„5 Filme, die wir 2026 definitiv verpassen sollten“ ist ein persönlicher Blick auf die großen Kinoankündigungen des kommenden Jahres – und warum Vorfreude nicht immer angebracht ist. Zwischen Legacy-Sequels, nostalgischen Disney-Fortsetzungen und formelhaften Musiker-Biopics zeigt sich ein Hollywood, das lieber auf bekannte Marken setzt als auf neue Ideen. Diese Kolumne ist kein Rundumschlag gegen Kino, sondern ein kritischer Kommentar zu Franchise-Müdigkeit, Ideenarmut und der Frage, warum Abschiede im modernen Blockbuster-Kino offenbar nicht mehr erlaubt sind.
Ein Beitrag von: Lennart Goebel
Leiser rieseln die Kalenderblätter
Ach Mensch, was für ein Jahr war das bitte, Leute? Kaum hat man sich versehen, ist schon wieder eines rum. Überall liegt dieser unausweichliche Geruch von Zimt in der Luft, in der Büroküche lauert der Süßkram, der uns schon jetzt die Kilos ankündigt, die wir ab Januar ganz bestimmt wieder loswerden wollen. Verabredungen auf eigentlich gemütlichen Weihnachtsmärkten enden plötzlich in viel zu überfüllten Weeknight-Besäufnissen, bei denen aus „nur ein Glühwein“ sehr schnell vier werden.
Und dann ist da ja auch noch das Kino. Wo mal wieder James Cameron der festen Überzeugung ist, sein Milliarden-Franchise erneut aufleben lassen zu müssen – auch wenn ich mich bis heute frage, warum Avatar – Aufbruch nach Pandora überhaupt eine Fortsetzung brauchte. Aber gut, langsam artet das Ganze ja ohnehin in eine Art Stirb langsam– oder Herr der Ringe-mäßigen Weihnachts-Traditionskinobesuch aus. Von mir aus. Wenn wir schon dabei sind: Was drückt Disney eigentlich gerade zwischen den Jahren wieder alles auf die Leinwände?
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Zwischen Weihnachtsfeiern, den obligatorischen „Oh, das ging ja schnell“-Kommentaren und all den Lichtern draußen vor den Fenstern – in Vorgärten, an Balkonen und quer durch die Nachbarschaft – habe ich heute also die Ehre, euch filmisch in ein neues Jahr zu verabschieden. Bevor ich in den nächsten Tagen noch versuche, ein paar Filme aus 2025 nachzuholen, mir mindestens zwei weitere Robin-Williams-Filme anzusehen und natürlich den alljährlichen Herr der Ringe-Marathon durchzuziehen.
Und sind wir mal ehrlich: Welche Zeit eignet sich besser dafür, ein paar schöne Filme zu glotzen, als diese seltsamen Tage zwischen den Jahren?
Aber wenn wir schon bei Jahren sind, können wir auch nach vorne schauen. Auf 2026. Und da gibt es durchaus Grund zur Vorfreude. Ich persönlich bin zum Beispiel richtig gehypt auf Dune: Messiah – sofern er nicht doch noch verschoben wird. Und auch wenn für mich der Marvel-Zug eigentlich längst abgefahren ist, kann ich nicht leugnen, dass mich der Release von Avengers: Endgame und das darauffolgende Avengers 5: Doomsday zumindest neugierig macht.
Und abseits der ganz großen Namen warten natürlich auch Filme, die eher uns Filmnerds abholen – wie Marty Supreme, der seinen Release leider erst nächstes Jahr in Deutschland bekommt.
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Doch neben all dieser Vorfreude verzieht sich mir in den letzten Monaten immer öfter das Gesicht, wenn ich die News zu neuen Filmstarts für 2026 lese. Denn selbstverständlich wird es wieder einen Haufen unnötiger Fortsetzungen, Prequels und Legacy-Sequels geben, die nichts weiter wollen, als unsere Nostalgie zu monetarisieren. Ich habe mir davon fünf herausgepickt, über die ich einfach mal lästern möchte. Dabei geht es mir bewusst nicht um rein spekulative Projekte – auch wenn allein die Idee, dass Michael Bay einen Skibidi Toilet-Film macht, schon Stoff für ein 5.000-Wörter-Magnum-Opus des Hasses wäre.
Aber seien wir ehrlich: Lieber eine Meme-Adaption als der siebte Teil einer Slasher-Reihe, die schon zweimal von den Toten auferstanden ist.
5. Scream 7 – Wenn die Meta-Ebene selbst zur Leiche wird

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Worum geht es in Scream 7
Scream 7 ist ein US-amerikanischer Slasherfilm und der siebte Teil der Scream-Reihe. Regie führt Kevin Williamson, der gemeinsam mit Guy Busick auch das Drehbuch verfasste, basierend auf einer Geschichte von Busick und James Vanderbilt. Williamson ist zudem der Schöpfer der Figuren der Reihe. Produziert wurde der Film von William Sherak, James Vanderbilt und Paul Neinstein, die Musik stammt erneut von Marco Beltrami. Der Film wird von Paramount Pictures vertrieben und soll am 27. Februar 2026 in den US-Kinos starten.
In den Hauptrollen kehren Neve Campbell als Sidney Prescott und Courteney Cox als Gale Weathers zurück. Ebenfalls wieder dabei sind Jasmin Savoy Brown und Mason Gooding als Mindy und Chad Meeks-Martin. Neu zum Cast gehören unter anderem Isabel May, die Sidneys Tochter verkörpert, Anna Camp, Joel McHale, Mckenna Grace, Michelle Randolph, Jimmy Tatro, Asa Germann, Celeste O’Connor, Sam Rechner, Ethan Embry, Tim Simons und Mark Consuelos. Roger L. Jackson leiht Ghostface erneut seine Stimme. Außerdem kehren David Arquette als Dewey Riley sowie Matthew Lillard und Scott Foley zurück, die in früheren Teilen bereits Ghostface-Killer spielten. Inhaltlich dreht sich Scream 7 um einen neuen Ghostface-Mörder, der es auf Sidneys Tochter abgesehen hat.
5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten: Und wieder ein neuer Slasher-Film
Es tut mir beinahe weh, das zu schreiben. Und das meine ich ernst. Denn Scream ist mir nicht egal – im Gegenteil. Der Vorgänger aus dem Jahr 2023 steht ganz bewusst auf meiner persönlichen Liste jener Filme, die ich meiner Tochter eines Tages zeigen möchte. Nicht, weil er besonders gelungen wäre – das ist er ganz objektiv nicht. Auch nicht, weil er dem Franchise einen echten Mehrwert liefert. Sondern wegen der emotionalen Verbindung, die ich zu dieser Reihe habe.
Scream war nie einfach nur ein Slasher. Es war ein Kommentar. Eine selbst referenzielle, scharfzüngige Satire auf ein Genre, das sich bereits in den 90ern selbst zu Tode zitiert hatte. Ein Film, der seine eigenen Regeln kannte, sie offenlegte und sie gleichzeitig genüsslich brach. Genau darin lag seine Stärke.
Umso ernüchternder wirkt die Erkenntnis, dass Scream 7 nun bereits zum dritten Mal innerhalb von gerade einmal fünf Jahren versucht, exakt dieses Legacy-Sequel-Spiel erneut zu spielen. Wieder Nostalgie. Wieder Rückgriffe. Und wieder dieses müde, fast schon verzweifelte „Erinnert ihr euch noch?“-Augenzwinkern. Und als wäre das noch nicht unerquicklich genug, wird nun offenbar auch noch eine paranormale Richtung angeteasert. Selbstverständlich nicht aus erzählerischer Notwendigkeit heraus, sondern als kalkulierter Aufmerksamkeits-Trigger. Gesprächsstoff um jeden Preis. Bei mir hinterlässt das allerdings nichts weiter als ein emotionsloses Schulterzucken.
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Denn wenn selbst die einst so treffsichere Selbstreferenzialität nicht mehr ausreicht, um die corporate greed zu kaschieren, die dieses Franchise inzwischen offen vor sich herträgt, dann ist der Kern der Idee endgültig ausgehöhlt. Man könnte fast sagen, Wes Craven würde sich im Grab umdrehen. Nicht aus bloßer Nostalgie heraus, sondern gerade deshalb, weil er mit seinem letzten Scream-Film im Jahr 2011 diese Entwicklung bereits vorweggenommen, ja beinahe prophezeit hat. Schon damals ging es um ein Genre, das sich selbst frisst. Heute sind wir mitten in diesem Prozess angekommen.
Natürlich gehören unnötige Fortsetzungen zum Slasher-Genre wie billige Plastikmasken ins Halloween-Regal. Aber es ist bitter, wenn ausgerechnet das Franchise, das diese Mechanismen einst seziert, entlarvt und parodiert hat, nun selbst zu ihrem Opfer wird. Scream sollte das Messer sein – nicht der Körper, der immer wieder aufsteht, nur um ein weiteres Mal abgestochen zu werden.
Doch solange wir bereitwillig zugreifen, wird Hollywood uns diesen immer gleichen Fraß weiter servieren. Und genau deshalb werde ich Scream 7 genauso konsequent auslassen wie jedes beliebige Disney-Live-Action-Remake.
Ach – wo wir gerade dabei sind …
4. Vaiana – Wenn die Maschine ihren Zenit erreicht

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Worum geht es im Vaiana Remake?
Vaiana ist ein US-amerikanischer Fantasyfilm, inszeniert von Thomas Kail. Für das Drehbuch waren Jared Bush und Dana Ledoux Miller verantwortlich. Und produziert wurde der Film von Auli’i Cravalho, Beau Flynn, Dany Garcia, Hiram Garcia, Dwayne Johnson, Lin-Manuel Miranda, Charles Newirth und Scott Sheldon. Dwayne Johnson übernimmt in dem Life Action Film des gleichnamigen Disney Films Vaiana erneut die Rolle des Halbgott Maui nur diesmal in Persona.
Disney bringt das Hawaiianische Abenteuer, auf dem beliebten Animationsfilm von 2016 basiert, 2026 erneut auf die große Leinwand. In dieser neuen Version erlebt die junge polynesische Heldin Vaiana, gespielt von Newcomerin Catherine Laga’aia erneut ein großes Abenteuer, wenn sie dem Ruf des Ozeans folgt und ihre Heimatinsel verlässt, um für das Wohl ihres Volkes zu sorgen. Dabei begibt sie sich weit hinaus über das Korallenriff ihres Zuhauses und macht sich zusammen mit dem legendären Halbgott Maui (Dwayne Johnson) auf eine Reise über das offene Meer, die sie vor mutige Herausforderungen und wichtige Entdeckungen stellt.
Der Film erzählt die Geschichte des Originals in einer realen Welt neu, indem er die zentralen Elemente – Vaianas Sehnsucht nach Weite, ihre starke Verbindung zum Meer und ihre Entschlossenheit, das Gleichgewicht für ihre Gemeinschaft wiederherzustellen – in beeindruckenden Bildern mit echten Schauspieler:innen umsetzt. Mit diesem Live‑Action‑Remake möchte Disney sowohl Fans des Originals als auch neue Zuschauer:innen ansprechen und die magische Atmosphäre des klassischen Abenteuers in einer neuen, lebendigen Form erlebbar machen.
5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten: Das neuste Disney Live Action Remake
Wer hätte damit rechnen können, dass hier gleich zwei Dinge zusammenkommen, die ich inzwischen mit bemerkenswerter Konsequenz zu ignorieren versuche: ein neuer Film mit Dwayne „The Rock“ Johnson – ja, The Smashing Machine von A24 habe ich noch nicht gesehen, will ich aber, A24 gleicht das „The-Rock-Filmimage“ hoffentlich ganz gut aus – und ein weiteres Disney-Live-Action-Remake.
Und dann ausgerechnet Vaiana. Ein Film, der … Moment mal. Keine zehn Jahre alt ist.
Warte.
Verdammt. Der Film ist zehn Jahre alt.
Okay, selbst das wäre noch kein ausreichender Grund für ein Live-Action-Remake – aber wir reden hier zusätzlich von einem Franchise, das gerade erst einen zweiten Teil hatte. Letztes Jahr. Zu Weihnachten. Im Kino. Wenn ein Remake zeitgleich mit einer Fortsetzung existiert, dann haben wir den Zenit dieser Maschine endgültig erreicht. Dann ist das kein kreativer Prozess mehr, sondern reine Verwertungslogik. An der stelle bleibt nur noch die Frage ob in Zukunft nicht einfach die Filme wieder von den Streaming Plattformen entfernt werden um sie erneut raus zu bringen … warte machen sie das nicht quasi mit Avengers: Endgame?
Und deshalb möchte ich diese Frage noch einmal ganz bewusst in den Raum werfen: Warum überhaupt Live-Action-Remakes?
Wir haben mittlerweile mehr als genug Beispiele gesehen, wie spektakulär schief das gehen kann. Schneewittchen ist dabei ein Sonderfall – dort ließe sich zumindest argumentieren, dass man eine fast hundert Jahre alte Geschichte neu interpretieren will. Ging Trotzdem Schief, aber das ist eine ganz andere Story – Aber Vaiana? Die Kinder, die den Animationsfilm damals gesehen haben, sind heute selbst noch nicht einmal richtig erwachsen – geschweige denn Eltern. Und selbst wenn sie es wären, wären deren Kinder definitiv noch nicht alt genug für nostalgische Wiederverwertung.
Ich verstehe ernsthaft nicht, wer diesen Mist eigentlich schauen soll.
5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten: Wer guckt eigentlich Live Action Remakes?
Der König der Löwen war einst ein technisches Experiment von Jon Favreau. Beeindruckend in seiner Machbarkeit, aber in nahezu jedem anderen Aspekt gescheitert. Und trotzdem hat sich irgendjemand bei Disney offenbar gedacht: „Geil. Das Ding hat so viel Geld eingebracht, das machen wir jetzt nochmal. Und nochmal. Und nochmal.“ Und fällt dabei jedes einzelne Mal wieder auf die Nase.
Ach ja – ich vergesse immer, dass es offenbar genügend casual moviegoers gibt, die sich lieber zum fünfzehnten Mal ein Live-Action-Remake anschauen, als auch nur einmal das Risiko einzugehen, einen schlechten Originalstoff zu sehen. Lieber eine moderne, seelenlose Verschlimmbesserung eines bekannten Films, als die Möglichkeit, überrascht zu werden. Das Ganze erinnert mich inzwischen stark an Grey’s Anatomy. Zwanzig Staffeln später ist von dem, was die Serie einmal ausgemacht hat, nichts mehr übrig geblieben – außer dem Namen.
Und genau da stehen wir mit Disneys Live-Action-Remakes heute auch.
3. Toy Story 5 – Lass die Dinge doch einfach mal vorbei sein

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Wovon handelt Toy Story 5
Toy Story 5 ist der fünfte Teil der beliebten Animationsreihe von Pixar und soll am 19. Juni 2026 in den US-Kinos erscheinen. Der Film wird von Walt Disney Pictures veröffentlicht, Regie und Drehbuch übernimmt erneut Andrew Stanton, unterstützt von Co-Regisseurin McKenna Harris, während Jessica Choi die Produktion verantwortet. Die Handlung knüpft an die Ereignisse von Toy Story 4 an. Und erzählt von der Weiterentwicklung von Woodys Freundeskreis im Kinderzimmer von Bonnie. Dabei stehen klassische Themen der Reihe wie Freundschaft, Veränderung und Zusammenhalt im Mittelpunkt, ergänzt um das spannende Spannungsfeld zwischen traditionellem Spielzeug und moderner Technologie.
5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten: Von B ware zum Notnagel
Es gibt Filme bei denen man irgendwann einfach akzeptieren muss, dass sie aus erzählt sind. Toy Story war so ein Fall. Eigentlich sogar mehrfach. Teil 3 war ein perfekter Abschluss! Teil 4 ein melancholischer Epilog, der für mich damals schon fehl am Platz wirkte, über dessen Existenz man aber zumindest noch diskutieren könnte, wenn man wollte. Toy Story 5 hingegen wirkt von vornherein wie das, was er ist: eine Entscheidung aus dem Vorstandszimmer. Ich meine, wer kommt sonst auf die Idee, jetzt einen Film über die iPad-Kinder-Thematik zu machen? „Read the Room“, Pixar, damit seid ihr gut fünf Jahre zu spät. Anyway …
Dabei liegt das eigentliche Drama nicht einmal in Toy Story selbst, sondern in dem, was Pixar in den letzten Jahren passiert ist. Denn es gab sie ja – die Versuche, wieder originelle Stoffe zu erzählen. Rot, Elemental oder Luca – Filme, die neue Welten aufmachen wollten, neue Figuren, neue Ideen. Doch viele dieser Projekte wirkten merkwürdig unauthentisch, seltsam glatt, fast so, als würde man versuchen, die alte Pixar-Seele nachzuahmen, ohne sie wirklich zu verstehen.
Emotional korrekt, technisch makellos – aber ohne diesen einen Funken, der Pixar einst ausgemacht hat. Coco – Lebendiger als das Leben!, Soul und Onward, waren noch weitaus besser, doch ein Level von WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf erreichte das Studio seit Jahren nicht. Generell scheint aktuell in Hollywood und vermehrt im Hause Disney alles irgendwie seelenlos, auch ein Grund, warum vielleicht The Mandalorian und Grogu auch gut auf diese Liste gepasst hätten, doch da habe ich noch Hoffnung.
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Okay, wo war ich? Ach ja, gerade weil diese Originalstoffe finanziell nicht die erhofften Wunder vollbracht haben, zieht man nun offenbar die einzig noch verlässliche Konsequenz: Zurück zu den Fortsetzungen. Nachdem das Toy Story Prequel/Spin-off Lightyear ebenfalls unter den Erwartungen blieb, was soll das Studio tun, wenn Alles steht Kopf 2 dann wiederum an den Kinokassen Erfolg verbucht? Was früher die sichere Direct 2 DVD B-Ware war, ist heute der letzte Garant für ausreichend Einnahmen. Nicht, weil die Geschichten danach verlangen, sondern weil die Marke es tut. Aber die Hoffnung gebe ich nicht auf, denn solange nur jedes zweite Projekt eine Fortsetzung ist, dann kann ich noch damit leben. One for the money, two for the show – wenn sich dadurch die Passionsprojekte finanzieren, geht das für mich klar.
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Genau deshalb fühlt sich Toy Story 5 so falsch an. Nicht, weil Pixar das Handwerk verlernt hätte, sondern weil hier nichts mehr erzählt werden muss und es letzten Endes nur um Geld geht. Toy Story war einmal eine Geschichte über Kindheit, Vergänglichkeit und das Loslassen. Heute ist es vor allem ein Markenname, der zuverlässig Tickets verkauft und vielleicht den Millennial-Eltern Stoff liefert, um ihren Kindern die bösen, bösen Handys schlechtzureden. Als jemand, der die bösen, bösen Killerspiele gespielt hat und dennoch keinen Amok gelaufen ist, kann ich sagen: Funktioniert nicht so gut.
In Kombination mit Disneys Live-Action-Remake-Offensive ergibt sich ein Bild, das zunehmend ernüchtert: Statt neue Geschichten zu wagen, werden alte so lange ausgepresst, bis wirklich nichts mehr übrig ist. Emotion wird zur Ressource, Nostalgie zur Währung. Und vielleicht ist das Traurigste an Toy Story 5 nicht, dass er existiert, sondern dass er existieren muss. Weil Abschiede im modernen Blockbuster-Kino offenbar nicht mehr endgültig sein dürfen.
2. Plötzlich Prinzessin 3 – Nostalgie mit Krönchen, bitte nicht bewegen

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Worum geht es in Plötzlich Prinzessin 3
Nach über 18 Jahren kehrt Plötzlich Prinzessin endlich auf die Leinwand zurück – mit einem dritten Film, der direkt an die Ereignisse der ersten beiden Teile anknüpfen soll. Anne Hathaway wird erneut in die Rolle von Mia Thermopolis schlüpfen, die mittlerweile Königin von Genovia ist. Während die genauen Details der Handlung noch unter Verschluss gehalten werden, lassen sich einige spannende Anhaltspunkte zusammenstellen: Der Film wird Mias Leben als erwachsene Monarchin beleuchten und zeigen, wie sie die Herausforderungen eines königlichen Amtes meistert.
Fans dürfen sich auf neue Figuren und Konflikte freuen, die Mias Rolle als Herrscherin beeinflussen könnten – sei es durch familiäre Verwicklungen, politische Aufgaben oder überraschende Begegnungen, die ihre Welt verändern. Die Fortsetzung verspricht, sowohl die geliebten Elemente der Originalfilme einzufangen als auch frische Impulse zu setzen, sodass sowohl langjährige Fans als auch neue Zuschauer:innen die Reise von Mia auf ganz neue Weise erleben können.
Obwohl Disney noch keine genauen Story-Details verraten hat, liegt die Spannung bereits in der Luft: Plötzlich Prinzessin 3 wird nicht nur Mias persönlichen Weg zeigen, sondern auch die zauberhafte Welt von Genovia erweitern.
5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten: Eine Prizessin trägt kein Prada
Dass 2026 offenbar still und heimlich zum Jahr der Anne-Hathaway-Legacy-Sequels wird, zeichnet sich inzwischen deutlich ab. Man könnte an dieser Stelle auch über die mögliche Rückkehr von Miranda Priestly sprechen. Doch während Der Teufel trägt Prada seit über zwanzig Jahren völlig zu Recht als Ikone gilt, war Plötzlich Prinzessin schon immer ein deutlich fragileres Konstrukt. Und das vor allem seit dem zweiten Teil.
Denn Plötzlich Prinzessin 2 war, höflich formuliert, bereits eher durchwachsen. Ein Sequel, das – soweit ich mich erinnere – entweder nur sehr lose oder gar nicht mehr auf den Romanen basierte und sich stattdessen großzügig bei allem bediente, was irgendwie noch verwertbar schien. Der Charme des ersten Films war größtenteils verschwunden, übrig blieb ein Guilty Pleasure, das man sich mit viel Wohlwollen eher ertragen als wirklich genießen konnte.
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Und nun, rund zwanzig Jahre später, stellt sich mir eine ganz einfache Frage: Was zum Geier soll hier eigentlich noch erzählt werden?
Wenn der Film nicht konsequent in eine Richtung à la House of Cards oder The Royals geht – politische Intrigen, Machtspiele, moralische Grauzonen – dann habe ich ehrlich gesagt keinerlei Interesse. Die romantisierte Friede-Freude-Eierkuchen-Monarchie wirkt nicht nur naiv, sondern schlicht aus der Zeit gefallen. Irgendetwas kitzelt da auch ganz unangenehm im Hinterkopf – gab es nicht schon mal einen Film, in dem eine junge Monarchin am Ende die Monarchie abschafft und eine Demokratie einführt? Mir fällt der Titel gerade nicht ein, aber der Gedanke ist ehrlich gesagt spannender als alles, was Plötzlich Prinzessin 3 realistischerweise bieten dürfte.
Denn jeder andere Plot funktioniert aus heutiger Sicht kaum noch. Und selbst wenn: Was bleibt am Ende übrig? Ich habe mich nach all dem Aufregen dann doch kurz selbst gebremst und nachgesehen, was bisher überhaupt bekannt ist. Ergebnis: praktisch nichts – außer der groben Richtung. Offenbar erwartet uns ein klassischer Girlboss-trying-to-balance-private-family-life-and-royal-responsibility-Film.
Ja. Genau. Das haben wir ja auch noch nie gesehen. Nicht einmal. Und schon gar nicht ein Dutzend Mal in leicht variierter Form.
5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten: Nostalgie schön und gut, aber niemand hat danach gefragt
Und plötzlich wirkt selbst die Idee, über die ich mich eben noch aufgeregt habe, fast schon mutig im Vergleich zu dem, was wir am Ende vermutlich bekommen werden.
Plötzlich Prinzessin 3 ist für mich der Inbegriff eines Nostalgie-Baits:
- Niemand braucht ihn.
- Niemand hat wirklich nach ihm gefragt.
- Er existiert ausschließlich, weil eine von Millennials verehrte IP noch einmal gemolken werden muss, bevor irgendwo irgendwelche Rechte auslaufen.
Manchmal hasse ich Hollywood einfach ein bisschen zu sehr.
Wo ist eigentlich Sky High 2, Disney?
Wo ist die zweite Staffel von Firefly?
Und warum werden immer genau die Projekte ge-greenlightet, die von Anfang an nach Mittelmaß riechen? Während ein Dune: Part Two bis zuletzt darum bangen musste, überhaupt entstehen zu dürfen?
Ich verstehe diese Welt manchmal wirklich nicht mehr.
Sollte Plötzlich Prinzessin 3, 2026 tatsächlich im Kino landen. Oder wahrscheinlicher direkt auf Disney+ durchgereicht werden – werde ich ihn vermutlich nur dann anschauen, wenn meine bessere Hälfte es vorschlägt. Und selbst dann wohl hauptsächlich, um mich anschließend auf Letterboxd erneut über all das auszukotzen, was wir hier gerade durchdekliniert haben.
1. Michael – Ein Film, den niemand braucht (auch wenn ich ihn sehen werde)

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Worum geht es in Micheal?
Michael ist ein zweiteiliger US-amerikanischer biografischer Musikfilm über das Leben von Michael Jackson, der für den 24. April 2026 angekündigt ist. Regie führt Antoine Fuqua, das Drehbuch stammt von John Logan. In der Hauptrolle debütiert Jacksons Neffe Jaafar Jackson, unterstützt wird er von Colman Domingo, Nia Long, Miles Teller, Laura Harrier, Kat Graham, Larenz Tate und Derek Luke.
Michael erzählt die Geschichte von Jacksons Werdegang – von seinen frühen Jahren als Kind in den Jackson 5 über seine beeindruckende Karriere bis hin zu den letzten Wochen seines Lebens. Das Drehbuch greift auch kontroverse Momente auf, wobei der Fokus auf einer ausgewogenen, menschlichen Darstellung liegt.
5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten: Und noch ein Biopic
So. Jetzt wird es Zeit, das Pflaster abzureißen. Denn 2026 kommt auch noch das Michael Jackson-Biopic. Und so sehr ich mich dabei ertappe, dass ich diesen Film eigentlich sehen will, so klar muss man es aussprechen: Dieser Film wird nicht gebraucht.
Kaum ein Subgenre hat in den letzten Jahren die Kinokassen so zuverlässig dominiert wie das Musiker-Biopic. Bohemian Rhapsody, Rocketman, Elvis, zuletzt Like A Complete Unknown – um nur die ganz großen Vertreter zu nennen. Oscar-nominierte Blockbuster, die mit maximaler Aufmachung, großem Pathos und dem immer gleichen dramaturgischen Baukasten ein zweistündiges Best-of-Musical auf die Leinwand werfen. Produziert von denen, die noch übrig sind, abgesegnet von Estates, Labels und Nachlassverwaltern, perfekt geeignet, um Fans zu begeistern – und neue gleich mitzunehmen.
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Und ja: Michael Jackson steht über all dem.
Der King of Pop. Unangefochten die Nummer eins. Ein absoluter Ausnahmekünstler, eine Legende. Seine Geschichte ist erzählenswert. Daran gibt es keinen Zweifel. Und trotzdem bin ich dieser Art der Erzählung mittlerweile einfach überdrüssig. Immer wieder dieselbe Formel. Immer wieder dieselben Stationen. Dieselben Konflikte, dieselben Höhepunkte, dieselben dramatisch aufgeladenen Tiefpunkte. Nur das Gesicht auf dem Poster ändert sich.
Vielleicht wäre ich gnädiger, wenn mich dieses Gefühl nicht schon bei Superheldenfilmen so zermürbt hätte. Vielleicht würde ich bei einem wirklich guten Soundtrack auch eher ein Auge zudrücken – Straight Outta Compton mochte ich zum Beispiel sehr. Aber das ist zehn Jahre her. Seitdem kam gefühlt derselbe Film immer wieder ins Kino, nur mit anderem Hauptcharakter, anderer Frisur, anderem Kostüm.
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Und als wäre das alles nicht schon genug, steuern wir nun auch noch auf ein Beatles Cinematic Universe zu, in dem wir denselben Film gleich aus vier Einzelperspektiven erzählt bekommen sollen. Bis dahin müssen wir uns eben mit einer weiteren Geschichte begnügen, die so oder so ähnlich in den letzten dreizehn Jahren schon viel zu oft erzählt wurde.
Werde ich mir Michael anschauen?
Ja. Wahrscheinlich. Dafür bin ich dann doch ein zu großer Fan der Musik.
Aber ehrlich gesagt könnte ich mir genauso gut einfach eine gute Dokumentation ansehen – am Ende hätte ich vermutlich genauso viel davon. Und über zeitliche Straffungen, dramaturgische Verzerrungen und narrative Vereinfachungen möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen.
Michael ist kein schlechter Film, bevor er überhaupt existiert. Er ist einfach ein weiterer Eintrag in einer langen Reihe von Filmen, die zeigen, wie sicher, berechenbar und formelhaft großes Kino inzwischen geworden ist.
Beeindruckend. Laut. Erfolgreich.
Und leider: vollkommen erwartbar.
Weitere 5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten aus der Redaktion
- Mercy (2026)
- The Housemaid – Wenn sie wüsste (2025)
- Spider-Man: Brand New Day (2026)
- Send Help (2026)
- Woodwalkers 2 (2036)
- Primate (2025)
- Amsterdamned II (2026)
- Avengers: Doomsday (2026)
- Return to Silent Hill (2026)
- Jumanji 3 (2026)
- Insidious: The Bleeding World (2025)
- Ready or Not 2: Here I Come (2026)
- „Wuthering Heights“ – Sturmhöhe (2025)
- Der Teufel trägt Prada 2 (2026)
- Cliffhanger (2026)
- Supergirl (2026)
- Die Tribute von Panem: Sunrise on the Reaping (2026)
- Nürnberg (2025)
Resgination
So frustrierend diese Liste auch ist, sie steht nicht für das Ende des Kinos. Sondern eher für einen Übergangszustand. Einen, der sich gerade besonders zäh, mutlos und recyclingfreudig anfühlt. Hollywood steckt fest zwischen Risikoaversion und Nostalgieausverkauf, zwischen Algorithmen und Aktionärserwartungen. Und wir als Publikum stehen mittendrin. Müde davon, immer wieder dieselben Geschichten serviert zu bekommen. Nur mit anderem Cast, neuem Farbfilter und größerem Marketingbudget.
Aber so sehr man sich auch darüber aufregt: Kino war nie nur das, was die großen Studios in den Multiplexen ausrollen. Während an der Oberfläche Remakes, Legacy-Sequels und Biopics um Aufmerksamkeit buhlen, brodelt darunter weiterhin Kreativität. Dune: Messiah könnte zeigen, dass Blockbuster auch konsequent, unbequem und visionär sein dürfen. Marty Supreme riecht nach einem Film, der etwas will, statt nur etwas zu verwalten. Und selbst im Franchise-Sumpf gibt es Projekte wie Supergirl, der Mario Galaxy Film oder Werke der Großen Filmemacher unserer Zeit. Wie Christopher Nolans Die Odyssee, die zumindest ein Versprechen in sich tragen mehr zu sein – oder es zumindest zu versuchen.
Vielleicht ist das die Lektion: Nicht jeder Film muss gesehen werden. Nicht jedes Comeback verdient Applaus. Man darf auch mal bewusst passen. Sich verweigern, den Hype aussetzen lassen. Und stattdessen auf die Werke warten, die wieder Neugier statt Pflichtgefühl erzeugen. Kino überlebt nicht durch Masse, sondern durch Momente, die hängen bleiben.
Der Nebel mag dicht sein, ja. Aber irgendwo darin gibt es sie noch – die Filme, für die man den Saal verlässt und wieder spürt, warum man dieses Medium liebt. Und bis dahin darf man auch ruhig ein paar Filme definitiv verpassen.
Das warn meine 5 Filme die wir 2026 definitiv verpassen sollten. Jetzt seid ihr dran!
Welche sind eure 5 Filme die ihr 2026 verpassen werdet?
LENNART – Autor
Seit November 1995 mache ich das Internet unsicher und nachdem ich viel zu früh gesehen habe, wie ein Anwalt von einem Tyrannosaurus-Rex gefressen wurde, ein Feuchtfarmer die Galaxy rettet und ein Waisenjunge erfährt, dass seine Eltern Zauberer waren, seitdem ist es um mich geschehen. Filme sind für mich das Medium Nummer 1, auch wenn ich so gut wie jeder Form von Kunst etwas abgewinnen kann, ist es das bewegte Bild, das mein Herz am meisten eingenommen hat. Abgesehen vom American Football, der mich 22 Jahre begleitet hat und durch Filme wie „Remember the Titans“ meine eigenartige Vorliebe für den Sportfilm geweckt hat, weswegen man mich auf Letterboxd nur als den Coach kennt.
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4 Kommentare
Was „Toy Story“ oder „Der Teufel trägt Prada“ angeht, haben wir vermutlich unterschiedliche Meinungen, denn da kenne ich im Fall von „Toy Story“ nur den ersten und zweiten Film, die anderen danach habe ich schon gar nicht mehr gesehen. Welche 5 es bei mir sind, gibt es ab 0:30 Uhr hier zu sehen:
https://blaupause7.wordpress.com/?p=27693
Deine Liste könnte ich so übernehmen. Sind auch alles Filme die ich mir wahrscheinlich auch nie anschauen werde. Aber da kommen so viele Filme die ich uninteressant für mich finde, dass ich komplett eine eigene Liste zusammen stellen kann.
Avengers 5: Doomsday: Das MCU und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Filmisch und inszenatorisch gesehen sind die einfach zu uninteressant. Das ist die Vollendung des Franchise-Gedanken auf Film übertragen. Wer Regie führt, spielt keine Rolle, weil die Schablone immer gleich bleibt.
Spider-Man: Brand New Day: Siehe oben
Chroniken von Narnia: Die Filme haben mich noch nie interessiert. War wahrscheinlich schon zu alt als der erste rauskam und man war noch ganz beeindruckt von der Herr der Ringe-Trilogie. Da war das nichts für mich.
Jumanji 3: Fand den ersten davon schon nicht gut, habe den zweiten nicht gesehen und den brauche ich erst recht nicht.
The Mandalorian and Grogu: Ich mag vor allem die Original-Trilogie von Star Wars. Die Serie habe ich nicht gesehen, soll ja gut sein, aber der Trailer zu dem Film holt mich so gar nicht ab. Wenn der irgendwann Sonntags auf Pro7 läuft, dann werde ich mir den wohl ansehen, aber vorher muss ich das nicht.
Bei „Jumanji“ bleibe ich eisern: Für mich ist er allererste mit Robin Williams unerreicht, alles was danach kam? Muss ich nicht haben.
@blaupause7:
Sehe ich genauso.