„American Made„, humorvoll umgesetzter Kriminalfilm, der auf wahren Begebenheiten beruht.
REGIE: Doug Liman
DARSTELLER: Tom Cruise, Domhnall Gleeson, Sarah Wright, Caleb Landry Jones, Jesse Plemons, Jayma Mays, Lola Kirke, Kevin L. Johnson, Jed Rees, Benito Martinez und Mauricio Mejía
GENRE: Thriller, Kriminalfilm, Komödie
Tom Cruise (A Few Good Men) ist hier in gewohnter Höchstform, nur bietet der Film leider keinerlei spektakulärer Stunts, die er ausüben könnte. Das macht aber nichts, denn „American Made“ macht auch so Spaß. Die Story über den Piloten, späteren Drogenschmuggler und CIA-Beauftragten Barry Seal wird im flotten Tempo und mit reichlich Humor erzählt. Das Unternehmen wächst, das Geld fließt schneller rein als raus und muss sogar im Garten vergraben werden. Gary Spinelli gestaltet sein Drehbuch abwechslungsreich und sprunghaft. Neben der Situationskomik, die der Film beinhaltet, bietet „American Made“ jedoch auch einen ernsten Kontext zu der Tatsache, dass die ganze Geschichte „gemacht“ ist. Die Kritik ist ganz klar auf die CIA gerichtet, die sich im schönen Amerika alles zu Recht rückt. So trifft der Titel „American Made“ mehr als ins Schwarze und doch bringt einem die ganze Story recht zum Schlucken. Was Spinelli ebenfalls in der Erzählung gelungen ist, ist die Wandlung seines Protagonisten, denn dieser scheint anfangs zwar Bedenken zu haben, ist sich jedoch dem Ausmaß der Gefahr, die das Vorhaben mit sich bringt, nicht ganz bewusst. Erst die Situation mit seinem Schwager rüttelt ihn ein wenig wach und am Ende ist er der ganzen Tragweite wohl mehr als sicher.
Doug Liman setzte hier auf einen satirischen Stil, um sich von den anderen Drogenfilmen abzuheben, dennoch bleibt der bittere und ernste Unterton, den die Geschichte bietet, erhalten. Für mich persönlich tut das dem Film jedoch sehr gut, denn ich bin kein Fan von trockenen Drogenfilmen und „American Made“ bietet hier eine ernste Story, locker erzählt und ohne große Dramen. Trotzdem hätte man doch ein wenig tiefer ins Detail gehen können. Zwar wird die Iran-Contra-Affäre genannt und das Thema leicht angerissen, doch das genaue Ausmaß der Affäre wird dem Zuschauer nicht genau nahegelegt. Im Allgemeinen ist Limans Werk ein wenig oberflächlich gestaltet, denn auch der Mena-Skandal und dass Barry als Kronzeuge aussagen sollte bleiben nur angeschnitten oder wurden ausgespart.
Ein Gewinn für den Film ist ganz klar Domhnall Gleeson (The Revenant), den ich allgemein sehr mag. Auch hier spielt er souverän und solide.
Besonders gelungen sind auch Kostüme und Setting, die der Zeit entsprechen. Vor allem schick fand ich Tom Cruise, der mit seinen längeren Haaren und der kecken Fliegerbrille an sein jüngeres ich in „Risky Business“ und „Rain Man“ erinnert. Auch hatte ich kurz einen „Top Gun„-Moment, als Barrys Crew gerade das Kokain fliegt und mit der Drogenbehörde in der Luft konfrontiert wird.
„American Made“ ist durchaus ein sehenswerter Film, der auf jeden Fall Spaß macht. Wer auf Geschichte mit satirischen Einflüssen steht, wird durchaus seine Freude daran haben.
2 Kommentare
Tolles Popcorn-Kino 🙂
Ich hatte leider keins mehr 🙁