch, welches von Hampton Fancher und Michael Green geschrieben wurde, trägt der Soundtrack dazu bei, dem Publikum ein immersives Filmerlebnis zu ermöglichen.

Darstellerische Leistungen in „Blade Runner 2049“

Letzte Woche hatten wir schon einmal die hervorragende Darstellerin Robin Wright im Fokus gehabt. Auch in „Blade Runner 2049“ liefert sie ein solides Schauspiel und mimt ihren Charakter kühl, distanziert, mit dem Hang doch irgendwelche positiven Emotionen auszuschütten. An ihrer Seite glänzt Sylvia Hoeks als Gegenspielerin, die ebenso in den Actionszenen brilliert. Ana de Armas (Ghosted) wirkt anfänglich, als habe sie in „Blade Runner 2049“ eine etwas unglückliche Rolle, nämlich die des Love Interest. Bei näherer Betrachtung, spielt Ana einen Charakter, der aus einer künstlichen Intelligenz besteht und im vollen Umfang Gefühle entwickeln kann. Ana de Armas füllt diesen Charakter mit Leidenschaft und bringt dem Publikum nahe, wie selbst eine Maschine im Stande sein kann, eine emotionale Bandbreite zu füllen und auch zu überschreiten.

Harrison Ford hat weniger Präsenz in „Blade Runner 2049“, als in Ridley Scotts Vorgänger „Blade Runner„. Auch hier liefert er eine bemerkenswerte schauspielerische Leistung ab und greift geschickt, die ikonische Rolle als Rick Deckard wieder auf. Gekonnt reflektiert er die Narben seines Charakters, beschreibt die Rauheit und Zähigkeit von Rick, der einige Jahre älter und von den Jahren geprägt ist. Auch diesmal vermag es Harrison Ford, die Zwiespältigkeit von Deckards Charakter auf die Leinwand zu bringen. Setzte er sich im ersten Teil mit den Fragen auseinander, welchen Wert Mensch und Maschine hat und wer mehr an das Leben glaubt. So befindet er sich in „Blade Runner 2049“ im Konflikt, wie viel man für die Liebe opfern muss.

Überragende Leinwandpräsenz von Ryan Gosling

Blade Runner 2049: Auf dem Bild ist ein Mann zu sehen, der in einem in gelb orange getauchten Raum ist.
Ryan Goslings Performance führt dazu, dass das Publikum die emotionale Metamorphose seines Charakters, des Replikanten Joe, nachempfinden kann. — Blade Runner 2049 | 2017 ©Alcon Entertainment | Warner Bros. Pictures | Sony Picture

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Dass Ryan Gosling ein überragender Darsteller ist, ist seit seiner ungewöhnlichen Rollenauswahl nach seiner Zeit als Seriendarsteller, bekannt. Seine ruhige Art in „Drive„, sein Gespür für Comedy in „The Nice Guys“ und seine Gabe, das Publikum mit jedem Charakter, den er verkörpert zu fesseln, etablierten ihn zu einem der herausragendsten und gefragtesten Darsteller der Popkultur. Auch in „Blade Runner 2049“ brilliert er erneut auf seine Weise. Ryan Gosling hat eine unglaubliche Leinwandpräsenz. Insbesondere seine Performance führt dazu, dass das Publikum die emotionale Metamorphose seines Charakters, des Replikanten Joe, nachempfinden kann.

Mit seiner zurückhaltenden Emotionalität etabliert er den Charakter perfekt in die dystopische Atmosphäre des Films und verleiht ihm eine gewisse Kühle und Gelassenheit. Zeitgleich zeigt Ryan Gosling die innere Zerrissenheit und Verletzlichkeit des Replikanten Officer K.

Die philosophischen Abgründe: Eine Analyse von Menschlichkeit und Moral in „Blade Runner“ und „Blade Runner 2049“

Blade Runner“ aus dem Jahr 1982 befasst sich mit den Themen, Identität und Menschlichkeit. Im Fokus steht die Frage, was es bedeutet ein Mensch zu sein. Zusätzlich rücken im Film die Themen Ethik und moralische Grundsätze in den Fokus. Können Maschinen unterscheiden, was richtig und was falsch ist? Sind sie in der Lage Situationen richtig zu deuten und dementsprechend zu handeln?

„Blade Runner 2049“ geht hierbei noch etwas in die Tiefe und erkundet zusätzlich die Thematik, ob eine künstliche Intelligenz im Stande ist, zu lieben. Zusätzlich fokussiert sich der Nachfolger auf die Frage, inwieweit wir Menschen in die Natur eingreifen. Wir haben sie nicht nur zerstört, nun wollen wir sie mit Maschinen bevölkern, die jedoch keinerlei Anspruch auf einen freien Willen haben. Der Film zeigt eine Welt, in der fortschrittliche Technologie weit verbreitet ist. Darüber hinaus erläutert er, wie sehr dieser Fortschritt ernsthafte, soziale und ethische Probleme verursacht. Und fügt noch an, welche Auswirkungen, die Kontrolle über künstliche Intelligenz haben könnten.

„Blade Runner 2049“ erkundet ebenso neben der Umweltzerstörung durch die Menschheit die moralischen Grenzen des menschlichen Handelns und die Frage nach Gut und Böse. Sowohl die Replikant:innen als auch die Menschen in der Welt von „Blade Runner“ sind von moralischen Ambivalenzen geprägt.

Fazit zu „Blade Runner 2049“

Blade Runner 2049: Das Bild zeigt zwei Frauen, die sich entschlossen ansehen. Eine von ihnen hat ein Glas in der Hand, das die andere ergreift
Robin Wright und Sylvia Hoeks liefern eine explosive Atmosphäre zwischen ihren beiden Charakteren — Blade Runner 2049 | 2017 ©Alcon Entertainment | Warner Bros. Pictures | Sony Picture

„Blade Runner“ und „Blade Runner 2049“ sind nicht nur herausragende Science-Fiction-Filme, sondern auch tiefgründige und faszinierende Werke, die eine Vielzahl von Themen behandeln. Die dystopische Zukunftsvision, die nicht nur in der Romanvorlage, sondern auch von den Filmen präsentiert wird, stellt eine düstere und beklemmende Welt dar. Denis Villeneuve schuf in Zusammenarbeit mit Roger Deakins eine beeindruckende Welt, die visuell Grenzen überschreitet und das Publikum begeistert. Der Soundtrack untermauert die Atmosphäre deutlich und die Darsteller:innen etablieren „Blade Runner 2049“ als Gesamtbild zu einem Meisterwerk des Science-Fiction Kinos.

Lennarts Meinung zu „Blade Runner 2049“ kurz zusammen gefasst:

Das Meisterwerk von Denis Villeneuve, „Blade Runner 2049“, gelingt es auf beeindruckende Weise, eine bisher als unmöglich erachtete Fortsetzung zu schaffen. Der Film ist nicht nur eine Hommage an das Original, sondern auch eine eigenständige, kluge Erzählung. Durch perfekte Inszenierung und einen hypnotischen Score von Roger Deakins und Hans Zimmer entsteht eine visuell und akustisch fesselnde Erfahrung. Die Narrative überrascht mit neuen Ansätzen, indem sie mit den Erwartungen des Publikums spielt und tiefgründige Fragen nach Liebe und Identität aufwirft. Trotz einiger schwächerer Momente ist „Blade Runner 2049“ ein Meilenstein des Science-Fiction-Kinos, der Zuschauer:innen zum Nachdenken anregt und lange nach dem Abspann in Erinnerung bleibt.

Lennarts ausführliche Kritik gibt es auf Letterboxd HIER.

Was habt ihr am Wochenende geschaut?


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RILEY – Chief Editor
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Guest Writer bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.

Passion of Arts

 

Andere Meinungen zu „Blade Runner 2049“

Marius Joa von Vieraugen Kino
Blade Runner 2049 führt die Geschichte des Originalfilms auf angemessene Weise fort und steht diesem in punkto Bildsprache, Atmosphäre und Sperrigkeit in wenig nach. 9 von 10 Punkten.

Florian von moviescape.blog
Wie ich gehofft habe, hat „Blade Runner 2049“ meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Ist er so gut wie das Original? Das muss die Zeit zeigen. Aktuell begeistert mich „Blade Runner“ noch mehr und ist insgesamt stimmiger. Für die Fortsetzung hätte es jedoch keinen besseren Regisseur geben können und auch kein besseres Ergebnis. Ich freue mich jetzt schon unglaublich auf die zweite Sichtung: 9/10 Punkte.

Thomas auf Letterboxd
Was macht eine gute Fortsetzung aus? Sie funktioniert als eigenständiger Film. Sie nimmt Themen des Vorgängers und legt noch einmal eine Schippe drauf. Blade Runner 2049 ist deswegen so gut, weil er Blade Runner in allen Dingen überlegen ist.

Luka auf Letterboxd
Eine mehr als gelungene Fortsetzung die faszinierend ist, sowie atemberaubend und wie gesagt alleine die Performance der Darsteller/innen, die Musik, die Bilder und die Story waren so .genial gewesen! Unbedingte Filmempfehlung von meiner Seite aus.

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6 Kommentare

  1. Sehr schöne Kritik zu einem auch meiner Meinung nach absoluten Meisterwerk. Denis Villeneuve zeigt, dass großartige visuelle Effekte, Relevanz und Philosophie sich nicht ausschließen, sondern eine unfassbare Symbiose eingehen können. Was er auch in Dune und Arrival zeigte. Hinzu kommt, Villeneuve kann nicht nur einfach tolle Bilder inszenieren, sondern er ist ein Meister der Bildsprache und braucht auch nicht viele Dialoge um etwas deutlich zu erzählen. Da erinnert er mich oft auch an Fritz Lang.
    Über Ryan Gosling brauchen wir eigentlich nicht reden. Habe mich schon oft genug dazu bekannt, dass er einer meiner Lieblingsschauspieler ist, aber mache es immer wieder gerne. Der Mann hat eine unglaubliche Bandbreite an schauspielerischen Repertoire .
    Blade Runner gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und es brauchte schon einen Denis Villeneuve, damit die Fortsetzung ebenfalls zu meinen Lieblingsfilmen gehört. An Aktualität und philosophischer Tiefe steht „Blade Runner 2049 seinem Vorgänger in nichts nach und übertrifft ihn zu Teil noch.

    Ich habe am Wochenende auf Netflix „Das Signal“ gesehen, eine deutsche Science Fiction Serie. Muss sagen, habe nach der zweiten Folge abgebrochen. Gestern sah ich dann „Killers of the Flower Moon.“ Der Film gefiel mir sehr gut, auch wenn er seine Längen hat. Leonardo DiCaprio überzeugte mich wieder auf ganzer Linie und ich fand Martin Scorsese inzinierte dieses unbekannte Kapitel amerikanischer Geschichte wie ein Altmeister es eben kann.

    1. Vielen Dank @klaathu.

      Mit Fritz Lang muss ich mich noch näher beschäftigen, aber was Villeneuve betrifft stimme ich dir zu 100 % zu. „Arrival“ fand ich visuell ebenso großartig und auch „Dune“ konnte mich begeistern (Teil 2 hab ich noch nicht gesehen).

      An „Blade Runner 2049“ kann ich mich gar nicht satt sehen. So ein visuell großartiges Stück an Filmkunst.

      Ja. Shame on me, dass ich Gosling so spät für mich entdeckt hatte, aber bisher war das nicht so mein Genre-Beuteschema.
      Bin jetzt noch auf „The Fall Guy“ gespannt.

      Freut mich sehr, dass dir „Killers of the Flower Moon“ ebenso gut gefallen hat. Mich hat der Film im Kino so gefesselt, ich hatte total die Zeit vergessen.

      1. @neon_dreamer

        Ich lese Deine Kritiken immer gerne, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Dann fast sogar noch lieber, weil wir beide oft auf andere Aspekte eines Films den Fokus legen. Außerdem hast du einfach eine gute Schreibe und macht mir Spaß Deine Texte zu lesen.
        Auf „The Fall Guy“ bin ich auch gespannt und ich habe zunächst nicht gecheckt, dass es der Originaltitel von „Ein Colt für alle Fälle“ ist und das eben die Filmadaption. Aber wenn einer Lee Majors als Colt Sivers folgen kann, dann Ryan Gosling.

        1. Danke @klaathu

          Ich finde es auch immer spannend, gegenteilige Meinungen zu lesen. Fördert auch den Diskussionsstoff.
          Dass „The Fall Guy“ auf „Ein Colt für alle Fälle“ basiert war mir zu Anfang auch nicht klar. Allerdings habe ich die Serie nie gesehen. Ich denke auch, dass Ryan das toll machen wird. Im Trailer hatte ich so Holland March Vibes.

  2. @Blade Runner 2049
    Danke fürs Zitieren/Verlinken meines Reviews. Ehrlich gesagt habe ich den Film seit dem Kinobesuch vor sechseinhalb Jahren nicht mehr gesehen, Eine halbwegs hochwertige Heimkino-Anschaffung wäre mal fällig. Den originalen „Blade Runner“ von 1982 besitze ich im „Final Cut“ auf DVD. Da würde sich auch mal ein Double-Feature anbieten.

    Am vergangenen Wochenende war ich bei meinen Eltern in Kitzingen und habe mir mit meiner Mutter die World Press Photo-Ausstellung im dortigen Rathaus angesehen. Ansonsten stand mit dem Low-Budget-Endzeitdrama „The Quiet Hour“ nur ein Film auf dem Programm:
    https://mwj2.wordpress.com/2024/03/09/the-quiet-hour/

    1. @medienhobbit

      Sehr gerne. Endlich hab ich mal dran gedacht und vorher spioniert.
      Ich hab den Film nicht im Kino gesehen. Letztes Jahr hab ich ihn das erste Mal geguckt und gestern noch einmal. Hab ihn auf die volle Punktzahl aufgewertet.

      Mmh „The Quiet Hour“ hatte ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm. Setze ich mir mal auf die Watchlist.

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