Les Misérables

Les Misérables“, schön inszenierter Musikfilm mit einem bombastischem Cast, wundervollen Singstimmen und fabelhaften Kulissen.

Les Miserables

Regie: Tom Hooper
Darsteller: Hugh Jackman, Anne Hathaway, Amanda Seyfried und Eddie Redmayne
Genre: Drama, Historienfilm, Musikfilm

Nachdem Victor Hugos “Notre-Dame de Paris” schon oftmals verfilmt wurde und wir auch schon diverse andere Filme von “Les Misérables” gesehen haben, wagen sich Tim Bevan, Eric Fellner, Debra Hayward und Cameron Mackintosh dieses Mal an eine völlig andere Umsetzung und gestalten dieses literarische Werk aus der Epoche der Romantik, als Musical. Kein schlechter Grundsatz, die Songs sind einmalig, hinreißend und kraftgeladen, was nicht gering mit den wundervollen Stimmen des Castes zu tun hatte. Hugh Jackman (Australia), der nicht nur enorm an Gewicht verlor, sondern auch bewies, dass er mehr kann, als als Wolverine seine Muskeln und Kraft zu zeigen, überraschte mit einer fabelhaften Bariton-Stimme. Dass Amanda Seyfried (In Time) wunderbar im Sopran singen kann, wussten wir seit der “Mamma Mia!“-Verfilmung, doch dass die mich so umhauen würde, hätte ich niemals gedacht. Auch Russell Crowe (Gladiator) brachte sich hervorragend mit ein und Helena Bonham Carter (Big Fish), brachte uns mit ihrer skurrilen Art wieder zum Schmunzeln. Wirklich konsterniert hatte mich jedoch Eddie Redmayne (My Week with Marilyn), den ich noch in “Die Säulen der Erde” als untalentierten Möchtegern gesehen hatte. Wer hätte gedacht, dass dieser junge Mann so ordentlich singen und auch schauspielern kann? Hat mir wirklich imponiert.
Auch die Sets waren beeindruckend gestaltet, sehr kreativ, realistisch und der Story gerecht sehr düster.
Neben diesem großartigem Schaubild und dem ausgezeichnetem Cast, gibt es jedoch einige Dinge, die nicht sehr durchdacht wurden.
Die Songs gehen oft sehr lang, was die Geschichte enorm dehnt. Klar sind diese fantastisch, können den Zuschauer jedoch auch ermüden, vor allem, da der Text – selbst wenn man ziemlich gut Englisch kann – nicht immer gut zu verstehen war. Anne Hathaway (Interstellar) weint den größten Teil ihres Liedes, so versteht man leider auch kein Wort mehr, selbst wenn diese dennoch hervorragend gespielt hatte. Für jemanden, der das Buch nicht gelesen und die anderen Verfilmungen nicht gesehen hatte, ist es schwierig, der Handlung zu folgen. Dadurch bekommt man zwar ein wenig das Feeling für eine italienische Oper, dennoch ist bei dieser noch mehr Schauspiel der Darsteller zu sehen, wogegen sich bei “Les Misérables“, die Schauspieler selbst in den Arm nehmen und ihr Elend bekunden, oder eigene Gedanken anpreisen.
So steht sich “Les Misérables” ein wenig selbst im Wege und ist leider doch nicht das große Meisterwerk, von dem alle sprachen.

Les Misérables“, besser den Soundtrack hören, statt den Film zu sehen.

©Working Title Films


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Soundtrack
Soundtrack – (Limited Deluxe Edition)

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6 Kommentare

  1. Ich war auch mehr als begeistert von dem Film. Das Musical mit den besagten Lieder, gab es ja schon lange vor der neunen Verfilmung und Tom Hooper hat das ganze dann nur auf die Leinwand gebracht. Was noch erwähnenswert wäre, ist dass alle Lieder live am Set gesungen wurde. Also nicht wie in anderen Filmen nach- oder vorträgich im Studio ein gesungen. Deswegen konnten die Schauspieler auch so viel Emotionen die die Darbietung einbringen. Mir hat das sehr gut gefallen.

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