#WritingFriday: The Bottle

Endlich wieder #WritingFriday! Es gibt noch weitere, spannende Themen, die sich Buchbloggerin Elizzy von Read Books and Fall in Love ausgedacht hat und diesmal entschied ich mich für “Beschreibe einen Tag im Leben einer Plastikflasche”. Viel Spaß beim Lesen!

Es ist so schön kühl und angenehm hier, ich glaube hier möchte ich bleiben. Meine Brüder und Schwestern neben mir erstrahlen in sämtlichen Farben. Rot, Braun, Gelb und klar. Ich selbst bin gelb, zumindest ist es die Flüssigkeit in mir, die in diesem seltsamen Licht neonfarben strahlt. Wenn ich mich ein wenig bewege schwippt und schwappt die Flüssigkeit ein bisschen hin und her. Außerdem steigen lustige kleine Bläschen empor. 
Plötzlich wirft sich ein Schatten über mich, etwas umschließt mich und zerrt mich von meinen Geschwistern fort, hinaus aus dem kühlen, hinein in warmes, dunkleres Licht. “Hilfe, Hilfe! Was ist das nur?” Der Griff um mich lässt locker und nun stehe ich auf einem langen, schwarzen Weg, der sich urplötzlich in Bewegung setzt und mich näher und näher an ein seltsam piepsendes Teil heranzieht. “Zu Hilfe! Hört mich denn niemand? Was geschieht mit mir?” Erneut werde ich von irgendetwas umschlossen, gehoben und über ein seltsames Etwas gehalten. Ein lautes Piepen ertönte, ich wurde wieder losgelassen und stand nun kurz vor einem Abgrund. “Puh, noch einmal Glück gehabt.” Doch es dauerte nicht lange, da geschah es noch einmal, dass mich ein fester Griff packte und nun schwenkte ich hin und her und bewegte mich immer weiter von meinen Geschwistern fort. Dann überkam mich eine unglaubliche Hitze, ein helles Licht strahlte auf mich ein und stach mir in die Haut. Einen kurzen Augenblick später fand ich mich erneut in einem dunklerem Etablissement wieder, wurde abgestellt und dann ertönte ein Surren. Sofort wurde es wieder kühler, ähnlich wie an dem Ort im Kreis meiner Verwandten. Der Raum, in dem ich mich nun befand, begann sich zu bewegen, sodass ich ein permanentes vibrieren spüren konnte. Kurze Zeit später wurde ich erneut umschlungen und dann, “AUA!” Jemand drehte mir den Kopf ab! “Aufhören verdammt, das tut weh!”
Mein Hals wurde an etwas weiches, feuchtes geführt und meine gelbe, Bläschen werfende Flüssigkeit rutschte mir mit einem Mal aus dem Körper. Ich spürte Tränen in mir aufsteigen, mein kostbarer Schatz war einfach so fort und nun fühlte ich mich nackt und entblößt. Ein lauteres Surren erklang und ich spürte einen Luftzug. Dann wurde ich zurück geschleudert und mit voller Kraft nach vorn geworfen. Ich flog ein paar Meter durch die Luft und ich fühlte mich frei. “Juhuuu!” Jauchzte ich, doch dann ging es rasant abwärts, der Boden kam immer näher und Zack, landete ich unsanft und hart auf etwas grünem. Mein Kopf schlug ein paar Meter neben mir auf. “Ah, das tat weh!” Der Schmerz durchzog sich durch meinen ganzen Körper. Wieder spürte ich diese unsägliche Hitze und ich konnte ihr nicht entfliehen. Hätte ich doch Arme und Beine, so könnte ich aufstehen und einfach weggehen. Doch nun lag ich dort und spürte wie die Hitze Stunde um Stunde kleine Löcher in meinen Körper brannte. Was konnte ich mehr tun, als es ertragen? Ich verformte mich, knickte zusammen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich, schrumpfte, schmolz. “Oh diese Schmerzen!” Ich schrie aus Leibeskräften, doch niemand hörte mich, rettete mich. Und es dauerte nicht mehr lange, dann wurde es dunkel.

Wie hat dir die Geschichte gefallen? Lass es mich in einem Kommentar wissen.

WEITERE THEMEN:
DIE REGELN
  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
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11 Kommentare

  1. Hey,
    ich musste bei deinem Text ein wenig an die Werbung mit den Babybell denken, wenn auch dein Text wesentlich düsterer ist. Dieses Ausegliefert-sein und die Verzweiflung hast du sehr bildlich beschrieben, so dass ich gerade ein schlechtes Gewissen habe weiter aus meiner Flasche zu trinken.
    Grüße, Katharina.

  2. Liebe Gina,
    da hab ich doch zum ersten Mal Mitleid mit einer Plastikflasche! Oh je, soweit ist es schon gekommen… Und das auch nur, weil dein Text dir sehr gelungen ist. Die Personifizierung der Plastikflasche, die so hilflos ausgeliefert ist und nichts tun kann, als sich in ihr Schicksal zu ergeben, ist grandios!
    Mein TEST ist heute traurig. Ein kleiner Nachruf auf meine Luna…
    GlG, monerl

    1. Liebe Monerl,
      vielen Dank 🙂
      So kann es gehen. Wenn man Dingen eine Persönlichkeit gibt, tun sie einem Leid oder man kann sich schwer davon trennen. Am Sonntag ist mein Laptop verstorben und heute kommt endlich der neue. Aber ich weine dennoch um meinen “Jared”, der mir 7 Jahre lang treu war :'(
      Oh traurig? Bei der Luna-Geschichte dachte ich auch erst an etwas trauriges, habe aber doch noch einen anderen Weg gefunden, der dir denke ich sehr gefallen könnte 😉
      Ab morgen dann zu lesen.
      Dann schau ich mal zu dir^^
      Liebe Grüße,
      Gina

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