The Congress – Wochenendprogramm

The Congress

Wir haben am Wochenende also “The Congress” gesehen und berichten euch, warum ihr den Film unbedingt gesehen haben solltet.

Wir haben lange überlegt, wie wir die “Was habt ihr am Wochenende geschaut?”-Rubrik wieder auf den Blog holen, ohne dass sich das Schema wiederholt und jeder Beitrag quasi eine Kopie des anderen ist. Mit dem “Wochenendprogramm” starten wir in ein altes Projekt im neuen Gewand. Wir picken jede Woche einen Film oder eine Serie heraus, den wir am Wochenende gesehen haben und erzählen euch ein bisschen was darüber. Darunter könnt ihr gerne eure Meinung dazu kundtun und wir wollen natürlich auch von euch wissen, was ihr am Wochenende geschaut habt.

Worum geht es in “The Congress”?

The Congress | 2013 ©StudioCanal

“The Congress” ist ein dystopisches Science-Fiction-Drama aus dem Jahr 2013, lose basierend auf dem Roman “Der futurologische Kongress” von Stanisław Lem. Die Hauptrolle wird von Robin Wright gespielt.

Die Handlung spielt in einer nahen Zukunft, in der die Schauspielerin Robin Wright eine fiktionalisierte Version ihrer selbst spielt. Sie steht vor der Entscheidung, einen Vertrag mit einem Filmstudio zu unterzeichnen, der ihr ermöglichen würde, ihre Karriere zu retten. Der Vertrag beinhaltet jedoch, dass sie sich komplett digitalisieren und die Kontrolle über ihr digitales Abbild an das Studio abgeben muss. Ihre digitalisierte Version wird dann für zukünftige Filme und Werbung verwendet, während die echte Robin Wright sich in den Ruhestand zurückzieht.

Jahre später wird die Welt in eine surreale, halluzinogene Realität versetzt, in der die Menschen mithilfe von chemischen Substanzen in animierte Versionen ihrer selbst eintauchen können. Die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Robin Wright begibt sich auf eine Reise, um ihre digitalisierte Version zu finden und die Kontrolle über sich selbst zurückzugewinnen.

Während des Films werden Themen wie Identität, Technologie, Selbstbestimmung und die Macht der Unterhaltungsindustrie aufgegriffen. “The Congress” ist ein visuell beeindruckender und philosophisch anspruchsvoller Film, der den Zuschauer dazu anregt, über die Zukunft der Unterhaltungsindustrie und die Auswirkungen der Technologie auf die menschliche Identität nachzudenken.

“The Congress” im Kampf um die Macht der Medien

The Congress: Auf dem Bild ist eine Frau und ein Mann, die sich gegenüber stehen. Er trägt eine Uniform, sie ein schwarz-weiß gestreiftes Oberteil, das wie ein Gefängnisgewand aussieht. Im Hintergrund stehen mehrere Soldaten mit Gasmasken
Robin versucht aus der digitalen Welt auszubrechen, doch sie muss sich fügen — The Congress | 2014 ©Drafthouse Films

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“The Congress” ist ein faszinierender Film, der durch sein einzigartiges Konzept besticht. Er kombiniert realistische Schauspielerei mit animierten Sequenzen. Das schafft eine einzigartige, visuelle Erfahrung für das Publikum. Zusätzlich behandelt der Film eine Vielzahl von tiefgründigen Themen, wie Identität, Technologie, Selbstbestimmung und die Macht der Medien.

Er setzt Aspekte, die zum Nachdenken anregen, wie sehr Technologie unsere Wahrnehmung von Realität und Identität verändert. Das sehen wir bereits anhand der sozialen Medien. Alles ist nur noch Schein, im Internet kann man sich eine großartige, virtuelle Welt erschaffen, die es in der Realität nicht gibt. Die Menschheit folgt diesem Muster blind und lässt sich blenden und beeinflussen. “The Congress” beschreibt diese Szenarien gut und setzt auch noch an dem Punkt an, dass wir nach Unsterblichkeit streben.

Zusätzlich kritisiert “The Congress” die Art und Weise, wie Medien mit Menschen in der Öffentlichkeit umgehen. Dass sie nur noch erfolgreich sein werden, wenn sie in ewiger Jugend erscheinen. Außerdem thematisiert der Film die Entfremdung von der Realität durch die Digitalisierung von Schauspieler:innen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die Idee, dass Menschen durch Technologie in digitalisierte Avatare verwandelt werden können, unterstreicht die Entfremdung und Distanzierung von der eigenen Identität und Authentizität. Die Handlung zeigt, wie die Unterhaltungsindustrie die Persönlichkeiten und Identitäten von Menschen kontrolliert und manipuliert, um ihre eigenen Interessen zu fördern. Der Vertrag, den Robin Wright in “The Congress” unterzeichnet, symbolisiert die Unterordnung der persönlichen Autonomie unter die kommerziellen Interessen der Industrie.

Oberflächlichkeit und das Streben nach Sensation in der Medienkultur

Der Film kritisiert auch die Oberflächlichkeit und das Streben nach Sensation in der Medienkultur. Die animierte Welt, in die die Menschen in “The Congress” eintauchen können, stellt eine Flucht vor der Realität dar und unterstreicht die Flüchtigkeit und Illusion der Medienwelt.

Insgesamt übt “The Congress” Kritik an Entfremdung, Manipulation und Oberflächlichkeit, die mit dem Umgang der Medien und der Unterhaltungsindustrie mit Menschen in der Öffentlichkeit einhergehen. Der Film regt dazu an, über die Auswirkungen der Digitalisierung und Kommerzialisierung auf die menschliche Identität und Autonomie nachzudenken.

Starke schauspielerische Leistungen und beeindruckende visuelle Effekte

Robin Wright liefert eine beeindruckende Leistung in der Hauptrolle ab. Und wird von einem talentierten Ensemble unterstützt, darunter Harvey Keitel, Jon Hamm und Paul Giamatti. Die Schauspieler:innen tragen dazu bei, die emotionalen und philosophischen Aspekte der Geschichte zum Leben zu erwecken.

Die visuellen Effekte und Animationen in “The Congress” sind beeindruckend und fangen die surreale Atmosphäre des Films gekonnt ein. Die Kombination aus Live-Action- und animierten Sequenzen schafft eine einzigartige ästhetische Erfahrung für das Publikum. Es wirkt beinahe wie ein Fiebertraum, der uns in eine Traumwelt führt, die alle unsere Sinne fordert.

Die Filmmusik wurde von Max Richter komponiert und verstärkt die surreale Stimmung des Films. Der Soundtrack von “The Congress” kombiniert elektronische Elemente mit orchestralen Arrangements und schafft so eine fesselnde und hypnotische Klanglandschaft.

Fazit zu “The Congress”

The Congress: Auf dem Bild ist eine Frau im Fokus, die in die Jahre gekommen ist und müde aussieht. Hinter ihr sind ein paar Menschen verschwommen zu sehen
In der realen Welt ist der Glanz der Traumwelt verblasst — The Congress | 2014 ©Drafthouse Films

“The Congress” ist ein faszinierender Film, der durch seine einzigartige visuelle Ästhetik, seine tiefgründigen Themen und seine starke schauspielerische Leistung beeindruckt. Der Film, der von Regisseur Ari Folman geschaffen wurde, stellt eine kühne Mischung aus Realismus und Science-Fiction dar. Und lädt das Publikum dazu ein, über die Zukunft der Unterhaltungsindustrie, die Auswirkungen der Technologie auf die menschliche Identität und die Natur der Realität nachzudenken.

Darüber hinaus behandelt “The Congress” eine Vielzahl von tiefgründigen Themen, darunter Identität, Technologie, Selbstbestimmung und die Macht der Medien. Insgesamt hinterlässt “The Congress” mit seiner Originalität, Ästhetik und seinen tiefgründigen Themen einen bleibenden Eindruck beim Publikum.

The Congress Sooner Stream
The Congress | 2014 ©Drafthouse Films | Sooner

Was habt ihr am Wochenende geschaut?


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RILEY – Chefredakteur:in
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Gastschreiber:in bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.

Passion of Arts

 

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Andere Meinungen zu “The Congress”

Vieraugen Kino
Ari Folmans The Congress ist vor allem ein überwältigender Bilderrausch, welcher die Mechanismen der Unterhaltungsindustrie ins Absurdeste weiterspinnt und karikiert. 9 von 10 Punkten.

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4 Kommentare

      1. Du hast Recht. 😉

        Hatte vor lauter Begeisterung über “The Congress” vergessen zu erwähnen, was ich letztes Wochenende gesehen habe, nämlich jeweils die aktuellen Ausgaben der “Heute Show” und des “ZDF Magazin Royal” sowie die Folgen 3 und 4 der ersten Staffel der britischen Serie “The Outlaws”, alles in der ZDF-Mediathek.

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