Supernatural Staffel 1 – Serienkritik

Supernatural Staffel 1

Lange ist es her, als die Serie “Supernatural” mit Staffel 1, Montags im “Mystery Monday” auf Pro7 an den Start ging. Im Jahr 2005 feierte die Horror- und Mystery-Serie ihre Erstausstrahlung, seit dem hat sich ein regelrechter Hype und eine riesige Fangemeinde um “Supernatural” gebildet. 2020 wurde nun die letzte Episode veröffentlicht und versetzte “Supernatural” in den Ruhestand. Wir haben einen Rewatch gestartet und berichten euch heute in unserer Serienkritik wie uns “Supernatural: Staffel 1” gefallen hat.

Worum geht es in Staffel 1 von “Supernatural”?

“Supernatural” ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die sich um die Abenteuer der zwei Brüder, Sam und Dean Winchester, dreht, die als Jäger von übernatürlichen Wesen und Phänomenen durch das Land reisen. Die erste Staffel konzentriert sich auf die Grundlagen der Serie und etabliert die Hauptcharaktere sowie das übergeordnete Handlungsmuster.

Die Staffel beginnt mit der Vorstellung der Winchester-Brüder: Sam (gespielt von Jared Padalecki), ein ehemaliger Jäger, der ein normales Leben als Student führen will. Und Dean (gespielt von Jensen Ackles), der dem Jägerleben treu geblieben ist und ihren Vater John (verkörpert durch Jeffrey Dean Morgan) bei der Jagd nach einem übernatürlichen Wesen namens Azazel unterstützt. Als ihre Mutter Mary von Azazel getötet wird und ihr Vater verschwindet, beschließen Sam und Dean, das Familienbusiness wieder aufzunehmen und sich auf die Suche nach ihrem Vater zu machen.

Während ihrer Reisen stoßen sie auf verschiedene übernatürliche Bedrohungen, darunter Geister, Dämonen und andere übernatürliche Wesen. Die erste Staffel von “Supernatural” bietet eine Mischung aus Horror, Mystery und Drama, während sie die Dynamik zwischen den Charakteren entwickelt und gleichzeitig eine größere Handlung einführt, die sich über die gesamte Serie erstreckt.

Die Entstehung von “Supernatural”: Eric Kripkes Vision einer düsteren Roadtrip-Serie über übernatürliche Bedrohungen und familiäre Bande

Das Bild zeigt eine Blonde Frau in roter Lederjacke
Auf dem Bild sind zwei Männer zu sehen. Einer trägt eine braune Lederjacke und hat einen provozierenden Blick aufgesetzt, während der andere etwas nachdenklich drein schaut
Supernatural Staffel 1: Auf dem Bild sieht man drei Männer. Der auf der rechten Seite ist den anderen auf der Linken Seite zugewandt. Der in der Mitte hat den rechten Mann am Kragen
Auf dem Bild sind zwei Männer, die in die Ferne blicken. Einer davon hat seine Arme auf das Dach eines Autos gestützt
Supernatural Staffel 1: Das Bild zeigt zwei Männer. Einer ist im Hintergrund nur schemenhaft erkennbar, während der andere im Vordergrund an der Wand lehnt

Auch interessant: Top 5 Crossover-Filme oder -Serien, in denen unterschiedliche Welten aufeinandertreffen

Die Idee zur Serie entstand aus Eric Kripkes Interesse an Mystery- und Horror-Themen sowie seiner Faszination für die Idee von übernatürlichen Phänomenen. Er wollte eine Serie kreieren, die sich auf die Beziehung zwischen zwei Brüdern konzentriert, während sie gegen verschiedene übernatürliche Bedrohungen kämpfen.

Kripke war inspiriert von klassischen Horror- und Gruselgeschichten. Sowie von urbanen Legenden, die er in die Handlung der Serie einfließen ließ. Er wollte eine düstere und atmosphärische Serie schaffen, die sich von typischen Horror-Klischees abhebt. Und gleichzeitig eine Mischung aus Spannung, Action und Drama bietet. Eric Kripke plante von Anfang an, die Serie als eine Art Roadtrip durch die USA zu gestalten, bei dem die Winchester Brüder verschiedene übernatürliche Phänomene untersuchen und bekämpfen.

Mit “Supernatural” wollte Kripke eine Serie schaffen, die nicht nur Fans des Horror-Genres anspricht, sondern auch komplexe Charaktere und emotionale Handlungsstränge bietet. Zudem liefert die Serie Familiendynamiken, Legenden, Mythen und unerwartete Handlungen.

Die Dynamik von Jensen Ackles und Jared Padalecki in “Supernatural”

Jensen Ackles machte sich bereits einen Namen in Serien wie “Dark Angel” an der Seite von Jessica Alba und “Smallville” in der Tom Welling Superman verkörperte. Jared Padalecki verkörperte in der Hit-Serie “Gilmore Girls” den freundlichen und zurückhaltenden Dean Forester und wurde in der Serie auch als erste große Liebe von Rory Gilmore (gespielt von Alexis Bledel) eingeführt.

2005 wurden beide für die Serie “Supernatural” gecastet und diese Entscheidung war die beste, die Produzent:innen treffen konnten. Obwohl die Altersdisparität zwischen den beiden Schauspielern evident ist, manifestiert sich dennoch eine innige Freundschaft zwischen ihnen, die auch auf der Leinwand spürbar ist. Jared Padalecki mimt den klugen, nachdenklichen Sam Winchester souverän und kombiniert ebenso die weiche, aber auch harte Seite seines Charakters. Besonders im späteren Verlauf der Serie schafft es Padalecki, Sam Winchesters Charakterentwicklung mit den Ursprüngen zu verknüpfen. In Staffel 1 der Serie “Supernatural” ist deutlich spürbar, wie ungeschliffen Sam Winchster noch ist. Jared Padalecki gelingt es gut, den inneren Konflikt seines Charakters an das Publikum heran zu tragen. Immer zwischen dem Traum, ein normales Leben zu führen und die Welt zu retten.

Ebenso ist Jensen Ackles ein Gewinn für die Serie “Supernatural”. Sein schauspielerisches Können bewies er bereits in den anderen Serien. In “Supernatural” gelingt es ihm, Dean Winchester als coolen Frauenheld zu integrieren, zeigt jedoch auch, dass der Charakter mehr Tiefgang besitzt. Besonders in den ernsten Momenten zeichnet sich sein Schauspiel durch gekonntes Verknüpfen von Dramaturgie und Lässigkeit.

Supernatural Staffel 1: Zwischen Horrorlegenden, Familiengeheimnissen und Übernatürlichem

Auf dem Bild ist ein Mann, der an der Wand lehnt. Daneben ist ein riesiges Fenster mit mehreren Glaspanelen
Supernatural Staffel 1: Auf dem Bild sind zwei Männer. Einer davon hat ein blaues Auge. Beide haben das Entsetzen im Gesicht
Das Bild zeigt drei Männer. Die beiden im Vordergrund scheinen zu streiten, der eine hat den anderen am Kragen. Im Hintergrund ist noch ein Mann, der den Mund aufreißt als wolle er etwas sagen
Supernatural Staffel 1: Das Bild zeigt einen Mann mit nacktem Oberkörper. Er steht in einem dunklen Raum neben einer Holzkiste und hält sein Hemd in der Hand. Auf der Stirn hat er Blutergüsse
Auf dem Bild sind zwei Männer, die sitzend an der Wand lehnen. Der auf der linken Seite hält einen riesigen Spiegel von sich weg und hat das Gesicht schmerzverzerrt. Beide bluten aus den Augen

Auch interessant: Top 5 dystopische Serien, die mögliche Zukunftsszenarien erkunden

Die erste Staffel von “Supernatural” zeichnet sich besonders durch ihre “Monster of the Week” Episoden aus, die auf Legenden basieren. Die Winchester Brüder müssen sich der weißen Frau am Highway, dem Hakenmann und vielen anderen Kreaturen aus mystischen Legenden stellen. Spannend hierbei ist, dass das Publikum nach jeder Episode selbst recherchieren kann, woher die Legende ihren Ursprung hat. Durch Sams Recherchebrillanz gewinnen Zuschauer:innen jedoch auch in der Serie selbst einen Eindruck der Horrorgeschichte.

Neben den “Monster of the Week” Storys bildet sich in der Serie jedoch auch ein roter Faden zu einer noch größeren Geschichte. Anfänglich suchen Sam und Dean nach ihrem Vater, doch baut sich die Geschichte immer mehr zu etwas größerem auf. Kripke gelang mit dieser Konstellation nicht nur das Publikum am Ball zu halten, sondern auch mehr über die Charaktere und Familiendynamik zu erfahren. Nebenbei liefert die Serie wöchentlich einen Gruselspaß.

Eric Kripke stellt in seiner Horrorserie aber nicht nur das Übernatürliche in den Fokus, sondern auch ein zerrüttetes Familienbild. Die Brüder sind sehr schnell auf sich allein gestellt. Besonders Dean Winchester muss sich in jungen Jahren bereits um seinen kleinen Bruder Sam kümmern. Während John unterwegs ist, um Monster zu jagen. Eine schwere Bürde für ein Kind. Dies macht sich auch im Verlauf der ersten Staffel von “Supernatural” bemerkbar, denn das Publikum bekommt den Unmut der Protagonisten deutlich zu spüren. Dies zeichnet sich in Spannungen zwischen den Familienmitgliedern aus.

Somit zeichnet Kripke ein Bild einer instabilen, amerikanischen Familie. Quasi ein Abziehbild des täglichen Kampfes alleinerziehender Menschen, die einen oder mehrere Jobs erledigen, um die Familie über Wasser zu halten. Und wie die Kinder währenddessen auf sich allein gestellt sind.

Zwischen Heldenverehrung und Logiklücken: Kritische Betrachtung von Supernatural’s Charakterdarstellung und Handlungsverlauf

Supernatural Staffel 1: Auf dem Bild ist eine blonde Frau in roter Lederjacke. Ihre Augen sind komplett geschwärzt
Das Bild zeigt zwei Männer. Einer hat den anderen herausfordernd am Kragen gepackt
Supernatural Staffel 1: Auf dem Bild sind zwei Männer, die an einem Tisch sitzen. Vor ihnen stehen zwei Kaffeetassen und zwei Gläser mit Cola
Auf dem Bild sind zwei Männer, die an einem Auto stehen
Supernatural Staffel 1: Das Bild zeigt einen jungen Mann, der schräg lächelt

Auch interessant: Serien Enttäuschung: Welche Serie hat deine Erwartungen am meisten enttäuscht und warum?

Zu kritisieren ist dennoch, dass Drehbücher diverse Logiklücken aufweisen. Und Kripke sich manchmal auch in seiner Huldigung eines Vaters verzettelt, der nicht wirklich große Lorbeeren ernten kann. John Winchester wird bereits in der 1. Staffel von “Supernatural” als eine Art Held gefeiert. Logisch, dass zumindest einer seiner Söhne ihm diesen Posten zugesteht. Jedoch auch im Freundes- und bekanntenkreis wird John Winchester als Held geehrt und gefeiert. Fakt ist jedoch, dass John kein wirklich starker Charakter und ein ziemlich mieser Vater ist. Die macht sich besonders in den letzten drei Episoden der Staffel bemerkbar. Natürlich kann man gegenüberstellen, dass auch John kein einfaches Leben hatte und eben tat, was er tun musste, um seine Familie zu beschützen. Zuschauer:innen werden sich am Ende jedoch fragen, ob das wirklich der Wahrheit entspricht.

Wollte Kripke einen angeknacksten Helden präsentieren oder verzettelte sich in seinem Storytelling? Besonders die Episoden mit John Winchester sind ermüdend und zerren bei Zuschauer:innen an den Nerven. Lassen dennoch ein Bild zu, wie oft amerikanische Held:innen, aus den falschen Gründen, gefeiert werden.

Ebenso passen manche Strukturen und Handlungen der Charaktere nicht mehr zu 100 % in den späteren Verlauf der Serie. Man kann hier anmerken, dass man immer künstlerisch variieren kann und nie weiß, in welche Richtung sich eine Serie entwickelt. Dennoch muss man sagen, dass Eric Kripke die Story bis zur 5. Staffel durch geplant hatte, daher ist diese Kritik berechtigt.

Fazit zu “Supernatural” Staffel 1:

Die erste Staffel von “Supernatural” besticht durch ihre fesselnden “Monster of the Week”-Episoden, die auf Legenden basieren, sowie durch die Entwicklung einer übergeordneten Handlung. Eric Kripkes düstere Vision einer Roadtrip-Serie über übernatürliche Bedrohungen und familiäre Bande zieht das Publikum von Anfang an in ihren Bann. Jensen Ackles und Jared Padalecki brillieren als die Winchester Brüder und verleihen ihren Charakteren eine einzigartige Tiefe. Trotz einiger Logiklücken und fragwürdiger Charakterdarstellungen bleibt die erste Staffel ein Meilenstein des Mystery-Genres, der auch nach Jahren noch zahlreiche Fans fasziniert.

Wie hat euch die 1. Staffel von “Supernatural” gefallen?


TRAILER: ©Warner Bros. Television

Supernatural Staffel 1

Unterstützt uns!

Dir gefällt was wir machen? Dann supporte uns! Kommentiere, teile und like unsere Beiträge auch in Social Media oder spendiere uns einen KAFFEE ☕. Mit deiner Unterstützung sorgst du dafür, dass die Seite weiter betrieben werden kann.

Der Beitrag enthält Affiliate Links von Amazon. Bei einem Kauf ändert sich für dich nichts, du unterstützt lediglich dadurch unsere Arbeit. Außerdem Links zu den Streamingdiensten Netflix und Disney+. Auch hier ändert sich nichts für dich bei einem Abo-Abschluss und es zwingt dich niemand dazu. Dafür bekommen wir auch nichts. Dies dient nur dazu, dass du gleich Zugriff auf den besprochenen Film hast, ohne noch einmal extra auf die Streamingseite gehen zu müssen.  

RILEY – Chefredakteur:in
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Gastschreiber:in bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.

Passion of Arts

 

Das könnte dich auch interessieren

2 Kommentare

  1. Meine Schwester (heute 38) hat die Serie von Beginn an geliebt und war mit Freundinnen auch mal auf einer Convention in England. Ich habe nur Folge 1 und Folge 8 (“Bugs”) gesehen. Mir war die Serie auch ehrlich gesagt immer zu gruselig. Vermutlich ist sie das heute nicht mehr, aber die hohe Anzahl an Staffeln und Folgen schrecken mich dafür eher ab. 😉

    1. @medienhobbit

      Deine Schwester is in meinem Alter 🙂
      Anfangs fand ich die Serie auch unfassbar gruselig. Aber je mehr man davon schaut, umso weniger schlimm wird es. Tatsächlich hat mich “Supernatural” abgehärtet. Seit der Serie finde ich Horrorfilme auch nicht mehr gruselig.
      Ja sie haben es unnötig in die Länge gezogen.

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner