Filmrezension: Das Wunder

Passion of Arts Das Wunder

Timo hat wieder eine Filmrezension für euch, diesmal zu dem Historienthriller „Das Wunder“ von Sebastián Lelio.

„The Wonder“ aus dem Jahr 2022, hierzulande als „Das Wunder“ veröffentlicht, ist ein mysteriöses Drama, welches im 19. Jahrhundert spielt und einen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion behandelt. 

Inhalt:

„Das Wunder“ ist ein Historienthriller von Sebastián Lelio mit Florence Pugh, Niamh Algar und Ciarán Hinds.

Der Film stellt das Phänomen der sogenannten „Fastenmädchen“ im 19. Jahrhundert in den Mittelpunkt und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Emma Donoghue. Die Handlung spielt 1862 in Irland. Krankenschwester Lib Wright (Florence Pugh) wird in die irischen Midlands geschickt, um dort ein Mädchen zu beobachten, welches seit 4 Monaten nichts mehr isst, aber auf wundersame Weise dennoch am Leben bleibt. 

Meinung:

Ganz still und heimlich wurde der neue Film mit Florence Pugh auf Netflix veröffentlicht. Damit meine ich nicht den skandalträchtigen „Don’t Worry Darling“ sondern „Das Wunder“. Ein Film des eher unbekannten chilenischen Regisseurs Sebastián Lelio, den ich mir auf jeden Fall merken werde. 

„Das Wunder“ ist ein langsames Drama und wird vor allem durch die grandiose Florence Pugh (Midsommar) getragen. Lib ist auf der einen Seite eine so starke Frau und hat aber auch selbst ihr Päckchen zu tragen. Diesen Konflikt schafft es Florence Pugh perfekt wiederzugeben und man nimmt ihr die Rolle der wissenschaftsliebenden Krankenschwester voll ab. Dabei macht Lib sich keine Freunde und eckt mit ihrer Art immer wieder an, sei es bei den O’Donnells oder den Dorfältesten. Was „Das Wunder“ aber so gut macht, ist der innere Konflikt und wie man mit Wahrheit, Wissenschaft und Religion umgeht und was jeweils das eine für das andere bedeutet. Denn wenn religiöser Fanatismus die Lebensgrundlage zerstört bzw. einen so sehr einschränkt, dass man den Kurs nicht ändern könnte ohne sein Gesicht vor der gesamten Gemeinde zu verlieren, dann glaubt man möglicherweise sogar selbst seine eigenen Lügen und Unwahrheiten werden zu gelebten Tatsachen. 

Ich war jedenfalls von Beginn an gespannt in welche Richtung das Ganze geht und als der Nebel des Mysterium langsam sich dem Zuschauern lichtet, war ich noch mehr gespannt wie es sich ab da entwickelt. Aber Vorsicht, wer einen rasanten Trip erwartet wird wahrscheinlich enttäuscht und vielleicht auch gelangweilt, denn „Das Wunder“ ist eher langsam unterwegs und entfaltet sein Charme erst mit der Zeit und mit der Stärke des Schauspiel und den Konflikten der verschiedenen Charakteren. Es hätte mich auch nicht gewundert wenn hier A24 seine Finger im Spiel gehabt hätte. Obendrauf kommt, dass der Film unglaublich tolle Bilder mitbringt. Die irische Natur, diese öde Moorlandschaft mit den Torfhügel, ist einfach atemberaubend schön – ganz besonders wenn sie von Lids stechend blauem Kleid unterbrochen wird. 

Fazit:

Für mich ist „Das Wunder“ eine der Überraschungen dieses Jahres, vor allem da ich zwar von dem Film gehört hatte, aber seit dem wieder völlig in Vergessenheit geriet und jetzt so mir nichts, dir nichts rausgehauen wurde. Ich würde sagen: Klare Empfehlung und unbedingter Schaubefehl!

„I’m looking for facts.“

Das Wunder 2022

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TRAILER: ©Netflix

Passion of Arts Das Wunder Cast
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©Amazon Prime Video

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TIMO – Autor
Ich bin 1981er Baujahr und seit über 25 Jahre Filmliebhaber durch und durch. Besonders Horrorfilme haben es mir angetan. In meinem Podcast ‚Once Upon A Time In Cinema‚ spreche ich jede Woche mit zwei Freund*innen über aktuelle Filme und Serien und was wir gerade gesehen haben. Auf Letterboxd.de schreibe ich nun bereits seit 2 Jahren unter dem Namen ‚traab‚ Kritiken und neben dem Filmeschauen bin ich beruflich als Fotograf unterwegs und lasse mich dort kreativ aus.

Webseite: timoraab.de

Passion of Arts: Timo Raab steht vor einem hellen Kreis und trägt eine Sonnenbrille. Seine Haare sind lang. Die Fotografie ist schwarz-weiß

 

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