„Jack Reacher“, solider Kriminalfilm, der durchaus mal einen ganzen Kinosaal zum Schweigen bringen kann.
REGIE: Christopher McQuarrie
DARSTELLER: Tom Cruise, Rosamund Pike, Robert Duvall, Richard Jenkins, Werner Herzog, David Oyelowo, Joseph Sikora und Jai Courtney
GENRE: Kriminalfilm, Thriller, Actionfilm, Drama
Hollywood überflutet uns momentan mit Buchverfilmungen, keines scheint sicher. Hier schnappt sich Peter Jackson „The Hobbit“, Joe Wright zerfleddert „Anna Karenina“ und Gary Ross nahm sich Suzanne Collins‘ Buchreihe „Hunger Games“ vor.
So bleibt auch Lee Childs Kriminalromanreihe „Jack Reacher“ nicht verschont, doch die Verfilmung kann sich durchaus sehen lassen.
Kurz zum Inhalt: Reacher (Tom Cruise) ist ein ehemaliger Militärpolizist, der seit Jahren versucht, den Scharfschützen James Barr (Joseph Sikora) ins Gefängnis zu bringen. Als in Pittsburgh fünf Menschen erschossen werden fällt der Verdacht zunächst auf Barr, doch Reacher ist davon nicht überzeugt. Bald befinden sich die Anwältin Helen Rodin (Rosamund Pike)und Jack inmitten einer Verschwörung und liefern sich mit ihren Gegnern ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel.
Christopher McQuarrie (The Tourist) nahm sich Childs Roman „Sniper“ zum Vorbild und formte ein solides und spannendes Drehbuch daraus. Zwar schneidet der Film das Buch nur an, da die Handlung frei adaptiert worden war, doch werden Reacher-Fans sicherlich zufrieden aus dem Kinosaal gehen. Schon zu Anfang fesselt „Jack Reacher“ den Zuschauer an die Leinwand, sodass der ganze Saal schweigsam vor sich hin starrt. Man vernahm nur das Atmen des Scharfschützen, das Gemurmel und Rascheln war verschwunden.
Diese Ruhe zog sich beinahe durch den ganzen Film, was diesem aber durchaus nicht schadet, denn trotz ruhiger Momente, schafft es McQuarrie beinahe durchgehend, die Spannungskurve weit oben zu lassen. Diese steigert sich noch bei rasanten Verfolgungsjagden und Schießereien. Leider bleibt auch „Jack Reacher“ nicht von einer Mittelteilflaute verschont, doch reißt das den Film glücklicherweise nicht zu sehr in die Tiefe.
Allerdings, wer hier einen Actionfilm à la „Mission Impossible“ erwartet wird hier leider nicht auf seine Kosten kommen, Krimifans jedoch um so mehr.
Der Cast ist wunderbar besetzt und harmoniert perfekt zusammen. Tom Cruise („Magnolia“) spielt den Exmilitärpolizist und Ermittler souverän und glaubhaft und passt gut in die Rolle.
Obwohl Lee Childs Charakter Jack ein gestandener Mann von 1,90 Meter ist, kann Tom diesen gut ausfüllen, selbst wenn er nicht mit solcher Körpergröße prahlen kann. Aber mal ehrlich, wo spielt das denn eine Rolle?
Rosamund Pike („Wrath of the Titans“) ist als seine Begleiterin gut gewählt und auch sie meistert ihre Rolle geschickt. Robert Duvall („Deep Impact“) kam leider etwas zu kurz, dafür ist seine Performance aber die originellste.
„Jack Reacher“ ist aber nicht nur spannend und gut durchdacht, sondern kann auch mit gewissem Witz punkten. Cruise schmeißt hier mit Sprüchen um sich, die denen aus „Lethal Weapon“ das Wasser reichen können und lockern die etwas düstere Atmosphäre auf.
McQuarrie hat hier gute Arbeit geleistet. Er übertreibt nicht, lässt alles im Überschaubaren und dem Zuschauer auch Zeit, das Rätsel selbst zu lösen.
„Jack Reacher“, sehenswerter Krimi mit einem Hauch von Action.
3 Kommentare
Der war echt gut? Und das, wo Cruise nur noch Cruise spielen kann?
Klar ist der gut! Freu mich schon auf Teil 2. Auf den warte ich ja schon ewig.
Cruise kann weitaus mehr, aber darüber brauchen wir nicht diskutieren 😏
Stimmt, da brauchen wir nicht drüber diskutieren. Ich mag ihn nicht.