Haiti – The Journey is the Destination

Am 12. Januar 2010 tötete ein Erdbeben über 300.000 Menschen und zerstörte das Leben of Millionen Einwohner. Jared Leto, der einen Teil seiner Kindheit in Haiti verbrachte, reiste 2011 in die Stadt Cité Soleil und dokumentierte seine Erfahrungen in einen Bildband.

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©Sisyphus Corporation – Jared Leto in Haiti 2011

Vor einigen Tagen schon angekündigt, am 30. September 2014 ist es endlich so weit. Vyrt zeigt “Haiti- The Journey is the Destination“.

Schön und gut, aber was ist das und was kann es?
Vyrt.com ist eine Seite, die eigens von 30 Seconds to Mars und einem Webteam entwickelt wurde, um Live-Events per Stream in der ganzen Welt zu zeigen. Meistens läuft das so ab, dass jeder, der an einem Event teilnehmen möchte, sich ersteinmal kostenlos registrieren muss. Anschließend kann er sich für das kommende Event ein Ticket kaufen. Diese kosten im Schnitt so ca. 10,00 bis 15,00 $, dafür bekommt man zu einer bestimmten Uhrzeit, das Event zu sehen. Es gibt aber auch andere Tickets (die dann aber auch mehr kosten), mit denen man nicht nur den Livestream sehen kann, sondern auch den Download dazu erhält. Wer mehr Geld ausgeben möchte, darf zusätzlich in einem privaten Chatraum mit Jared Leto (Dallas Buyers Club) persönlich chatten. Er ist aber auch so immer im Chat persönlich vertreten. Soviel dazu, was Vyrt kann.

https://instagram.com/p/tYjQ3-TBe6/

So wurde also für den 30. September das Event “Haiti- The Journey is the Destination” angekündigt.
Um 0.30 Uhr, deutsche Zeit, soll es also losgehen. Wir sitzen schon alle gespannt vor dem PC, warten auf Jared Leto und sind gespannt, was uns dieser kreative Irre da wohl wieder präsentieren möchte. Es ist schon ein Bild zu sehen, die technischen Vorbereitungen werden getroffen, Jared ist im Chat und fragt uns wie immer, ob wir schon gespannt sind. Natürlich sind wir das.
Wir sehen schon, es ist eine kleine Leinwand aufgebaut, Jared steht auf einer Bühne und vor ihm ein paar Stühle. Heimisch, wie im Theater. Er schnappt sich die Gitarre und performt einen Song, das dient nicht nur zu unserem Vergnügen, sondern soll die Toneinstellungen perfektionieren. Erneut werden wir gefragt, ob alles cool und ob der Ton und das Bild gut sind und wir bejaen alle brav mit “YES” und “GREAT“.
Anschließend kommen Leute in den Raum, die Glücklichen, die sich in Brooklyn aufhalten oder dort ansässig sind und das Ganze nun in Real-Life erleben dürfen.

Nachdem alle Platz genommen haben, der Ton und das Bild perfekt sind, begeben wir uns auf eine Reise. Jared steht vorne auf der Bühne, das Licht wird ausgeschaltet und ein Projektor präsentiert uns eine Reihe der bewegensten Bilder, die ich je gesehen hatte. Jared Leto besucht im Jahr 2011 die Stadt Citè Soleil, nachdem diese im Januar 2010 durch ein schweres Erdbeben zerstört wurde. Er machte dort aber keinen Urlaub, ganz im Gegenteil. Er fotografierte die Menschen, die Verhältnisse dort und brachte uns nahe, wie schwer es noch immer ist, nun dort den Alltag zu bewältigen.

 ©Sisyphus Corporation

Ein kleines Mädchen, das einen kleinen Eimer zum Wasserholen trägt, obwohl es eigentlich spielen sollte. Eine Frau, die kein fließendes und sauberes Wasser zur Verfügung hat und doch ironischerweise das sauberste Haus in der ganzen Stadt besitzt. Trauer, Elend, Armut. Das ist es nicht, was uns Jared zeigt. Er lässt uns die Menschen sehen, erzählt deren Geschichten, eine kurioser als die andere. Trotz dem Unglück hat jeder von ihnen immer ein Lächeln parat. Manche Kinder liefen ihm sogar nach um sich fotografieren zu lassen.

Mit Begeisterung erzählt er uns seine Erlebnisse dort und auch aus der Zeit, als er selbst als Kind dort lebte. Sauberes Wasser bekommt man nur schwer oder gar nicht, aber überall stehen Tonnen von Colaflaschen in der Botanik herum. Kinder basteln sich aus Müll diverse Spielzeuge, es gibt keine richtigen Häuser, nur Blechhütten und Zelte. Was sich nicht geändert hat, ist das Meer. Es strahlt noch immer so wunderbar wie damals.
Hier und da sieht man die Arbeiten von Sean Penn und Matt Damon. Es gibt Zisternen und eine Schule ist im Aufbau. Dennoch reicht es noch immer nicht, um die Armut aus Haiti zu nehmen.

Anschließend kommen zwei Damen auf die Bühne und Jared stellt sie als Samantha Ender von Partners of Health und Jessica Faieta von UNDPLAC vor. Sie erzählen, was sich seit 2010 in Haiti getan hat und was noch zu tun ist. Die Gäste aus dem Publikum und auch im Chatroom dürfen Fragen stellen, die Frau Ender und Frau Faieta gerne beantworten. Auch Jared löchert noch ein wenig.

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©Sisyphus Corporation

Langsam kommt die Diskussion dem Ende zu, die Damen verabrschieden sich und auch Jared sagt “good bye“.
Noch nie fühlte ich mich so, wie ich mich nach diesem Livestream fühlte. Es war schockierend, inspirierend und lehrreich zu gleich. Ich fühlte mich wie eine Studentin und Jared war der Professor. Es schmeckte heimatlich nach Schule und Jugend und doch wurde man mit der brutalen Wahrheit bombadiert. Auch wenn die Kinder in Cité Soleil viel lachen, das Elend ist dennoch präsent.

Danke Jared Leto, für diese Erfahrung. Ich habe mir schon lange vorgenommen, dem Bildband zu kaufen. Immerhin geht jeder Cent nach Haiti, denn die Menschen dort, sind für jede Hilfe dankbar.
Kaufen kann man das gute Stück hier. Weitere Informationen zum Thema könnt ihr hier nachlesen.

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©Sisyphus Corporation

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