Ich hab mal wieder eine Filmrezension für euch, diesmal zu dem kulinarischen Disney-Hit „The Menu“.
„The Menu“ aus dem Jahr 2022 ist ein Kammerspiel Thriller mit schwarzhumorigem, satirischen Einschlag, der sich mit einem kulinarischen Abend in einem sehr exklusiven Restaurant beschäftigt.
Inhalt:
„The Menu“ ist eine Satire mit Horrorelementen von Mark Mylod mit Ralph Fiennes, Anya Taylor-Joy, Nicholas Hoult, Hong Chau und Janet McTeer.
Der Feinschmecker Tyler (Nicholas Hoult) führt die junge Frau Margot (Anya Taylor-Joy) zu einem ganz speziellen Dinner aus. Zusammen mit anderen handverlesenen Besucher*innen begeben sie sich auf die Insel Hawthorne. Dort betreibt der gefeierte Koch Slowik (Ralph Fiennes) ein äußerst exklusives Restaurant. Eine Einladung an seine Tafel ist äußerst exklusiv und seine Mahlzeiten legendär.
Das Essen auf Slowiks Speisekarte wird wie Kunst behandelt. Jeder Gang wird von seinen Künstler*innen hoch geschätzt und das Publikum herausfordert und an die Grenzen gebracht. Die Art, wie Slowik (Ralph Fiennes) mit seinen kulinarischen Kreationen die feine Küche auslotet, nimmt für seine reichen Gäste überraschende und schockierende Züge an.
Meinung:
In „The Menu“ taucht man in die Welt der Sterneköch*innen und exklusiven Restaurants ein, in denen man vermeintlich nicht satt wird, dafür aber drölf Gänge serviert werden. Das ist absolut nicht meine Welt, auch wenn ich das Setting unglaublich spannend finde. Zum einen mit welcher Perfektion dort gekocht, angerichtet und serviert wird, aber auch welche Kombinationen an Substanzen, Geschmäcker oder Strukturen kreiert werden.
Das spielt „The Menu“ perfekt aus und kann gerade im ersten Drittel mit all diesen Details punkten. Die Speisen sehen verführerisch aus und man bekommt richtig Lust ebenfalls zu dieser Elite zu gehören. Umso länger der Film geht, umso mehr verfliegt diese Lust und Ekel, sowie Abscheu machen sich breit. Jedoch auch hier auf eine sehr faszinierende Art und Weise. Fast der gesamte Film spielt im Hawthorn, welches sich auf einer Insel befindet. Trotz des reduzierten Setting kommt keinerlei Langeweile auf und „The Menu“ schafft es die Zuschauer*innen in seinen Bann aus Perfektionismus zu ziehen.
Ralph Fiennes, der den Chefkoch Slowik verkörpert, hat eine unglaubliche Präsenz und kann allein mit einem Klatschen die gesamte Aufmerksamkeit des Restaurants auf sich ziehen. Dass der Film vollkommen konstruiert wirkt und keine normal agierende Figuren beinhaltet, muss man halt schlucken und mögen. Dadurch wirkt er oft überzeichnet und aufgesetzt, sowie ein wenig weltfremd. Aber dieses abstrakte Gefühl passt extrem gut zu den kulinarischen Möchtegern Gourmets. Wie sich „The Menu“ ab der Hälfte tonal ändert und in welche Richtung er sich dann bewegt, war für mich keine große Überraschung – passte aber sehr gut und gefiel mir.
Ich hatte wirklich viel Spaß die Dekonstruktion der einzelnen Charaktere zu beobachten und wie sich die Figuren unterschiedlich verhalten als der Druck auf sie beginnt zu wachsen.
Fazit:
Wer auf gesellschaftskritische Filme, Satire und leckeres Essen, sowie dazugehörige Kochshows steht, kein Problem mit Thrill hat, der kann „The Menu“ definitiv auf seine Watchlist setzen und wird seine Freude mit dem Film haben. Für Freund*innen von Anya Taylor-Joy ist der Film ein Muss.
„We always cook with love. Everyone knows love is the most important ingredient.“
The Menu — 2022
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TRAILER: ©The Walt Disney Company Germany GmbH | Movie Club Germany
Filme wie „The Menu“
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TIMO – Autor
Ich bin 1981er Baujahr und seit über 25 Jahre Filmliebhaber durch und durch. Besonders Horrorfilme haben es mir angetan. In meinem Podcast ‚Once Upon A Time In Cinema‚ spreche ich jede Woche mit zwei Freund*innen über aktuelle Filme und Serien und was wir gerade gesehen haben. Auf Letterboxd.de schreibe ich nun bereits seit 2 Jahren unter dem Namen ‚traab‚ Kritiken und neben dem Filmeschauen bin ich beruflich als Fotograf unterwegs und lasse mich dort kreativ aus.
Webseite: timoraab.de
Andere Meinungen:
Film-Rezensionen.de
„The Menu“ ist eine spaßige Mischung aus Komödie und Thriller um ein exklusives Nobelrestaurant, bei dem ein etwas anderes Menu geplant ist. Dabei gibt es viel Stoff zum Nachdenken, sowohl im Hinblick auf das Verhältnis von Menschen zu Kunst wie auch Klassenunterschiede. Man kann sich aber auch einfach zurücklehnen und die langsam steigende Eskalation genießen, sofern man sich nicht an dem eher gemächlichen Tempo stört.
NDR
Fast schon performativ verhandelt „The Menu“ das Verhältnis von Essen als Kunst. Mark Mylods Satire mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle als Sternekoch und Anya Taylor-Joy als Kundin bleibt bis zur letzten Minute unberechenbar.
3 Kommentare
Ich fand ihn auch gut gelungen. Klar waren die Charaktere und die Geschichte stark überzeichnet, aber das hat das Ganze ausgemacht. Hatte auf jeden Fall auch meine Freude beim Schauen.
Ich als starker Lebensmittelallergiker bin bei dem gezeigten Essen ja ziemlich außen vor, fand den Film aber dennoch recht gelungen.
https://www.kino.vieraugen.com/kino/the-menu-2022/
Mir hat er auch gut gefallen. Aber nicht wegen dem Essen, sondern allgemein 😅